Tod meines Mannes - Schuldgefuehle

  • Liebe bluebell,

    auch mir tut dein Verlust aufrichtig leid.

    Ich kann dich gut verstehen, ich glaube wir alle tragen in irgendeiner Weise Schuldgefühle in uns wenn es um den Tod unserer Liebsten geht.

    Hätte ich besser aufgepasst, ist mir etwas entgangen, wäre ich länger geblieben...damit quält man sich nur selbst.

    Keiner kann so etwas voraussehen!

    Hier versteht dich jeder!

    Liebe Grüße

    Danne

  • Liebe bluebell


    Mein Beileid für deinen schweren Verlust . Es ist schwer mitanzusehen wie der geliebte Partner leidet .
    Du hast in dieser Zeit schon schweres durchmachen müssen und viel Kraft verloren .
    Mache dir bitte keine Vorwürfe. Ich weiß, es ist schwer und das Gedankenkarussell ist in uns.
    Den meisten hier, auch mir, geht es so.
    Du hast hier her gefunden und das ist gut. Weil du hier auf Menschen triffst, die verstehen , ohne zu urteilen.

    Herzlichst ❤️❤️

  • Liebe bluebell,


    mein tiefes Mitgefühl zu deinem Verlust.


    Ich verstehe deine Gedanken, mir ging/geht es auch so mit meinem Papa.


    Aber... Du warst noch bei ihm und das konnte er spüren und dann konnte er auch beruhigt gehen. Viele gehen dann wenn sie alleine sind.


    Du warst in seiner Krankheit immer bei ihm und auch das hat er gespürt und ist dir dankbar dafür ❤️


    Alles Liebe Pia

  • Liebe Pia,


    er war allein. Er ist um 22.35 Uhr im Heim gestorben und ich war schon zu Hause. Aber ich kenne dieses Heim sehr gut und er hat alle gut gekannt dort. Ich hoffe, dass jemand bei ihm war.

    Ich war nur tagsueber da von morgens bis 16:oo Uhr. Aber damit muss ich jetzt weiterleben.


    Danke <3

  • huhu.

    ich bin auch am abend gegangen und mamaline starb dann abend um zehn.ich glaube aber,sie wissen,dass wir noch da waren und vielen fällt es leichter dann zu gehen,wenn die liebsten heim geggangen sind., ich verstehe deine gefühle aber,mir ging es ähnlich.

    Mein hrzliches Beileid. :33::33::24::24:

  • Liebe Bluebell!


    Mein herzliches Beileid zu deinem Verlust. Ich fühle mit dir.


    Lass mich dir etwas erzählen:


    Meine Großmutter lebte ihr Leben lang im Familienverband.

    Sterbend wurde sie in eine palliative Pflegeeinrichtung gebracht, in der mein Vater und ich sie abwechselnd besuchten. Sie sollte auf keinen Fall alleine sterben. An einem Mittwoch, es war mein Besuchstag, verletzte sich meine Tochter (damals 1,5 Jahre alt) im Ohr. Es bestand die Gefahr, dass sie ihr Trommelfell perforiert hatte, weshalb sie zum HNO-Arzt musste. Ihr Vater weigerte sich, mit unserer Tochter zum Arzt zu fahren, also musste ich meinen Besuchstag ausfallen lassen. Mein Vater hatte ebenfalls keine Zeit. Also war dies der einzige Tag, an dem wir es nicht schafften, sie zu besuchen.

    Als ich mit meiner Tochter vom Arzt nach Hause kam, kam der Anruf aus der Pflegeeinrichtung, meine Großmutter wäre an diesem Nachmittag gestorben...

    Mich plagten die gleichen Schuldgefühle wie dich. Unerträglich schien der Gedanke, dass wir sie alleine hatten sterben lassen. Sie, die ihr Leben lang für die Familie gesorgt hatte, die zwei Weltkriege überlebt hatte, die die Familie während einer abenteuerlichen und gefährlichen Flucht in Sicherheit gebracht hatte... sie musste allein sterben. Ein schier unerträglicher Gedanke.

    Einige Zeit nach ihrem Begräbnis fuhr ich ein weiteres Mal in die Pflegeeinrichtung, um mit dem Personal dort zu sprechen. Zum einen versicherte man mir, dass meine Großmutter nicht allein war, denn für das erfahrene Pflegepersonal war zu erkennen, dass sie an diesem Tag sterben würde. Sterbende ließe man dort nie allein.

    Zum anderen wurde mir erklärt, dass sich Sterbende oft den Moment zum Gehen aussuchen, in dem sie allein seien. Liebende Angehörige würden sie daran hindern zu gehen. Man versicherte mir glaubhaft, dass meine Großmutter vermutlich nicht gestorben wäre, solange ich bei ihr gewesen wäre. Sie hätte "gewartet" bis ich gehen hätte müssen.

    Ich könnte mir vorstellen, dass es auch bei dir so gewesen wäre.


    Als meine Mutter starb, wollte ich bei ihr bleiben. Doch plötzlich hatte ich das Gefühl, ich würde sie hier festhalten, sie wollte gehen, konnte es aber nicht. Ich kann es nur unzureichend beschreiben, aber ich hatte das Gefühl, ich müsste gehen... Also ging ich... sie starb in Begleitung einer Krankenschwester, die sie schon mehrere Tage gepflegt hatte...


    Liebe Bluebell, bitte vertraue darauf, dass seine letzten Stunden genauso waren, wie es für ihn richtig war.


    Ich wünsche dir viel Kraft für die schwere Zeit der Trauer. Vielleicht hilft es dir, hier zu schreiben...

    Alles Liebe,

    Puzzle

  • Liebe Bluebell...mein herzliches Beileid...auch ich glaube das dein Mann nicht alleine war und es auch für ihn richtig war....mein Schatz war bis zuletzt bei mir und innerhalb der 1 min die ich nur brauchte um die Kaffeemaschine anzuschalten ich sagte ihm Schatz ich stell schnell den Kaffee an nutzte er um zu gehen ....:13:Er wollte nicht das wir dabei waren...

  • Sie wissen um die Liebe die wir für Sie empfinden, um die Verzweiflung, können es in unseren Augen ablesen

    Die Hilflosigkeit am Krankenbett zu wachen und nichts mehr für Sie tun können,

    um die Gewissheit beider Seiten es gibt keine Heilung mehr, nur noch die eine Richtung

    ich glaube gerade damit können wir Ihnen helfen loszulassen ohne Beobachtet zu werden

    der Gedanke von Ihnen, sie könnten uns nicht alleine lassen,

    eine Last die wir Ihnen gerade da abnehmen indem wir uns entfernen

    einen größeren Liebesdienst konnten wir ihnen gar nicht erweisen

    wenn wir es hier als zurückbleibende Angehörige auch erstmal anders empfinden:33:

  • Das hast du wahrhaftig ausgedrückt, liebe Amelia.
    Es war das schmerzhafteste Gefühl das man hatte und zugleich die größte Liebe die man geben konnte.
    Und ja, sie wollten uns nicht verlassen .
    Oh , man , das macht gerade was mit mir . Ich muss so weinen. Es ist alles wieder da. :13::13:

  • Und es gibt noch ein anderes Land, von dem ich vor langer Zeit gehört habe,

    Wir dürfen seine Armeen nicht zählen, wir dürfen seinen König nicht sehen;

    Seine Festung ist ein treues Herz, sein Stolz liegt im Leiden;

    Und Seele um Seele und schweigend wachsen seine leuchtenden Grenzen,

    Und seine Handlungen sind Handlungen der Freundlichkeit, und alle seine Pfade sind Pfade des Friedens.


    Ja davor habe ich auch Angst. Der obige Text ist ein Auszug aus einer englischen Hymne "I vow to thee my country"

    Ich glaube wir muessen leiden, wir wissen es nicht. Und wenn, dann hilft uns der Glaube das auszuhalten.

  • Liebe Bluebell. Zuerst mein aufrichtiges Beileid. Zu deinem schlechten Gewissen kann ich nur sagen:Ich bin sicher, du müsstest abwägen, ob du mit dem Taxi heimfährst oder nicht und es ist doch so, dass niemand in die Zukunft blicken kann. Dein Mann war nicht mehr ansprechbar und du dachtest, dass er noch nicht so weit ist!! Keiner kann sagen, wann der Zeitpunkt da ist! Wir leben vorwärts, aber wir verstehen rückwärts. Schau, wenn du im Sessel geschlafen hättest, wäre er auch alleine gegangen. Ich versteh dich sehr gut. Ich habe neben meinem Mann geschlafen als er sich aus dem Staub machte. Das hat mich auch lange beschäftigt. Aber seine Worte klingen mir noch im Ohr. Wir kommen alle alleine auf die Welt und wir gehen alleine. Im Gegensatz zu dir, denke ich, dass in der Anderswelt kein Schmerz und kein Schuldgefühlen herrscht. Es ist sehr friedlich dort.

    W.

  • Liebe Verbuendete,

    danke fuer Deine Gedanken. Es war der 26.12. und ich dachte es wird schwierig ein Taxi in der Nacht zu bekommen.

    Du hast neben Deinem Mann geschlafen als er gestorben ist. Du warst bei ihm und trotzdem hat es Dich beschaeftigt.

    Ich bin auch ueberzeugt bei Gott gibt es keinen Schmerz und Schuldgefuehle.

    Ich habe zu meinem Mann am Tag noch gesagt, wenn Du gehst musst du mich jeden Tag besuchen.

  • Liebe bluebell,

    mir geht es genauso wie dir und selbst meine Tochter hat diese Schuldgefühle, irgendetwas übersehen, nicht gesehen, nicht gemerkt haben...das tut weh und auch ich kann die Gedanken nicht einfach so ablegen.

    Aber man kann ja wirklich nicht wissen, was passieren wird...!

    Dein letzter Satz, du musst mich täglich besuchen berührt mich.

    Oft schaue ich irgendwie nach Zeichen, am Himmel oder auch sonst...bis jetzt leider umsonst.

    Wir halten meinen Mann so bei uns, sprechen viel über ihn und haben ihn so etwas von fest in unseren Herzen ❤️!

  • Liebe Danne,

    ja das tut weh, ich denke immer, ich haette doch ...... Diese Gedanken kann man glaube ich nie ablegen.

    Ich sitze zu Hause und habe 3 Bilder von ihm im Wohnzimmer und spreche mit ihm, dann habe ich manchmal das Gefuehl er ist da.

    <3

  • Liebe Bluebell, sicher ist er da, und zwar immer wenn du ihn brauchst. Für ihn gibt es keine feste Zeit und keinen eingeschränkten Raum. Er kann immer überall sein. Er kennt auch kein Verdruss oder trägt etwas nach. In ihm ist ausschließlich Liebe und Akzeptanz im hier und jetzt. Er weiß, dass du nicht wissen konnte, was geschieht. Er weiß, dass du in Gedanken und aus tiefstem Herzen in jeder Minute bei ihm warst.

    Waltraud

  • Hallo

    Schuldgefühle sind ein dunkler Begleiter, den Du dringend abschütteln musst

    Wem sag ich das

    Aber alle anderen haben Recht: den Zeitpunkt kann niemand erblicken, er kommt und überrennt dich letztlich

    Herzlichst

    Yvonni