Beiträge von Tigerlily

    Danke ihr Lieben,

    noch 2 Tage, dann ist es soweit.

    Es ist schon alles gepackt und ich bin damit beschäftigt mein zerstörerisches Kopfkino hintan zu halten.

    Es ist die größte Unternehmung, die ich ganz allein für mich nach dem Tod von Hannes starte.

    Ich versuche meine Erwartungen unten zu halten, damit ich nachher nicht allzu enttäuscht bin.

    Den Erfahrungsbericht gibt es auf jeden Fall, versprochen!

    Danke liebe Bärbel,

    ich hoffe auch, dass die Reha einen weiteren Baustein zu meiner Heilung beitragen kann.

    Ich habe nach immerhin jetzt schon dreieinhalb Jahren und morgen einem Monat das Gefühl, dass ich bei allem was ich versuche über kurz oder lang in einer Sackgasse lande und mir dazu noch, wenn ich zu stürmisch unterwegs war, kräftig den Kopf anhaue.

    Meine größte Angst ist die, dass die Reha für mich ergebnislos ist.

    In dem Sinne, dass es zwar ein netter oder weniger netter Erholungsaufenthalt ist, danach aber alles genauso weitergeht wie bisher.

    Und dann bin ich wahrlich restlos am Ende mit meiner Weisheit, denn ich habe wirklich ALLES ausprobiert, um Frieden zu finden und dieses neue Leben anzunehmen, in dem ich mehr feststecke, als dass ich es lebe.

    Wow!

    Dieses Thema ist interessant, gestern erstellt und heute schon 5 Seiten.

    Ich habe meine Ansichten schon ausführlich in meinem eigenen Thread erörtert.

    Ich gehe weitestgehend mit Steffi und Dolore konform.

    Auch ich glaube, dass wir Seelen in menschlichen Körpern sind, die die Erde für eine gewisse Zeit bewohnen, dann den Körper ablegen und zurückkehren in ihre eigentliche Heimat, in der sie ihre eigentliche Familie, die Seelenfamilie wiedersehen und damit auch ihre Liebsten, die vor ihnen gegangen sind.


    Die Theorie von Pascal Voggenhuber klingt für mich auch sehr einleuchtend: Dass es verschiedene Anteile der Seele sind, die immer wieder inkarnieren und dass die Gabi-Seele, als die ich hier lebe nach ihrem Tod in der geistigen Welt weiterlebt und sich dort weiterentwickelt (und natürlich auch ihren geliebten Hannes wiedertrifft).

    Da wo wir dann sind und wo unser Zuhause ist, gibt es nur mehr Verbundenheit und Liebe, keine Trennung mehr, keine guten und schlechten Erfahrungen und Gefühle, einfach reines Sein, das sich erfahren und weiterentwickeln möchte in Liebe.

    In meinen Augen ist Geist das unsterbliche Allbewusstsein, dem alle Seelen entspringen, die dann ihre Seelenreise durchleben und nach Äonen unserer Zeitrechnung wieder mit Geist verschmelzen.


    Ich habe viel erleben dürfen, was meinen Glauben unterstützt, aber nichts was ihn nachhaltig widerlegt.

    Liebe Bärbel,

    Ich habe dir schon in deinem Thread geantwortet, ich freue mich, dass dir das Schreiben in diesem Forum hilft, mir hilft es auch immer noch.


    Die letzten Tage waren für mich recht entspannt, heute habe Ich wieder gemerkt auf welch tönernen Füßen meine Normalität immer noch steht.

    Heute war einer der seltenen Tage, an denen ich absolut gar nichts zu tun hatte und überraschenderweise hat mir das nicht soviel ausgemacht wie sonst.

    Bis am Nachmittag, als ich per WhatsApp in einen Konflikt zwischen zwei Bekannten geraten bin.

    Ich habe mich unüberlegt und voreilig hineingemischt und habe bis jetzt am Abend gebraucht, um die Wellen wieder zu beruhigen.

    Und jetzt sitze ich da und vermisse meinen Hannes so unglaublich!

    Natürlich geht das auch wieder vorbei und es ist jetzt nun mal so, dass ich mich um mich und meine Belange ganz alleine kümmern muss und dass das jetzt bis zu meinem Lebensende so sein wird, nachdem ich die 60 Jahre bis zum Tod meines Mannes immer ein privilegiertes Leben voller Liebe und Geborgenheit führen durfte.


    Damit MUSS ich jetzt leben, egal ob ich mich damit abfinden kann oder nicht.

    Das mache ich auch und manchmal bin ich ganz schön stolz auf mich, dass ich nicht aufgegeben habe.

    Aber der Punkt ist der:

    Ich komme zwar inzwischen mit fast allem klar ohne durchgehend zu weinen, aber diese Vorgabe das Positive im Leben zu sehen, mir etwas Gutes zu tun, zu mir zu stehen und mir Ziele zu setzen und meine Wünsche zu erleben, die kann ich beim besten Willen nicht durchsetzen.

    Mir mangelt es an Zielen und Wunsch habe ich nur mehr diesen einen, den auszusprechen nicht sehr populär ist.

    Nächste Woche um diese Zeit habe ich schon gepackt, damit ich am Mittwoch früh in die Reha fahren kann.

    6 Wochen Auszeit.

    Ich bin in gespannter Erwartung, freuen kann ich mich nicht.

    Ob es nur sechs Wochen Zeitvertreib werden, oder ob dieser Aufenthalt eine Wende in irgendeiner Hinsicht bringt, weiß ich nicht.

    Aber ihr könnt sicher sein, dass ich euch berichten werde.

    Liebe Isabel,

    Alles Gute zum Geburtstag!

    Ich wünsche dir vor allem Gesundheit und dass dir im neuen Lebensjahr viel Schönes widerfährt!

    Deiner Familie wünsche ich viel Kraft und alles Gute in dieser schweren Zeit.

    Liebe Grüße Gabi

    Danke liebe Ros!

    Und danke liebe Sonne für dein "Versteh dich"

    Ich sende euch ganz liebe Grüße zurück und wünsche euch vor allem Frieden im Herzen, um alles was noch so im Leben geschieht dadurch besser auszuhalten!


    Nun sind die Feiertage vorbei, ich konnte sie ganz angenehm mit Freunden verbringen und hatte immer etwas zu tun, so dass ich abgelenkt war, aber für mich hat es sich nicht richtig angefühlt Weihnachtswünsche zu schreiben und Wünsche fürs neue Jahr zu schicken auch nicht.

    Die Zeit ist ein Strom in dem mein Leben mitfließt, ganz ohne mein Zutun vergeht es einfach und die Tage reihen sich aneinander, endlos, ohne Auffälligkeiten und das was früher angenehme Unterbrechungen im Alltag waren ist für mich bedeutungslos geworden, denn ein neues Jahr macht für mich keinen Unterschied mehr.

    Der einzige Grund, warum ich den Ablauf der Zeit begrüße ist, dass mich jeder Tag meinem Ziel, das Leben hinter mir zu lassen näherbringt, ebenfalls ganz ohne mein Zutun.

    Das was ich noch tun muss: Die endlosen Tage, die vor mir liegen, mit Leben zu füllen, mit Beschäftigung, mit Ablenkung.

    Von Sinn zu sprechen wäre schon zu viel, allerdings bin ich froh, wenn ich anderen Gutes tun kann und tue das so oft wie möglich, auch wenn die Gelegenheiten gerade in dieser seltsamen Zeit noch weniger geworden sind.

    Das Paradoxe ist, dass es mir gut geht wenn ich mit Menschen zusammen bin, dass ich dann kurzfristig aufblühe und alle sich freuen dass es mir schon so viel besser geht.

    Aber am Ende des Tages bin ich wieder alleine daheim und sehne mich nach meinem alten Leben, nach meinem Hannes, nach meinem Vati und letztendlich auch nach meiner Mutti, die schon so lange tot ist und sogar nach meiner Hündin Mimi, die unser Leben 17 Jahre lang begleitet hat.

    Ich bin der meisten meiner Illusionen beraubt worden und versuche nun mit dem was geblieben ist klar zu kommen.

    Ich habe heute wieder mal im Forum quergelesen, all die schrecklichen Schicksale, Menschen die um ihr Leben kämpfen, andere, die ihr LIebstes kürzlich verloren haben, auch im wirklichen Leben erzählen mir meine Mitmenschen von schweren Schicksalen, von Kampf, aber auch von Lebensmut und von Lebensfreude.

    Ich höre zu, demütig und still und habe keine Antworten mehr, die ich anderen vermitteln könnte.

    Gleichzeitig sehe ich wie gut es mir geht im Vergleich zu anderen und schäme mich zugeben zu müssen, dass die Wunde in meinem Herzen immer noch blutet.

    Dass ich es nicht schaffe neuen Lebensmut zu fassen, trotz aller Maßnahmen und Bemühungen, die ich unternommen habe, um zu erreichen, dass es mir besser geht, dass ich wieder im Leben stehe und nicht nur am Rande, einsam und alleine.


    Deswegen schreibe ich nur mehr so wenig, denn ich habe nichts Positives beizutragen, kann niemanden aufmuntern und schon gar niemandem sagen, dass es irgendwann wieder besser und letztendlich auch wieder gut wird.

    Ich weiß es ist möglich, denn anderen ist es gelungen, sich mit dem Leben nach einem großen Verlust neu zu arrangieren und ihr Leben wieder freudig und bewusst zu genießen.

    Diese Menschen sprechen von einer größeren Tiefe, einer größeren Lebensfreude, von einem Gewinn, der nach der Verarbeitung ihrer Trauer entstanden ist.

    Ich dachte immer, wenn ich mich nur genug anstrenge, dann schaffe ich das auch irgendwann.

    Denn ich möchte meine Liebsten nicht enttäuschen, indem ich einfach aufgebe, ich weiß das hätten sie nicht gewollt.

    Aber inzwischen bin ich an einem Punkt der Hoffnungslosigkeit angelangt.

    Und deswegen schreibe ich kaum mehr im Forum, vor allem nicht den Neutrauernden, denn diese haben es verdient, dass sich diejenigen melden, die ihnen Mut zusprechen können.

    Ich denke dennoch oft an euch alle, die mir so lange treue Begleiter hier waren und fühle mit euch mit.

    Alles Liebe Gabi



    Liebe Lilifee,

    die Zeit verfliegt wie nichts und trotzdem ist es als wäre die Zeit stehen geblieben, ein Paradoxon, das für mich irgendwie nicht erklärbar ist.

    Ich habe lange nciht mehr ins Forum geschaut und war auch im richtigen Leben heuer nicht in der Stimmung Weihnachtsgrüße an alle und jeden zu senden.

    Ich hatte Angst vor diesem speziellen Weihnachten, das erste, an dem ich seit dem Tod meines Mannes tatsächlich komplett alleine, ohne Bezugsperson, war, denn mein Cousin ist ja heuer im April auch noch gestorben.

    Es war nicht so schlimm wie ich befürchtet hatte, ich konnte viel Zeit mit meinen Freunden und Bekannten verbringen, daher wage ich mcih nun aus der Deckung und wünsche dir rückwirkend alles Gute und möchte auch mein Mitgefühl ausdrücken, für die schwere Zeit, die du gerade durchleben musst.

    Du hast nun 2 Jahre Überleben geschafft.

    Es wird nichts mehr so wie es mal war und ich gebe dir vollkommen recht: Irgendwann feiern wir wieder zusammen! Und dann ist alles vorbei und es wird wieder schön!

    Ich freue mich ebenso wie du auf diesen Moment und wünsche dir alles Gute und weiterhin viel Kraft und den Mut durchzuhalten:

    Alles Liebe Gabi

    Lieber Robert,

    nachträglich von mir noch ganz liebe Geburtstagsgrüße an deine Christie!

    So viel Zeit auch verstrichen ist (bei mir sind es übermorgen genau dreieinhalb Jahre), hat sich an unserer Liebe zu unseren geliebten Menschen nichts verändert.

    Das Vermissen bleibt, bis wir uns hoffentlich auf der anderen Seite wiedersehen.

    Alles was und wer uns jetzt noch im Leben begegnet ist nur mehr ein Schatten dessen was wir hatten und daran wird sich auch nichts mehr ändern, das ist mir in dreienhalb Jahren teils verbissenem Kampf mit der Tatsache meines ungewollten Weiterlebens klar geworden.

    Ich gebe dennoch nicht auf den Sinn hinter all dem Leid zu verstehen und nach einer Möglichkeit zu suchen mein Leben so zu führen, wie ich glaube, dass mein Hannes sich das für mich wünscht.

    Ein bisschen ruhiger bin ich momentan geworden, besinnlicher, was mir in dieser so speziellen Weihnachtszeit gut tut.

    Und ein bisschen innere Ruhe und Frieden das wünsche ich mir für dich auch.

    Eine kleine Atempause im täglichen Überlegenskampf.

    Und vergiss nie: Jeder einzelne Tag, den wir überstanden haben bringt uns einen Schritt näher an unser Ziel.

    In ein paar Tagen sind es genau dreienhalb Jahre dass Hannes tot ist.

    Seit er nicht mehr da ist kämpfe ich mich Tag für Tag voran.

    Zuerst ist mein Cousin mein Mitkämpfer gewesen, auch wenn wir nicht immer einer Meinung waren, so waren wir uns beide doch gegenseitig Halt und Stütze auch in den schweren Zeiten seit Corona.

    Auch er ist gestorben, morgen ist es 7 Monate her.

    Und nicht nur er ist gestorben, auch ein weiterer treuer Freund mit dem ich immer reden konnte, für den ich da war wann immer er reden wollte, so wie er für mich da war und immer versuchte mich aufzuheitern, wenn es mir wieder schlecht ging.

    Das letzte Silvester, als mein Cousin Uli schon um 20h schlafen ging, weil es ihm nicht gut ging hat dieser Freund, sein Name ist Ludwig, mich angerufen und mich gefragt, was ich wohl mache.

    Nichts habe ich gesagt, worauf er ankam mit einer Flasche Sekt und wir plaudernd, Toast essend und Sekt trinkend bei mir zuhause die Zeit bis Mitternacht verbrachten.

    Inmitten des Silvesterfeuerwerks habe ich ihn noch die halbe Strecke nach Hause begleitet bevor wir uns verabschiedeten.

    Dank Corona und Ulis Zustand war es das letzte Mal, dass wir uns so nahe waren.

    Danach haben wir uns nur mehr auf der Straße getroffen, ich bemerkte im Frühjahr, dass es ihm nicht so gut ging, aber er wimmelte ab und ich bin der Sache nicht nachgegangen, weil ich mit der Pflege meines Cousins zu sehr beschäftigt war..

    Ich habe ihm dann berichtet, dass Uli gestorben ist und er wollte es sich nicht nehmen lassen zur Beerdigung zu kommen.

    Er kam nicht und ich war sehr beunruhigt, weil ich ihn als sehr zuverlässig kannte und er meinen Cousin immer sehr geschätzt hatte.

    Auf dem Nachhauseweg von Ulis Beerdigung bekam ich den Anruf von einer Freundin, die er seit ihrer Krebserkrankung betreut hatte, dass man ihn in einer Blutlache liegend daheim aufgefunden hatte.

    Am nächsten Tag durfte er sterben, was eine gute Nachricht war, denn ein lebenswertes Leben wäre nicht mehr möglich gewesen.

    Ludwig war ein sehr eigenständiger, lebendiger, freiheitsliebender und freundlicher Mensch.

    Er war ein Mann, ehrbar, humorvoll und ein echter Freund.

    Ludwig war bereits der vierte Mann in meinem Leben der diese Welt verlassen hat, denn am 24. Juli 2017 ist mein geliebter Vater Josef, von allen liebevoll Teddy genannt im Alter von 93 Jahren als Erster von den Vieren friedlich in meinen Armen gestorben.

    Auch ihn vermisse ich unendlich, denn er war mir sehr ähnlich, wir sahen nicht nur gleich aus, wir hatten auch den selben Humor und einen sehr ähnlichen Charakter.

    In den letzten Jahren seines Lebens waren wir ganz eng miteinander verflochten, es ging ihm nicht mehr ganz so gut und wir waren fast immer zusammen, besonders, weil ich die letzten Jahre meines Berufslebens im Homeoffice arbeitete.

    Auch mein Hannes hat meinen Vati geliebt, wir waren schon seit Muttis Tod im Jahr 2000 ein unzertrennliches Kleeblatt, weil auch Hannes Eltern bereits gestorben waren.

    Ich lebte in einer Art Kokon aus Liebe und Geborgenheit mit aufrichtigen, tapferen und sehr liebevollen Männern seit dem Tod meiner Mutter.

    Zuerst den Großteil meines Lebens mit Mutti, Vati und Hannes, nach der großen Katastrophe mit Uli, meinem Cousin und Ludwig, dem treuen Freund, den ich kurz nach Hannes Tod auf dem Friedhof kennenlernen durfte, vermutlich war er ein Engel, als Trost und Hilfe nach meinem großen Verlust vom lieben Gott zu mir geschickt.

    Nun sind sie alle tot und ich bin alleine übriggeblieben.

    Ich habe einige sehr gute Bekannte und meine alte Freundin und mit allen habe ich guten Kontakt, ja es ist sogar so, dass ich, seit ich alleine lebe mit viel mehr Frauen Kontakt habe als jemals zuvor in meinem Leben.

    Ich möchte ihren Beitrag zur Stabilisierung meines Lebens nicht kleinreden, denn ich habe in diesen letzten grauenhaften dreieinhalb Jahren neue Rituale und Strategien des Überlebens entwickelt.

    Zu diesen Strategien gehört ein stetiger Fluss an Kommunikation.

    Noch nie in meinem Leben habe ich dermaßen viel telefoniert, geskypt und gezoomt als in den letzten dreieinhalb Jahren.

    Dieser extreme Kontakt nach Außen war einfach damals nicht notwendig.

    Ganz einfach.

    Es war ein anderes Leben, mein Leben, unser Leben ...


    Jetzt, in diesem neuen, ungewollten, ganz und gar nicht freiwilligen Leben hatte ich offenbar noch eine Art Schonzeit eingebaut mit liebevollen Männern, die mir eine nicht mehr vorhandene Struktur (Hannes und Vati) so gut sie konnten zu ersetzen versuchten.

    Natürlich hat das nicht funktioniert, dennoch hat es mir den so dringend benötigten Halt gegeben bis die höheren Mächte befanden, dass ich jetzt reif wäre, die anderen Seiten des Lebens kennen zu lernen.

    Mangel, Selbsthass, Wollust, Gier, ein ganzes Potpourri an Gefühlen der Angst und des Lebenskampfes.

    War ich vorher sehr naiv, immer an das Beste in den Menschen zu glauben?

    Nein, ich glaube nicht.

    Ich glaube immer noch, dass alle Menschen dieser Erde sich nach Liebe sehnen und glücklich sein wollen.

    Leider macht ihnen ihre Angst zumeist einen fetten Strich durch die Rechnung und es gibt Auswüchse an Verhaltensweisen von denen ich vorher entweder nichts wusste oder wenn dann nur vom Hörensagen.

    Ich hatte nun dieses spezielle Erlebnis mit Wolfram, vor dem mich von Anfang an mein Bauchgefühl gewarnt hat.

    Andererseits bin ich froh, dass ich mich darauf eingelassen habe, denn ich habe soviel daraus gelernt, wie man aus Büchern niemals lernen könnte.

    Ich habe noch niemals erlebt wie sehr man empathisches Verhalten imitieren kann ohne echte Gefühle zu besitzen.

    Ich habe diese Sache nun endgültig beendet und nur die Erfahrung, kein Bedauern, mitgenommen.

    Das besondere daran ist, dass mich diese Erfahrung gestärkt hat anstatt mich niederzuschmettern, vermutlich habe ich sie gebraucht, um wieder ein Stück weiter zu mir selber zu finden.

    Naja und immerhin weiß ich jetzt was ich unter keinen Umständen will und brauche.

    Wolfram tut mir leid, weil er sich so sehr selber im Weg steht, aber da muss er selber drauf kommen, ich kann und will ihm da nicht weiterhelfen.

    Ich gehe meine Weg weiter, die nächste Station ist REHA, wie ich hoffe eine weitere Stufe zu mehr Selbsterkenntnis.


    Den Wunsch nach einer neuen Partnerschaft habe ich nicht aufgegeben, auch wenn ich die Chance, einen zu mir passenden Mann, der mich mag und mit mir von Herzen zusammen sein möchte, realistisch gesehen als sehr, sehr gering erachte.

    Vielleicht ist mein Kontingent an liebvollen Menschen, mit denen ich in engere Beziehung treten darf, für dieses Leben ausgeschöpft?

    Sehr viele Menschen haben soviel Liebe und Wohlwollen, wie ich erleben durfte niemals erfahren und wissen gar nicht wie sich das anfühlt.

    Ich hoffe nicht, dass es so ist, aber wer weiß was noch alles kommt, vielleicht kapituliere ich früher oder später und wähle als Lebensbegleiter, so wie viele andere, einen Hund der mich aufrichtig liebt und den ich von Herzen umsorgen kann.

    Ganz allein kann ich mir eine Zukunft mit einem lebenswerten Leben jedenfalls nicht vorstellen.

    Lieber Robert,

    ich bin auch so eine, die nicht mehr viel im Forum ist und noch viel weniger schreibt.

    Und genauso wie bei euch ist auch bei mir alles beim Alten.

    Was immer ich auch versucht habe ist im Sande verlaufen und ich bin immer noch traurig, einsam und unglücklich, auch wenn ich im Alltag öfter mal lache, einen Schrz mache, mich mit anderen treffe und einen schönen Herbsttag auf oberflächliche Art genießen kann.

    Ich zähle mit dir die Tage bis wir unsere Liebsten wiedersehen dürfen.

    Alles Liebe Gabi

    Liebe Sommermond,

    ich bin auch nicht mehr oft hier im Forum, aber ich finde es schön, immer wieder mal zu lesen, wie es den Mittrauernden von früher geht.

    Schön von dir zu lesen, auch wenn uns immer noch die Trauer vereint!

    Wieder einmal ein kleines Update von mir.

    Meine tiefe Sehnsucht nach einer Schulter zum Anlehnen, nach einem Menschen, der zu mir gehört wird immer größer.

    Die Vermutung, die ich schon lange hatte nämlich, dass die Freundesebene, die bei mir recht gut bestückt ist, nicht das ist was ich so vermisse, sondern dass es die Beziehungsebene ist die im Argen liegt.

    Seit dem Tod meines Mannes und meines Cousins, der auf seine Art und Weise auch immer für mich da war, ist da nur mehr ein riesiges klaffendes wundes Loch.


    Es ist eine Tatsache, dass ich ganz alleine für mich auf dieser Welt da stehe und dass dieser Umstand die Trauer, die sowieso immer da ist und ihren eigenen wellenförmigen Verlauf hat, für mich auf unerträglice Art und Weise verstärkt.


    Es gibt niemanden mehr mit dem ich über meinen Mann und meine Familie reden kann.

    Es gibt niemanden mehr mit dem ich meine Entscheidungen, Sorgen und Nöte beprechen kann.

    Das ist es was mir zusätzlich so sehr zu schaffen macht.


    Und deshalb bin ich auch das Wagnis, mit dem neuen Mann, von dem ich geschrieben habe eine Beziehung zu versuchen eingegangen.

    Ich muss sagen es war von Anfang an gegen mein Bauchgefühl, aber seine Begeisterung, das Gefühl begehrt und verstanden zu werden hat mir geschmeichelt und mich dazu veranlasst mein Herz zu öffnen und mich der Situation hinzugeben.

    Leider hat es für uns Beide nicht geklappt.

    Er musste einsehen, dass ich viel zu viel für ihn bin, dass er etwas anderes in mir gesehen hat, als ich tatsächlich lebe.

    Ich musste einsehen, dass ich mich weder so weit verbiegen kann, noch mich soweit verbiegen möchte, um eine Beziehung zu beginnen, die nicht auf Liebe basiert, sondern nur auf Begehren (seinerseits) und Einsamkeit.

    Es hat keinen dramatischen Bruch gegeben, was übrig geblieben ist, ist eine lose Bekanntschaft, wie etliche andere auch.


    Und ich stehe wieder ganz am Anfang.


    Was ich daraus gelernt habe ist, dass man nichts erzwingen kann, dass aber für mich und ich spreche hier nur für mich, eine gelungene neue Partnerschaft mein Schlüssel für ein erfülltes neues Leben sein kann.

    Ich habe nämlich in den Anfangsmomenten mit diesem neuen Freund, wo wir Dinge gemeinsam gemacht haben und es schien als wäre mehr möglich eine gewisse Fülle in meinem Inneren gespürt, die ich schon verloren geglaubt habe, eine Fülle, die in meinem echten Leben, dem Leben mit meinem Hannes und meiner Familile ganz normal war.

    Ein ganz klein wenig davon habe ich auch beim Zusammensein mit meinem Cousin gespürt, aber es war zuwenig um meine Einsamkeit zu lindern, weil damals alles noch viel frischer war und wir nie die Chance hatten zu entdecken, was das Leben noch für uns bietet, denn er ist ja vorher gestorben.


    Nun ist da nur mehr diese Leere in mir und ich kämpfe täglich darum, von meiner Einsamkeit, der Leere und dem Schmerz nicht komplett überschwemmt zu werden.

    Im Klartext: Es geht mir wie immer seit dreieinhalb Jahren und für mich ist klarer denn je, so möchte ich nicht noch jahrelang weiterleben.


    Nun habe ich noch einen Trumpf im Ärmel, das ist die Reha, die am 19. Jänner beginnt und so sehr ich diese Chance herbei sehne wächst doch die Angst in mir, dass sich auch diese Hoffnung nicht erfüllt, wie so vieles, das ich in meiner langen Trauerzeit schon unternommen habe.

    Die Aussicht, bis an mein Lebensende jedem neuen Tag mit der Sorge begegnen zu müssen, wie ich ihn wohl überstehen kann, der Außenwelt ein heiteres Bild zu bieten, um das was ich mir so mühsam erarbeitet habe nicht auch noch zu verlieren, weil Miesepeter niemand mag, ist einfach nur schrecklich.

    Die Alternative, mich vom Leben zurückzuziehen und für mich alleine zu bleiben, um so sein zu können, wie ich mich fühle, die ich bei einigen Witwen, die mir persönlich bekannt sind, beobachten kann ist nicht minder schrecklich.

    Was also tun?

    Vermutlich das Gleiche was ich schon seit dem Tod meines Mannes tue:

    Zur Psychologin gehen und zu meiner Schamanin, wo ich frei über meine Kümmernisse reden kann.

    Mit anderen Trauernden über Skype in Konakt treten und daraus Kraft fürs Weiterleben schöpfen.

    Bekannte treffen, mir ihre Neuigkeiten, Sorgen und Kümmernisse anhören.

    Mit den Hunden meiner Bekanntschaften spazieren gehen, wenn sie selber nicht wollen oder keine Zeit haben.

    Alleine stundenlang spazieren zu gehen und zu wandern.

    Die Wohnung in Ordnung halten und die Gräber zu pflegen.

    Seminare zu besuchen, um mit anderen Menschen in Kontakt zu kommen, sofern das wegen Corona möglich ist.

    Bücher zu lesen und im Internet zu surfen.

    Und so irgendwie meine Tage hinter mich zu bringen, in der Gewissheit, dass auch ich irgendwann einmal sterben darf.


    Ich weiß allerdings wirklich nicht, wielange ich noch die Kraft für diese für mich so anstrengende Variante eines Lebens, das ich so nie wollte aufbringen kann.

    Eine letzte Alternative gibt es noch, vor der ich allerdings bislang zurückgeschreckt bin, die aktive Suche nach einem passenden Partner per Partnerschaftsinstitut.

    Und ich kann euch sagen, seit heute bin ich mürbe genug, um auch diese letzte aller Möglichkeiten zu versuchen, ich habe mich bei Contacta, einem Partnerschaftsinstitut angemeldet und habe nächste Woche einen persönlichen Termin.

    Schon fast ein Monat seit ich das letzte Mal im Forum war.

    So viele neue Trauernde am Anfang ihres ureigenen langen Weges ...


    Mein Leben entwickelt sich in einer Schnelligkeit weiter, dass es mir schon fast unheimlich ist.

    Ich mache sehr viele Erfahrungen, die ohne meine persönliche Geschichte undenkbar wären.

    Einerseits geben diese Erfahrungen meinem Leben einen Sinn und dafür bin ich sehr dankbar.

    Ich trage andererseits die Hoffnung in mir, dass ich doch irgendwann wieder in ein neues Leben finde, in eine neue Art der Sicherheit und Geborgenheit, die mir wieder das Gefühl geben wird, dass das Leben wert ist gelebt zu werden.

    Zum jetzigen Moment ist es allerdings noch nicht so weit. Wenn ich meine Lage überdenke, dann ist mein Leben noch nicht derart, dass ich zufrieden wäre, wenn es so bleibt. Aber immerhin fühle ich in mir eine Gewissheit, die neu ist und mir sagt, dass es ein gutes Leben geben wird - MIT der Trauer um meinen Geliebten, um meine Familie.

    Was meine neue Bekanntschaft betrifft, naja was soll ich sagen, der Prinz hat sich als Frosch entpuppt, wenn ich das mal so salopp formulieren darf.

    Trotzdem bin ich froh ihn kennengelernt zu haben, denn ich durfte in den letzten 3 Monaten sehr viel über Beziehung zwischen Mann und Frau lernen, was ich vorher zwar als theoretisches Wissen gespeichert, aber nie selber real erfahren habe.


    Denn ich hatte nur diesen einen Mann, fast mein ganzes Leben lang und was für eine einmalige Liebe wir lebten, das wird mir immer mehr bewusst.


    Es ist nicht so, dass ich mit diesem neuen Freund gänzlich gebrochen hätte, aber dieser erste Höhenflug ist einem gesunden Realismus gewichen und in der Zwischenzeit ist unsere gemeinsame Basis eine nette, lockere Bekanntschaft ohne gegenseitige Verpflichtungen und ich von meiner Seite aus bin damit zufrieden, denn Liebe war von meiner Seite nie im Spiel und von seiner Seite auch nicht, wie sich nach der ersten Verliebtheit herausgestellt hat.

    Ich weiß nicht, ob ich jemals wieder einem Menschen mein Herz schenken kann, aber es ist nicht mehr so wichtig, mehr und mehr finde ich mich selbst und bin für alle Gelegenheiten, die mir neue Erfahrungen bereiten sehr dankbar.


    Und allen Erfahrungen zum Trotz:

    Nein, ich lebe immer noch nicht gerne und wäre überglücklich so schnell wie möglich mit meiner geliebten Familie wiedervereint zu sein.

    Ihr Lieben,

    hier ein kleiner Zwischenbericht.

    Es ist tatsächlich eine große Herausforderung und eine Achterbahnfahrt der Gefühle, die sich durch die Beziehung mit einem neuen Mann ergeben.

    Ich bin mir inzwischen sicher, dass ich niemals mehr so intensive Gefühle erleben werde, als zu der Zeit in der Hannes noch lebte und die Welt noch in Ordnung war.

    Auch werde ich meinen Mann und meine Eltern niemals in irgendeiner Form in den Hintergrund meines Lebens verbannen können, sie sind immer präsent und mein einziger Wunsch ist nach wie vor, sie alle und vor allem meinen Hannes so schnell wie möglich wiederzusehen, auch, oder besser gesagt, gerade weil das bedeutet, dass ich dann dieses Leben auf der Erde hinter mich gebracht habe.


    Auf der anderen Seite ist es aber nun so, dass ich voraussichtlich noch einige Jährchen zu leben habe und dass sich mein Leben gerade in der letzten Zeit extrem mit neuen Ereignissen gefüllt hat, sodass ich inzwischen zusehen muss, genügend Ruhe und Zeit für mich selbst in mein Leben integrieren zu können.

    Diese Zeit für mich selbst ist noch zusätzlich das Problem an der ganzen Geschichte.

    Ich brauche diiese Zeit nämlich, um wieder zu mir selbst zu finden und um zur Ruhe zu kommen.

    Das ist nichts Neues, das war schon immer so in meinem Leben.

    Nur war es früher so, dass ich, wenn ich es mal geschafft habe Zeit für mich alleine freischaufeln zu können, ich diese auch sehr genossen habe, in vollen Zügen und so ausführlich wie es nur ging. Und diese Mußezeit war für mich Regeneration und Quell meiner Zufriedenheit.

    Heute, nach Hannes Tod ist es nach wie vor so, dass diese Mußezeit für mich alleine zu den schwierigen Dingen gehört, weil sich dann die Trauer wieder meldet, die Sehnsucht, die Leere und der Schmerz.

    Einzige Ausnahme sind die Morgenstunden, in denen ich träumend im Bett liege und gerade eben vom Schlaf erwache.

    In dieser Zeit kann ich das Alleine sein genießen, weil sich da ein Teil meiner selbst noch der Verbundenheit mit allem Sein gewahr ist, bevor der Wachzustand ganz eintritt und die Realität des Lebens wieder voll und ganz präsent ist.


    Die Balance im Leben wieder zu finden scheint meine neue Aufgabe zu sein.

    Ich bin sehr dankbar dafür, einen lieben Menschen gefunden zu haben, der mich darin auf seine eigene, für mich manchmal zugegebenermaßen gewöhnungsbedürftige Art und Weise unterstützt.

    Ich werde von ihm dazu angehalten, die positiven Seiten des Lebens auszuleben und meine Todessehnsucht hintan zu halten.

    Dieses Ansinnen hat mich Anfangs sehr schockiert, ich fühlte mich unverstanden und habe rebelliert, ja mit dem Gedanken gespielt, die Zweisamkeit aufzukündigen und in meine selbstgewählte Einsamkeit zurückzukehren.

    Er aber hat mir in seiner unnachahmlichen Art bewiesen, wie sehr er mich liebt, sogar, wenn ich ihn nicht auf dieselbe Weise wiederlieben kann, hat sich als unerschütterlich treuer Freund erwiesen und mir begreiflich gemacht, wie weh ich ihm damit tue, wenn ich alles anzweifle und sogar bereit bin, das Geschenk seiner Zuneigung einfach so von mir zu weisen.


    Diese erste Krise in unserer jungen Beziehung hat etwas in mir verändert.

    Dass es einen Menschen gibt, der aufrichtig zu mir steht, mir Kontra gibt, wenn es ihm nötig erscheint, mich aber nicht aufgibt, wenn es für ihn unangenehm wird, hat eine Wandlung in mir eingeleitet, deren Auswirkungen ich momentan noch nicht abschätzen kann.


    Ich werde weiter berichten, wenn die Zeit reif ist, bis dahin wünsche ich euch allen positive Erfahrungen, die euch weiterhelfen auf eurem Trauerweg, alles Liebe Gabi

    Liebe Birgit,

    ja der Schäferhund ist der Hund von Wolfram.

    Lieber Frank,

    genau das verspreche ich mir von der Reha: Erholung und dass mir vielleicht einige Dinge klar werden, dadurch, dass ich mich 6 Wochen lang nur mit mir selbst beschäftigen darf.

    Liebe Shiva,

    ich weiß wie schlimm alles noch immer für dich ist und deshalb weiß ich es doppelt zu schätzen, dass du dich für mich freust. Vielen lieben Dank!

    Liebe Isabel,

    ich merke inzwischen schon immer mehr, wie sehr und immer enger ich mich an Wolfram anschließe. Ich versuche nur meinem Herzen zu folgen und Bedenken, die mein Kopf mir vorgibt nach Möglichkeit auszuschalten.

    Es ist eine Tatsache, dass ich nicht für das Alleine leben geschaffen bin und schon jetzt bemerke, wie mir dieser Mann, der sich da so überraschend in mein Leben geschlichen hat immer mehr ans Herz wächst (und Rusty, der Hund sowieso).

    Letzten Sonntag war ich auf Mädelsbesuch in Deutschland, wir verbrachten einen netten Nachmittag und als ich gegen Abend heimfuhr, war ich mir dieses Wunders, das mir widerfahren ist total bewusst! Ich fuhr nicht heim in meine leere einsame Wohnung, sondern heim in ein lebendiges Haus, heim zu Wolfram und Rusty, denen ich meine Ankunft bereits telefonisch angekündigt hatte.

    Dieses Wochenende gibt es nur uns zwei und ich habe alle Angebote für anderweitige Unternehmungen abgesagt, weil mir diese Zweisamkeit einfach wichtiger ist.

    Ja, es ist eine Herausforderung und ich müsste lügen, wenn ich sagen würde, dass ich mein altes Leben nicht mehr zurück haben wollte.

    Aber ich habe begriffen, dass ich nur mehr einen Weg beschreiten kann, nämlich den nach vorne und dass ich wirklich von Herzen dafür dankbar sein kann, dass ich das nicht alleine tun muss.

    Ihr Lieben,

    Ich habe diese Woche am Mittwoch und Donnerstag an einem intensiven, spirituellem Seminar teilgenommen, nur Frauen und sehr intensiv.

    Ich entwickle mich weiter, um in diesen stürmischen Zeiten überleben zu lernen.

    Heute Vormittag war ich dann wieder mal beim Shiatsu und da brach eine riesige Trauerwelle wie ein Gewittersturm über mich herein.

    Zuerst unklare Gefühle, eine gewisse Unzufriedenheit, dann zunehmend eine existenzielle Einsamkeit und dann ganz intensives Vermissen.

    Hannes war nicht nur mein Mann, sondern auch mein einziger und allerbester Freund und das für den Großteil meines langen Lebens.

    Die Trauer hört nicht einfach auf, nur weil sich im Leben etwas verändert.

    Mein neuer Freund ist ein netter Mann mit Stärken und Schwächen wie jeder Mensch und ich bin froh, dass es jemand Dauerhaftes in meinem Leben gibt (wobei sich die Haltbarkeit einer Beziehung mit Sicherheit nicht in den ersten sechs Wochen festlegen lässt).

    Dennoch ist es mehr ein Art Zuneigung aus Dankbarkeit als Verliebtheit, wenigstens von meiner Seite und ob es für echte Liebe reicht, bezweifle ich, das muss ich zugeben.

    Ich bemerke wie mein Leben Fahrt aufnimmt und sich in mir etwas verändert hat.

    Was genau es ist kann ich nicht recht beurteilen, aber es hilft mir die Tage zu überstehen und jeder Tag ist für mich ein Schritt in Richtung Lebensende und genau das ist es was ich immer noch als alleinigen Wunsch und als Ziel anstrebe.

    Dieses Leben endlich beenden zu dürfen und die Zeit bis dahin möglichst anständig hinter mich zu bringen.

    Daran kann auch ein neuer Partner nichts ändern.

    Aber es tut gut die Zeit nicht alleine verbringen zu müssen, sondern in angenehmer Gesellschaft (und da zähle ich nicht nur Zweibeiner, sondern auch Vierbeiner dazu)

    Ich bin froh, dass mir eine REHA genehmigt wurde, denn ich habe schon das Gefühl, dass ich noch allerhand aufzuarbeiten habe und ich denke es wird mir auch gut tun, mich mit meiner Trauer und meinen Gefühlen intensiv und in Gesellschaft auseinandersetzen zu können, etwas was im normalen Alltag so nicht möglich ist.