Hallo ihr Lieben,
der erste Advent ist da.
Ach, was das das in früheren Jahren für eine Zeit der Freude und Gemütlichkeit.
Mein Mann und ich haben an den Adventssonntagen immer ausgiebig gefrühstückt, am Nachmittag Kuchen und Kekse gegessen und es uns schön gemacht.
Das Haus war weihnachtlich geschmückt, ich hatte immer viel Freude am Dekorieren.
Heiligabend haben wir stets in riesiger Runde gefeiert, mein Mann hat am Klavier gesessen, wir haben gesungen, geschwatzt und gelacht.
Im letzten Jahr waren meine Kinder in der Adventszeit viel bei mir, weil der Tod meines Mannes erst wenige Wochen her war.
In diesem Jahr ist alles noch anders.
Es dürfen sich nur 2 Haushalte treffen und man soll das Haus/die Wohnung nur in dringenden Angelegenheiten verlassen, also zum Einkaufen und Arbeiten.
Gestern habe ich mich aufgerafft und wenigstens im Wohnzimmer ein bisschen dekoriert. Das meiste blieb im Karton, mir fehlen Antrieb und die Freude dabei.
Noch nie war ich zu dieser Zeit allein, es fühlt sich einfach nur schlimm und unwirklich an.
Da ich in einem Hotspot lebe, gibt es auch zu den Weihnachtsfeiertagen keine Lockerungen. Wie und mit wem ich Heiligabend verbringe, ist noch unklar.
Meine Kinder sind sehr besorgt um mich und werden sich streng an die Regelungen halten.
Ich bin natürlich dankbar, dass ich Heiligabend zwar nicht so wie früher, aber zumindest nicht ganz allein verbringen muss.
Eins meiner Kinder wird auf jeden Fall da sein.
Trotzdem habe ich das Gefühl, in einem permanenten Albtraum zu leben.
Gerade in dieser Zeit fehlt mir mein Mann unbeschreiblich, ich laufe den ganzen Tag mit Tränen in den Augen rum und kann mich kaum beruhigen.
Seine stets zuversichtliche und positive Lebenseinstellung hat mir immer Halt gegeben, dieser Halt fehlt mir so sehr, dass ich es kaum beschreiben kann.
Am liebsten würde ich sofort in Winterschlaf fallen und erst im Frühjahr aufwachen.
Ich wünsche euch, uns allen, dass wir gut durch diese Zeit kommen, gesund bleiben und den Mut und die Hoffnung nicht verlieren!