Beiträge von Traurig83

    Liebe Caro,


    mein herzliches Beileid. Auch wir haben dieses Jahr einen schlimmen Schicksalsschlag erlitten. Der Lebensgefährte meiner Mama ist am 21.11.19 einfach eingeschlafen und nicht mehr aufgewacht. Meine Mutter fand ihn morgens Tot im Bett und konnte nichts mehr für ihn tun 😔 sie ist mit ihren 58 Jahrwn noch jung und auch er war mit 63 noch zu jung zu sterben.ich habe auch das Problem, dass ich nicht weiss, dass ich mit meiner Mutter anfangen soll. Sie hat drei Kinder. Ich bin aber zu 90% diejenige die sich kümmert. Bin im Moment im Mutterschutz, gehe also nicht Arbeiten. Bin mit der Situation auch ziemlich überfordert. Versuche sie schon immer irgendwie unterzukommen. Habt auch nicht so einen sonderlich grossen Freundeskreis und lässt sich auch nicht wirklich sonderlich von anderen Helfen. Sagt, keiner wäre für sie da, obwohl einige auf sie zugehen. Aber das sieht sie leider im Moment überhaupt nicht und ist immernoch in tiefer Trauer. Mal sehen , wie es heute am Heilgen Abend wird. Da ist sie bei uns. Wie ist es denn bei euch ? Hat er es einigermaßen realisiert?


    LG und fühl dich gedrückt


    Ani

    Ich wünsche allen, die dieses Jahr einen lieben Menschen verloren haben, trotzdem irgendwie ruhige und besinnliche Weihnachten. Für uns ist es dieses Jahr komisch, das der Platz am Tisch leer bleibt. Versuchen trotzdem alle stark zu bleiben, damit mein kleiner Sohn ein schönes Weihnachtsfest bekommt. Ich denke alle an euch und das ihr alle heute nicht alleine und im Kreise eurer Lieben seit. Fühlt euch gedrückt.

    Liebe Helga,

    Habe noch eine Frage. Vergehen den die Schuldgefühle nach einiger Zeit? Das ist ja unerträglich....😟Ich denke auch immer, habe ich ihn zu viel zugemutet. Er hat viel auf meinen Sohn aufgepasst, wenn ich arbeiten musste und mein Sohn krank war. Aber er hatte nie Arbeit mit ihn. Er hat immer gesagt, er wäre pflegeleicht. Er hat so viel gemacht. Auch im Haus meiner Mutter. Er war im Vorruhestand und hatte jede Menge Zeit. Daher hat er sich Aufgaben gesucht. Hat aber immer nur soviel gemacht, wie er konnte. Ach ich weiss auch nicht. Es ist einfach ungerecht. Das Leben geht für andere weiter. Weihnachtsstress, alltägliche Dinge...und er liegt dort....es tut echt weh.... Er hätte doch noch so viel erleben wollen....jetzt merkt er nichts, als ob er nie existiert hat. 😓macht mich heute wieder so traurig

    Liebe Helga,


    Das tut mir Leid, soetwas zu lesen. Er war ja noch jünger! Und dann auch noch am Heiligen Abend. Jetzt ist es ja schon ein Jahr her. Ich denke, der 1. Jahrestag wir sicher nochmal schlimm. Man ist einfach so machtlos bei einen Herzinfakt oder ähnliches. Bei ihm haben sie es 35 Minuten versucht, aber sie sagten schon vorher , dass er klinisch tot ist. Man konnte nichts mehr machen. Das schlimme ist, er hatte keine Anzeichen. Er hat meiner Mama wie jeden morgen Frühstück gemacht. Hat sich immer sehr um sie gekümmert. Sogar ihren Kaffee bis ins Badezimmer gebracht, weil sie spät dran war. Haben noch geredet, dass sie ja um 11 Uhr nochmal zusammen frühstücken können und er hat sie noch bis ans Auto gebracht und die Fenster freigekratzt. Nichts deutete darauf hin. Er ist dann wohl gegen kurz nach 6 wieder ins Bett. Das hat Er immer gemacht, um nochmal 2 Stunden zu schlafen. Und da ist es dann wohl passiert. Er lag ganz friedlich. Wir gehen davon aus, dass er es überhaupt nicht gemerkt hat. Wir hoffen es! Das ist vlt ein kleiner Trost. Er fehlt aber einfach so!

    Ich weiss, ich muss auch an mich denken, aber ich finde zuhause keine Ruhe, wenn ich weiss, meiner Mutter geht es schlecht. Ich habe die ganze Zeit ein schlechtes Gewissen.

    Heute hat sie mir auch wieder gesagt, dass es ihr nach 5 Wochen immernoch genauso geht,Wie am ersten Tag und sie will einfach den Schmerz nicht mehr spüren. Ich kann ihr das aber leider nicht abnehmen. Fühle ja selber den Schmerz und versuche selber damit gerade klar zukommen.

    Das mit der Trauergruppe habe ich auch so gesehen. Viele Kannten sich und haben einen Plausch gehalten. Da werden wir auch erstmal nicht hingehen. Es ist einfach alles schwer.

    Ich wünsche dir für übermorgen ganz viel kraft.

    Alles hier aufschreiben tut mir gut.

    Heute geht's mir wieder schlecht. Da ist zum einen meine Mutter, die mir unheimlich leid tut, dass sie jetzt alleine ist.

    Und da ist dann noch der Verstorbene, der mir unwahrscheinlich Leid tut, dass er jetzt im Sarg liegt und nichts mehr mitbekommt. Er hat das Leben geliebt und es ist so ungerecht , dass ihm durch den plötzlichen Herztod keiner mehr helfen konnte. Meine Mutter macht sich Vorwürfe, weil sie Frühschicht hatte und ihn erst später gesehen hat. Da war es schon zu spät. Versuche ihr immer zu verdeutlichen, dass , selbst wenn sie da gewesen wäre, die Chance relativ gering gewesen wäre. Man weiss ja auch nicht, ob er überhaupt der Alte gewesen wäre. Alles Spekulationen.

    Es ist einfach nur so unfair. Er war immer für alle da. So lieb. Hatte sich auf das Weihnachtsfest gefreut und jetzt kann er nicht dran teilnehmen. 😔er hat sich auf mein ungeborenes gefreut und jetzt wird es im Januar, wenn der kleine Mann kommt, ganz komisch.

    Er hat es einfach nicht verdient mit 63 Jahren zu sterben. Ich versteh es einfach nicht. Wäre er mal zum Kardiologen gegangen, aber den Termin hätte er erst für Anfang Januar. Es ist einfach immernoch nach fast 5 Wochen so unreal. Wann fängt man an zu begreifen?

    Wenn sowas schon öfters in den vergangenen Gesprächen gefallen ist, muss das Unterbewusstsein doch schon was geahnt haben. Es ist doch wirklich merkwürdig.


    Habe noch was anderes auf dem Herzen. Ich bin 36 , habe ja selber Mann , Kind und bin schwanger. Habe zwei Geschwister. Ich bin jemand der für mich alleine Trauer. Meine Mama eher das Gegenteil und will immer von jemanden in der Situation umgeben sein. Seit 4 Wochen ist sie jeden Tag bei mir. Versteht mich nicht falsch. Ich bin immer für sie da und sie kann jederzeit zu mir kommen. Meine beiden Geschwister sind so gut wie gar nicht da. Schwester wohnt weiter weg, Bruder sagt, er hätte eine eigene Familie und da will er nicht so viel Zeit in meine Mutter investieren, er hätte schliesslich genug zu tun. So bin ich aber nicht. Mir tut meine Mutter total Leid. Wenn ich abends bei meiner Familie auf der Couch sitze und weiss, dass meine Mutter jetzt alleine zu Hause ist, zerreisst es mir das Herz. Ich habe das Gefühl, dass ist nicht fair.aber sie war ja dann viele Stunden vorher schon bei mir und das wie gesagt über 4 Wochen. Ich habe aber ein unheimlich schlechtes Gewissen und denke, ich muss noch mehr für sie da sein. Gehe aber langsam daran Kaputt, weil ich selber nicht richtig trauern kann. Das kann ich einfach nicht, wenn andere dabei sind. Bin wie gesagt lieber für mich und würde mich verkriechen. Mein Sohn macht seit der Todesnachricht wieder in die Hose. Der Arzt sagt, er braucht Alltag, der im Moment aber einfach nicht stattfinden kann. Ich will mein Mutter aber nicht zurückschupsen, indem ich sage, ich brauche mal einen Tag für uns als Familie. Da stecke ich lieber zurück, aber ich kann einfach nicht mehr. Kann ihr den Partner leider nicht ersetzen. Wie finde ich ein gesundes Mittelmass,ohne das ich meine Mutter verletzte. In der Trauergruppe sagten sie mir, dass ich auch mal an mich denken soll, aber dann kommt sofort das schlechte Gewissen. Auch gegenüber des Verstorbenen. Er war immer für mich Da und da möchte ich auch für meine Mutter da sein. Das bin ich ihm schuldig.

    Liebe Kornblume,

    Ich danke dir für deine lieben Worte.Es tut gut zu wissen das man nicht alleine ist.

    Ich versuche mir vorzustellen wo er gerade ist. Ich hoffe so sehr, dass es wirklich noch nicht das Ende ist, sondern mam trotzdem irgendwie weiterlebt. Ich will es glauben und hoffe es so sehr. Kann mir nicht vorstellen, dass von jetzt auf gleich alles vorbei ist und man nichts mehr mitbekommt, als habe man nie existiert. Das schlimme ist, er hätte eine Woche vor seinem Tod ein Gespräch mit meiner Mutter. Da meinte Er, dass es es schon merkwürdig ist.....Menschen leben und von ein auf den anderen Moment ist der Mensch weg......als ob er was geahnt hat 😐

    Ich habe sie vor zwei Wochen mal zu einer Trauergruppe begleitet, aber danach ging es ihr nur noch schlechter. Vlt war es auch einfach zu früh. Hatte jetzt auch an eine Einzeltherapie gedacht. Vielleicht kommt sie damit besser klar.oder so eine Art Traumatherapie. Sie hat ihm Tod im Bett vorgefunden. Das ist ja ein Trauma. Es ist im Moment alles nicht einfach. Wir werden alle lange dran zu knabbern haben.😐

    Liebe Pauli29,

    bist du mit deinen Kindern aus der gemeinsamen Wohnung ausgezogen? Meine Mutter hat die ersten Wochen bei uns geschlafen und wir haben nach drei Wochen mit ihr beschlossen, dass sie wieder zurück geht. Sie hat ein eigenes Haus was sie so schnell wie möglich verkaufen möchte, weil sie es nicht ertragen kann. Sie schläft im Moment auf einer Matratze unten um Wohnzimmer. Oben hält sie sich gar nicht mehr auf. Hatten ihr angeboten das Schlafzimmer zu tauschen und ein komplett neues Bett zukaufen, aber sie weiss gerade gar nichts und sagt nicht was sie will. Daher lassen wir ihr die Zeit unten im Wohnzimmer.

    Deine Geschichte hört sich sehr traurig an. Hoffe bei euch wird es mit der Zeit besser und ihr kommt mit dem Verlust irgendwann besser klar.


    Fühl dich gedrückt

    Liebe Pauli29,

    Auch von mir mein herzliches Beileid.Er war ja noch jünger. Das kann man einfach nicht begreifen. Ich denke immer, wie hätte man es verhindern können, aber es bringt ja nichts. Wenn man sich wenigstens drauf vorbereiten hätte können, aber dieses " aus heiterem Himmel" ist schon nicht ohne.

    Ist bei euch denn trotzdem wieder etwas Alltag zurückgekehrt? Meine Mutter ist jetzt 58 Jahre. Hat sich im Moment aufgegeben. Durch ihren Lebensgefährten hatte sie ihre damaligen Freunde aus den Augen gelassen. Sie haben viel zu zweit gemacht. Jetzt steht sie alleine da. Ich kann leider nicht alles auffangen. Habe selber noch einen 6 Jährigen Sohn, der einen gewissen Alltag braucht und es nicht mehr ertragen kann, dass Oma viel weint. Meine Mutter geht jetzt zumindest wieder stundenweise arbeiten. Aber am Nachmittag kommt bei ihr alles wieder hoch. Verständlich natürlich. Was hat dir in der Zeit geholfen?

    Es schmerzt einfach so sehr. 4 Wochen ist es her. Ich bin im 9.Monat schwanger. Er hat sich so auf sein "Enkel" gefreut. Ich habe im Moment zu nichts mehr Kraft. Nächste Woche ist Weihnachten, dann Silvester. Bin froh, wenn die Tage rum sind. Meine Mutter hockt Silvester alleine zu Hause und allgemein hat sich bei mir alles geändert. Will sie nicht alleine zu Hause lassen, daher ist sie jeden Tag bei mir. Aber ich habe selber keine aufbauenden Worte, weil ich selber Trauer und es immernoch nicjt verstehe. Habe gedacht, dass es MIR zumindest nach 4 Wochen besser geht, aber nichts. Er ist einfach immernoch so present. Wann wird es nur besser? Der Schmerz ist ninichtcjt auszuhalten. Ich verstehe es einfach nicht.....😐

    Hallo zusammen. Habe mich gerade hier angemeldet. Ich der Hoffnung, es vielleicht besser zu verstehen. Bin nicht ganz in der richtigen Gruppe, weil es eigentlich nicht meinen richtigen Vater betrifft, aber er war wie ein Vater für mich.


    Meine Mama war drei Jahre mit ihrem Lebenspartner zusammen. Glücklich. Er hatte seit seiner Jungend etwas mit dem Herzen. Hat viel gearbeitet. War unglücklich Jahrzehnte verheiratet. Hat aus der Ehe drei Kinder. Er hat sich irgendwann dazu entschlossen aus der unglücklichen Beziehung zu fliehen. Trennte sich und lernte meine Mama kennen. Sie unternahmen viel , genossen ihr Leben. Er war für alle da. Hat nie Nein gesagt. Hilfsbereit ohne Ende.konnte Gefühle äussern. Für meinen Sohn ein toller Opa. Hat sich immer um andere Sorgen gemacht. War auch oft traurig, dass seine Kinder nicht so hinter ihm standen und sich kaum gemeldet haben.

    Aber wir haben ihn in unsere Familie aufgenommen. Es war sooo toll.....harmonisch.....

    Letzten Monat ist er eines morgens nicht mehr aufgewacht. Er ist eingeschlafen und sein Herz hat einfach aufgehört zu schlagen. Es bricht mir das Herz. 63 Jahre durfte er nur werden. Er tut mir so Leid. Das hat Er nicht verdient. Warum gerade er? Warum darf er nicht weiterleben. Er hat das Leben genossen. Nächstes Jahr wäre er in Rente gegangen. Ich versteh den Sinn nicht....hat er gelitten oder hat er was gemerkt? Es macht mich fertig. Ich vermisse ihn so sehr. Gibt es etwas nach dem Tod oder ist einfach alles vorbei? Die Frage macht mich wahnsinnig, weil mir keiner die Antwort geben kann. Er hat sich so auf Weihnachten gefreut. Keiner hat was geahnt, er auch nicht.

    Wie kommt man klar damit? Habe meine beiden Großeltern verloren. Aber die waren alle krank und schon alt. Da kann man es Halbwegs akzeptieren, auch wenn es schwer war. Aber das war ja jetzt buchstäblich ohne Vorankündigung aus dem Leben gerissen.


    Hat jemand diese Erfahrung machen müssen? Wie kommt man klar damit?