Beiträge von Nelo

    Dann haben wir ja wohl alle etwas vor wenn die Tattoostudios wieder öffnen. Ich habe auch noch kein Tattoo und hatte immer ein kleines mulmiges Gefühl wenn ich an den Schmerz denke. Jetzt ist es mir egal. Der Schmerz könnte niemals so groß sein wie der, einen geliebten Menschen zu verlieren. Ich will es auch nach außen tragen. Jeder soll es sehen.

    Wie wäre es mit einem Tatoo am Handgelenk, quasi als Armband?

    Zierlich gestochen, vielleicht ihren Namen mit "ich hab dich lieb, für immer" als Text?


    Also das ist nur so ein Gedanke von mir, der spontan in meinen Kopf kam, als ich deinen Beitrag bei Nasch las.


    Lieber Gruß an dich<3

    Kerstin

    Liebe Luise,

    ich möchte mich den anderen anschließen und dir sagen, dass du hier im Forum fehlen wirst!

    Meiner Meinung nach gibt es in der Trauer keine Regeln, es gibt Schnittpunkte, die uns in unserer Trauer verbinden, in der Art und Weise, wie wir trauern, aber es gibt eben auch die Unterschiede in der Verarbeitung eines solchen Verlustes.

    Verlasse uns bitte nicht, weil du denkst, du würdest dich nur noch wiederholen ...


    Sollte dir der Abschied aus dem Forum aus einem anderen Grund gut tun, verstehe ich das voll und ganz<3


    Gerade heute habe ich wieder einmal gemerkt, wie sich alles wiederholt; jetzt kommt der dritte Frühling ohne meine Mutter auf mich zu. Ich war ein wenig spazieren im Wald und hörte Vogelgezwitscher, dieses typische Frühlingsgezwitscher - und es tat schon wieder weh, genauso, wie die Male zuvor. Erinnerungen überrollten mich und ich musste weinen ...

    Du siehst, die Wiederholungen haben einen feste im Griff, die Trauerverarbeitung besteht NUR aus Wiederholungen, so lange, bis der Geist und der Körper es annähernd verarbeitet haben.

    Das ist ein Prozess, den wir nicht beschleunigen können, den wir aber durchleben müssen.

    Bis heute kann ich es noch nicht fassen, dass meine Mutter nicht mehr bei mir ist. Bis heute!

    Wie unglaublich lange man doch braucht, um zu verstehen, dass dies die Realität ist!


    Ich war vorher in einem anderen Forum, hatte mich 4 Monate nach dem Tod meiner Mutter dort angemeldet. Doch dieses Forum tat mir nicht gut.

    Hier fühle ich mich wohl :)


    Ich möchte mich mit Gabis Worten von dir "verabschieden", in der Hoffnung, man liest sich wieder;)


    Ich sehe deinen Abschied jetzt erstmal als wohlverdiente Forenpause und würde mich sehr freuen, irgendwann wieder ein paar Zeilen von dir zu lesen.

    Kerstin<3

    Ihr Lieben,

    Genau DAS IST echte und tiefe Lebensfreude.

    Lebensfreude ist die Summe aller kleinen (und auch größeren) Dinge, denen wir eine meditative Zuneigung schenken. SO sehe ich das.


    Nach dem Tod meiner Mutter wäre ich vor Kummer beinahe verzweifelt, alles war grau und bleischwer.

    Ich fühlte eine schreckliche innere Unruhe, für mich völlig ungewohnt.


    Mich hat die Natur beruhigt. Bäume.

    In meiner Küche habe ich mir dann ein großes Bild eines Baumes aufgehängt, das ich jeden Morgen als Erstes angeschaut habe ... daran konnte ich mich erfreuen, an diesem Wunder der Natur.

    Es soll nur ein kleines Beispiel dafür sein, was mir in meiner Trauer geholfen hat und mir gezeigt hat, weshalb man weitermachen soll (denn irgendeinen Grund muss es ja haben ...).


    <3

    Liebe Jasmin,


    ich sehe gerade, dass du noch wach bist.

    Linchen du hast Recht , es ist nicht jeder Tag wie der andere. Auf und ab. Leider geht es nicht immer nur bergauf bei so einer Trauer. Es ist eine Achterbahnfahrt der Gefühle. Ich leide!!

    Ja, leider ist es ganz genau so, es ist eine Achterbahn der Gefühle:(

    In der Trauer, und ich spreche jetzt wirklich von tiefer Erschütterung durch Trauer, ist es so, dass man zwei Schritte vor und dann einen, oder sogar auch zwei, wieder zurück macht ... es ist also ein sehr mühsamer und kleinschrittiger Prozess.

    Es wird Phasen geben, wo du denkst, du hättest einen riesengroßen Fortschritt gemacht, um dann wieder in ein tiefes Loch zu stürzen, und alles scheint wieder wie auf Anfang zu stehen.

    Das ist aber nicht so, das kann ich dir versichern. Deine "Abstürze" geschehen mit der Zeit nicht mehr auf demselben tiefen Level, will sagen, unmerklich werden die Löcher weniger tief und du krabbelst etwas leichter wieder heraus.

    So ist es mir ergangen, und so ergeht es mir auch jetzt noch.

    Ich ertrage es aber inzwischen besser. Meine Trauer (und mein Vermissen) ist unverändert, aber irgendwie integriert sie sich in mein Leben.


    Lieber Gruß<3

    Kerstin

    Einen Spruch fand ich immer besonders verletztend:

    "Du hast zu viel Zeit zum Nachdenken ..."


    Die Außenstehenden begreifen überhaupt nicht, WIE SCHWACH man eigentlich durch die Trauer ist:!:


    Die ersten eineinhalb Jahre war mir jeden Morgen kotzübel, musste mich regelmäßig übergeben. Ich habe beinahe den halben Tag damit zugebracht, einigermaßen in die Gänge zu kommen, so sehr hat mich das alles mitgenommen.

    Ich bin selbstständig, und konnte mir die Zeiten einigermaßen einteilen, wäre ich jedoch fest angestellt, hätte ich mich wohl krank melden müssen, mit der Gefahr, den Arbeitsplatz zu verlieren. So hatte ich "nur" finanzielle Einbußen.


    Lieber Gruß<3

    Kerstin

    Liebe JenK293,


    sei lieb willkommen hier im Forum.

    Mir tut es sehr leid, was dir widerfahren ist, und ich kann deinen Kummer nachempfinden.

    Sorry wenn das alles etwas chaotisch geschrieben ist.

    Es ist absolut nicht chaotisch geschrieben, es spiegelt nur wider, wie chaotisch dein Leben zur Zeit ist:30:


    So langsam bekommen wir Ordnung ins Chaos. Fuer trauer bleibt nicht viel Zeit. Deswegen suche ich Leute zum Austausch..

    Die Außenwelt fordert viel Kraft von uns trauernden Menschen, sodass für das Trauern nicht viel Zeit übrig bleibt. Es ist noch nicht lange her, die wenigen Wochen, die seit dem Tod deines geliebten Vaters vergangen sind, reichen nicht aus, um überhaupt verstehen zu können, WAS dir und deiner Schwester da passiert ist.

    Du stehst wahrscheinlich noch unter Schock, und die Isolation von deiner Familie, weil du in den fernen USA lebst, macht es dir ganz gewiss nicht leichter ...


    Es ist gut, hier zu schreiben oder auch nur zu lesen, um wenigstens ein bisschen Feedback zu bekommen für all deine Gefühle, die dich jetzt beinahe "untergehen" lassen.


    Ein lieber Gruß

    Kerstin

    Liebe Jasmin,


    und auch Linchen, ich fühle mit euch, kann wirklich nachempfinden, welche Ängste euch quälen.

    Diese Verlustangst habe ich auch. Abgesehen von meinem lieben Ehemann habe ich niemanden mehr, den ich zu meiner Familie zählen kann. Wenn mein Mann nicht wäre, ja, dann ist da niemand mehr ...


    Meine zweite große Angst, ist die Angst vor schwerer Krankheit.

    Das, was meine Mutter in den drei Jahren ihrer Erkrankung alles durchmachen und erleiden musste, das hat mich sehr traumatisiert:!:

    Ich weiß, wie es ist, Angst zu haben um das Leben eines geliebten Menschen. Viele bange Stunden auf der Intensivstation habe ich zugebracht. Ich habe meine kleine, zierliche Mutter an Schläuchen gefesselt gesehen, gesehen, wie sie getriezt wurde mit Nadeln, immer und immer wieder.

    Dieser Scheiß Krebs.

    Ich habe in dieser Zeit viele Kämpfe mit den Ärzten ausgefochten, mein Vertrauen in die Medizin hat Erschütterungen erfahren ...

    Lange Zeit haben mich starke Ängste vorm Krankwerden begleitet, teilweise flammt das auch immer mal wieder auf, jedoch vermag ich es jetzt "kleinzureden".


    Der Tod meiner Mutter hat mich zutiefst getroffen.

    Ich habe immer gewusst, dass mich dieses Ereignis einmal sehr treffen wird, doch diese Intensität des Schmerzes hat mich völlig umgehauen:( Selbst ich hatte das nicht für möglich gehalten.

    Sie war meine Mami, meine kluge Lebensberaterin, der Mensch, mit dem ich alles besprechen konnte, die mich verstanden hat, auch ohne Worte.

    Sie war meine Heimat und meine Identität.

    Und jetzt bin ich eine Vollwaise;(


    Glaubst du im Himmel ist Mama denn auch noch meine Mutter ? Der Gedanke daran das unser Verhältnis nicht mehr das gleiche sein könnte besorgt mich. Ich habe angefangen das Buch „die Reisen der Seele“ zu lesen und musste nach ein paar Kapiteln aufhören, denn die Beschreibung was nach dem Tod kommt, belastet mich. Ich möchte nicht nur am Tor von Mama abgeholt, ich will wieder mit ihr zusammen sein. Für immer.



    Liebe Jasmin, ich werde dir jetzt antworten, was mir das Medium dazu gesagt hat.

    Mich hatte im zweiten Jahr der Trauer nämlich die gleiche Frage beschäftigt: "Ist Mami noch meine Mami und fühlt sie noch so für mich, nämlich ein Mutter-Tochter-Verhältnis?"

    Das Medium gab mir die Antwort meiner Mutter durch: "Ja, sie fühlt sich noch als Mutter, liebt auch so wie eine Mutter,doch sobald Kerstin (also ich) ebenfalls "drüben" ist und sie sich zurechtgefunden hat, werden alle Seelen gemeinsam neue Inkarnationen planen."

    Meine Mutter betonte in dieser Sitzung, dass NICHTS verlorengeht. Die Erinnerungen an die gelebten Leben bleiben erhalten.

    Was ich sehr interessant fand, war Folgendes: Ich hatte bisher zwei Sitzungen bei meinem Medium, die geschilderte war die zweite. Bei keiner einzigen Sitzung hatte ich jemals eine direkte Frage gestellt. Das Medium wollte jedesmal wissen, ob ich denn eine spezielle Frage habe, die ich gerne beantwortet hätte, ich lehnte aber immer ab. Ich wollte die Sitzung einfach nur auf mich zukommen lassen.

    Meine Mutter hat von sich aus meine stille Frage beantwortet!


    Zwei Tage vor dieser letzten Sitzung habe ich spätabends im Wohnzimmer gesessen und geweint.

    Ich war wieder mal verzweifelt. Unter anderem, weil ich unter einer "Kochblockade" litt. Beinahe eineinhalb Jahre lang habe ich nicht richtig kochen können, weil ich regelrechte Weinanfälle in der Küche bekam (ich habe mit meiner Mutter supergerne zusammen gekocht, es war ein wichtiges Thema zwischen uns).

    Die Küche war also sehr lange ein starker Trigger ...

    An jenem Abend saß ich also da und versuchte, mich an ihr Rezept für Kohlrouladen zu erinnern, was mir aber nicht gelingen wollte, denn Trauer macht auch blöd ... vieles funktioniert dann im Gehirn nicht mehr so gut, man wird vergesslich und unkonzentriert.


    Am Tag der Sitzung sagt das Medium völlig unvermittelt nach einer kurzen Pause und mit Verwunderung in der Stimme: "Jetzt zeigt mir Ihre Mutter Kohlrouladen ...


    Lieber Gruß:24:

    Kerstin

    Liebe Birgit,


    ich denke sehr, sehr oft an dich:30:


    Liebe Birgit,

    Du bist nicht kurz angebunden.

    Danke für Dein Vertrauen uns überhaupt zu schreiben.

    Das kann ich nur bestätigen!

    Ich bin sehr froh, dass du regelmäßig mit Ulla telefonierst, dass du die lebendige Stimme eines verstehenden Menschen hören kannst.

    Was dir widerfahren ist, ist kaum fassbar. Mich hat das sehr erschüttert:13:

    Liebe Birgit, ich hoffe, du findest Schlaf und dass dir die Trauerbegleitung ein wenig hilft.


    Lieber Gruß<3

    Kerstin

    Liebe Jasmin,

    dein Bericht hat mich sehr betroffen gemacht, und jedes einzelne deiner Gefühle vermag ich zu 100% nachzuvollziehen.

    Es ist gut, dass du dir hier ein wenig Luft machst, denn deine Erlebnisse mit der Krankheit deiner Mama sind sehr traumatisierend.

    Ich möchte dir wenigstens fürs Erste ein klein wenig von meinen Erfahrungen und Überzeugungen erzählen.


    Ich trauere seit bald drei Jahren um meine Mami. Ich bin schon fast 50, und meine Mutter war immerhin schon 84, als sie starb. Unsere Bindung war durch den frühen Tod meines Vaters, ich war erst 9, sehr, sehr eng, wahrscheinlich ähnlich wie bei dir und deiner Mama.

    Dementsprechend trauere ich. Mein Leben, mein altes gewohntes Leben ist fort ...


    Ich habe auch Angst um Mama , ich frage mich wo sie jetzt ist, ob es ihr gut geht. Ich frage mich was kommt da wirklich nach dem Tod? Ich habe Panik das ich Mama vielleicht niemals mehr im Himmel begegnen werden, das unsere Beziehung dort oben vielleicht keine Rolle mehr spielen könnte. I

    Ich (wie auch viele andere hier im Forum), besuchte 9 Monate nach dem Tod meiner Mami ein Medium.

    Die Antworten, die ich erhielt, waren sensationell, für mich existieren keinerlei Zweifel mehr, dass die Seele weiterlebt, und zwar unversehrt.

    Die Verbundenheit mit deiner Mutter ist ebenso groß, wenn nicht größer; deine Mutter ist auch stets an deiner Seite, denn das Jenseits befindet sich quasi direkt neben unserer Welt, auf einer anderen Schwingungsebene.

    Wenn ich dir schreibe, dass die übermittelten Aussagen des Mediums sensationell waren, meine ich das auch so, denn ich bin ein sehr rationaler Mensch, der sehr gerne zweifelt, bevor er glaubt.

    ich habe meine Mutter zu 100% wiedererkannt in den Aussagen des Mediums.


    Ich möchte dich mit meinen Erfahrungen ein wenig trösten und dir die Hoffnung geben, dass du zu 1000% deine Mutter im Himmel wiedertriffst.


    Ich hoffe, du kannst ein wenig schlafen, liebe Jasmin<3


    Liebe Grüße

    Kerstin

    Liebe Anja,


    ich wünsche dir von Herzen, dass wieder ein klein wenig Kraft in dir erwächst!

    Was wäre, wenn ich jetzt im Koma liegen würde?

    Die Welt würde sich ungerührt weiterdrehen ... und keineswegs untergehen.

    Was man nicht kann, kann man eben in diesem Moment nicht.

    Du hast keineswegs "schlapp gemacht".

    Schon allein dieser Ausdruck bringt mich in Rage, weil er so dermaßen abwertend klingt.

    Wenn die ganze Welt (also jeder einzelne Mensch) zur gleichen Zeit in tiefer Trauer wäre, würde sie sich langsamer drehen, und es würden andere Prioritäten gesetzt werden.

    Ich kenne kaum etwas Schlimmeres als Krankheit und Trauer, denn es verändert ALLES! Nichts ist mehr so, wie es war. Diese beiden Schicksalsschläge knocken einen förmlich aus.

    Und die "normalen" Menschen da draußen in ihrer heilen Welt blicken verächtlich auf uns herab, weil sie sich im Traum nicht vorstellen können, wie quälend jeder einzelne Tag sein kann:33:

    Wie sehr man sich zu allem aufraffen muss, obwohl man doch nur eines will: in Ruhe trauern, irgendwie begreifen, wie einem geschehen ist, überleben.

    :30: