Beiträge von Lilifee

    Bettinalein hat morgen burzeltag ;)

    das war vor 9 Stunden. Jetzt ist es nach Mitternacht, also ist der große Tag heute und jetzt.


    Liebes Bettinalein,


    trotz aller Trauer herzlichen Glückwunsch zum Burzeltag. Hoffentlich kannst Du ihn halbwegs angenehm verbringen. Das Essen auf den Fotos sieht ja wirklich köstlich aus.


    Hab einen




    Lilifee

    Du liebe gute Puzzle,


    es ist schlicht und ergreifend so daß ich für mich nicht mehr viel Hoffnung habe. Deswegen will ich aber trotzdem versuchen anderen welche zu vermitteln. Jedes Leben ist anders. Ich hatte in meinem nie sehr viel Glück, aber das muß ja nicht bei jedem so sein.


    Ich muß ein Geschenk natürlich nicht selbst ausgesucht haben damit es einen Wert hat. Und „normale“ Geschenke sind auch wertvoll, wenn sie mir nicht ganz so gut gefallen sollten. Alleine deshalb weil sich der Schenkende die Mühe gemacht hat etwas für mich auszusuchen. Denn das ist ja das eigentliche Geschenk.


    Für mein Leben sehe ich das aber anders. Nach zwei gescheiterten Beziehungen habe ich lange alleine gelebt bis Andreas und ich uns kennengelernt haben. Alleine leben beherrsche ich zwar, aber es war nie mein Wunsch und auch nicht freiwillig. Kein Glück in der Liebe. Es ist vermutlich nicht für jeden verständlich, aber für mich ist das Leben nur lebenswert wenn ich es mit einem lieben Partner teilen kann. Lieben dürfen und geliebt werden. Danach habe ich mich mein ganzes Erwachsenenleben lang vergeblich gesehnt. Dieses Geschenk habe ich nur für die viel zu kurze Zeit mit Andreas bekommen. Als wollte das boshafte Schicksal sagen, Du darfst mal abbeißen, aber mehr ist für Dich nicht vorgesehen. Genauso kommt es mir jedenfalls vor. Und nochmal eine neue Beziehung zu haben ist ungefähr so wahrscheinlich wie Schnee im August. :33:


    Natürlich könnte ich mir ein Ehrenamt suchen. Schrieb ich auch schon mal. Das soll ja sehr erfüllend sein. Ist es auch bestimmt, aber eben nicht für mich. Weil ich nun mal eine andere Vorstellung von Erfüllung habe. Ich will auch nicht jammern, anderen geht es viel schlechter als mir. Und sollte für mich tatsächlich noch etwas Schönes vorgesehen sein nehme ich das auch dankbar an. Ich hoffe nur nicht darauf, denn dann werde ich nicht enttäuscht wenn es nicht mehr so ist.


    Danke für Deine gute Meinung von mir, und gib mir bitte einen guten Tip was ich suchen könnte. Außer meiner Motivation...;)


    Ich hoffe, Dein Flügerl ist wieder gerichtet und die Folter war erträglich.


    Alles Liebe

    Lilifee

    Ja liebe Puzzle, da sind wir wieder bei hätte hätte Fahrradkette. Alles könnte, sollte, wäre doch, nutzt nichts. Die Vergangenheit läßt sich nicht ändern. Aufgrund der unterschiedlichen Situation hattest Du mehr und andere Fragen als ich. Du hast einige bestmögliche Antworten bekommen, ich keine einzige. In dieser Welt werden wir auch keine mehr bekommen. Damit muß man sich wohl abfinden. Eine höhere Macht bestimmt wer wann und wie stirbt. Wir konnten nichts daran ändern. Von daher ist es sinnlos sich mit Fragen zu quälen und über vergangenes zu grübeln. Es ist nur schmerzhaft und hilft nichts.


    Hoffentlich hat Dich unser Austausch nicht zu sehr vom Aufstehen und nach vorne gucken abgehalten. Natürlich war Dein Partner viel mehr als das schlimme Ende. Er war für Dich wertvoller als er das annehmen konnte. Aber über eine Zukunft nachdenken die so nie mehr sein wird, ist allerdings müßig und führt zu nichts.


    Jedes Leben ist wertvoll und ein Geschenk. Das ist grundsätzlich sicher richtig. Für mich kann ich mit dieser Aussage aber nicht viel anfangen. Ich wurde nicht gefragt ob ich dieses Geschenk haben wollte. Oder ob ich es so wollte wie ich es bekommen habe. Mein Leben war für mich wertvoll als ich es mit Andreas teilen konnte. Jetzt aber nicht mehr. Jeder hat ja eine eigene Vorstellung davon was das Leben lebenswert macht. Das ist auch gut und richtig so. Meine Vorstellung von einem lebenswerten Leben wird sich nicht mehr erfüllen. Es sei denn es geschieht ein Wunder, an das ich aber nicht glaube. Das ist nicht schön, aber damit werde ich leben müssen.

    Was wird nun aus mir? Werde ich hier sitzen und warten, bis meine Zeit gekommen ist? War mein Leben nur wertvoll, weil ich es mit jemandem geteilt habe? Kann es nicht auch aus eigener Kraft wertvoll sein?


    Das sind gute Fragen, und mit der Zeit wird es sicher auch Antworten geben. Wie die Antworten aussehen wird sich weisen. Vielleicht überraschend anders als man es sich heute vorstellen kann. Vielleicht wird es aber auch so absehbar wie man es sich heute vorstellt. Die Zeit wird es zeigen.

    Mit dem Versprechen an Deine Tochter warst Du ja mutig, aber die beiden einschneidenden Daten in Deinem Leben sind schon faszinierend. Vor allem weil Du bei einem dritten Datum tatsächlich 80 bist. Vielleicht kommt es ja tatsächlich so. Wer kann das wissen. Meine Schwägerin und ich sind ein Jahrgang, und sie will unbedingt 100 werden. Darf sie auch. Sie stellt sich aber vor, daß ich mit ihr zusammen 100 werde. Weil sie das natürlich nicht alleine erleben möchte. Aber Pustekuchen. Dann müßte ich noch 32 Jahre leben, und diese Vorstellung ist Albtraum pur. Ich sehe uns vor mir, wie wir mit wackelndem Kopf und klapperndem Gebiß den Rollator vor uns her schieben. :8::8: Und ganz dicht sind wir dann vielleicht auch nicht mehr. Neeneenee, nicht mit mir. Da möchte ich schon lange mit Andreas auf einer Wolke sitzen und ihr von oben zugucken. :5::5:


    Gummiparagraphen sind was Schönes. Die können einem den letzten Nerv rauben. Vor allem sind sie meistens nur für die anderen gut, aber nicht für einen selbst. Hoffe, Du hast den Notar überlebt. Daß Deine Motivation verstecken spielt mußt Du nicht betonen. Ich habe meine heute auch noch nicht gesehen. Habe ihr aber in Abwesenheit ganz lang die Zunge rausgestreckt und dreimal „bäh“ gesagt. Soll sie doch bleiben wo der Pfeffer wächst. Im neuen Jahr werde ich nochmal versuchen sie einzufangen. Aber wenn Lachen der beste Köder ist, habe ich ein ernsthaftes Problem. :( Ob eine Suchanzeige hilft, und ob es dann vielleicht heißt neues Jahr, neues Glück? Vermutlich eher nicht, aber mal sehen. Man soll ja die Hoffnung die man nicht mehr hat, nicht zu früh aufgeben. Oder bringe ich jetzt was durcheinander? :S Was schreibst Du wegen der Ordnung?


    Hab Du es auch so gut wie es geht.


    Lilifee, die nicht auf der Suche ist, weil sie nicht weiß was sie suchen sollte. :33:

    Genau, dieses Mal holen sie den 3. Platz und bei der nächsten WM klappt es dann mit dem Titel. :8::8::8:

    Marokko hat ja schon Fußballgeschichte geschrieben, so weit wie sie gekommen sind.

    Liebe Puzzle,


    meiner Schwester und mir wurden die Mandeln auch im zarten Kindesalter entfernt. Ich war 7, sie gerade 5. Aber nicht nur standardmäßig, sondern weil wir geschnarcht hätten. Und weil es ein Aufwasch war mußten noch irgendwelche Polypen mit dran glauben. Die Mandeln wurden mit örtlicher Betäubung entfernt (heute wohl nicht mehr denkbar), und für die Polypen gab es eine Vollnarkose. Das hieß damals, es wurde ein äthergetränktes Tuch vor Mund und Nase gedrückt. Ich glaube ich habe ganz schön um mich geschlagen, aber dann weiß ich nichts mehr. Die Narkose hat gewirkt ...


    Gebrannte Mandeln gibt es bei mir deshalb auch nicht, egal wie heiß der Glühwein ist. Macht aber nichts, denn die Dinger sind hart und die Zähne waren teuer.:P


    Meine Motivation war wieder schneller als ich. Mache jetzt erst mal Pause und höre auf sie zu jagen. Ich hab`s eh mehr mit Ruhe und Gemütlichkeit. Es muß auch nicht alles Sinn ergeben. Wie Du schreibst, das Unsinnige kann auch reizvoll sein. Leider tut sich bei mir aber weder Sinniges noch Unsinniges. Auch nichts Unerwartetes.:( Obwohl, heute hatte ich wieder ein sehr schönes ausgiebiges Telefonat mit meiner Schwägerin. Sie konnte mir berichten, daß ein Brief den ich am letzten Dienstag abgeschickt hatte, heute doch endlich angekommen ist. Damit hatten wir schon nicht mehr gerechnet, und man muß auch für die kleinen Dinge dankbar sein. Ich hatte nämlich die Zeitungsseite mit der Anzeige für Andreas an Schwager und Schwägerin geschickt. Beide wohnen in Berlin. Mein Schwager hatte seinen Brief schon am letzten Mittwoch bekommen.


    Was Du über Deinen Partner schreibst kann ich so gut nachvollziehen als hätte ich daneben gestanden. Was ein verletztes Kinderherz bis ins Erwachsenenalter anrichten kann ist sicher manchmal nur schwer auszuhalten, aber eigentlich nicht schwer zu verstehen. Die Ruppigkeit und das abweisende Verhalten waren nicht sein wahres Wesen. Es war ein Schutz um nicht selbst verletzt zu werden. An den Vergleich mit Dr. Jekyll/Mr. Hyde hatte ich auch spontan gedacht. Deshalb schrieb ich ja schon vom Mann mit zwei Gesichtern. Denn genau das war er wohl. Ganz sicher wollte er im tiefsten Inneren daß euer Zusammenleben funktioniert. Und wer weiß, wenn ihr mehr Zeit gehabt hättet. Wenn Dein Partner „nur“ mit seinen inneren Verletzungen hätte kämpfen müssen, und nicht auch noch mit dem Diabetes und seinen Folgen. Ich kann mir gut vorstellen daß Du sein verletztes Kinderherz geheilt hättest. Aber es sollte nicht sein. Vermutlich hatte er keine Kraft mehr zu kämpfen, konnte Mr. Hyde nicht besiegen, und es wurde ihm alles zu viel. Es war sein Schicksal. Wünschen wir ihm daß er Ruhe und Frieden gefunden hat.


    Mit Andreas gab es keine Kämpfe. Er hat mein verletztes Kinderherz sehr schnell und mühelos geheilt. Ihm konnte ich von Anfang an vertrauen, hatte zum ersten mal das sichere Gefühl geliebt zu werden. Das war ein großes Geschenk. Dafür kämpfe ich jetzt den schwersten Kampf meines Lebens. Durchhalten bis ich endlich wieder bei ihm bin.


    Für Andreas fühle ich nur Ruhe und Frieden, gönne es ihm daß er nach dem Schlaganfall nicht noch zum Pflegefall werden mußte. Aber der Schmerz wird mich bis zu meinem letzten Atemzug begleiten. Das wird bei Dir wohl auch so sein. Aber wir werden durchhalten. Du genauso wie ich.


    Und wenn ich meine Motivation morgen auch wieder kichern höre strecke ich ihr einfach die Zunge raus.8o Gute Idee, und mal sehen was sie davon hält. Hoffe Dein Hirn ist entlüftet, und das Karussell kommt zum Stillstand.


    In diesem Sinne wünsche ich Dir auch einen ruhigen Tag.

    Lilifee

    Argentinien hat es geschafft. Morgen werden die Daumen für Marokko gedrückt. Das wird schwer, aber wenn sie gegen Frankreich gewinnen sollten brauchen sie vor Argentinien keine Angst haben. :8::8::8:.

    Liebe Puzzle,


    irgendwie hatte ich so eine Ahnung daß Dir dieser Humor zusagt. Ich fand den Witz auch herrlich. Knochentrockener Humor eben.


    Meine Motivation konnte ich auch heute leider nicht einholen. Ich sah sie aber noch laufen, und hörte sie leise kichern. :) Folglich habe ich den heutigen Tag wieder ziemlich sinnfrei verbracht. Trotzdem ist er relativ schnell vergangen. Erstaunlich oder? Vielleicht lag es aber auch einfach nur daran daß ich erst um ein Uhr aufgestanden bin. Hatte vorher absolut keine Lust, und da ich mir den Luxus leisten kann bin ich eben liegen geblieben bis mich der Kaffeedurst aus dem Bett getrieben hat. :P


    Ja, an welches Datum kannst Du Dich halten? Es kommen leider mehrere Tage in Betracht, und das bietet viel Raum für Spekulationen. Einiges kannst Du als gesichert annehmen, anderes nicht. Das Kopfkino läuft zu Hochform auf und gibt keine Ruhe.

    Was Du über das Verhalten Deines Partners schreibst paßt auch nicht zu einem Narzissten. Und mit den narzisstischen Zügen tue ich mir immer noch schwer. Ich habe ihn nicht gekannt, Du hast ihn geliebt und mit ihm gelebt. Du schreibst, er konnte ruppig sein. Vielleicht sogar verletzend. Und Du mußtest damit rechnen „gebissen“ zu werden. Das klingt aber alles nicht narzisstisch, sondern doch eher nach seinem kleinen, trauernden Kinderherz. Nach der Angst vor weiteren Verletzungen, die er auch als Erwachsener nicht ablegen konnte. Und eben das Gefühl nichts wert und damit nicht liebenswert zu sein.


    Das kommt mir sehr bekannt vor. Genau das wurde mir im Elternhaus auch vermittelt, und das prägt auch das Erwachsenenleben. Wobei das nicht unbedingt Bissigkeit und Bindungsunfähigkeit zur Folge hat. Es fehlt aber das Urvertrauen das ein Mensch haben sollte. Stattdessen gibt es Unsicherheit. Das war auch ein nicht unerheblicher Grund warum zwei Beziehungen schief gegangen sind. Bei Andreas war das vom ersten Tag an anders. Wir konnten uns sofort vertrauen, und dieses Vertrauen wurde auch nie enttäuscht.


    Was genau in Deinem Partner vorgegangen ist läßt sich nicht mehr ergründen. Vielleicht wollte er tatsächlich nicht sterben, sondern „nur“ nicht mehr gegen seine Erkrankungen ankämpfen. Das hätte er bei Dir natürlich nicht gekonnt. Deine Argumente konnte er nicht einfach abtun, deshalb hat er sich zurückgezogen. Vielleicht hat er auch nicht damit gerechnet daß es so schnell gehen würde. Ob er seine Entscheidung bereut hat als er merkte, es wird ernst, kann leider niemand sagen.

    Er war der Meinung, wenn er mich so lange provoziert, bis ich ihn wegschicke, würde ich leicht mit seinem Verlust umgehen können. Schließlich hatte ich ihn ja rausgeworfen…. Er lag sooo falsch…. So falsch, wie man nur irgendwie liegen kann….

    Aus seiner Sicht war diese Denkweise völlig richtig und logisch. Er hat wohl angenommen daß Deine Wut auf ihn größer sein wird als die Trauer über den Verlust. Er hat sich wirklich sehr geirrt.


    Alles was Du über ihn schreibst klingt für mich doch sehr nach einem Menschen der sich ein Leben lang nach Liebe und Anerkennung gesehnt hat, aber wegen Erfahrungen in der Kindheit? unfähig war beides anzunehmen wenn jemand es ihm geben wollte. Das war sein Schicksal, traurig aber nicht zu ändern. Du hättest nichts ändern können.


    Warst Du bei Deiner humorvollen Ärztin? Am Samstag ist mein Schwager 83 geworden. Er ist noch sehr fit, hat aber natürlich das eine oder andere Wehwehchen, und mußte am Freitag noch zu einer Kontrolle beim Kardiologen. Als ich ihm telefonisch zum Geburtstag gratuliert habe sagte ich zu ihm „es ist schön daß es Dir noch so gut geht, und gesundheitlich hast Du bekommen was Dir altersmäßig zusteht“. Erst war einen Moment Stille, aber dann kam herzhaftes Gelächter. Danke an den Humor Deiner Ärztin. Ich hoffe Dein Arztbesuch war erfolgreich.


    Morgen werde ich -vielleicht- nochmal versuchen meine Motivation einzuholen. Wenn es mir wieder nicht gelingt gebe ich erst mal auf. X(:S


    Ich wünsche Dir einen möglichst ruhigen Tag

    Lilifee

    Liebe Puzzle,


    es gibt nichts zu verzeihen, und Du brauchst Dich nicht zu bessern. Bleibe authentisch, bleibe einfach Du und schreibe weiter was Dich bewegt. Du bist noch so in Deiner Geschichte drin, was auch sehr verständlich ist. Was Du erleben mußtest ist ja noch viel schlimmer als wenn der Tod auf natürliche Weise kommt. Vielleicht können meine unbedeutenden Gedanken etwas beim Sortieren helfen. Deine Gedanken sind für mich jedenfalls sehr hilfreich. Ich glaube Dir gerne daß Du noch darauf wartest den Schlüssel in der Tür zu hören. Bei uns war das ein wenig anders. Mein Andreas hatte keinen Führerschein, deshalb habe ich ihn jeden morgen zu seiner Arbeitsstelle gefahren und nachmittags wieder abgeholt. Wir kamen immer zusammen nach Hause. Aber im Prinzip ist es das Gleiche. Etwas fehlt. Es ist nur noch Stille, genau wie Du schreibst.


    Unser Zusammenleben würden manche bestimmt als sehr intensiv bezeichnen. Für uns war es normal. Wir hätten uns nicht vorstellen können anders zu leben. Da war kein Zwang, kein Du mußt jetzt aber, es war einfach unser beider Wunsch. Darüber brauchten wir auch nicht zu reden, es war für uns ganz selbstverständlich.


    So wie Du es beschreibst gab es bei Deinem Partner wohl tatsächlich narzisstische Züge. Aber Du warst klug genug um in der richtigen Weise damit umzugehen, und hast erkannt daß es einen Auslöser dafür gab. Sich nicht vereinnahmen lassen, und ihn auch mal in der eigenen Suppe schmurgeln lassen war völlig richtig. Da hat natürlich die Erfahrung die Du durch Deinen Vater hattest sehr geholfen. Ansonsten ist es sicher nicht so einfach sich abzugrenzen und nicht zu verzweifeln. Man fragt sich in solchen Situationen ja gerne, was habe ich denn jetzt wieder falsch gemacht daß mein Partner so reagiert.

    Er hatte bereits gelernt, wie er diese Bewunderung, die ihm so überaus wichtig war, dauerhaft erhalten kann: indem er seine Partnerin umschwärmt, beschützt, behütet und ihr ein schönes Leben bietet… Er sagte mehr als einmal, ich hätte ihn als jungen Mann nicht gemocht.

    So völlig kann ihm die Selbstreflexion aber nicht gefehlt haben. Sonst hätte er das nicht sagen können. Narzissten bzw. Menschen mit narzisstischen Zügen können sogar sehr intelligent sein. Und interessante Persönlichkeiten sind sie gewiß, wenn auch keine einfachen. Für Dich war Dein Partner bestimmt der Richtige, und Du warst für ihn die Richtige. Deinen schönen Spruch kann man auch ein wenig umformulieren:


    Man braucht jemanden der einen liebt wie man ist, und weil man so ist.


    Das ist auch zutreffend.


    Du hättest die Rettung auch gegen seinen Willen gerufen, das ist klar. Und wenn Gefahr im Verzug ist darf der Notarzt vermutlich auch jemand gegen seinen Willen mitnehmen. Oder doch nicht? Jedenfalls konntest Du Deinem Partner sehr eindringlich erklären warum Du nicht einfach zugucken würdest. Und er hat es akzeptiert.


    Für vieles gibt es keine zweite Chance, das stimmt leider. Und Du hättest seinen Tod vermutlich nicht verhindern können. Es war wohl sein Schicksal an diesem Tag und auf diese Weise zu sterben. So wie es auch Andreas` Schicksal war an diesem verd… 02. Dezember zu sterben.

    Runter vom Karussell… es bringt mich nicht weiter…


    Nein, es bringt nicht weiter und es ändert auch nichts mehr. Wir können nur darauf hoffen und vertrauen daß es für unsere Männer genauso so richtig war.


    Es ist ganz bestimmt die Motivation die an Dir vorbeiläuft und nicht das Sandmännchen. Das ist nämlich längst weg wenn Du die Augen wieder aufmachst. Egal wie spät es gekommen ist. Und wir lernen voneinander. Drum eben ist ja auch die Unterhaltung mit Dir und Deine manchmal herzerfrischende pragmatische Art so hilfreich für mich.


    Oha, schon wieder ein Uhr vorbei. Jetzt husche ich ins Bettchen, vielleicht erwische ich meine Motivation morgen doch mal … :8::8:


    Ich wünsche Dir einen ruhigen Tag

    Liebe Grüße

    Lilifee

    Liebe Annie,


    warum sollte ich nicht mehr an Dich denken? So schnell wird hier niemand vergessen. Ihr habt heute einen schweren Tag gehabt. Die ersten Geburtstage Deiner Kinder ohne den geliebten Papa und Nonno. Das war sicher sehr bedrückend. Interessant daß Dein Kleiner ihn sehen konnte, und ich glaube daß es so war. Warum sonst hätte er das sagen sollen. Dein Papa war bei euch, wenn auch unsichtbar. Um ihn sehen zu können braucht es vermutlich das unschuldige Herz und Gemüt eines kleinen Kindes. Wir Erwachsenen können das leider nicht mehr, aber nimm es als Zeichen von Deinem Papa. Durch die Augen Deines Kindes ist er sichtbar geworden.


    Die Geburtstagsvideos sind eine schöne Idee. Leider werden sie nun ohne Deinen Papa sein. Trotzdem ist er bei euch. Das ist jetzt noch kein Trost, ich weiß. Es wird sicher auch noch eine Weile dauern bis es ein Trost sein kann.


    Italiener sind allerdings absolute Familienmenschen. Meine Lieblingscousine ist mit einem verheiratet. Ein ganz lieber herzlicher Mensch. Andreas hat ihn auch sehr gemocht, und umgekehrt war es genauso. Und Dein Papa und Deine Mama waren auch ein Doppelpack. Gibt es also doch noch mehr Paare, denen so viel Zweisamkeit nicht zu viel ist. Andreas und ich haben uns keine Sekunde miteinander gelangweilt. Wir hatten uns auch immer was zu sagen. Und bei Deinen Eltern war es sicher genauso. Es ist ein großes Geschenk wenn man das erleben darf. Und ein umso größerer Verlust wenn es vorbei ist.


    Ich nehme Dich ganz fest in den Arm :24:

    Liebevolle Grüße

    Lilifee

    Liebe Puzzle,


    es ist gelungen und hat gemundet. Alleine zu essen ist für mich jetzt keine so große Herausforderung weil der Körper ja leider sein Recht verlangt. Für mich alleine zu kochen ist allerdings eine Herausforderung der ich mich längst nicht jeden Tag stelle. Mir hat es auch viel besser gefallen für UNS zu kochen und mit Andreas gemeinsam zu essen. Für ihn war mir nichts zu viel. Nur für mich alleine ist das anders, da siegt aber auch die Faulheit. Das muß ich ehrlich zugeben. Belegte Brote machen auch satt, und dann bleibt die Küche eben manchmal kalt in dem schönen Taunuswald. 8o


    Der frühe Tod der Mutter war für Deinen Partner ganz bestimmt ein traumatisches Erlebnis. Ob die Stiefmutter wirklich eine aus dem Märchen war oder nicht, ist vermutlich gar nicht so entscheidend. Dein Partner hat es so empfunden, und nur das zählt. So eine Erfahrung macht ja was mit einem. Und ob sein Vater das ausgleichen konnte ist offensichtlich fraglich. Es ist schön wenn man für seinen Vater Respekt, Wertschätzung und Dankbarkeit empfinden kann. Wenn aber Liebe gefehlt hat ist das sehr prägend, und nicht gerade positiv.


    Ich bin natürlich kein Psychologe, aber daß in seinem Erwachsenenleben die Arbeit im Vordergrund stand deutet schon darauf hin. Weil er offensichtlich nur im Beruf Erfolgserlebnisse und Wertschätzung gefunden hat, aber nicht im Privatleben. Hat sich Dein Partner im Elternhaus wertgeschätzt und geliebt gefühlt? Wurde ihm vermittelt daß er liebenswert ist, und damit meine ich wörtlich es wert zu sein geliebt zu werden? Möglicherweise nicht, und das hat natürlich auch Auswirkungen auf die Bindungsfähigkeit.


    Es überrascht mich, daß Du von schwer auszuhaltenden narzisstischen Zügen schreibst. Dein Partner war ganz sicher ein Mensch mit zwei Gesichtern. Er war für Dich und Deine Belange da, hat Verantwortung übernommen und das alles freiwillig und wohl auch gerne. Du brauchtest um nichts betteln, er gab von sich aus. Hat selbst gesehen wo Hilfe und Verständnis gefragt waren, aber ohne Dich „klein zu machen“. Nur wenn es um ihn und seine Belange ging hat er geblockt. Das war natürlich für Dich nicht sehr schön, und gibt einem schon das Gefühl in mancher Hinsicht aus dem Leben des Partners ausgeschlossen zu sein. Damit umzugehen ist sicher nicht einfach, aber das ist nicht das Verhalten von Narzissten. Denen geht es nur um sich selbst und die eigenen Belange. Wünsche und Bedürfnisse von anderen Menschen zählen nichts. Narzissten sind auch nicht zu eigenen ehrlichen Emotionen fähig. Sie können allenfalls andere imitieren. So wie Du Deinen Partner schilderst konntest Du Dir, abgesehen von seiner Verschlossenheit in Bezug auf sich selbst, keinen besseren wünschen. Und so ist kein Narzisst. Ich kann mir nicht helfen, aber auf mich wirkt es so als ob das Leben Deines Partners von der Denkweise „ich bin es nicht wert geliebt zu werden, und daß etwas für mich getan wird“, geprägt war. Und entsprechend ist dann manchmal das Verhalten anderen gegenüber. Weil es solchen Menschen schwer fällt sich lieben zu lassen.


    Von dem Defi wußtest Du natürlich. Das läßt sich ja auch nur verheimlichen wenn man sich nicht zu nahe kommt. Aber von den Problemen wußtest Du nichts. Woher auch, wenn der Partner das mit sich abmacht. Sicher sollten Angehörige und ganz besonders Partner dieses und jenes wissen. Über den Umgang und mögliche psychische Probleme. Wie beim Diabetes auch. Aber das ist eben nur möglich so weit der andere das zuläßt. Und warum solltest Du Dir Sorgen machen wenn Dein Partner locker flockig damit umgeht, und Dir vermittelt keine Angst, ich habe alles im Griff.


    Die Angst meines Vaters war natürlich unbegründet, aber er hatte sie nun mal. Angst ist nicht immer rational. Er konnte aber ruhig und friedlich sterben weil er wußte, meine Mutter würde das gegebene Versprechen halten. Und für den Seelenfrieden meiner Mutter war es wichtig ihm diesen letzten Wunsch zu erfüllen. Das hat die Hausärztin zum Glück auch gleich verstanden, und gar nicht erst versucht es ihr auszureden. Sie hat es einfach getan, und dafür waren wir sehr dankbar.


    Warum Dein Partner diesen schweren Weg gewählt hat wird wohl für immer sein Geheimnis bleiben, und ganz sicher war das kein Spaziergang. Trotzdem ging es aus seiner Sicht nicht anders. Nur, war es wirklich so, oder dachte er das nur? Immer wieder Fragen …


    Du schreibst, bei Dir zuhause wäre er nicht gestorben. Hättest Du ihn gegen seinen Willen ins Krankenhaus bringen lassen können? Hätte er das zu gelassen? Vielleicht wäre er trotzdem gestorben, dann aber nicht so qualvoll, vielleicht aber auch (noch) nicht. Man muß aber wohl davon ausgehen, daß er es wieder versucht hätte. Es war seine Entscheidung …


    Ja, es war ein großes Glück Andreas zu begegnen. Da war von Anfang an eine große Vertrautheit. Es war auch kein Problem den anderen ins eigene Leben zu integrieren. Das ist ja nicht immer so einfach wenn man keine zwanzig mehr ist, schon länger alleine gelebt und vielleicht die eine oder andere Eigenart und Gewohnheit entwickelt hat. Aber das hat sich alles wie von selbst gefügt. Wir haben uns im August kennengelernt und waren ab Dezember unzertrennlich. Abgesehen von zwei Nächten die Andreas wegen einer OP im Krankenhaus verbringen mußte, waren wir immer zusammen. Für manche ist das vielleicht der blanke Horror weil zu viel Zweisamkeit, aber wir wollten es so. Es wäre uns auch nie in den Sinn gekommen ohne den Partner irgendwo hinzugehen. Uns gab es nur im Zweierpack. Und wir waren jeden Tag froh und dankbar uns gefunden zu haben.

    Ich werde nun auch versuchen, etwas zu finden… nämlich die Motivation, um diesen Tag sinnvoll zu gestalten


    Das ist ein hehres Ansinnen. Vielleicht sollte ich das auch mal versuchen. Aber meine Motivation läuft meistens fröhlich winkend an mir vorbei. :8::8: Am liebsten morgens wenn ich noch im Bett liege, denn dann komme ich noch nicht so gut hinterher.:S Vielleicht kann ich sie ja irgendwann mal überlisten. Aber nicht gleich morgen oder übermorgen …


    Alles Liebe

    Lilifee