Beiträge von Kohlrabenschwarz

    Liebe Johanna,

    deine Schilderung von Angst hat mich sehr an meine Angst und Panik der ersten Monate nach dem Tod meines Mannes erinnert.

    Genau wie du hatte ich Herzrasen, wenn ich mich meinem Zuhause näherte.

    Beim Einkaufen bekam ich Herzrasen und Schwächegefühl, wenn ich an den Lebensmitteln vorbei kam, die mein Mann so gerne aß.

    Jedes Tatütata eines Notarztwagens verursachte bei mir Kopfkino und Panik.

    Aber es wird besser, mit der Zeit verändert sich die Trauer, ist dann nicht mehr so hell lodernd und panisch.

    Sie schmerzt immer noch, aber sie wird ruhiger, wehmütiger.

    Mir hat auch ein Antidepressivum geholfen, etwas Ruhe zu finden, außerdem mache ich eine Psychotherapie.

    Meine Therapeutin sagt, alles was das Gehirn in schlimmen, panischen Momenten ablenkt, ist gut. Es kann helfen, etwas zu lesen, Einkaufs- oder To do Listen zu erstellen, eine Schublade aufzuräumen, ein Telefonat zu führen...

    Als ich im Sommer allein in ein Straßencafé gegangen bin, wo ich zum letzten Mal mit meinem Mann gesessen habe, hatte ich eine Panikattacke, ich bekam kaum Luft und dachte, mir springt das Herz aus der Brust.

    Ich habe dann versucht, ganz bewusst ruhig zu atmen und mich nur auf meinen Atem zu konzentrieren.

    Nach einer Weile wurde es besser und ich habe noch eine Weile dort sitzen und ein Buch lesen können.

    Beim nächsten Besuch war es dann von vornherein nicht mehr so schlimm.

    Du bist mit deinen Gefühlen nicht alleine, wie verstehen dich gut.

    Jeder von uns geht seinen Weg durch die Trauer auf unterschiedliche Weise.

    Ich wünsche dir, dass du deinen Weg findest, um zu innerer Ruhe zu gelangen.

    Fühle dich gedrückt von mir!

    Herzlichst

    Sabine

    Nun habe ich auch den geschlossenen Bereich gefunden.
    Ob ich mit meinen Thread umziehe werde, weiß ich noch nicht.
    Vielleicht eröffne ich auch einfach ein neues "Wohnzimmer" im geschlossenen Bereich und lasse das alte zum Nachlesen da, wo es ist.

    Es ist schade, dass es notwendig geworden ist, einen geschlossenen Bereich einzurichten.

    Aber es ist ein kleiner Schutz vor Menschen, die vor allem provozieren wollen und keinen Respekt vor anderen haben.

    Ich wünsche uns allen, dass wir die Veränderung annehmen können und weiterhin ein wertschätzendes freundliches Miteinander bewahren.


    Liebe Grüße
    Sabine

    Liebe Sverja, <3
    gestern habe ich wohl zum letzten Mal in diesem Jahr den Rasen gemäht.

    Am Samstag kommen meine Kinder vorbei und werden mir bei den schweren Arbeiten helfen, um den Garten winterfest zu machen, den Brunnen auszuleeren, Kübel zu tragen usw.
    In diesem Jahr konnte ich meinen Garten und die Terrasse nicht genießen, ich habe es nicht ertragen, ohne meinen Mann draußen zu sitzen.

    Wie es im kommenden Jahr wird? Ich werde es sehen. Vielleicht wird es besser, vielleicht kann ich die früheren gemeinsamen Bereiche für mich erobern.

    Wenn nicht, dann wird es Zeit für mich, eine räumliche Veränderung herbeizuführen.

    Ja, mein Mann wird mich begleiten, ganz gleich, wohin ich ziehe. Aber vielleicht ziehen eher die guten, tröstenden Erinnerungen mit, nicht die Erinnerungen an Blut.

    Ja, unser Forum ist sehr wertvoll! Es hat mir gerade in den ersten Wochen und Monaten unglaublich geholfen, hier Menschen zu treffen, die das gleiche Schicksal haben und mich verstehen.

    Ich wünsche mir, dass das für alle, die hierherfinden, so ist und auch so bleibt.
    Wie sind alle unterschiedlich, unsere Trauer ist vielfältig. Das ist gut so, denn so wird es immer hilfreiche Antworten für Trauernde geben.

    Wir machen dieses Forum lebendig!


    Eine liebevolle Umarmung für dich :24:

    Liebe MausebärBine, <3
    in der letzten Woche hat sich der Tod von Jens zum ersten Mal gejährt. Ich habe den Tag mit meinen Kindern verbracht, wir waren zusammen auf dem Friedhof,

    haben wieder eine Flasche von seinem Lieblingsbier auf seiner Grabstelle ausgegegossen.
    Abends sind wir spanisch essen gegangen und haben auf ihn angestoßen. Spanisches Essen und ganz besonders Tapas liebte er.

    Wir haben den Tag so verbracht, als wäre er noch dabei, es hätte ihm sehr gefallen!

    Die dunkle Jahreszeit ist schwierig, da kommen schlimme Erinnerungen zurück.

    Nach wie vor gehe ich jede Woche zur Psychotherapie, das erleichtert mich jedes Mal.

    Ich gebe mir große Mühe, mein Leben ohne Jens auf die Reihe zu kriegen. Ich gehe arbeiten, laufe danach viel mit dem Hund, versuche Haus und Garten einigermaßen in Schuss zu halten, treffe mich mit guten Freunden und mit den Kindern.

    Und doch habe ich jeden Tag das Gefühl, dass es ein Leben zweiter Wahl ist. Das alte, vertraute und gute Leben ist fort, meine Prioritäten haben sich geändert.

    Ich merke, dass ich reifer geworden bin. Ja, auch mit 60 Jahren kann man reifen.

    Vieles, über das ich mich früher aufgeregt hätte, ist jetzt nur ein müdes Lächeln wert.

    Denn das Wichtigste im Leben ist die Liebe! Ich liebe immer noch...


    Meine Seele hat es eilig

    Ich habe meine Jahre gezählt und festgestellt,

    dass ich weniger Zeit habe zu leben,

    als ich bisher gelebt habe.

    Ich fühle mich wie dieses Kind, das eine Schachtel Bonbons gewonnen hat:

    die ersten isst es mit Vergnügen, aber als es merkt,

    dass nur noch wenige übrig sind, begann es sie wirklich zu genießen.

    Ich habe keine Zeit für endlose Konferenzen, bei denen die Statuten, Regeln,

    Verfahren und internen Vorschriften besprochen werden, in dem Wissen,

    dass nichts erreicht wird.

    Ich habe keine Zeit mehr mit Mittelmäßigkeit zu kämpfen.

    Ich will nicht in Besprechungen sein, in denen aufgeblasene Egos aufmarschieren.

    Ich vertrage keine Manipulierer und Opportunisten.

    Mich stören die Neider, die versuchen, Fähigere in Verruf

    zu bringen, um sich ihrer Position, Talente und Erfolge

    zu bemächtigen.

    Meine Zeit ist zu kurz, um Überschriften zu diskutieren.

    Ich will das Wesentliche, denn meine Seele ist in Eile.

    Ohne viele Süßigkeiten in der Packung.

    Ich möchte mit Menschen leben, die sehr menschlich sind.

    Menschen, die über ihre Fehler lachen können,

    die sich nichts auf ihre Erfolge einbilden.

    Die sich nicht vorzeitig berufen fühlen und

    die nicht vor ihrer Verantwortung fliehen.

    Die die menschliche Würde verteidigen und

    die nur an der Seite der

    Wahrheit und Rechtschaffenheit gehen möchten.

    Es ist das, was das Leben lebenswert macht.

    Ich möchte mich mit Menschen

    umgeben, die es verstehen,

    die Herzen anderer zu berühren.

    Menschen, die durch die harten Schläge des Lebens lernten,

    durch sanfte Berührungen der Seele zu wachsen.

    Ja, ich habe es eilig, ich habe es eilig mit der Intensität zu leben,

    die nur die Reife geben kann. Ich versuche, keine der Süßigkeiten,

    die mir noch bleiben, zu verschwenden.

    Ich bin mir sicher, dass sie köstlicher sein werden,

    als die, die ich bereits gegessen habe.

    Mein Ziel ist es, das Ende zufrieden zu erreichen,

    in Frieden mit mir, meinen Lieben und meinem Gewissen.

    Wir haben zwei Leben und das zweite beginnt, wenn du erkennst,

    dass du nur eins hast.


    Gedicht von Mario de Andrade (Sao Paulo, 1893-1945), Dichter, Schriftsteller, Essayist und Musikwissenschaftler.


    Ich weiß nicht, ob ich dieses Gedicht hier im Forum bei jemandem gefunden habe.

    Es hat mir jedenfalls so gut gefallen, dass ich es abgespeichert habe.


    Liebe MausebärBine, ich drücke dich auch ganz fest und wünsche dir noch mehr wunderbare Begegnungen! :24:

    Liebe Mihori,

    mein tiefempfundenes Beileid zu deinem schlimmen Verlust!

    Bei uns kannst du dir alles von der Seele schreiben, das erleichtert oft ein kleines bisschen.

    Dein Kummer ist so frisch, es ist ganz normal, wie du dich jetzt fühlst. Wir alle kennen diese Gefühle und verstehen dich.

    Nicht nur deine Seele, auch dein Körper trauert, diese Luftnot, Druck und Schmerzen im Bereich des Herzens, die Antriebslosigkeit...

    all das gehört dazu. Meine Ärztin sagt, es gibt Trauernde, die eine Zeit lang Schmerzmittel nehmen müssen, weil der Herzschmerz so unerträglich ist.

    Du hast Kinder, das ist ein Segen und das Vermächtnis deines Mannes, in ihnen lebt er weiter.

    Ich wünsche dir viel Stärke und viele liebe Freunde und Verwandte, die dich in dieser schweren Zeit unterstützen.

    Wir sind für dich da, wenn du es brauchst.

    Liebe Grüße

    Sabine

    LIebe Anja,

    ja, die Ruhe, die Stille, die wir zu zweit begrüßt und genossen haben, sie wird nun für uns allein zur Belastung.

    Und ja, es gab und gibt Leid um uns herum. Aber erst jetzt können wir es wirklich nachfühlen.

    So geht es jetzt den anderen auch mit uns, wer es nicht selbst erfahren hat, kann es einfach nicht genau so nachfühlen.

    Auch ich wünsche mir so manches Mal, meine Kinder würden noch zu Hause wohnen und das Haus mit Leben füllen.

    Ich kann sehr gut verstehen, dass du dir wünschst, Verantwortung und Belastung einfach mal abgeben zu können, denn gerade jetzt, wo wir sie dringend bräuchten, fehlt uns die nötige Kraft.


    Mit den Antidepressiva sehe ich es anders.

    Die verstreichende Zeit spielt auch eine große Rolle bei der Trauerbewältigung. Wenn ich mir diese Zeit mit Hilfe eines Antidepressivums erleichtern und dabei besser schlafen kann, dann finde ich es sinnvoll. Antidepressiva sind keine Beruhigungsmittel, sie wirken ganz anders.

    Es ist auch eine gute Option, so wie ich, begleitend eine Psychotherapie zu machen.

    Wenn ihr in meinem Tread gelesen habt, dann wisst ihr, dass mein geliebter Mann hier zu Hause verblutet ist und ich ihn abends gefunden habe.

    Ohne die Medikamente wäre ich wohl nicht mehr auf dieser Welt.

    Liebe Anja,

    alle Gefühle die du schilderst, kennen die meisten von uns, auch ich.

    Die Antriebslosigkeit, Lustlosigkeit, der mangelne Lebenswille, dieses "nicht mehr auf sich achten"...

    Bitte überfordere dich nicht.

    Dein Verlust ist noch nicht lange her. Nicht umsonst spricht man vom Trauerjahr, dieses braucht man mindestens,

    um im "neuen" Leben ohne den Liebsten einigermaßen Fuß zu fassen.

    Mein Mann ist vor 11 Monaten gestorben, auch jetzt noch habe ich Tage, an denen es mir wie dir geht.

    Die Trauer ist Arbeit und sie dauert so lange wie sie dauert.

    Ich nehme auch immer noch ein Antidepressivum und soll es weiter einnehmen.

    Ich wünsche dir Kraft und ein bisschen innere Ruhe.

    Sei lieb gegrüßt

    Sabine

    Liebe Birgit,


    mein aufrichtiges Beileid zum Tod deines Mannes!

    Nach so vielen gemeinsamen Jahren plötzlich ohne den geliebten Menschen weiterleben zu müssen, ist unglaublich schmerzhaft.

    Man fühlt sich wie in einem völlig fremden Leben.

    Dein Verlust ist noch so frisch, du befindest dich in einem Ausnahmezustand.

    Wir alle hier haben unseren Liebsten verloren und können nachfühlen, wie es dir geht.

    Mein Mann ist vor 11 Monaten ganz plötzlich zu Hause verstorben, als ich nicht da war.

    Aber ich habe, genau wie Luise, schon mal gelesen, dass bei Sterbenden der Hörsinn als letztes schwindet.

    Meine Mutter ist an Krebs verstorben, ich habe sie begleitet und war auch in der Sterbenacht bei ihr.

    Sie konnte nicht mehr sprechen, hatte die Augen geschlossen, aber ich habe deutlich gemerkt, dass sie mich gehört hat und meine Hand gespürt hat.

    Neuste Erkenntnisse gehen davon aus, dass auch Patienten, die in einem medikamentösen Koma liegen, einiges von dem, was um sie herum vorgeht, mitbekommen.

    Ich denke, dein Mann hat deine Anwesenheit gespürt und Trost daraus gezogen.


    Schreibe dir alles von der Seele, das hilft ein bisschen.

    Ich schicke dir eine liebevolle Umarmung.

    Sabine

    Lieber Yanouk, liebe Trauernde,

    ich bin nur noch sporadisch hier im Forum und lese nicht alles nach, deshalb habe ich erst heute gesehen, dass Yanouk verstorben ist.
    Auch wenn ich keinen Kontakt zu ihm hatte, nur ab und zu in seinem Wohnzimmer gelesen habe, tut es mir von Herzen leid, vor allem für seine Tochter

    und für euch Trauernde, die ihr einen so guten, regen Austausch mit ihm hattet.

    Ich weiß, er hat das Forum zu großen Teilen getragen und belebt.

    Er ist nun bei seiner geliebten Frau und ich hoffe, es geht ihm gut.

    Ich spreche euch allen mein Beileid aus, in euren Gedanken und Erinnerungen lebt er weiter.

    Liebe Grüße

    Sabine

    Liebe Big,
    vor seinem Todestag Ende Oktober fürchte ich mich sehr.
    Meine Tochter und ich haben uns frei genommen und werden auf den Friedhof gehen, abends dann mit meinem Sohn essen.

    Alleine würde ich den Tag nicht durchstehen.

    Ich habe 2 Kinder, meine Tochter ist 28, mein Sohn 38.

    Meine Kinder gehen unterschiedlich mit dem Tod des Papas um. Meine Tochter war ein richtiges Papakind und leidet sehr, mein Sohn verdrängt eher und redet nicht darüber.

    Liebe Grüße

    Sabine

    Ja liebe Big, mir bricht auch das Herz, wenn ich mir seine Todesanzeige noch mal angucke oder die Veröffentlichung im Kirchenblatt.

    Da steht sein Name, verstorben mit 59 Jahren, zwischen den ganzen Menschen, die mit 75, 80 oder 90 verstorben sind.

    Wenn ich das schwarz auf weiß sehe, wird mir jedesmal wieder so richtig bewusst, dass er viel zu früh gegangen ist.

    Was hat er sich auf die Zeit der Rente gefreut, auf Enkelkinder...
    Er wäre so ein toller und liebevoller Opa geworden.
    Jetzt müssen wir das alles alleine erleben.

    Es tut gut zu lesen, dass man nicht alleine mit seinen Gedanken und Gefühlen ist.
    Dir viel Kraft für morgen!
    Ich umarme dich

    Sabine

    Liebe Big,

    ich meine auch, dass wir uns schon mal geschrieben haben, weiß aber nicht, wann.


    Ja, für unser Umfeld funktionieren wir ganz normal.
    Meine Kollegin war neulich ganz erschrocken, als ich erwähnte, dass ich manchmal zu Hause weinend und händeringend durch die Zimmer laufe.

    Und ein Arzt fragte mich 3 oder 4 Monate nach dem Tod allen Ernstes, ob ich es schon überwunden hätte.

    Als ob man einen geliebten Menschen so einfach ablegen könnte...

    Ich weiß, die Leute meinen es nicht böse, drücken sich nur ungeschickt aus. Und es ist nunmal so, dass nur jemand, der so einen Verlust selbst erfahren hat,

    nachvollziehen kann, wie es einem damit geht.

    Nicht nur der liebste Mensch ist für immer fort, alle liebgewonnen Routinen finden nicht mehr statt, man isst alleine, schläft alleine, schaut alleine fern,

    unternimmt alles alleine. Niemand ist da, mit dem man reden, genießen, schöne Abende, Wochenenden und Urlaube verbringen, Sachen planen,

    sich freuen, ärgern oder trösten kann.

    Jahrzehntelange Gemeinsamkeit ist mit einem Schlag vorbei.

    Alle Zukunftspläne haben sich in Schall und Rauch aufgelöst. Wir müssen ohne den Liebsten alt werden.

    Unser Leben ist völlig anders geworden, hat sich um 180° gedreht und es ist furchtbar schwer, sich darauf einzustellen und es anzunehmen.

    Denn annehmen müssen wir es, das alte Leben bekommen wir nicht mehr zurück, auch wenn wir es uns noch so sehr wünschen.

    Das kostet so unendlich viel seelische Kraft!

    Du schreibst, dass alles auf deinen Schultern lastet. So empfinde ich es auch. Es gibt so viel zu regeln, was man sich früher geteilt hat.

    Ich habe von vielem, um das mein Mann sich immer gekümmert hat, keine Ahnung, muss vieles mühsam erlernen.

    Diese Last erdrückt mich manchmal schier.

    Ich komme finanziell aus, gehe arbeiten, aber große Sprünge sind nicht mehr drin, ein Einkommen fehlt.

    So kommt eins zum anderen.

    Wie du habe ich Tage, an denen es mir besser geht, dann wieder Tage, an denen ich verzweifelt bin und mich so schrecklich nach meinem Mann sehne.

    Morgen hätte dein Mann Geburtstag, das wird ein schwerer Tag für dich und deinen Sohn.

    Ich werde an dich denken!

    Ganz liebe Grüße

    Sabine

    Liebe Big,

    mein Beileid zu deinem schlimmen Verlust!

    Mein Mann ist 3 Wochen vor deinem auch ganz plötzlich verstorben, auch viel zu früh mit 59 Jahren.

    Auch heute noch habe ich Tage, an denen ich es nicht fassen kann und mich frage, ist es tatsächlich wahr, soll es wirklich für immer so bleiben?

    Ich schaue seine Fotos an und sehne mich so sehr nach ihm, Tag für Tag!
    Dir geht es wahrscheinlich ebenso, ich kann dich so gut verstehen.

    Unser Umfeld meint, dass wir so langsam darüber hinweg sein müssen, also behält man seinen Schmerz für sich.

    Ich drücke dich ganz lieb

    Sabine

    Liebe Nati,

    von Herzen mein tiefempfundenes Beileid und willkommen im Forum.

    Es ist unvorstellbar hart, dass du nicht nur deinen Mann, sondern auch deinen Sohn verloren hast.

    Diesen ungeheuren Verlustschmerz und die Trauer zweimal hintereinander zu erleben, da fehlten mir auch die Worte...

    Ich wünsche dir viele liebe Menschen, die sich um dich sorgen und dich in dieser schweren Zeit begleiten.

    Eine Umarmung schickt dir

    Sabine

    Ihr Lieben,

    oh ja, dieser Weg durch die Trauer ist sooo anstrengend und auch unberechenbar.

    Heute Abend war ich bei Bekannten eingeladen, da ging es mir einigermaßen gut.

    Aber kaum komme ich in mein leeres Haus zurück, holt mich alles wieder ein.

    An so schönen Sommerabenden hätte ich mit meinem Mann noch auf der Terrasse gesessen,

    ganz ruhig, einfach beieinander und zufrieden.

    Es zerreißt mir das Herz, wenn ich daran denke, dass es nie wieder sein kann. Die Terrasse bedeutet mir nichts mehr,

    ich kann sie allein nicht genießen, sie ist einsam.

    Bin ich zu ungeduldig mit mir?

    Ich überlege mittlerweile, mein Haus zu verkaufen und in eine Wohnung zu ziehen, in der Hoffnung, dass ein Neuanfang und eine neue Umgebung es mir leichter macht.


    Tigerlily, du schreibst von Unruhe. Diese Unruhe habe ich auch, vor allem, wenn ich allein zu Hause bin.

    Ich trete vor innerer Unruhe geradezu Trampelpfade durch mein Wohnzimmer, kann mich kaum irgendwo hinsetzen, mich auf nichts konzentrieren.

    Ich springe gleich wieder auf und laufe weiter herum. Manchmal habe ich das Bedürfnis, mich einfach aufzulösen, um diese innere Unruhe loszuwerden, sie ist so furchtbar quälend.


    Liebe Anja, diese Zweifel, diese Zukunftsangst, wir kennen sie alle.

    Vor allem das Teilen mit dem Partner fehlt so ungeheuer.

    Wir sind alle unterschiedlich und bei jedem verläuft auch die Trauer unterschiedlich.

    Dein Verlust ist noch sehr frisch und die Verzweiflung extrem groß.

    Vielleicht führt dein Weg dich auf andere Pfade. Vielleicht bist du stärker, als du es jetzt vermutest.

    Ich denke, du musst Geduld haben und es einfach abwarten, das ist schwer genug.

    Ich wünsche dir von Herzen ganz viel Kraft und auch Zuversicht, dass es für dich wieder gute Zeiten geben kann.

    Liebe Luise,

    der Vergleich mit dem schlappen Luftballon passt so gut.

    Es ist bei mir nicht so, dass es schlimmer geworden ist als am Anfang, es ist einfach anders schlimm.

    Die letzten Monate haben mich so erschöpft an Körper und Seele.

    Und wenn ich daran denke, dass ich immer weiter kämpfen muss, dann packt mich die Angst.

    Manchmal denke ich, dass ich in eine Depression rutsche. Das will ich nicht, aber ich weiß nicht, was ich dagegen tun kann.

    Das Antidepressivum höher dosieren?


    Ich schicke dir einen lieben Gruß

    Sabine