Beiträge von Verbuendete

    Lieber Gustav. Alles erdenklich Liebe auf dieser Welt. Und liebe Carmen, auch euch alles liebe. Und für deinen Lars und seine tapfere Frau natürlich.

    Waltraud

    Die Schuldgefühlen hören nicht auf, das stimmt, aber über die Zeit gewinnt man auch andere Einsichten, die unser damaliges Verhalten verständlich machen. Es ist, glaub ich, auch die Frage ob wir selber uns etwas vorwerfen oder ob wir glauben zu wissen, daß unsere verstorbenen Lieben uns etwas vorwerfen?!? Ich selber glaube mittlerweile dass der sterbende Mensch, so viel mit sich selber zu tun hat, dass er, je näher er dem Himmel kommt, desto mehr er sich von seinem irdischen Leben löst, desto mehr löst er sich auch von unserem Denken. Es findet eine Wandlung statt ohne Erwartungen und ohne anerzogene Verhaltensregeln. Er wird immer freier. Und er geht für sich alleine. Ich hoffe ihr versteht was ich meine. Im Jenseits gibt es keine Vorhaltungen sondern nur Liebe.

    Waltraud

    Gerade wenn man lange (in deinem Fall 1 Jahr, und in meinem Fall 6 Jahre) um das Leben seines Seelenmensch en bangt, gerade dann hat man sich so oft mit den verschiedensten KH Aufenthalten und Auf und Abs befreundet, dass man gemerkt hat, manchmal kommt es anders als man denkt. Bedeutet: die meisten hier sind keine Hellseher. Was passieren wird, wissen wir nicht. Es gibt keinen plausible Grund zu denken, dass es anders besser gewesen wäre. Klar, das Gefühl ist da. Aber vielleicht könntest du versuchen herauszufinden, warum es dir Kummer bereitet, warum du dich so entschieden hast? Wäre es auch so gewesen, wenn dein Mann daheim gewesen wäre und du gerade für 1 Minute auf der Toilette gewesen wärst oder in der Küche um dir einen Tee zu machen, oder.....

    Dann hätte man gedacht, er hat gewartet, bis du aus dem Zimmer gehst..... Ich hoffe du kannst auch diese Gedanken etwas abgewinnen. Mir haben sie geholfen. Wir sind nicht Allwissend. Unsere Wege sind vorbestimmt und wir tun stets das, was wir abgewogen haben und die Liebe ist immer da wo wir sie hinlenken.

    W.

    Liebe Bluebell, sicher ist er da, und zwar immer wenn du ihn brauchst. Für ihn gibt es keine feste Zeit und keinen eingeschränkten Raum. Er kann immer überall sein. Er kennt auch kein Verdruss oder trägt etwas nach. In ihm ist ausschließlich Liebe und Akzeptanz im hier und jetzt. Er weiß, dass du nicht wissen konnte, was geschieht. Er weiß, dass du in Gedanken und aus tiefstem Herzen in jeder Minute bei ihm warst.

    Waltraud

    Liebe Bluebell. Zuerst mein aufrichtiges Beileid. Zu deinem schlechten Gewissen kann ich nur sagen:Ich bin sicher, du müsstest abwägen, ob du mit dem Taxi heimfährst oder nicht und es ist doch so, dass niemand in die Zukunft blicken kann. Dein Mann war nicht mehr ansprechbar und du dachtest, dass er noch nicht so weit ist!! Keiner kann sagen, wann der Zeitpunkt da ist! Wir leben vorwärts, aber wir verstehen rückwärts. Schau, wenn du im Sessel geschlafen hättest, wäre er auch alleine gegangen. Ich versteh dich sehr gut. Ich habe neben meinem Mann geschlafen als er sich aus dem Staub machte. Das hat mich auch lange beschäftigt. Aber seine Worte klingen mir noch im Ohr. Wir kommen alle alleine auf die Welt und wir gehen alleine. Im Gegensatz zu dir, denke ich, dass in der Anderswelt kein Schmerz und kein Schuldgefühlen herrscht. Es ist sehr friedlich dort.

    W.

    Oh, je.... Ja das kenne ich mit Aufräumen. Beim Aufräumen bin ich meist trauerbearbeiterin (weinen, nix verstehen, Überblick suchen, einordnen wollen, nix verstehen, machen, immer wieder heulen) und danach bin ich zwar etwas aufgeräumter, fühl mich etwas leichter, ansprechbar. Merke dann aber auch dass jetzt einfach wieder Platz ist um wieder aktuelle Aspekte zu deponieren, damit ich irgendwann wieder aufräumen kann. Macht Sinn. Sonst würde älter Schmerz und neuer Schmerz irgendwann ein unüberwindbarer Knotensalat ergeben. Aufräumen ist Schwerstarbeit. Entwirrend. Ich drücke dir die Daumen. Waltraud

    Liebe Carmen,

    es ist so schön , zu hören, dass es kein K.... ist.

    Er hat ja schon so viel geschafft, da kommt er sicherlich auch gut klar damit.

    Ich freue mich für euch, für ihn, für dich, für seine Familie.

    W.

    Aber was soll das dämliche Geschwätz von dem TV Pastor? "Wir stehen hinter dir. " Super! Freut er sich bestimmt! Oder?
    Ich meine, warum habt ihr alle, die ihr jetzt hinter ihm steht euch nicht rechtzeitig vor ihn gestellt?
    Jetzt großes Geheule und Baumpflanzaktionen? Bißchen spät, der Aktionismus. Heuchler!


    Elster

    Zu deiner Frage:

    Wir stehen hinter dir, bedeutet auch etwas in Bezug auf " Nachruf " . Bedeutet; Jemand geht und wir sehen ihn von hinten. Wir rufen ihm etwas nach, wir stehen hinter ihm , im warsten Sinne des Wortes. Und wir stehen hinter ihm, weil wir es klasse fanden, was er bewirkt hat. Bewirkt hat mit seinem gelebten Leben....mit seiner gelebten Liebe......


    Ich lese mir jetzt gar nicht alle Anmerkungen durch, aber ich wollte gerne an Elster einfach sagen, dass ich es , selbst in meiner Trauer, völlig indisskutabel finde, was deine Äußerung anbelangt.Vor allem, weil du erst schreibst, du kennst ihn nicht, und danach die Äußerung, die für mich wie ein shi....storm rüberkam. Und zwar nicht nur was den Verstorbenen anbelangt, sondern auch was Herrn Fliege anbelangt und was uns anbelangt.

    Ich bin von deiner Äußerung sehr enttäuscht, von wegen, hätten wir uns doch vor ihn gestellt und von wegen Heuchler.

    Wenn du mit einem offenen Sinn und zusammenhängend zugehört hättest, dann ist es für mich noch unverständlicher, wie du eine so aufrichtige Rede, bzw. Nachruf als heuchlerisch , empfindest.


    Ich kann verstehen, wenn du dich nicht darum kümmern möchtest, wer er war. denn das ist jedem selber überlassen!

    Aber das ist auch wriklich das einzige was ich an deinem Beitrag versteh.

    Tut mir leid.


    Watraud

    Liebe Sverja, welch wahren und auch so sehr tiefgreifenden Worte Herr Fliege für unseren lieben, liebevollen Clemens A. gefunden hat. Er war für mich schön immer ein Botschafter der wahren Liebe für andere und der Selbstliebe. Er war ein Kritiker, aber nie Verurteile und er war ein Wissender aber nie ein Besserwissender. Es war seine aufklärende und doch nie vorwerfende Art, die den Weg zu mir fand. Er war ein Erklären und überließ das klären der eigenen Wege doch jedem selber.

    Die Worte, die Herr Fliege fand, könnten treffender nicht sein und so kann es doch nur das mindeste sein, was ich tue werde, ausser ihm auch "DANKE" nachzurufen. Ein Apfelbaum zu Pflanzen.

    Ob Geimpfte oder nicht Geimpfte, ob Veganer, Vegetarier, oder Fleisch Esser, ob gläubiger oder ungläubigen, ob.......... (alles auch *innen)..... Er hat es geschafft, dass wir zuhören.

    In Trauer um einen feinen Menschen.

    Waltraud

    Wintermond, mein herzliches Beileid.

    Man sieht es 1,5 Jahre kommen und wenn es dann soweit ist, dann funktioniert man(frau) nur noch.

    Wir alle hier wissen, wie es dir jetzt geht.

    Sei traurig, sei müde, sei aggressiv. Glaub mir, alles ist normal in dieser Situation.

    Ich finde es scho wichtig, dass du da warst und ihn nicht alleine gelassen hast, als du gemerkt hast, dass es ihm wichtig ist,....

    konntet ihr vorher darüber reden.

    Lass mich dich einfach kurz im Arm halten.

    Weine ruhig, es ist in Ordnung.

    Dein Vater ist jetzt schmerzfrei und er konnte friedvoll gehen.

    Das ist beruhigend.

    Es beginnt jetzt für dich ein Kampf , und wenn du schreiben willst, dann hast du hier die Möglichkeit.

    Es ist meistens jemand hier, der dir zuhört.

    Alles liebe

    Waltraud