Beiträge von blaumeise

    Liebe Wolli,


    sei herzlich willkommen in unserer Gemeinschaft... einem Forum, in dem niemals jemand Mitglied sein wollte und das so hilfreich ist.


    Hier versteht dich jeder, denn wir alle haben einen lieben Menschen verloren und wissen, was du duchmachst.


    Du hast den Albtraum schlechthin erlebt - das Schlimmste was einer Mutter passieren kann. Du hast dein Kind verloren.


    Es tut mir so leid für dich und deinen Mann. Ihr habt mein aufrichtiges Mitgefühl.


    Schreib dir deinen Schmerz von der Seele. Erzähl uns von deiner Tochter...

    Du wirst hier immer ein offenes Ohr finden...Den Schmerz können wir dir leider nicht nehmen und den steinigen Weg musst du alleine gehen. Aber dennoch bist du nicht allein.!

    Wenn du magst und es zulässt, werden wir neben dir gehen , hinter dir und vor dir... Wir werden dich ein klein wenig stützen, dich auffangen... einfach bei dir sein, wenn der Schmerz dich zu überwältigen droht.

    Mir hat oft schon allein das Lesen geholfen....

    Fühl dich bei uns gut aufgehoben.


    Liebe Wolli, ich wünsche dir und deinem Mann ganz viel Kraft auf diesem schweren, langen Trauerweg und hoffe, dass ihr genügend Unterstützung in eurem Umfeld habt. Menschen, die genügend Geduld für euch aufbringen.


    Alles liebe

    blaumeise

    Hallo ihr Lieben,


    Wieder so ein schrecklicher Tag ohne Perspektive. Ich verliere immer mehr an Kraft.


    Doch zuerst:

    liebe Luise,<3

    lieber Robert, <3

    liebe Karin, <3

    liebe Isabel <3

    und liebe alle, die

    ihr mir ein "verstehe dich" geschickt habt<3

    VIelen, vielen Dank für eure Worte, Gedanken, Wünsche und Nähe. Das tat so gut.


    Heute ist wieder so ein "wie-um-alles-in-dieser-Welt-soll-ich-das-aushalten" Tag.


    Mir wird immer schmerzlicher bewusst, dass ich keine neue Situationen mehr zusammen ihm erleben darf. Situationen an die ich mich irgendwann erinnern werde, mich daran erfreuen kann

    .. und dass die alten Erinnerungen, von Tag zu Tag älter werden und langsam aber sicher verblassen bis sie evtl. sogar ganz aus meinem Gedächtnis verschwunden sind. Genauso wie die Erinnerung an seine Stimme, an seinen Gang, an seinen Geruch, an die Art seines Lächelns.... Irgendwann wird es so sein wie bei Mutter. Ich kann mich überhaupt nicht mehr an ihr Aussehen erinnern (leider besitze ich kein einziges Photo von ihr :13:) , geschweige denn an ihre Stimme oder an ihren Körper. Selbst die Stimme meiner Pflegeeltern habe ich nicht mehr im Ohr....Und das schmerzt!


    Bilder von ihm kann ich (noch) nicht ansehen. Die habe ich alle in der hintersten Schublade verstaut.Es tut einfach nur weh, ihn auf Bildern zu sehen...Es tut weh, ihn lachen zu

    sehen.


    Schön dass es dieses Forum gibt und ich hier all meine Gedanken aufschreiben kann. Ausserhalb des Forums kann ich meine Trauer und meine Gedanken nicht äußern, denn in meinem Umfeld sind keine Ohren für mich da. Ganz im Gegenteil. Man fühlt sich genervt, wenn darüber prechen will. Ich habe das nur einige Male versucht, bin jedoch bald verstummt.

    Dabei bin ich bin ganz und gar nicht aufdränglich.(glaube ich zumindest von mir) Schon meine ersten Sätze werden/wurden immer abgewürgt. Sie sagen: "nun mach mal halblang, schließlich habt ihr getrennt gelebt" ...oder "er hat dich zutiefst verletzt, gedemütigt wie kannst du das vergessen, warum trauert du dann so"?...Eine ehemals Freundin meinte sogar: "ich wußte ja gar nicht, dass du eine Dramaqueen bist, das passt so gar nicht zu dir". Es wird behauptet, ich würde ihn nachträglich verklären, ihn idealisieren...

    Aber alle vergessen: wir hatten ja auch viele gute und schöne Jahre miteinander und wurden nach der Trennungsphase wieder beste Freunde.(auch das haben die wenigsten verstanden) Und 28 Jahre ist eine lange Zeit. Das alles soll ich vergessen? Darf keinen Trauerschmerz empfinden?? Er war und ist einTeil meines Lebens, meines Schicksals. Ich kann das doch nicht einfach so ausradieren Er hat mich doch auch geprägt...Ohne ihn wäre ich doch nicht die, die ich heute bin.


    Ich habe im letzten Jahr gelernt, bzgl meiner Trauer, zu schweigen und zu schlucken.

    Nach außen hin setze ich eine Maske auf und habe mich zu einer "als ob Frau" entwickelt. Ich tue so "als ob". Blaumeise funktioniert, blaumeise stemmt alles allein, blaumeise ist optimistisch, blaumeise hat ihr Leben im Griff. Das bezieht sich nicht nur auf die Trauer sondern auch auf meine Krankheit. Auch da spiele ich die Tapfere, Unverwüstliche... Dabei ist das Mist - das genaue Gegenteil ist der Fall:13:Aber wer will das schon hören?


    Andererseits fällt es mir auch schwer, mich anderen anzuvertrauen. Es liegt also nicht nur an meinen Bekannten ,dass

    ich mich unverstanden und ungehört fühle. Ich trage schon meinen Teil dazu bei.

    In der Regel kann ich immer erst dann reden, wenn das allerschlimmste vorbei ist. Ich neige dazu, mich bei Kummer und Schmerz zu isolieren. Ich habe dann immer den Wunsch, mich zu verstecken, unsichtbar zu sein. Das war schon als Kind so. Schon als Kind wollte ich meinen Schmerz allein und im Geheimen tragen. Das gab mir immer die Sicherheit: wenn ich nicht darüber spreche, erspare ich mir die Scham. Könnt ihr das nachvollziehen? Scham ist schon mein ganzes Leben ein großes Thema für mich.


    Aber jetzt schweife ich ab.


    So, nun füttere ich noch meine Katze (echter Seelentröster:love:) und dann werde ich ein Weilchen spazieren gehen. Vielleicht wird dadurch mein Kopf etwas klarer und vielleicht kann ich dabei auch ein wenig Kraft schöpfen.


    Euch allen alles Liebe und danke fürs Lesen


    Ach ja, bitte entschuldigt mein schlechtes Deutsch - ist halt nicht meine Muttersprache.


    blaumeise :24:

    <3 Hallo lieber Uwe <3,


    leider konnte ich dich in den letzten Wochen virtuell nicht besuchen. War für lange Zeit wieder mal im Krankenhaus.


    Ich hab jetzt wieder einen neuen thread gestartet:. "Auf der Suche nach neuer Kraft". Wie du daraus ersehen kannst, geht es mir augenblicklich seelisch und körperlich nicht gut.

    ?

    Wie es dir geht, wage ich nicht zu fragen. Wahrscheinlich nicht viel besser. ( muss noch nachlesen bzw nachspüren)


    Jedenfalls schließe ich dich jetzt einfach fest in meine Arme :24:

    Du weißt ja:? "dem Auge so fern, dem Herzens so nah" <3 (sagte meine Freundin immer)


    Dir alles Liebe

    und bis bald


    blaumeise :24:, froh wieder hier zu sein.

    Hallo Ihr Lieben da draußen,


    eine gefühlte Ewigkeit habe ich nicht mehr in einem eigenen thread geschrieben sondern nur sporadisch bei anderen.


    Doch jetzt habe ich das Gefühl, ich bräuchte für mich wieder ein eigenes "Wohnzimmer", denn es geht mir sehr schlecht und ich will nicht mit meinen Sorgen, einen anderen thread sprengen.


    Ursprünglich wollte ich meinen alten Faden : "Aufgeben ist keine Option" unter "Dies und Das" wieder aufleben lassen, aber irgendwie passt er nicht mehr so richtig zu mir. Ich tue mir derzeit sehr schwer mit diesem Motto.


    Ich habe das Gefühl, ich falle und falle... ins Bodenlose und nirgendwo ist ein Haltegriff, an dem ich mich festhalten kann.

    Aber will ich mich denn festhalten... mich nicht aufgeben?...Ganz ehrlich - ich weiß es nicht so genau.


    Früher war ich trotz schwerer Schicksalsschläge immer ein Stehaufmännchen. Ich kam immer wieder irgendwie, irgendwann auf die Beine - auch bei den vielen Trauerfällen ( leibliche Eltern, Pflegeeltern, vertrauteste Freundin) die ich durchleiden musste. Das hat zwar immer lange gedauert (Monate, ja manchmal Jahre), aber jedesmal wurde der Schmerz im Laufe der Zeit sanfter, erträglicher. Es gab immer mehr kurze Lichtblicke und irgendwann kam auch wieder die Lust zu leben. Das Wichtigste: damals verspürte ich immer einen Hauch Zuversicht, Hoffnung in mir.

    Doch jetzt ist alles anders.

    All das Wissen nützt mir nichts.

    Ich weiß zwar vom Kopf her - und wie gesagt aus eigener Erfahrung - dass Trauer seine Zeit braucht, dass ich Geduld benötige, dass ich mich nicht unter Druck setzen darf, dass Trauer in Wellen kommt, dass das Auf und Ab der Gefühle normal ist und und und. Nur - das hilft mir gerade nicht! Mein Verstand weiß das... aber mein Gefühl spielt nach eigenen Regeln. Alle meine bewährten Bewältigungsstrategien

    fruchten nicht. Und das macht mir Angst. Ich habe Angst, dass ich bald ganz liegen bleibe und nicht mehr hoch komme.

    Ich habe Angst nicht mehr aufstehen zu können - und schlimmer noch - ich habe Angst, nicht mehr aufstehen zu wollen

    Ich habe es auch sooo satt, dauernd wieder aufstehen zu müssen, nach vorne schauen zu müssen, Verantwortung für mich übernehmen zu müssen, Verantwortung für die Kinder zu tragen... Ich würde am liebsten dauerschlafen... wäre so bequem.... Und irgendwie tue ich das... Ich komme kaum aus dem Bett....


    Es ist egal, was ich zu mir selbst sage. Auf alles weiß ich ein "Ja - Aber". So, als ob ich gar nicht wollte, dass es mir wieder halbwegs besser geht. Es ist so, als würde ich mich selbst bestrafen..


    Ich grüble und grüble. All meine Kraft vergeude ich in sinnlosem Grübeln und suhlen in Selbstmitleid. Ja, ich bemitleide mich selbst... und ich weiß das... und ja, es gefällt mir nicht.


    Aber, ich fühle mich zentnerschwer vor lauter Kummer und Selbstmitleid. Bleischwer zieht es mich nach unten. Kann kaum einen Fuß vor den anderen setzen. Die Augen brennen so stark, dass ich kaum was sehe. Ich würde so gerne weinen, aber es kommen keine Tränen. Die Tränen bleiben in mir drin, dabei ist in mir ein Meer von ungeweintenTränen.


    Was gäbe ich dafür, weinen zu können.


    2018 war ich lange Zeit stationär wegen schweren Depressionen und Suizidgedanken. Der Aufenthalt in der Klinik und die Elektroschocktherapie hatten mir geholfen. Selbst die kurz darauf erfolgte schlimme Diagnose und die darauf folgende Chemo und Operation habe ich ohne Depressionen überstanden. Klar war ich niedergeschlagen, traurig etc. aber nicht depressiv (so wie ich D. kenne). Und jetzt?

    Ich habe das Gefühl das Monster ist wieder da und zieht mich gnadenlos in seinen Schlund. Diese glotzäugige, glitschige Kröte, die auf meinem Herzen sitzt und mir die Luft zum Atmen nimmt.


    Oder ist das einfach "nur" die Trauer?


    Letztes Jahr ist mein Partner, der Vater meiner 2 Kinder, nach langer Krankheit gestorben.


    Die Erinnerungen an seine Leidenszeit sind so lebendig. Besonders an die beiden Monate vor seinem Tod.


    Er wollte nie ins KH aber er konnte sich zum Schluß nicht mehr bewegen und daher rief ich den Notdienst und er wurde ins KH gebracht.

    Inzwischen bereue ich, dass wir ihn nicht zuhause sterben ließen.

    Mein Sohn quält sich heute noch immer mit diesen Gedanken. Er sagt, wir hätten seinen Vater ins KH gebracht, so wie man einen Hund zum einschläfern zum Tierarzt bringt (das sind seine Worte) Für ihn ist das fast "Mord" und ich weiß nicht, wie ich ihn von diesem Gedanken abbringen kann Er quält sich.... und ich fühle mich hilflos dabei.


    Schlimm ist auch, dass meine Bekannten mir das Recht zu trauern absprechen. Wir lebten getrennt und hatten damals bei der Trennung so was wie einen Rosenkrieg. Sehr übel das Ganze. Später haben wir wieder zueinander gefunden. Wir waren zwar kein Liebespaar aber er wurde mein bester Freund, mein Seelenpartner, mein Fels in der Brandung. Trennung mitgerechnet kannten wir uns und 28 Jahre. Aber meine Bekannten verstehen nicht das ich trauere. Noch weniger verstanden sie, dass ich ihn aufnahm und für ihn in seinen letzten Tagen da war. Eine meinte sogar, ich hätte kein Rückgrat.


    Zu der Trauer um den Vater meiner Kinder kommen bei mir zudem alte Verlassenheitsängste wieder hoch. Ich verlor meine Mutter mit 11 Jahren. Sie hat mich einfach verlassen (Suizid), ohne Abschied und ohne Abschiedsbrief. War einfach weg, sie hat mich hilflos zurück gelassen... Später starben meine Pflegeeltern und dann meine engste und vertraueste Freundin und jetzt fühle ich mich verlassen - gleich zweimal.


    So viele Verluste! (nicht mitgerechnet Tante und Onkel, habe außer meinen Kindern keine lebende Verwandte mehr)

    Meine Kindheit habe ich verloren, meinen Lebensmut, meine Gesundheit...


    Du meine Güte, jetzt komme ich wieder ins Jammern.

    Jeder trägt sein Päckchen - nur meine ich manchmal, ich wäre die Einzige, die schwer zu tragen hat.


    Hier im Forum zu lesen, relativiert dann so manches.....


    Es hat jetzt gut getan, hier zu schreiben. Völlig unzensiert und gerade so, wie es mir in den Kopf gekommen ist. Bitte seht mir nach, wenn einiges wirr rüber kommt. Ich lese nicht mehr nach, sonst schicke ich meine Jammertirade nicht ab.


    Danke fürs Lesen


    Allen wünsche ich eine gute Nacht und morgen einen erträglichen Tag.



    blaumeise :24:

    Liebe Luise,


    ich nehme dich mal vorsichtig in den Arm, wenn du magst.

    Ich kann dir nur meine schwache Schulter anbieten - zum Ausweinen. Zur Zeit bin ich alles andere als stark - aber ich bin da.


    Zu der Trauer noch eine solche Hammerdiagnose zu bekommen und das alles ganz alleine stemmen zu müssen... Schrecklich.


    Die Nachricht über deine Erkrankung macht mich sehr betroffen und wütend... Dir wurde bereits so unendlich viel abverlangt.

    Das Leben ist soooo fies....


    Ich glaube, ich kann in etwa nachfühlen, was du zur Zeit empfindest. Ich weiß nicht, ob du in meinen alten threads gelesen hast. Wenn ja, dann weißt du, dass ich 2018 eine Krebsdiagnose erhielt - mit Chemo, OP und allem pipapo. Einige Monate nach angeblich "erfolgreicher" Therapie haben sie wieder was gefunden...


    Meine Seele steht in Flammen und nichts scheint sie löschen zu können.


    Und der Satz:"Angst essen Seele auf" (kennst du den Film?) scheint zu stimmen.


    Ach Luise, an manchen Tagen bin ich auch nur ein Bündel Angst und weiß vor Sorgen nicht ein noch aus. ABER an manchen Tagen geht es mir besser. Und an diesen Tagen hangel ich mich voran.


    Ich lebe allein mit meinem Sohn. Die Tochter kommt nur sporadisch zu Besuch. Beide ersetzen keinen Partner...


    Mein Sohn neigt zu Depressionen und ich MUSS stark sein - für ihn. Er leidet sehr unter dem Tod seines Vaters und ich muss IHM Halt geben und nicht umgekehrt. Meine Tochter ignoriert irgendwie meine Erkrankung und ich denke, das ist reiner Selbstschutz. Schließlich muss sie ihr Leben weiter leben, Das steht ihr auch zu. Bitte nicht falsch verstehen, sie liebt mich, zeigt schon Zuwendung aber es ist nicht das was ich bräuchte...


    Wie du siehst, habe ich zwar Kinder, bin aber dennoch mutterseelenallein... (ansonsten keine Verwandten)


    Es ist eine riesige Kraftanstrengung sich nirgends wohin fallen lassen zu können, nicht umsorgt zu werden und gesagt bekommen:"du ich mach das jetzt mal für dich.Ruh dich aus"

    Es ist verdammt schwer, allein alle Arztbesuche zu koordinieren,

    allein zu schwierigen Behandlungen zu gehen,

    allein Therapieentscheidungen zu treffen,

    die Auseinandersetzungen mit der Krankenkasse...

    Dazu kommen die Beschwernisse der Krankheit und der Verlust von Fähigkeiten, die vorher so selbstverständlich waren. und das Finanzielle.

    Schwer krank sein kostet Geld. In meinem Fall meine ganzen Ersparnisse.... und durch die Berentung fließt wenig Geld nach... = Existenzängste.


    Und zu allem die Trauer um unsere Liebsten. Niemanden mehr zu haben, dem Wir unendlich wichtig sind, der uns genau so nimmt wie, wir sind. Der uns bei Bedarf in eine kuschelige Decke wickelt....


    Ich will jetzt nicht jammern, sondern nur zeigen, dass ich dich sehr gut verstehe.


    Und auch ich möchte manchmal sterben. Aber wissen wir, was dann ist.? Wir können nur vermuten, uns wünschen und hoffen, dass wir unsere Lieben wieder treffen.Doch niemand weiß das zu 100%.


    Ich habe Angst, durch Suizid mir ein Wiedersehen mit meinen Lieben, zu verunmöglichen, quasi als Strafe dafür vor dem "Weglaufen" vor unseren Aufgaben, die wir hier auf Erden zu lösen haben. Und was ist dann?...


    Ich habe für MICH beschlossen, dass ich trotz Erkrankung, zuversichtlich nach vorne schauen möchte und all meine mir verblieben Kraft und Energie dafür nutze, mich um mich zu kümmern. Die Situation ist wie sie ist. Ich kann nur das ändern, was in meiner Macht steht.

    Ich werde mich nicht unterkriegen lassen! Von der Trauer nicht. Von der Erkrankung nicht. Von dem Alleinsein nicht. Vonder Angst nicht. Ganz getreu einem meiner alten threads unter dies und das :"Aufgeben ist keine Option".


    Es ist/wird verdammt schwer. Aber du, liebe Luise, und ich, wir packen das. Gemeinsam. Und zusammen mit unseren Forumsfreunden hier. .! Schreibe, weine, klage hier. Das entlastet ein wenig.


    Er ist ein steiniger Weg der vor uns liegt. Aber er ist gangbar.


    So viele sind diesen Weg vor uns gegangen. Step by step. Und kamen irgendwann wieder ans Licht. Leben inzwischen wieder ein erträgliches Leben. Nicht unbedingt besser, aber ANDERS gut.

    Aber das braucht Zeit. Viel Zeit und viel Mut und Neugier und Offenheit.


    Wir haben keine Glaskugel. In die Zukunft kann keiner von uns schauen. Wir sehen immer nur bis zur nächsten Kurve. Und was dahinter liegt? Wer weiß...


    Luise, bitte verzage nicht.


    Ich wünsche dir aus ganzem Herzen die notwendige Stärke mit deiner Diagnose und der Trauer, das Leben zu meistern.


    Ich glaube fest daran, dass das Leben sich lohnt. Diesen Glauben habe ich, seit meinem erfolglosen Suizidversuch vor einigen Jahren. Das zu denken, hätte ich mir damals nie und nimmer vorstellen können. Inzwischen bin ich - abgesehen von einigen Tagen/Wochen in denen ich das schlichtweg vergesse - einfach nur glücklich, dass ICH LEBEN DARF. Welch kostbares Geschenk. Ich kann schlucken, kann ohne Maske atmen, kann sehen, riechen...


    So, das sind jetzt einfach meine Gedanken, die ich dir niedergeschrieben habe. Wahrscheinlich kannst du sie (noch) nicht annehmen. Aber ich wollte sie einfach Mal hier schreiben. Vielleicht hilft es dir doch ein ganz kleines bisschen.


    Für morgen alles Gute


    blaumeise :24:


    Ich hoffe, ich habe dich jetzt nicht auf eine Art und Weise mit meinen Worten gekränkt.


    Ich denke zur Zeit über ambulantes betreutes Wohnen nach. Wär das was für dich.?

    Gibt es für deine Erkrankung eine Selbsthilfegruppe? Oder psychologische Beratung. Frage mal im deinem Krankenhaus nach. Mir hilft beides sehr.


    Habe bestimmt wirr geschrieben.Sorry. Mir geht's heute nicht so gut. Wollte dir aber einfach schreiben.


    "ich trage dich wie eine Wunde

    auf meiner Stirn, die sich nicht schließt.

    Sie schmerzt nicht immer. Und es fließt

    das Herz sich nicht daraus tot.

    Nur manchmal plötzlich bin ich blind

    und spüre Blut im Mund"

    Gottfried Benn


    Lieber Uwe, es wird heute wieder ein sehr schwerer Tag für dich werden und ich reise in meinen Gedanken zu dir - möchte dich stützen, dir Kraft schicken...


    Ich möchte dir aber auch in Erinnerung rufen:

    auch in den allerschlechtesten und schwerstenTagen gibt es schöne Momente


    und ich wünsche Dir aus ganzem Herzen, dass du auch heute ein Auge für solche kleinen Momente hast.


    Ich wünsche dir, dass diese Momente dir Kraft und Energie geben, diesen heutigenTag "positiv" zu gestalten und zu ertragen.


    Ich wünsche dir, dass du nicht in deiner Trauer "versinkst" und dass du dich nicht aufgibst.


    Sei gut zu deiner Trauer. Sei gut zu dir.


    Rosi wird bei dir sein und dir dabei helfen.

    Eure gegenseitige große Liebe bleibt bestehen. Sie wird nie vergehen, auch wenn ihr jetzt körperlich getrennt seid. Das Band, das euch verbindet, hält über Raum und Zeit. Es geht nichts verloren.


    Möge dieser Tag halbwegs erträglich für dich sein.


    Alles Liebe

    blaumeise.

    :24:

    Liebe Wagi,


    auch ich umarme dich gedanklich. :24::30::24:


    Ich mache nachher einen kleinen Ausflug in den Schwarzwald und werde dabei höchstwahrscheinlich wieder meine Lieblingskapelle aufsuchen. Hier finde ich immer wieder etwas Ruhe und Kraft und ein Stückchen Frieden. (dabei bin ich keine Kirchgängerin)


    Ich werde dort für deinen Mann beten und eine Kerze anzünden.

    Auch an dich werde ich dann intensiv denken...


    Was machst du heute? Möchtest du heute lieber allein sein oder in Gesellschaft? Ist jemand bei dir?


    Ich wünsche dir, dass neben den schmerzlichen Gefühlen auch schöne Erinnerungen ihren Platz finden.


    Ich wünsche dir, dass der heutige schwere Tag, so verläuft, wie es "richtig" für dich ist,


    Ich wünsche dir, dass der Tag halbwegs erträglich ist.


    Alles, alles Liebe



    blaumeise :24:, in Gedanken bei d

    <3Liebe Monika,


    so schön, dass du meinem Vorschlag, das Cafe Sonnenschein wieder zu eröffnen, gefolgt bist. <3


    Ich hatte regelrechte Entzugserscheinungen.


    Ohhh... Mein Schaukelstuhl steht ja auch noch da! Suuuper. Und er steht sogar noch direkt neben dem offenen Kamin.... :28: Setz mich gleich rein

    - nein... nicht in den Kamin... sondern in den Schaukelstuhl :S - hol mir Wolle und stricke an unserer gemeinsamen Cafe Sonnenscheindecke - die wir vor laaaaanger Zeit angefangen haben - weiter. Erinnerst du dich noch daran? Eine Decke, unter der wir alle Platz finden, uns zusammenkuscheln und uns wärmen können.

    Jeder, der gerade Zeit hat strickt daran.

    Ganz bunt soll sie werden, mit vielen verschiedenen Mustern...

    Auf... liebe Leut, es gibt noch viiiel zu tun, denn unsere Forumsfamilie ist seit damals ja mächtig gewachsen und alle sollen ja drunter passen.

    Die Decke wird ein-malig, genauso einmalig, wie wir sind.


    Vielleicht erzähle ich euch während des Stricken eine kleine Geschichte. So wie früher.... Aber nur wenn ihr das mögt.


    Aber jetzt höre ich auf zu schwätzen... höre Euch zu und stricke.... eine rechts, eine links, eine fallen lassen :P


    Kornblume macht mich ganz hibbelig mit ihrem :8: aber schön ists, dass sie so hüpft, gell? :8:

    Jetzt stricke ich sogar im Takt ;)


    blaumeise :24:, die sich hier wohlfühlt und euch alle mag

    Lieber Uwe,


    ich denke gerade an dich.


    Heute war ich schon früh auf dem Markt. Irgendwie hast du dich da in meine Gedanken geschlichen und wir haben

    "gemeinsam" das Gemüse begutachtet, den Blumenstand "bewertet" und uns auf meinem Heimweg ein wenig unterhalten über Rosi, über Brigitte, über Andrea, über Prinz.

    Das wollte ich dir einfach erzählen.


    Auch dass ich in Gedanken oft bei dir bin - auch wenn ich zur Zeit in deinem thread wenig schreibe. Mir fehlen die Worte und alles was mir so einfällt klingt so hohl, so phrasenhaft.


    Sooo viele schlimme Verluste in sooo kurzer Zeit.

    Bitte , versuche nicht bitter zu werden. Ich weiß, das ist verdammt schwer.


    Du bist und bleibst mein bester Freund hier im Forum.


    Es umarmt dich

    blaumeise

    :24:

    Lieber Kitesurfer,


    zuerst einmal: fühl dich herzlich willkommen im Forum. Außerdem möchte ich dir meine herzliche Anteilnahme

    aussprechen.


    Wenn ein Vater so plötzlich stirbt, ist das total unfassbar. Mann kann und will es gar nicht glauben. Es stirbt nicht nur der geliebte Vater, es stirbt auch ein Stück Kindheit.


    Dass du dich hilflos und überfordert fühlst ,ist für jeden von uns nachfühlbar. Wie sollte es auch anders sein?

    Deine Welt ist gerade in tausend Stücke zerbrochen. Alles ist plötzlich völlig anders...da fühlt man sich allein...verloren...


    Die Eltern sind unsere Wurzeln und jetzt fehlt ein Teil dieser Wurzeln und ohne diese Wurzeln ist das Leben ganz arg schwer. Der Halt, die Sicherheit geht verloren. Zumindest empfinde ich das so.


    Bitte setz dich nicht unter Druck "richtig" zu trauern. Jeder Mensch trauert und verarbeitet den Tod eines geliebten Menschen anders. Jeder muss seinen eigenen Weg finden und gehen. Da gibt es keine verbindlichen Regeln.

    In der Trauer gibt es kein richtig oder falsch. Kein, jetzt sind soviel Tage vergangen und jetzt ist es an der Zeit, sich so oder so zu fühlen, bzw jetzt muss ich in ein Loch fallen.

    Manche sind wütend, manche erstarrt, manche weinen sich die Seele aus dem Leib, manche toben und schreien, manche sind stumm, und andere fühlen vermeintlich nichts. Und das ist OK so.

    Es gibt kein perfektes trauern. Alle Gefühle sind ok und kommen zum richtigen Zeitpunkt.


    Den Tod zu begreifen, zu realisieren - in all seinen Konsequenzen - dauert sehr lang und kann nur in kleinen Portionen geschehen. Zum Glück sickert die Realität nur ganz, ganz langsam durch. Sonst wäre es unaushaltbar...


    Gib dir Zeit und hab Geduld. Überfordere dich nicht. Vergleiche deine Trauer, deinen Verarbeitungsweg nicht mit dem der anderen.


    Zu deiner Mutter:

    Das Äußern von "Nach-Sterbe Wünschen" , heißt nicht unbedingt, dass deine Mutter suizidgefährdet ist. Die meisten hier haben oder hatten diesen Wunsch. Das ist "normal". Man möchte, dass alles wieder so ist, wie es war, möchte mit dem geliebten Mensch einfach vereint bleiben, ihn nicht hergeben müssen.... Diese "Todessehnsucht" schwindet in der Regel mit der Zeit.

    Wenn du aber das Gefühl hast, dass ernsthafte Suizidgefahr besteht, dann scheue dich nicht und setz dich bitte direkt mit einer Beratungsstelle, einer psychiatrischen Klinik, einem Arzt deines Vertrauens oder dergl. in Verbindung und lass dich beraten. Das hilft dir und deiner Mutter. Du musst diese Angst nicht allein schultern.


    Deine Verlustängste kann ich gut nachvollziehen. Auch ich lebe in ständiger Angst auch noch meine Kinder zu verlieren. Es ist zur Zeit fast schon krankhaft, wie ich sie kontrolliere. Gerade gestern war es sehr schlimm. Mein Sohn war in der Stadt und um 20. 45 Uhr noch nicht zuhause. (die Geschäfte schließen um 20 Uhr).... Dazu muss ich sagen, er ist volljährig!!!!.... Er darf machen, was er will, ist mir keine Rechenschaft schuldig und 20.45 Uhr ist ja wirklich nicht spät! Dennoch. - ich lief Amok. Telefonierte ihm nach und Handy war aus. Ich bin ihm entgegengelaufen und habe mich immer weiter in meine Angst reingesteigert. Sah ihn tot - überfallen, überfahren.... Und als ich kurz nach 21 Uhr auf ihn traf, überschüttete ich ihn erstmal mit heftigen Vorwürfen... :4: bis ich wieder realistisch denken konnte.

    So war ich nie, so bin ich erst seit dem Tod seines Vaters...Aber ich denke (hoffe), dass sich dieser Kontrollwahn irgendwann wieder legt.

    Hab solche Angst, dass mir wieder jemanden wegstirbt (hab schon viele an den Tod verloren).


    Lieber Kitesurfer, leider können wir dir hier deinen Schmerz nicht nehmen. Aber wir nehmen dich ernst in deinen Gefühlen. Wir können und werden dir zuhören,ein Stückchen mit dir gehen, für dich da sein. Hier kannst du alles "loswerden", was dir durch den Kopf geht, was dich verwirrt, dich ängstigt und dich quält. Hier darfst du deinen Schmerz teilen,musst keine Fassade aufbauen....


    Schreib dir alles von der Seele

    und wenn du magst und kannst, erzähl uns ein wenig von deinem Vater. Wie war er? Was sind deine schönsten Erinnerungen?


    Ich wünsche dir alles Gute und viel Kraft und Mut.


    blaumeise

    Liebe Luise,


    Laß dich still umarmen.


    Ich wünsche dir aus ganzem Herzen viel Kraft, um diesen Tag durchzustehen.


    Hast du schon einen Plan, wie du diesen sicherlich mühsamen, schweren Tag gestalten wirst?


    Bitte vergiß dabei nicht, dich auch in liebevoller Weise um Dich selbst zu kümmern.

    Vielleicht mit einem schönen Schaumbad oder einem feinen Essen oder mit....


    Liebe Luise, ich lege dir eine kuschelige Decke um die Knie. Sie soll dich wärmen und die Einsamkeit ein wenig lindern.

    Sei gewiss, viele hier werden an dich denken und dir viel Energie schicken.


    Du bist nicht allein.


    Alles Liebe

    blaumeise:24:

    <3 Liebe Luise, <3


    ich würde mich sehr freuen, wenn du wieder "eifriger" hier schreiben würdest. Mach es aber so, wie es dir gut tut.


    Ich habe oft an dich gedacht und dich nicht vergessen.


    Das mit dem Briefeschreiben ist eine gute Sache. Ich mache das auch (besonders an meine Freundin) und ich schreibe mir meistens einen Antwortbrief zurück. Das hilft mir sehr. Besonders die Antwortbriefe verursachen bei mir regelrechte Niagarafälle, aber das weinen befreit und löst. Lach mich jetzt nicht aus, ich habe sogar einige Antwortbriefe frankiert und per Post an mich selbst geschickt....


    Dass du das Trauercafe besuchst, freut mich sehr. Hast du dich schon ein wenig angefreundet mit einigen anderen Trauer den und trefft ihr euch auch gelegentlich, "privat"? Wenn ich mich richtig erinnere, lebst du allein und hast nicht viele Kontakte "nach draußen", da wäre das ja eine kleine Abwechslung. Muss/soll ja kein "Aufeinanderhocken" sein, einfach nur loser Kontakt...


    Ach Luise, ich werde am Samstag fest an dich denken - versprochen


    Habe mir gerade eine Tasse heiße Schokolade gemacht ( = Balsam für meine Seele). Magst du einen Schluck?


    Bis hoffentlich bald

    blaumeise :24:

    Liebe Birgit <3


    du schreibst:

    "Ich fange an Herzwärme zu spüren, wenn ich an dich denke und nicht nur Herzschmerz"

    Dieser Satz hat mich sehr berührt.

    Da schwingt das Gefühl der Dankbarkeit mit. Dankbarkeit dafür, dass er in deinem Leben war. Dass er dein Leben reicher, schöner und erfüllter gemacht hat.

    Alles was er in dir geweckt hat, was er in dir gefördert hat, bleibt ja in dir erhalten, prägt dich weiterhin und verbindet dich besonders innig mit ihm.


    Dass du dich - trotz Schmerz, trotz unbändiger Sehnsucht, trotz Tiefschlägen - dem Leben stellst und dich nicht aufgibst ist großartig und es ist wahrlich nicht leicht, plötzlich Alleinerziehend zu sein.


    Du bist auf einen guten Weg.


    "DAS IST ALLES,

    Was wir tun können:

    immer wieder

    von neuem anfangen -

    immer wieder

    und wieder."

    Thornton Wilder


    Liebe Birgit, dieser Tag heute ist sehr schwer.

    Ich wünsche dir, dass auch heute die Herzwärme überwiegt und der Schmerz heute gnädig mit dir umgeht.


    Ich schicke dir virtuell ein dickes Kraftpaket.

    :30:<3


    Tu dir heute was Gutes. Von mir kommt ein virtueller Blumenstrauß - nur für dich!


    Sei ganz lieb gegrüßt und herzlich umarmt.


    In Gedanken bei dir

    blaumeise :24: