Beiträge von Lilifee

    hier knallt es auch viel und schön bunt. Ist wirklich ein toller Anblick. Habe gerade meinen lieben Andreas gefragt was das neue Jahr wohl bringen wird. Antwort noch offen ...

    Liebe Mina,


    Du bist NICHT deplaziert, sondern herzlich willkommen. Es ist aber zu viel der Ehre was Du über Puzzles und meinen Austausch schreibst. Es ist aber schön, wenn er hier Mitlesenden auch etwas geben kann.


    Unsere Väter sind schon etwas speziell. Jeder auf seine Weise. Zerstört oder gebrochen haben sie uns aber nicht. Und den fortlaufenden Zyklus haben wir überwunden. Ich bin noch nie auf die Idee gekommen darauf stolz zu sein. Aber gut, ja, ein bißchen vielleicht.


    Ab hier antworte ich jetzt nur noch für mich. Ich wußte allerdings genau was ich nicht mehr wollte, und vor allem was ich wollte. Es ist ein sehr interessanter Gedanke von Dir, und es stimmt wohl. Anders hätten Andreas und ich uns sicher nicht gefunden. Für ihn hat sich die sehr lange Wartezeit voll und ganz gelohnt.


    Sicher, meine Eltern hatten unsere heutigen Möglichkeiten nicht, ich wage aber zu bezweifeln ob es bei ihnen etwas genutzt oder geändert hätte.


    Liebe Grüße

    Lilifee

    Liebe Puzzle,


    das tut mir sehr leid. Ein lahmer Flügel ist schei…benkleister. Ich hoffe, daß endlich die richtige Behandlung gefunden wird und Du wenigstens einen schönen Besuch bei Deinem Vater hattest. Ich fühle mich nicht von Dir genötigt zu antworten, möchte es aber trotzdem möglichst zeitnah tun.


    Auf einen gemeinsamen Nenner werden wir so schnell aber wohl nicht kommen. Mir fehlt die Gabe die Dinge so zurecht zu biegen wie ich es gerne hätte. Dafür bin ich zu sehr Realist. Ich sehe sehr wohl Licht und Schatten, sowohl in meinem Leben als auch im Leben von anderen Menschen. Ich sehe wie Menschen unter einem Leben, das sie so nicht gewollt haben, leiden. Und ich sehe wie viel Schlechtes und Schlimmes in der Welt ist. Wobei es natürlich sehr unterschiedlich ist in wie weit der Einzelne davon betroffen ist, und wie damit umgegangen wird. Ob Pakete groß oder klein sind kann nur jeder für sich selbst entscheiden. Aber Ich denke schon, es gibt Sonnen- und Schattenseiten im Leben. Allerdings liegt es nur im Auge des Betrachters auf welcher Seite er sich gerade befindet, da hast Du völlig recht. Ich kenne Menschen die ihre Pakete als sehr groß und ihr Leben als wenig schön empfinden. Was ich gut verstehen kann. Vielleicht haben sie aber auch nur einen falschen Blickwinkel? Möglich. Vielleicht ist es aber auch genauso vorgesehen daß wir eben nicht alle gleich blicken, sondern unterschiedlich. Natürlich machen Blickwinkel und Einstellung sehr viel aus, das bestreite ich gar nicht. Jeder hat seine eigene Sicht ob etwas gut oder schlecht ist, und ob es auch etwas Positives hat wenn einem Schlechtes widerfährt. Auch damit hast Du völlig recht. Für mein Empfinden gibt es aber Situationen in denen sich nichts Positives finden läßt. Und damit sehr wohl Schatten. Für unsere Männer mag es eine Gnade gewesen sein daß sie gehen durften. Aber wo ist das Positive für uns? Oder spielt es für das große Ganze keine Rolle daß der viel zu frühe Tod für uns einfach nur bescheiden ist? Geht es in diesem Fall nur darum was für unsere Männer gut war, auch wenn wir deshalb leiden? Kann man natürlich so sehen, aber das wird nie meine Sichtweise sein, weil wir ja ganz erheblich mit betroffen sind.

    Jemand sagte einmal zu mir: wärst du deinen Eltern egal gewesen, hätten sie dich nicht geschlagen


    Möchte mal wissen wer das von sich gegeben hat und warum. Es beruhigt mich aber sehr, daß diese Ansicht sogar für Dich zu krass und vor allem zu einfach ist. Meine Eltern haben zwar einiges, aber nichts wirklich gravierendes aus ihrem vorelterlichen Leben erzählt. Sie sind Mitte der 1920iger Jahre geboren, und mußten wie fast alle Menschen ihrer Generation Flucht, Krieg und Nachkriegsjahre erleben. Über diese Zeit wurde, wie in vielen anderen Familien auch, überhaupt nicht gesprochen. Mir ist völlig klar, daß meine Eltern schwierige Lebensbedingungen hatten, und nicht gerade auf Rosen gebettet waren. Das will ich auch wohlwollend bedenken. :)


    Ich durfte aber über Jahre und Jahrzehnte ganz hautnah miterleben wie zwei Menschen aus derselben Herkunftsfamilie und den gleichen Lebensbedingungen sehr unterschiedliche Eltern geworden sind. Mein Vater hatte zwei Schwestern. Die eine Tante, mein Onkel und meine beiden Cousinen haben ganz in unserer Nähe gelebt. Meine Schwester, die Cousinen und ich sind zusammen groß geworden, und wir haben sehr viel Zeit miteinander verbracht. Meine zwei Jahre ältere Cousine und ich waren ein Kopf und ein Ar…. , wie man so schön sagt, und das ist bis heute so. Wir haben vieles gemeinsam erlebt und angestellt, und zum Glück haben unsere Eltern nicht alles mitbekommen. Ich habe also einen sehr genauen Einblick wie ihr Leben verlaufen ist. Meine Cousinen hatten ein liebevolles Elternhaus, und das wissen sie auch. Die schönen Erinnerungen aus meiner Kindheit und Jugend habe ich durch sie und meine Tante.


    Dein Vater hat viel Gutes für Dich getan, auch wenn die Art und Weise sicher nicht immer die glücklichste war. Ich kann mir lebhaft vorstellen wie Du gespuckt hast als er mal eben so Deinen Garten umgegraben hat. Und was für nette Gedanken Du für ihn hattest, als Du den Garten über Monate hinweg wieder aufbauen mußtest. Die Hütte ist aber wirklich schön geworden, und inzwischen bist Du froh daß Du sie hast. Die Idee mit dem Partnercasting war allerdings mehr als fragwürdig. Wo hat er die Männer eigentlich alle hergezaubert? Er meinte es aber gut und wollte seiner Tochter helfen. Mir wäre das auch noch mehr wie peinlich gewesen. Aber ja, es war ein Zeichen von Liebe und Fürsorge, das sehe ich auch so. Nach der Hochzeit meiner Schwester sagte mein Vater zu mir, warum findest Du eigentlich keinen Mann? So häßlich bist Du doch nun auch nicht. Auch ein Zeichen von Liebe und Fürsorge? Mein Hirn war gestern mal wieder leergefegt, nochmal Entschuldigung, ich habe aber trotzdem mal überlegt was mein Vater bzw. meine Eltern für mich getan haben. Mir ist einiges eingefallen was sie in finanzieller und praktischer Hinsicht für meine Schwester getan haben. Für mich überlege ich noch.:/


    Etwas würde mich aber mal interessieren, mußt Du aber auch nicht beantworten. Du schreibst, aus der Sicht Deines Vaters waren die Schläge mit denen er Dich bedacht hat ganz anders als für Dich. Das wundert mich jetzt nicht wirklich, aber wie waren sie denn für ihn? Warum hat er sie für nötig gehalten? Ein erwachsener Mensch sollte doch wissen können was Schläge für ein Kind bedeuten. Ich vermute mal daß er auch Schläge bekommen hat. Wie hat er sich danach gefühlt? Du konntest Deinen Vater inzwischen aber verstehen, und er Dich. Ihr habt Frieden geschlossen, und das gönne ich Dir von Herzen.


    Wegen meiner Eltern kann ich nichts mehr herausfinden, sie sind ja schon vor einigen Jahren gestorben. Ich versuche es auch nicht, denn es läßt sich ja nichts mehr ändern. Ich will sie auch nicht als Ungeheuer hinstellen. Das waren sie natürlich nicht, aber eben sehr lieblos mir gegenüber. Mit ihrem Verhalten habe ich schon eine Art Frieden gemacht, auch wenn die Erfahrungen, vor allem aus Kindheit und Jugend, mein Erwachsenenleben nicht gerade einfacher gemacht haben. Und wie würde Puzzle jetzt sagen? Wer weiß wozu es gut war. Ja, wozu. Irgendwann werde ich es sicher wissen, und darauf bin ich jetzt schon sehr gespannt. :)


    Bis zu einem gewissen Grad kann ich Deine Einstellung und Sichtweise durchaus nachvollziehen. Vermutlich konnte ich aber wieder nicht verständlich machen warum ich nicht nur Positives sehen, und auch meinen Blickwinkel nicht mal eben so ändern kann. Das macht aber nichts. ;)


    Ich sehe gerade vor mir daß wir uns irgendwann im Jenseits begegnen. Mit Antworten die wir hier nicht bekommen haben, und mit Wissen das uns hier noch nicht zuteil wird. Dann blicken wir auf unser irdisches Leben zurück und sagen, was war es doch so gut daß wir uns hier im Forum austauschen, und auch so schön aneinander reiben konnten. Weil auch das wichtig und richtig für uns war. :8::8:


    Wenn Du das liest ist der letzte Tag des Jahres angebrochen. Ich wünsche Euch daß der heutige Abend nicht so schwer erträglich wird wie es der Weihnachtsabend war. Und nach Mitternacht heißt es wieder, „Neues Jahr, neues Glück“. Ich lasse mich gerne überraschen…


    Hier noch ein Spruch der Dir bestimmt gut gefallen wird:




    So pessimistisch bin ich dann doch nicht, aber ich finde er hat was. :28:


    Liebe Grüße und komm möglichst gut ins neue Jahr.

    Lilifee

    Liebe Puzzle,

    den „unschuldige Kinder“-Tag kenne ich auch nicht. Was hat es denn damit auf sich? Und den Wunsch „frisch und gsund“ kenne ich nur als Frage. Und sonst ist noch alles frisch und gesund? Im Sinne von, geht`s noch?, oder „sonst fehlt Dir aber nichts?“ Nochmal wegen der Namen für die Weihnachtstage. Du schriebst ja, sie stehen in einem deutschen Kalender. Kann es sein daß der Kalender zwar von einem deutschen Hersteller, aber nicht für den deutschen Markt produziert wurde?


    Ich habe Dich wohl etwas mißverstanden. Bei Deinen Beispielen geht es um den Blickwinkel, das stimmt. Aber das erklärt noch nicht warum manche Menschen ein leichteres und besseres Leben haben als andere. Sicher ist nirgends immer nur Sonnenschein, aber manche haben nur kleine Päckchen zu tragen, und andere große Pakete. Manche Menschen haben ein so beschissenes Leben, da kann man doch nicht einfach sagen ändere mal den Blickwinkel oder Deine Einstellung, und dann ist auf einmal alles gut. Wobei unsere Pakete natürlich noch nicht die größten sind, aber eben doch größer als manche kleinen Päckchen. Aber vermutlich kann das niemand sinnvoll erklären. Das werden wir wohl erst erkennen wenn wir auch endlich am Ziel sind. Fassen wir uns also in Geduld.


    Wo und wie Einstellung entsteht ist wirklich ein spannendes Thema. Was Du darüber schreibst ist völlig richtig. Das Wesen des Menschen ist eines der letzten Geheimnisse. Ob sich wirklich jeder selbst am besten kennt? So sollte es vermutlich sein, aber manchmal überrasche ich mich selbst. Also kenne ich mich doch nicht so gut? Einstellung ist ganz bestimmt eine Mischung aus verschiedenen Komponenten, und jeder Mensch hat seine eigene ganz persönliche Mischung. Deshalb passen die Erkenntnisse des einen nicht unbedingt auf andere. Das ist ja auch überhaupt nicht möglich. Man kann nur versuchen aus anderen Erkenntnissen das für sich passende mitzunehmen. Und deshalb ist Austausch so wichtig, da hast Du so was von recht.

    Ich weiß auch nicht ob man sagen kann, jemandem wurde sein Optimismus in die Wiege gelegt. Die Frage, warum haben manche Menschen viel Optimismus, andere weniger und manche gar keinen, ist mindestens genauso spannend wie die der Einstellung. Ich denke daß es da bestimmt einen Zusammenhang gibt. Ich halte mich grundsätzlich schon für eher optimistisch, aber gepaart mit einem kräftigen Schuß Realismus.


    Deine Kindheit war auch kein Zuckerschlecken, das schriebst Du schon. Auch bei Dir gab es Ereignisse auf die Du gerne verzichtet hättest. Aber offensichtlich ist es Dir gelungen Zusammenhänge und Entwicklungen zu erkennen. Da hapert es bei mir. X( Das ist übrigens etwas zu dem ich gerne etwas von Dir gelesen hätte. Ich habe Dir ja vor kurzem einige Begebenheiten aus meiner Kindheit geschildert, und das waren keine herausragenden Einzelfälle, sondern nur eine kleine Auswahl aus einer langen Reihe von Ereignissen. Dazu hast Du auch einiges geantwortet. Aber etwas hätte mich ganz besonders interessiert. Du schriebst mal, daß Du die Liebe Deiner Eltern zu Dir mehr oder weniger erst im Nachhinein erkannt hast. Worin könnte ich denn die Liebe meiner Eltern, so es sie denn gegeben hat, im Nachhinein erkennen? Ich hätte mich auch gerne für das Schöne entschieden, nur gab es nicht sehr viel davon. :(


    Außerdem warte ich immer noch auf Anregungen wie ich mir mein Leben ohne Andreas am besten schönreden kann.:/ Aber schreib ja nicht, sei dankbar daß Du ihn hattest, sonst platze ich. Das bin ich ja auch, weiß ja selbst nur zu gut was ich an ihm hatte. Leider hilft das aber gerade mal gar nichts.:(


    An Kreuzungen habe ich auch oft gestanden, bin aber wohl öfter falsch abgebogen. Warum? Wenn ich das wüßte, dann wüßte ich mehr, wie es so schön heißt. Universeller Plan, logische Gesamtentwicklung oder einfach nur meine Dummheit? Ich will mal hoffen daß es nicht nur letzteres war. Bin ich da wo ich jetzt bin weil es eine logische Gesamtentwicklung ist? Wenn ja, wo ist da die Logik? Aber Dein Spruch gefällt mir. Dann könnte ich tatsächlich darauf hoffen, daß in meinem Leben noch etwas vorgesehen ist. Schau´n wir halt mal.


    Was hat Dein Bruder denn für irdische Bedenken wegen eurem Familiengrab? Mußt Du aber nicht beantworten. Deiner Mutter geht es ganz bestimmt gut, und in der Urne ist ja ohnehin nicht. Sie wird aber wohl wissen ob und welche Lösung ihr letztlich finden werdet.


    Es tut mir sehr leid daß Du schon wieder gesundheitliche Probleme hast. Die Grippe geht, wie sie kommt: ganz von selbst. Das stimmt allerdings. Mit Doktor dauert sie 7 Tage, und ohne eine Woche. Wir würden jetzt sagen, hast wohl Nachts den Mund zu weit offengelassen. :P

    Bessere Dich möglichst bald, und fühle Dich nicht gedrängt zu antworten bis es Dir wieder gut geht.


    Mitfühlende Grüße

    Lilifee



    Liebe Puzzle,


    in den Kalendern die ich habe steht nur 1. Weihnachtstag und 2. Weihnachtstag. Namen für diese Tage habe ich noch nicht gesehen. Macht aber nichts, auch ich lerne gerne dazu. :)


    Und nun sitze ich hier und habe Deine Antwort schon einige Male gelesen. Sonst habe ich sehr schnell eine Idee was ich Dir schreibe. Diesmal noch nicht. Deine Beispiele sind nicht falsch, aber sie treffen es nicht ganz. Ich weiß nicht, ob sich Sorgen so einfach vergleichen und gegeneinander aufwiegen lassen. Es ist doch nur allzu menschlich wenn die eigenen Sorgen manchmal am größten erscheinen. Jeder hat auch andere Prioritäten weswegen er sich überhaupt Sorgen macht. Natürlich gibt es auch überflüssige oder aufgebauschte Sorgen. Und genauso natürlich hat die Familie in dem zerbombten Haus riesige und andere Sorgen als wir. Aber macht das unsere Sorgen kleiner, oder sind sie weniger berechtigt?


    Die Mutter mit dem verhungernden Kind ist sehr besch…. dran. Das wird niemand bestreiten. Aber ist unser Verlust deswegen weniger wert und weniger schlimm? Kann man etwas Positives darin sehen, daß bei uns „nur“ der Mann gestorben ist und nicht das Kind? Ich glaube nicht. Da nutzt es auch nichts den Blickwinkel zu erweitern. Sei mir bitte nicht böse, aber ich habe das Gefühl das Schönreden hat bei Dir keine Grenzen. Jedenfalls habe ich noch keine erkannt. Das sei Dir auch gegönnt, aber für andere gibt es eben doch welche.


    Unsere Einstellung hat sogar sehr großen Einfluß darauf wie wir mit den Dingen umgehen die wir erleben. Aber woher kommt die Einstellung die wir haben? Durch das Umfeld das uns geprägt hat? Sicher auch durch die bisher gemachten Erfahrungen, die uns ebenfalls geprägt haben, denn sie spielen eine nicht zu unterschätzende Rolle. Und die sind nun mal für jeden anders. Was für den einen schlimm ist, ist es für den anderen noch lange nicht. Wir reagieren und werten unterschiedlich, auch das ist nur menschlich. Du schreibst, Sonnen- und Schattenseiten gibt es nur aus dem eigenen Blickwinkel. Da stimme ich Dir mit Einschränkungen zu. Daß es beide Seiten aber gar nicht geben soll kann ich nicht so sehen. Das würde ja bedeuten, daß es für alle entweder nur Licht oder nur Schatten gibt. Oder nichts davon, sondern nur das Leben an sich, je nachdem wie man es sieht? Um in der Sonne zu stehen muß man nur den richtigen Blickwinkel haben? Das ist mir zu einfach. Da werden wir wohl immer unterschiedliche Ansichten haben. Das ist aber legitim und muß ausgehalten werden.


    Es haben sich allerdings schon einige Themen angesammelt. Ich habe manches geschrieben auf das nicht eingegangen wurde, obwohl ich mir das gewünscht hätte. Aber egal. Niemand hat alle Antworten, und vielleicht wußtest Du manchmal einfach nicht was Du hättest schreiben können. Und sicher habe ich auch nicht alles so gewürdigt wie Du es gerne gehabt hättest. Aber auch das ist menschlich und tut unserem Austausch hoffentlich keinen Abbruch.


    Wegen dem Film. Die Nacht war schon weit voran geschritten, und ich nicht mehr ganz so glockenhell wach. || Ich habe eben noch mal geklickt, und im jetzt noch wacheren Zustand festgestellt daß ich mich irrtümlich selbst auf die Amazonseite geklickt hatte. Nun weiß ich wie ich den Film abspielen kann, und werde ihn mir demnächst reinziehen. Jetzt aber nicht mehr, denn dafür bin ich nicht mehr aufnahmefähig genug.


    Hoffentlich hast Du die traurige Pflicht wegen eurem Grabstein halbwegs gut hinter Dich gebracht. Ich war etwas erstaunt zu lesen daß ihr euch wegen dem Ort für die Urne mit den Überresten Deiner Mutter (noch) nicht einigen könnt. Das ist zwar halbwegs nachvollziehbar wenn ihr eine Wahl habt. Bei uns hättet ihr dieses Problem aber nicht, denn die Urne zuhause aufzubewahren ist aus rechtlichen Gründen nicht erlaubt. Es gibt einen Friedhofszwang, bzw. seit einiger Zeit die Möglichkeit einer Beisetzung in einem eigens dafür ausgewiesenen Friedwald. Es ist aber sicher gut und richtig daß der Name auf dem Grabstein steht.


    Ja, die Grübeleien nach dem Tod eines Menschen. Warum können wir den Mechanismus nicht durchbrechen, obwohl doch jedem klar sein muß daß sich nichts mehr ändern läßt. Vielleicht sind die Grübeleien ja gar nicht so sinnlos wie es scheint. Viele Menschen haben ja Schuldgefühle weil sie denken, sie hätten den Tod verhindern können wenn sie nur …. Möglicherweise kommt man wirklich nur durch grübeln zu der Erkenntnis, nein man konnte es nicht verhindern. Durch dieses Stahlbad müssen wir wohl alle gehen, um mit den Schuldgefühlen abschließen zu können. Was natürlich nicht heißt daß es dann keine Trauer gibt.


    Darüber grübeln wie das Leben weitergehen soll ist etwas ganz anderes und auch sinnvoll. Wenn der richtige Zeitpunkt dafür gekommen ist. Der ist halt bei dem einen früher und bei dem anderen später, aber kommen wird er. Ich mache mir noch nicht viele Gedanken darum, das gebe ich ganz ehrlich zu. Aber das belastet mich nicht. Wenn ich das Bedürfnis habe mehr zu denken werde ich es auch tun.


    Und nun habe ich so langsam wieder Knoten im Hirn. Es ist gleich halb drei, und heute war es nicht so einfach mit dem Schreiben. Werde bald ins Bettchen wandern und versuchen die grauen Zellen zu regenerieren, damit sie nicht vor der Zeit degenerieren. :(:)


    Hab auch einen angenehmen Tag. Mal sehen wie der meinige wird.


    Alles Liebe

    Lilifee