Danke liebe Kleene...
Wie kann man nur Dinge von Gräbern klauen?! Widerlich!
Der Tag beim Steinmetz und am Grab war so schrecklich, wie ich es vorhergesehen hatte. Es macht das Alles so endgültig... natürlich ist es das schon, aber irgendwie ist es, als würde mein Inneres das verweigern und es fühlt sich an, als würde meine Mama bald wieder kommen. Als ob sie im Urlaub wäre. Welch ein Unsinn, uns gab es nur zu zweit, wäre sie im Urlaub, dann wäre ich mit ihr dort...
Dieser Moment vorm Grab... unerträglich. Ich habe so bitterlich geweint, glaubte, es zerreißt mich in Stücke. Diese entsetzlichen Bilder: im Krankenhaus, beim Bestatter... und ständig dieser Gedanke: Das darf doch einfach nicht wahr sein, das kann es einfach nicht.... Ich vermisse sie so sehr, dass ich glaube, an diesem Gefühl sterben zu müssen.
Das Wochenende habe ich entsprechend in Tränen verbracht. Ich war oft in ihrem Bett, hatte ihr Kissen im Arm und ihren Duft gerochen, mir gewünscht, sie selbst im Arm halten zu können. Dieses Gefühl der Einsamkeit, des Nicht-mehr-ganz-seins und diese Verzweiflung, weil man ja doch weiß, das wird sich nicht ändern, man wird nur lernen, den Schmerz zu ertragen.
Ich kann nicht mehr und doch muss ich weitermachen. Doch wie soll ich das ohne meine geliebte Mama? Ohne den Menschen, der das Wichtigste in meinem Leben war und nach wie vor ist? Sie gab meinem Leben einen Sinn. Wir sind durch so viele Tiefen gemeinsam gegangen, immer hat sie mich aufgefangen. Wir haben gemeinsam gelacht und geweint. Mit ihr hat sich immer alles so einfach angefühlt. Mit ihr war ich stark, aber ohne sie bin ich einfach nichts.
Ja, ich lasse den Schmerz auch zu. Es bleibt mir nichts anderes übrig und sie hat es verdient, dass man um sie trauert. Und doch habe ich das Gefühl, diesen Schmerz schlicht nicht aushalten zu können. Das Gefühl, dass das meine Kräfte übersteigt.
Meine Mama war so ein wundervoller Mensch... immer für jeden da. Unfassbar stark und lebensfroh. Trotz so vieler Schicksalsschläge hatte sie gerne gelebt und selbst immer behauptet, ihr Leben sei nicht härter oder schlechter als das der anderen. "Und selbst wenn: du bist die Entschädigung für alles in meinem Leben", hat sie dann immer gesagt und gelächelt. Sie hat so wundervoll gelächelt, ein Lächeln, das auch immer ihre Augen erreicht und zum Strahlen gebracht hat.
Sie hattte diesen unerschütterlichen Glauben an die Liebe. Daran, dass Liebe das ist, was im Leben zählt und wofür wir alle leben. Mir fiel dieser Gedanke immer schwer. Diese bedingungslose Liebe hatte ich immer nur zu ihr und ich hätte für sie ausnahmslos alles getan. Dass ein solches Gefühl für einen anderen Menschen empfunden werden kann - das hielt und halte ich nach wie vor wie ausgeschlossen. Diese große, aufrichtige Liebe kann es nur zwischen Mama und Kind geben.
Wie soll ihn ohne diese Liebe weiterleben? Woher soll ich meine Kraft nehmen? Woher meinen Sinn? Ich vermisse sie so schrecklich sehr... sie fehlt in jeder Sekunde, jedem noch so kleinen Augenblick.
Ich grüße euch!
Hallo liebe Alika
ich kann deine Worte soo sehr verstehen.
Ich bin im ersten Jahr auch viel zum Friedhof gegangen, dann kam der Diebstahl.
Und irgendwie kam mit der Ärger auch das Gefühl, das meine Trauer nicht vom Ort anhängig ist. Das gab mir Ein bisschen Erleichterung , weil es mir auf dem Friedhof und danach nicht gut ging. Und ich h m meinem Loch fest. Das hätte auch Mama nicht gewollt.
Und die Therapie hilft mir , ich bin trotzdem noch traurig und muss weinen. Aber irgendwie wird es anders.
Ich habe ja in meinem Thread .... einen Brief aus Sicht meiner Mama an mich geschrieben. Ich habe rotz Blasen 3 er Schnecken geweint , es tut gut. Ein kleines Stück näher um damit umzugehen....
Es wird in sehr kleinen Schritten etwas besser .... und dann gibt es wieder Zeiten wo es soo schlimm ist.
Das ist dann wohl das trauern und verarbeiten.......
liebe Grüße zurück