2 Jahre sind nun auch bei mir vergangen ...
Gut war: ich hatte in der Woche wieder Besuch (mein weiter entfernt wohnender Sohn und seine Freundin) und wenig Zeit für trübe Gedanken. Allerdings ging es mir schon in den Tagen davor nicht gut und auch jetzt ist die Stimmung eher gedrückt. Man kann der Trauer nur begrenzt ausweichen, sie findet ihren Weg.
Und nun also das dritte Trauerjahr. Wie viele werde ich wohl noch zählen? Und wird sich noch viel verändern? Im Moment fühlt es sich nicht danach an, meinem Empfinden nach trete ich irgendwie auf der Stelle. Der Winter zieht sich ewig dahin, der Alltag erscheint ebenso grau wie das Wetter, kleine Anforderungen türmen sich haushoch, das Vermissen macht sich immer wieder schmerzhaft bemerkbar. Ich vermisse Dich, ich vermisse die Sonne, die Wärme (auch und vor allem menschliche), ich vermisse Blumen, Farben, die Freude, das Gefühl, geliebt zu werden. Und ich vermisse meine Zuversicht. Das Jahr 2023 macht mir gerade hauptsächlich Angst, so vieles ist unsicher und gefährdet, nicht nur global, auch in unserer kleinen Welt: der äußerst fragile Zustand meiner Eltern, das Examen meines anderen Sohnes, sein dreimonatiger Aufenthalt in Kapstadt ... Im Moment leben, sich nicht um die Zukunft sorgen, das ist die bleibende Herausforderung. Bin ich undankbar? Manches ist auch gut in meinem Leben, auch wenn ich das gerade nicht so richtig sehen kann. Gar nicht so einfach, mein derzeitiges Empfinden in Worte zu fassen ...
Danke allen fürs Lesen! Das Schreiben war ein Versuch, mir über mich selbst klarer zu werden, es hat zumindest ein bisschen funktioniert, glaube ich. Kraft und Zuversicht, das wünsche ich uns allen!