Beiträge von Tigerlily

    Vielen, vielen lieben Dank an euch alle, dass ihr euch so für mich freut!

    Wolfram ist ein ganz spezieller Mensch, so liebenswert und mit einem großen Herzen.

    Er möchte mit mir zusammen sein, obwohl er weiß, dass es da diesen einen Menschen in meinem Leben gibt, der immer der Erste für mich sein wird und nach dem ich auch immer Sehnsucht haben werde, solange ich lebe.

    Das ist deshalb so besonders erwähnenswert, weil er eben nichts von diesem grauenvollen Trauerschmerz weiß, weil er ihn nie erlebt hat, es sich auch nicht vorstellen kann, aber einfach akzeptiert dass es so ist.

    Er tut mir einfach gut und so wie es aussieht tue ich ihm auch gut und sein Hund ist auch restlos mit mir einverstanden.

    Dazu kommt, dass in unserer mittlerweile fünf Wochen dauernden Beziehung lauter Dinge geschehen, die unser Zusammensein fördern und meine Barrieren sukzessive verschwinden lassen.

    Trotzdem habe ich hie und da das Bedürfnis nach Rückzug und das lebe ich dann auch aus.

    So schön das alles auch ist, ist es gleichzeitig auch unglaublich anstrengend, dieses Hineinwachsen in ein neues Leben.



    Deine Zeilen geben mir Hoffnung, und dafür danke ich dir.

    Danke liebe Renate,

    Trauer braucht Zeit, unendlich viel Zeit und ganz vergehen wird sie nie, da bin ich mir inzwischen ganz sicher.

    und in all der Zeit entwickelt sich ein neues Leben, unmerklich erst, nicht gewollt, aber das macht nichts, denn es passiert von ganz alleine.

    Es lässt sich weder beschleunigen, noch verhindern und es dauert solange wie es eben dauert.

    Meine Freunde und Bekannten freuen sich alle sehr, dass es mir wieder gut geht, wenn sie wüssten, welches Chaos in mir tobt, wären sie aufrichtig verwundert.

    Wie du schon angesprochen hast ist es für die Menschen, die nicht das Gleiche wie wir erlebt haben, einfach und logisch: Neuer Partner - neues Glück.

    Und das am Besten so schnell wie möglich.

    Sie meinen es sicher nicht Böse und doch tut es weh so etwas zu hören, wenn die Zeit doch noch viel zu kurz ist, um etwas anderes zu fühlen als Trauer und Schmerz!

    Jetzt habe ich mich ewig lang nicht mehr zu Wort gemeldet, teilweise weil im RL soviel passiert ist, dass ich nicht dazukam, teilweise aber auch weil ich nicht recht weiß, wie ich das was geschehen ist richtig einordnen und formulieren soll.


    Ich habe einen sehr lieben Mann kennen gelernt, der mich genauso liebt wie ich bin und auch akzeptiert, dass ich meinen Hannes immer noch liebe und immer lieben werde.

    Man könnte es ein Wunder nennen.

    Ich bin noch mitten im Trauerprozess und war in einem ziemlichen Tief, als es geschah durch einen dieser merkwürdigen Zufälle, die das Leben so hervorbringt.

    Es ist schön und schwierig zu gleichen Teilen für mich.

    Ich bemerke in den 4 Wochen, die wir uns bereits kennen eine tiefgreifende Heilung, die in mir Platz zu greifen beginnt und habe ich mich anfangs noch gewehrt, das Unglaubliche zuzulassen, so habe ich inzwischen beschlossen den Dingen ihren Lauf zu lassen und zu sehen wo das alles hinführt.

    Es ist eine Tatsache, dass ich immer noch die gleiche Gabi bin, die ihren Mann über alles liebt, die trauert, Sehnsucht nach ihrer verstorbenen Familie hat und es kaum erwarten kann ihre Liebsten am Ende ihres Lebens wiederzusehen.

    Für Gefühle wie Verliebtsein, Freude, Glück und Begeisterung ist nach wie vor nur sehr wenig Platz in meinem Leben und genauso habe ich es auch ganz ehrlich diesem lieben Menschen erzählt, weil ich unter keinen Umständen jemanden verletzen will, der es nur gut mit mir meint.

    Er hat das zur Kenntnis genommen und mag mich trotzdem und gibt unserer frisch geborenen Beziehung eine Chance in der Hoffnung, dass er erheblich zu meiner Heilung beitragen kann und weil er sich tatsächlich in mich verliebt hat.

    Es ist tatsächlich ein Wunder.

    Es ist tatsächlich so, dass eine neue Zweisamkeit eine tiefe Heilung auslösen kann.

    Es ist aber auch so, dass sich die Trauer nach wie vor ihren Weg sucht und erhört werden will.

    Wenn ich bei ihm bin ist es schön und ich finde Geborgenheit und eine gewisse Ablenkung, aber nach einer Weile habe ich dann auch wieder das dringende Bedürfnis nach Rückzug und Ruhe, einer Ruhe die ich allein in meiner Wohnung finde, die voll von Erinnerungen an mein altes Leben ist.

    Und so wechsle ich hin und her und beginne meine Aktivitäten neu auszurichten und mein geliebter verstorbener Mann, mein Hannes, mein LIebling ist immer noch sehr präsent, ich würde sogar sagen präsenter als je zu vor.

    Es heißt ja, man solle das Neue nicht mit dem Alten vergleichen und es macht tatsächlich auch keinen Sinn, aber ich ertappe mich trotzdem immer wieder dabei genau das zu tun.

    Und dennoch ist da ein neues Leben, das entdeckt werden will.

    Ich muss sagen, ich bin einigermaßen verwirrt und ziemlich durch den Wind.

    Ihr Lieben,

    danke für eure einfühlsamen Rückmeldungen!

    Meinem Reha Antrag ist stattgegeben worden, vermutlich wird der Termin zum Jahresanfang sein, das ist mir sehr recht, habe ich noch ein wenig Zeit bis dahin.

    Außerdem ist in meinem Leben etwas Bemerkenswertes passiert, worüber ich mich hier im öffentlichen Teil noch nicht äußern möchte, solange ich nicht recht einordnen kann wie ich dazu stehe und ob es mir hilft.

    Auf jeden Fall habe ich viel Nachzudenken und zu Verarbeiten und auch wenn es positiv ist, habe ich herausgefunden, dass es nicht grundsätzlich etwas an meineer Trauer ändert.

    Inzwischen glaube ich, dass die Trauer mich bis zum Ende meines Lebens nicht merh loslassen wird, was bedeutet, dass ich ein normales Leben, wie ich es gewohnt war, nie wieder führen werde, aber auch keine brauchbare Alternative in Sicht ist.

    Dh. ich muss den Rest meines Lebens damit zubringen, mir selber irgendwie die Zeit so zu vertreiben, dass ich das Leben aushalte.

    Keine sehr angenehmen Aussichten.

    Außer es passiert doch noch ein Wunder.

    Liebe Birgit,

    ich kann es nicht beweisen, aber in mir ist eine ganz tiefe Sehnsucht nach Zuhause, das war schon immer so und das ist der Ort, an den mir meine Lieben vorausgegangen sind.

    Es ist unsere Heimat und der Platz an den wir hingehören und wohin wir zurückkehren, wenn unser Leben zu Ende ist.

    Und ja, ich bin absolut sicher, dass es unseren Liebsten gut geht.

    Sie haben ihren Lebensplan erfüllt, was wir noch vor uns haben und sie helfen uns mit all ihrer Liebe bei unserem täglichen Kampf und freuen sich, wenn wir gut vorankommen.

    Wie schön wird unser Wiedersehen sein!

    Liebe Birgit, ich drück dir die Daumen, dass es ein positives Erlebnis für dich wird.

    Und falls nicht, hast du es wenigstens probiert und eine neue Erfahrung gemacht.

    Angenehm ist in unserem Zustand gar nichts und so wie vorher wird es sowieso nie mehr.

    Trotzdem bin ich persönlich immer dafür Herausforderungen anzunehmen, dann kann ich nachher immer sagen, ich habe es wenigstens versucht.

    Und jede Gelegenheit die neu dazukommt ist eine Chance für etwas Gutes in unserem erzwungenen neuen Leben.

    Liebe Sabiene,

    ich bin auch davon überzeugt, dass wir beide wussten und zwar schon einige Monate im vorhinein, dass mein MAnn mit dem Flugzeug abstürzen würde.

    Nicht bewusst oder sogar teilweise schon bewusst und den Gedanken ob seiner Ungeheuerlichkeit verdrängt, haben wir beide Sachen gemacht und worte ausgesprochen, die im Nachhinein nur den einen Sinn ergeben, dass ein Teil von uns schon vorher wusste was passieren würde.

    Ich habe die Bücher von Robert Schwartz alle gelesen und für mich ist diese Sicht der Dinge die einzig logische.

    Ich hatte schon viele mediale kontakte mit meiner verstorbenen Familie, zuerst durch Aufsuchen von Medien, danach durch mediale Workshops und in der ZEit seit Corona durch unseren medialen Zirkel auf Zoom.

    Ich für mich alleine daheim schaffe es auch nicht, regelmäßig in Kontakt zu treten, aber ich glaube ich wurde auf diesen medialen Weg geleitet, damit meine LIeben die Chance haben mit mir in Kontakt zu kommen.

    Andere Trauernde empfangen direkt Botschaften von ihren Lieben, so kann jede und jeder von uns seinen eigenen speziellen Weg finden.

    Die gewissheit, dass letztlich doch alles seine Sinn hat ist schon tröstlich, enthebt uns aber nicht der Notwendigkeit, den bitteren Weg der Trauer mit allen Konsequenzen zu gehen.

    Ihr Lieben,

    die Trauer ist ein ewiges Auf und Ab und ich bin müde geworden ...

    Ich habe es schon an anderer Stelle angedeutet, ich bin gerade dabei eine Reha zu beantragen, denn ich hatte vor ein paar Wochen einen Artikel gelesen, in dem von Erfahrungen mit einer Reha berichtet wurden und das hat mich stark getriggert, sodass ich diese für mich bis dato undenkbare Maßnahe auf einmal als einen Weg für mich sehen konnte.

    Meine Psychologin schreibt am Montag, nachdem sie aus ihrem Urlaub zurückgekehrt ist, einen Befund für mich, den ich dem Antrag noch beilegen muss und dann kann ich nur hoffen, dass er bewilligt wird.


    Ich habe am Anfang meines Trauerweges immer geglaubt, irgendwann würde eine Art Wunder geschehen und es würde sich für mch ein Weg auftun, ein Weg in ein neues lebenswertes Leben, auch ohne meinen geliebten Hannes.

    Schließlich muss es doch irgendeinen Sinn haben, dass er gehen musste, ich aber noch dableiben muss.

    Und so wie mein Leben momentan verläuft kann ich mir nicht vorstellen noch weitere ungezählte Jahre weiterzuleben.

    Leider ist dieses Wunder nie passiert und ich habe keine Ahnung, ob es an mir liegt, dass ich mich nicht genug angestrengt habe, oder ob das normal ist, sich nach drei Jahren noch dermaßen elend zu fühlen.

    Eine Tatsache ist jedoch, ich bin mit meiner Weisheit am Ende und das ist der letzte Strohhalm, an den ich mich jetzt klammern kann.


    Ich habe leider keine Visionen für die Zukunft, keine Pläne und auch kein Bedürfnis nach einem konkreten Etwas, das ich machen könnte.

    Der einzige Gedanke der mir immer wieder kommt ist der nach einer neuen Partnerschaft, nach einem Mann, der mich liebhaben kann, genauso wie ich ihn liebhaben könnte.

    Einem Mann, den mir mein Hannes schickt, damit ich hier herunten nicht mehr so einsam sein muss und lernen kann, dem Leben wieder zu vertrauen oder es gar wieder ein wenig zu genießen.

    Allein, mir fehlt das Vertrauen, dass so etwas passieren könnte und auch wenn ich vor kurzer Zeit diesen halbherzigen Vorstoß mit einer Anzeige in einer vierteljährlich erscheinenden Seniorenzeitung gemacht habe, glaube ich dennoch nicht ernsthaft daran, dass sich da etwas daraus ergeben könnte.


    Ich muss gestehen, ich fühle mich wie eine Versagerin, als hätte ich meine Familie enttäuscht, weil ich es einfach nicht schaffe ihren Wunsch, dass es mir gut gehen solle, zu erfüllen.

    Sie haben ihren Teil dazu beigetragen, indem sie mir lebenslang Liebe gegeben haben und mir eine gute Ausbildung ermöglichten, eine Grundlage für ein erfolgreiches Leben in finanzieller Sicherheit. Mit meinem Mann zusammen habe ich mir eine ordentliche materielle Basis erschaffen und wir hatten ein wirklich schönes Leben und ich bin froh, dass es für ihn bis zu seinem Ende gut und glücklich war.

    Ich weiß, dass er sich wünscht, dass es mir gut geht und alles Nötige, was er zu Lebzeiten tun konnte hat er dafür getan.

    Wir waren nicht übermäßig reich, aber wohlhabend und ich kann von dem zehren, was er mir hinterlassen hat, wenn ich keine allzu großen Ansprüche stelle.

    Ich muss es irgendwie schaffen dieses Restleben, das mir noch bleibt in Anstand und Würde hinter mich zu bringen, aber ich weiß nicht wie ich das machen soll, wenn ich doch so einsam und voller Sehnsucht bin und das Ende meines Lebens herbeiwünsche, weil mir jeder einzelne Tag seit Hannes Tod eine einzige Qual ist.

    Liebe Brigitte,

    mein tiefes Mitgefühl zum Verlust deines Mannes!


    Ich schreibe nicht mehr sehr oft im Forum, mein Mann ist bereits vor 3 Jahren bei einem Unfall ums Leben gekommen, allerdings ist mein Cousin, der mir während der schweren Zeit zur Seite gestanden ist, vor 3 Monaten an Krebs gestorben, was meine Trauer auf gewisse Weise aktualisiert hat.

    Im Prinzip ist jede von uns ganz allein mit ihrer Trauer, aber wir können uns gegenseitig stützen und Mut zusprechen.

    So ist es ganz normal, dass du manchmal einfach sterben willst, das geht mir ganz genauso, bedeutet aber nicht, dass ich es tatsächlich vorhabe.

    Im Gegenteil versuche ich alles und jeden Tag aufs Neue nicht nur zu überleben, sondern einen Weg aus dem Trauertal zu finden.


    Bei dir ist alles noch so frisch und extrem schmerzhaft, ich kann dir sagen, dass die Trauer zwar bleiben wird, aber sie wird milder, mit Pausen, sodass man lernt damit zu leben.

    Es gibt Menschen, die wieder in ein neues erfülltes Leben gefunden haben, daher darf man die Hoffnung nie aufgeben, dass es gelingt, aber der Weg dorthin ist leider schwierig und langwierig und Menschen, die so einen massiven Einschnitt ins Leben noch nie erlebt haben können nicht verstehen WIE schwer das ist und so kommt es oft zu gewissen Verständnisschwierigkeiten und meiner Meinung nach ist es wichtig einen Ort wie dieses Forum zu haben, wo man frei mit Menschen kommunizieren kann, die einen verstehen, weil sie dasselbe erlebt haben.

    Ich wünsche dir viel Kraft für die kommenden schweren Tage und alles Liebe Gabi

    Liebe Amaya,

    alles was du schreibst kann ich komplett nachvollziehen und du bist ganz bestimmt nicht naiv, sondern eine Kämpferin, die sich ihr Leben zurückerobern will und gerade in einer tiefen Krise steckt.


    Das was mir spontan in den Kopf geschossen ist, als ich deinen Text gelesen habe: Dein Mann muss deine wahren Gefühle erfahren und euch beiden hilft nur schonungslose Ehrlichkeit, um diese tiefe Krise zu überwinden.


    Ich meine damit um Gotteswillen nicht, dass du ihm unvorbereitet deine tiefe Sehnsucht nach deinem verstorbenen Partner um die Ohren hauen sollst, aber bedenke, dass der Mensch, der dich liebt und mit dir sogar Kinder haben will, intensive Gefühle für dich hat und vermutlich spürt, dass du vor ihm irgendetwas verheimlichst und todunglücklich bist.


    Und du brauchst unglaublich viel Kraft, um deine tiefe Trauer geheimzuhalten, Kraft die du eigentlich für dein Leben brauchst.

    Vielleicht bin ich es, die mit ihren 63 Jahren naiv ist, aber wäre es nicht schön, wenn es einen Weg für euch beide gäbe, auf dem dein Mann dich in deiner Trauerverarbeitung unterstützen würde, indem er den Teil deines Lebens, der vor ihm stattgefunden hat annimmt und verstehen lernt, dass dein verstorbener Mann keine Gefahr für ihn darstellt, sondern einfach zu dir gehört, wie alles andere, was dein Leben ausmacht.

    Und du andererseits könntest für dich herausfinden, dass Liebe nicht nur an einen Menschen gebunden ist, sondern dass die Liebe und Sehnsucht nach deinem verstorbenen Mann nicht ausschließt, dass du deinen jetztigen Mann auch lieben kannst, anders zwar aber ebenso innig, denn Liebe ist unteilbar.


    Ich kenne euer Verhältnis zueinander nicht, aber wahrscheinlich wirst du Hilfe brauchen und da stellt sich mir die Frage, ob du in deinem näheren Umfeld eine Vertrauensperson hast, oder psychologische Betreuung (unbedingt mit Erfahrung in der Verarbeitung von Trauer) bekommen kannst.

    Ich selber bin 3 Jahre nach dem Tod meines Mannes, mit dem ich 32 Jahre verheiratet war und drei Monate nach dem Tod meines Cousins, der mir in den ersten zweieinhalb Jahren eine große Stütze war, ebenfalls an einem toten Punkt angelangt.

    Ich weiß genau, dass ich mein altes Leben nicht mehr zurück haben kann, aber eine Form neuen Lebens, das für mich in irgendeiner Form erfüllend oder wenigstens zufriedenstellend ist, ist auch nicht in Sicht.

    Ich fühle mich gefangen in einer Spirale des Grauens und weiß alleine nicht mehr weiter und habe jetzt eine psychosoziale Reha beantragt, von der ich mir eine Kärung auf einigen Ebenen erhoffe, sofern sie mir überhaupt bewilligt wird.


    Der Weg der Trauer ist leider sehr langwierig und schwierig und es gibt keine einfachen Lösungen, sondern jede/jeder von uns muss seinen eigenen Weg finden.

    Was wir tun können, wir können uns gegenseitig unterstützen, indem wir unsere Gefühle u nd Erfahrungen teilen und deswegen bist du hier auch genau am richtigen Platz, liebe Amaya.

    Danke liebe Sverja,

    von mir ganz liebe Grüße zurück!


    Die Einsamkeit frisst mich auf und lähmt alle Versuche die positiven Seiten des Lebens zu sehen.

    Ich bin tatsächlich das erste Mal in meinem Leben ohne verbindliche Beziehung und tief erschüttert darüber, was das mit mir macht.

    Die Einsamkeit frisst die zarten Keimlinge der Hoffnung auf, die in den letzten drei Jahren zwar zaghaft, aber doch kontinuierlich in mir gewachsen sind.

    Ich würde mich inmitten der FOG BANKS sehen ohne Aussicht auf irgendwas und die CAVE of SAFE KEEPING, die ist unauffindbar verschwunden, die gibt es nicht mehr in meinem Universum, auch wenn ich sie heiß ersehne!

    Ganz ehrlich?

    Ich mache das alles nur für meine Lieben, die mir vorausgegangen sind und für den Teil in mir, der so unbedingt leben will (und mir mitunter ein wenig unheimlich ist).

    Ich (die Gabi die hier schreibt und unendlich leidet) würde nichts lieber als diese Inkarnation, das Leben das sie führt, so schnell wie möglich beenden.

    Mir wird das alles zuviel und alleine geht gar nicht.

    Und bisher musste ich auch nicht, sogar nach Hannes Tod war sofort jemand (mein Cousin) zur Stelle, der mein Leben durch seine Anwesenheit stabilisiert hat, wenn ich ihn auch nicht lieben konnte und ihm auch nicht so vertraut habe, wie meiner verstorbenen Familie.

    Jetzt ist es bald drei Monate her, dass auch er gestorben ist und ich tatsächlich und wirklich ganz alleine bin.

    Zwar gut gebettet und versorgt, mit Freunden und Bekannten, die mich mögen, mit einer neuen Beschäftigung, die ich mag, aber am Ende des Tages dennoch alleine.

    Ihr wisst ja meine medialen Unternehmungen meine Versuche herauszukriegen, was ich hier noch soll, gepaart mit einer Spiritualität, die ziemlich weit von den konventionellen Religionen entfernt liegt.

    Ich bin zwar noch katholisch aus reiner Gewohnheit und weil wir alle das waren, aber keiner von uns war wirklich gläubig, von daher ist es einfach ein Relikt des alten Lebens, das ich beibehalte, weil es mich nicht stört.

    Was ich für mich persönlich herausgefunden habe, teils für mich alleine, großteils aber auch durch Unterstützung von Menschen jenseits und diesseits des Lebens ist die für mch sehr tröstliche Wahrheit, dass wir unsterbliches Bewusstsein in sterblichen Körpern sind.

    Wie das alles genau ist, werde ich wohl, wie fast alle anderen, erst wissen, wenn auch für mich der Zeitpunkt gekommen ist.

    Aber ich weiß, dass unsere Verstorbenen uns ganz nah sind, sehr an unserem Leben interessiert und allzeit bereit zu helfen so gut sie können.

    Wir waren nicht nur im Leben miteinander verbunden, wir sind es über den Tod hinaus.

    Sie helfen uns unseren Lebensplan, den wir mit ihnen gemeinsam entwickelt haben, bevor wir gemeinsam unsere Reise in dieses Leben begonnen haben, so gut wie möglich zu verwirklichen. Und wir sind bestens beraten, wenn wir unsere Trauer in Liebe transformieren und uns für die Jenseitigen Hilfsangebote öffnen.

    Trauern wir zu stark und kapseln wir uns ab können sie nichts machen, dann ist der Widerstand zu groß, die Zustimmung unsererseits fehlt und gegen unseren freien Willen kann niemand und nichts etwas bewirken.

    Ich habe Botschaften bekommen, immer und immer wieder, ich habe die LIebe gefühlt und ihre Energie hat mich tagelang gestärkt, so oft, bis ich Stoffel selbst bemerkt habe, dass es kein Zufall ist, wenn ich spezielle Träume habe und mediale Begegnungen, die mich fortlaufend stärken und meine depressiven Untergangsfantasien immer wieder stoppen.

    Und warum das alles?

    Weil ich hier bin, um ein neues Leben mit neuen Aufgaben und neuen Beziehungen, ein erfülltes Leben zu führen, nachdem ich aus dieser abgrundtiefen Krise als geläuterter Mensch mit neuen Erkenntnissen hervorgegangen bin.

    Ja, ich habe immer noch Zweifel, ob ich mir das alles vielleicht doch nicht nur einrede.

    Ich weine fast immer, wenn ich nach meinen Unternehmungen wieder nach Hause komme, ich bin so einsam, dass es richtig wehtut und ich habe oft Mühe mir die schwarze Wolke der Hoffnungslosigkeit vom Leib zu halten.

    Aber es gibt nur die Chance vorwärts zu gehen, mich zu öffnen so gut ich kann und meinen Liebsten, die mir helfen wollen und niemals etwas tun würden, was mir schaden kann, zu vertrauen, ihnen mein Leben anzuvertrauen, wie ich es auch vorher schon getan habe, als sie noch lebten.


    Liebe Renate,

    du hattest erst am 11. April Jahrestag.

    Ein Jahr ist praktisch nichts, wenn du bei mir zurückblätterst wirst du feststellen, dass ich damals noch wie von Sinnen war, unfähig an irgend etwas anderes zu denken, als den Verlust meiner zweiten Hälfte und mein verlorenes Leben.

    Hätte mir damals jemand gesagt, dass ich nach drei Jahren immer noch so heftig trauere, wäre ich vollends verzweifelt.

    Allerdings ist es nun nach drei Jahren anders.

    Auf einmal hat wieder etwas Neues Platz neben der alles vernichtenden Trauer.

    Es ist beileibe noch nicht gut, aber es ist anders und stehenbleiben keine Option, denn schließlich bleibt mir ja gar nichts übrig, als weiterzuleben und das möchte ich nicht noch jahrelang in endloser Qual.

    Es ist der Mut der Verzweiflung, der mich antreibt, sonst nichts.

    Ihr LIeben,

    in den letzten Wochen hat sich viel getan, ich kämpfe noch immer mit mir selber und meinen Gefühlen, mit dieser bodenlosen Hoffnungslosigkeit in der ich immer noch allzu oft steckenbleibe, wenn mich die Sehnsucht nach LIebe und Geborgenheit übermannt, um dann wieder von Botschaften meiner LIeben in der geistigen Welt genährt und ermutigt zu werden, manchmal auch gerügt, nicht in Selbstmitleid zu verfallen, sondern das Alte ruhen zu lassen und nach vorne zu schauen, weil sie mir nur helfen können, wenn ich offen für ihren Zuspruch und ihre Hilfe bin.

    Ich hatte ein Hoch nach meinem Geburtstag, das ich in gewohnter Weise so lange mir erhalten wollte wie nur möglich, auch als ich schon merkte, wie die gute Energie abflaut.

    Das scheint ein Fehler zu sein, das den Fluss der Gefühle unterbricht, denn es war nicht das erste Mal, dass ich in ein abgrundtiefes Trauerloch fiel, nachdem ich die gute Energie auch mit Gewalt nicht mehr halten konnte.

    Auch dieses Mal war es so.

    Ich bin dann untröstlich und vermutlich auch eine Zumutung für meine Mitmenschen, die mir helfen wollen, aber nicht können.

    Nachdem ich mein Leid in mein Tagebuch geschrieben habe und dazu die verzweifelte Frage, ob es jemals wieder für mich etwas Schönes geben könne, oder ob mein Wunsch nach LIebe und Geborgenheit in einer neuen Partnerschaft reines Wunschdenken wäre und wo denn diese Lebensaufgabe wäre, die mir Grund zum Weiterleben gibt, habe ich am Abend desselben Tages auf wundersame Weise Antworten erhalten.

    Ja es habe einen Grund, dass ich noch da wäre, es wäre tatsächlich alles schon vor meiner Geburt so vereingbart worden und ich hätte noch viel vor in meinem zukünftigen Leben und ich solle nicht am Alten festhalten, sondern wieder glücklich sein und mit Begeisterung leben.

    Diese Botschaft kam von meinem Mann, der immer bei mir ist und sich so sehr wünscht dass es mir gut geht und auch eine neue Beziehung für mich als gut und richtig sieht.

    Am gleichen Abend kam noch eine zweite Botschaft, dass alles schon bereit sei einzutreffen, dass ich mich nicht dafür anstrengen müsse, sondern den Dingen einfach seinen Lauf lassen solle und offen für Neues sein solle.

    Das alles hat mir neuen Schwung gegeben, die Dinge gelassen zu sehen, anzunehmen, dass es jetzt eben so ist wie es ist und die traurigen Momente ebenso zu leben wie die angenehmen, nichts zurückzuhalten, sondern im Fluss zu bleiben.

    Mal sehen wie mir das gelingt ...

    Im äußeren Leben habe ich jetzt einen kleinen Nebenjob ein bis zweimal die Woche als Pferdeführerin in einem Betrieb für Therapeutisches Reiten.

    Ich war bisher viermal dort und es tut mir gut mit Tieren und Menschen zusammen zu sein und ich lasse es jetzt mal so laufen, mal sehen wie lange es geht und wie es weitergeht.

    Und heute habe ich etwas für mich absolut Ungeheuerliches getan: Ich habe in der Seniorenzeitung des Tiroler Seniorenbundes, der das komplette Bundesland umfasst, eine Annonce in der Rubrik Herzensangelegenheiten aufgegeben, unter Chiffre, also weitgehend anonym und auch die Reichweite ist überschaubar.

    Trotzdem, es ist eine neue Dimension, die sich für mich auftut, denn noch vor einem Monat war das undenkbar für mich.


    Wie ihr seht, ich versuche weiterhin alles, um wieder ins Leben zurückzufinden, denn das ist es, was meine vorausgegangenen Lieben sich von mir wünschen.

    Ich selber bin noch nicht so weit, es für mcih selbst zu tun, aber ich glaube die Richtung stimmt und das Ziel wäre, dass ich irgendwann mal hier schreiben kann.

    "Ja, ich habe es geschafft, ich will leben und Gutes tun, weil ich zufrieden und glücklich bin und mein Leben auskosten möchte, bis Gott mich zurückruft in die Heimat, nach Zuhause, wo ich wieder vereint sein werde mit all meinen Lieben, die sich freuen mich wieder in die Arme schließen zu dürfen!


    Ich wünsche euch allen Harmonie und Frieden im Herzen und ein leichtes LEben und schicke euch viel, viel Liebe! Gabi

    Liebe Birgit, ihr Lieben alle!


    Eigentlich hatte ich mir vorgenommen, nach dem dritten Jahrestag durchzustarten, all die Trrauer, die Einsamkeit die Sehnsucht und den Schmerz hinter mir zu lassen und mich darauf zu fokussieren ein neues Leben zu beginnen.

    Ich wollte erst wieder hier schreiben, wenn ich sicher sein konnte, dass es mir nachhaltig besser geht, um nicht immer alle so runter zu ziehen, wenn sie lesen, dass ich es nach inzwischen drei Jahren immer noch nicht geschafft habe, mich in meinem neuen Leben zurechtzufinden.


    Ich habe ein sehr mutmachendes Seminar hinter mir, das genau in den kritischen Tagen stattfand und ich habe auch ein paar neue Projekte vor, von denen ich hoffe, dass sie mich weiterbringen.

    Trotzdem hat sich an meiner Grundstimmung nichts nachhaltig geändert.

    Es stimmt wohl, dass es nach dem Seminar ein paar Tage gab, an denen ich hoffte das Schlimmste überwunden zu haben, aber ich bin eines Besseren belehrt worden, denn wie aus dem Nichts stecke ich in der nächsten heftigen Trauerwelle fest!

    NACH DREI jAHREN!

    Sicherlich habe ich auch noch damit zu kämpfen, dass ich nach einem hoffnungsvollen Jahr auch noch die letzte Person verloren habe, zu der ich noch einen täglichen beziehungsähnlichen Kontakt hatte.

    Das stimmt schon, aber ich dachte schon, dass ich mit dieser drückenden Einsamkeit inzwischen besser klarkomme, was sich leider als fundamentaler Irrtum herausgestellt hat.

    Trotzdem ich mich mit anderen treffe,

    trotzdem ich gerade dabei bin mir etwas Eherenamtliches zu suchen,

    trotzdem ich nicht mehr jeden mit meinen Belangen nerven muss, sondern meine Trauer für mich behalten kann,

    trotzdem mich meine Bekannten gerne um mich haben,

    trotzdem ich öfter mal mit dem Hund einer Bekannten spazierengehe,

    fühle ich mich in all diesen sozialen Aktivitäten und besonders danach, wenn ich wieder allein in meine Wohnung zurückkehre, alles andere als wohl.

    Ich weiß eigentlich gar nicht wieso das so ist, aber ich bin extrem dünnhäutig und auch wenn es mir gut geht, sind rundherum sehr viele Menschen krank oder in anderen Schwierigkeiten und ich fühle mich so hilflos und hätte gern jemanden, an den ich mich auch mal anlehnen kann, um zu wissen egal was kommt, alles wird wieder gut.

    Nur diesen Jemand gibts nicht mehr, jetzt muss ich alleine stark sein und das tut so unglaublich weh.


    Das alles wollte ich eigentlich gar nicht schreiben, aber eure lieben Nachfragen haben mich gefreut

    und euch kann ich nicht anlügen, denn ihr wisst Bescheid.


    Liebe Birgit, der einzige Tipp, den ich dir geben kann:

    Immer wieder von Neuem aufstehen und nicht verzagen, wenn nach ein paar Sonnenstunden der Himmel wieder weint.

    Je länger du die Trauer durchlebst, desto mehr gewöhnst du dich dran und es gibt auch wieder glückliche Momente oder ein paar Tage, in denen du zufrieden leben kannst. Darauf kannst du vertrauen und Kraft schöpfen fürs nächste Tief.

    Mir helfen Gespräche und Seminare in denen es um den Kontakt mit den Verstorbenen geht sehr, denn die LIebe der geistigen Welt gibt mir Energie, auf der ich aufbauen kann, nur leider halt nicht anhaltend und dauernd, sondern so als kleines Kraftpaket, von dem ich eine Weile zehren kann, Aber auch dafür bin ich dankbar.

    Ich gebe die Hoffnung nicht auf, dass sich auch das ändert, und wenn es noch drei Jahre dauert!

    Irgendwann führe ich wieder ein zufriedenes Leben mit traurigen Momenten und kein trauriges Leben mit zufriedenen Momenten mehr.

    Und das wird dir, liebe Birgit auch gelingen, denn du bist eine Kämpferin, so wie ich!

    Ob es jemals einen wirklichen Wandel zu einem richtig guten Leben geben kann, das weiß ich noch nicht, wir werden das zusammen herausfinden, was meinst du?

    Hallo Alexa,

    Ich war 32 Jahre mit meinem Hannes verheiratet und nächsten Montag am 14. Juni jährt sich sein Tod zum dritten Mal.

    Leider kann ich dir von mir keine positive Antwort geben, was den Verlauf der Trauer nach drei Jahren betrifft.

    Ich kann nur ganz ehrlich sagen, man lernt mit der Zeit das alltägliche Leben zu bestreiten.

    Ich habe gelernt diese Hölle in mir auszuhalten.

    Ich mache die unsinnigsten Sachen, um mir die Wochenenden zu vertreiben.

    Ich habe Bekannte und lose Freundschaften mit denen ich Zeit verbringen kann, aber einen Sinn in dem Ganzen habe ich nicht gefunden.

    Ich habe nach Hannes Tod einem wiedergefundenen Cousin ein Heim in meinem Wohnort gegeben. Für ihn war es das Paradies, das er leider nur ein Jahr genießen konnte bevor ihn ein heimtückischer Krebs hinweggerafft hat.

    Ich bin nicht fähig um ihn zu trauern, es fühlt sich für mich wie eine Lebensaufgabe an, die ich offenbar nach Hannes Tod noch durchzuführen hatte.

    Es war ein Grund vorhanden weiterzuleben, der ist jetzt weggefallen.

    Ich gebe mir Zeit bis Jahresende, wenn sich bis dahin in meinem Leben nichts ändert, muss ich mir etwas überlegen, denn so wie es jetzt ist, ist es kein Leben, das ich noch jahrelang so weiterführen möchte.