Beiträge von Miraliese21

    Lieber Mario...

    Ganz Vieles Deiner Geschichte erinnert mich an meine Mama... Dialyse... wenn ich dieses Wort höre, schnürt sich mein Hals zu, bekomme ich Herzrasen und all die Bilder, die meine Mama einige Jahre begleiteten, kommen hoch. Dialyse ist etwas, das den Körper eines Menschen, eines alten Menschen, unglaublich anstrengt... es kommen so viele "Folgeerkrankungen", so viele schmerzliche Momente...

    DU hättest gar nichts verhindern können, glaub mir...

    Aber ich weiß - ich habe mir die gleichen Fragen gestellt, Vorwürfe gemacht...

    Ich wünsche Dir ganz viel Kraft....

    Der Nachbar hatte uns eine Frist gesetzt, da sie seiner Meinung nach zu hoch waren. Wir sprechen von 40 cm, und rüber hing auch nichts.

    Kein Schatten bei ihm.

    Nun ja es muss hallt Amateur Juristen geben, die nichts anderes zu tun haben als mit einem Zollstock durch den Garten zu laufen. Soviel verschwendete Zeit.

    Kostbare Zeit, wer weis wie lange noch.

    Ach Sternenstaub.... wie gut ich dich verstehe... Das gleiche habe ich auch durch. Im Februar musste ich auch meine Thujen abholzen - kerngesund... weil es meiner Nachbarin ein Dorn im Auge war... sie haben mich auch mit Fotos bombardiert: Zollstock an den Hecken / Bäume / Büsche... Es wird immer schlimmer :33: manchmal möchte ich nur noch weg... aber ohne das Häuschen in dem ich so lange mit Mama lebte... nein das kann ich auch nicht! Papa ist ja auch noch da und dem würde es das Herz brechen.

    Ja... KOSTBARE ZEIT!

    Pass gut auf dich auf <3

    Liebstes Mamalein... heute vor 4 Jahren begann der schlimmste Moment meines - UNSERES - Lebens... 3 Tage voller Angst und Schmerz... am Montag sind es 4 Jahre dass du gegangen bist - ich kann es nicht glauben... Und es schmerzt in diesem Jahr 1000mal mehr... ich weiß nicht warum, aber ich fühle mich in diesem Jahr besonders schlecht und vermisse dich soooooo unendlich! Es zerreißt mir gerade das Herz und die Tränen laufen über mein Gesicht... Ach Mama! Du fehlst mir so so so so sehr!

    Manchmal ertappe ich mich dabei, wie ich denke: "Ach...hol mich doch auch zu dir! Was soll ich hier denn noch...." Aber da ist Papa, der mich ganz dolle braucht und 's Hundele... ja, ich mache weiter... versprochen... auch wenn es mir sehr schwer fällt im Moment.

    Ich hab dich ganz dolle lieb <3<3<3<3<3

    Liebe Soni, auch dir ein warmes "Willkommen" in unserem Kreis... ein Kreis, in dem keiner von uns sein wollte...

    Mein ganzes Mitgefühl für dich...

    Ein Elternteil zu verlieren tut so sehr weh und wir fühlen uns wie amputiert. Ein so sicherer Hafen bricht plötzlich einfach weg...


    Ich kann dir nur raten: Weine! Weine einfach wenn dir danach ist! Sei wütend wenn dir danach ist...

    Und mach dir keinen Druck wegen der Arbeit. Schau so, wie es für dich gut ist!

    Ich arbeite auch im sozialen Bereich und ich konnte die ersten Wochen nicht zu den Kindern... irgendwann spürt man, wenn die Kraft dafür wieder da ist! Mir hat die Arbeit dann sogar geholfen, wieder in einen Alltag zu finden. Gerade Kinder sind da gute Lehrmeisterchen...


    Und was dein Papa angeht: Ja... Eltern können mega stur sein!!! Aber - das musste ich auch lernen und akzeptieren - es ist ihr Leben und sie sollen ja auch slebst bestimmen, wie sie was tun wollen. WIR können nur raten und unterstützen.

    Mein Papa ist auch sehr stur und ich ertappe mich manchmal, wie ich ihn betüddel wie eine Mama - auch nicht hilfreich...


    Du Liebe, schreib wann immer dir danach ist! Hier sind immer offene Ohren und offene Herzen sowieso...


    Sei lieb umarmt wenn du magst...

    Oh liebe Ricarda... mein herzlichstes Mitgefühl für deinen großen Schmerz und fühl dich hier einfach ganz warm umfangen...

    Wir alle kennen diesen unsäglichen Schmerz, einen geliebten Menschen gehen zu lassen... ihn nicht mehr um sich zu haben... Das ist etwas, das einem ersteinmal den Boden unter den Füssen wegzieht...

    Dein Bruder wird auch weiterhin an euerem Leben teilhaben und bei euch sein - auf ganz andere Weise! Aber das braucht ganz viel Zeit bis das im Herzen und in der Seele ankommen darf...

    Bis dahin heißt es einfach Tag um Tag zu bestehen.


    Dieses Lied, das er euch geschenkt hat, sagt viel über deinen Bruder aus. Er muss ein sehr starker Mensch gewesen sein!


    Du kannst dich hier immer und immer ausweinen - hier ist immer jemand, der dir antwortet oder einfach nur "zuhört"...


    Ich wünsche dir und deiner ganzen Familie ganz ganz viel Kraft für den bevorstehenden Weg!

    Fühl dich sachte umarmt, wenn du das magst...


    Von Herzen!

    Wenn wir geboren werden, ist unser Weg , das Ende schon vorbestimmt. Nur warum einige viel zu früh den Weg beenden müssen und einige so leidvoll. Das alles kann ich nicht begreifen

    Diese Frage ist es, die auch mich immer wieder dazu bringen, zu zweifeln... Besonders dann, wenn es um schlimme Ereignisse geht... wenn Kinder z.B. unschuldig zu Opfern werden, Mord, Kriege... usw. DA hadere ich extrem - auch und gerade mit Gott!!!! Warum lässt DU das zu??? Und trotzdem denke ich: Den "Sinn" - sofern es diesen Sinn dahinter gibt - werden wir womöglich erst "verstehen" wenn wir hinter die Kulissen schauen dürfen... vielleicht bekommen wir dann Antworten oder können verstehen, WARUM dies so geschehen ist...

    Liebe Sternenstaub... fühle auch du dich warm umarmt...

    Es gibt ja Magier ( ich nenne sie einfach mal so) die sich quasi in Todesgefahr begeben und sagen; wenn das nicht mein Schicksal ist, dass ich diesen Abhang herunter falle, dann wird das hier alles gut gehen.

    DAS ist etwas, das nicht in Ordnung ist! Das ist kein gutes Umgehen mit dem eigenen Leben... in dem Moment, in dem wir beginnen zu leben, haben wir auch Verantwortung für unser Dasein. Wir dürfen das Schicksal nicht auf diese Weise herausfordern! Ja, klar... wenn meine Zeit noch nicht da ist und ich springe den Abhang hinunter und überlebe schwer verletzt, bin querschnittsgelähmt oder was weiß ich... dann habe ich mit dem Sprung bewiesen: Ok leute... tataaaa... meine Zeit ist noch nicht gekommen! Aber was ist damit gewonnen?

    "Gut gehen" ist ein weit zu fassender Begriff in diesem Falle...

    Wir haben ja auch so etwas wie einen gesunden Menschenverstand bekommen - und der hält einen normalerweise von solchen "Beweismethoden" fern... Das ist in meinen Augen Scharlatanerie und hat mit "Glauben" - für mich christlicher Glaube - so gar nichts zu tun.

    Dann fällt mir ein; gesundes Leben, Vorsorge usw werden diese Sachen nicht völlig belanglos, wenn das Ende vorherbestimmt ist?

    Man geht zur Darmkrebsvorsorge, dabei wird ein Polyp entfernt bösartig geworden wäre. Ist dann das Schicksal quasi diese Vorsorge gewesen?

    Nein sie sind nicht belanglos und werden es nicht! Du hast Verantwortung für dein Leben - dazu gehört auch das gute Sorgen für sich... und wenn das bedeutet, durch Vorsorge eine Krankheit zu erkennen / zu vermeiden / zu behandeln dann gehört das auch in deinen Plan... Oft spürt man ja "da stimmt was nicht"... wenn man in sich hinein lauscht. Und dem sollte man folgen!


    Ich weiß, das ist alles ein ganz schwieriges Thema und es kann zu riesengroßen Diskussionen führen die dann nur verwirren und man nicht zu einem "Ziel" kommt...

    Ich für mich denke, jeder muss einen (seinen) Weg finden, in dem er SEIN kann... Mit dem er leben kann... dieser Weg kann sich immer auch wieder ändern und wir bekommen neue Erkenntnisse, Erfahrungen, Erlebnisse... die uns weiter führen auf diesem Weg.

    So denke ich, sollte man offen sein für das Leben mit allem was kommt.

    Ich könnte jetzt ellenlange Texte schreiben, da mir das so wichtige Themen geworden sind...

    Das tue ich bewusst nicht um nicht noch mehr Verwirrung zu stiften...

    Manchmal braucht es eine große Portion Vertrauen in das Da-Sein... besonders in das eigene.

    Ich für mich hatte oft das Gefühl, wenn ich an Lebenspunkten stand, die ich nicht verstehen konnte, verstehen wollte - dass ich mir bewusst sagte: Du, lieber Gott, DU weißt was für mich richtig ist... ich vertraue dir... Auch dann - und besonders dann! - wenn ich ein einziges großes haderndes Zweifelpaket war...

    Liebe Esmussweitergehen, versuche immer wieder einmal deine Gedanken loszulassen, nicht zu grübeln und dir den Kopf zu zermartern... du wirst spüren, es kommen neue Gedanken in dir herauf. Das eine ist unser Kopf - er will immer alles erklären, wissen... das andere ist unser Herz und unsere Seele (auf diese beiden hören wir oft viel zu wenig... und dabei wissen die zwei soooo viel von uns) - in diesem Spannungsfeld bewegen wir uns... Es gibt Dinge zwischen Himmel und Erde die wir nicht "erklären" können und dennoch sind sie "da"...

    Du Liebe... ich hoffe, ich habe dich nun nicht verwirrt, durcheinandergebracht oder so... das wollte ich nicht!

    Sei umarmt!

    Liebe Miraliese.


    was für eine traurige, aber auch irgendwie tröstende Geschichte. Vielleicht ist das Ende, zumindest der Zeitpunkt, tatsächlich doch von Geburt an festgelegt, und man kann dem nicht nicht entkommen. Der Gedanke würde mir, wenn er irgendwann in meinem Herzen angekommen ist, ein wenig helfen.

    Und tröstlich wäre auch der Gedanke, dass "da oben" irgendjemand ist, der einen erwartet. Meine Tante hat z. B. erzählt, dass meine Oma, kurz bevor sie verstorben, sich noch einmal kurz im Bett aufgerichtet und den Arm ausgestreckt hat. Wer weiß, vielleicht hat sie irgendwo ihre bereits verstorbenen Lieben, vielleicht ihre Eltern oder ihren Mann, gesehen, die schon sehnsüchtig auf sie gewartet haben. Und ich hoffe und bete, dass auch meine Mutter von ihrer Mutter voller Freude auf der anderen Seite empfangen wurde, v. a. da beide am 29.07. verstorben sind, im Abstand von 21 Jahren. Der Gedanke würde mir sehr helfen.

    Liebe Tina73

    Davon bin ich überzeugt!!!! Das was deine Tante erzählte habe ich von vielen gehört... auch unser Freund aus der Intensivstation berichtete solche Dinge. Mein Onkel, der Bruder meiner Mama, war auch damals mit im KH. Er meinte: Mama und Papa sind bei ihr... und sie richtete ihren Blick immer in eine bestimmte Richtung... Ja, ich hatte das Gefühl, da ist "jemand".... Dieser Gedanke tröstet mich auch! Dass wir von den Liebsten abgeholt werden...

    Es ist wie eine Geburt - nur eben rückwärts...

    Miraliese…. Um mich herum ist grade alles verschwunden.

    Ich kann es nicht fassen. Mein irdisches Denken ist grade wie in einer Achterbahn die wie irre herum fährt.

    Miraliese, kennst Du das? Jemand erzählt was, Du denkst; ja, wer weiß ob das stimmt.

    Aber HIER, hier wo sich Menschen treffen, helfen, die im Abgrund stehen, da herrscht blanke, reine Wahrheit.

    Was hast Du gedacht? In dieser Zeit? In diesen Momenten?! Das grade ist unfassbar.
    DU hast das erlebt! Wir hier haben es „nur“ gelesen.
    Liebe Miraliese, ich bin wie erschlagen.

    Liebe Esmussweitergehen

    Ich wollte dich nicht erschlagen... nichts steht mir ferner. Und ja, ich kenne dieses Gefühl des "ich höre was - kann es aber nicht gleuben"....

    Was habe ich damals gedacht... ich war unheimlich berührt, betroffen, erschrocken... ich spürte, da passiert etwas das ich nicht fassen und begreifen kann... es schauderte mich. Es war, wie wenn sich ein Schleier für einen Augenblick hebt und wieder senkt. Wie wenn wir in eine andere "Welt" schauen durften - unbewusst... Aber da alle Kinder verstummten in diesem Moment, alles wie den Atem anhielt für diesen Moment... das machte mich ganz ehrfürchtig...in diesem Moment. Dann war wieder Alltag... simpler, lebendiger, lauter, bunter Alltag... bis zu dem Tag im Herbst.

    Du liebe Esmussweitergehen...

    Ich verstehe dein Schwanken sehr. Ich denke, jeder kennt dieses Schwanken, Hadern oder wie wir es nennen mögen...

    Doch tief innen bin ich absolut überzeugt davon, dass es so ist, dass alles vorbestimmt ist und auch dass es weitergeht... Es sind Dinge in meinem Leben geschehen, die mir zeigten dass es wirklich so ist. In meinem alten Wohnzimmer schrieb ich davon... aber ich möchte es dir hier noch einmal erzählen...

    Ich arbeite ja als Kindergärtnerin - schon viele viele Jahre... Als ich hier in meinem Heimatort einen neue Gruppe aufbaute und mit meinen 14 Kinderchen in einer alten Wohnung Kindergarten machte, geschah etwas ganz eigenartiges. Wir saßen alle zusammen beim Frühstück, es war ein sonniger und warmer Tag, die Kinder plauderten munter vor sich hin und schmatzten genüßlich. Plötzlich wurde es ganz seltsam still und ein kleiner Bub schaute in die Deckenecke hinauf und sagte: Hey Gott, warum streckst du deine Hand zu mir? Mir blieb das Essen im Hals stecken, die Kinder verstummten für einen Moment und der kleine Bub schaute ganz seltsam aus... es waren nur wenige Sekunden! Dann war es vorbei...

    Die Kinder waren dann wieder wie immer und wir gingen fröhlich in den Garten...

    Als ich heim kam, erzählte ich es meiner Mutter. Sie sagte nur: Das ist nicht gut...

    Dann war es aber auch wieder vergessen und ich dachte nicht mehr daran... bis zu einem Tag in den Herbstferien, es war einige Wochen später. Da klingelte am Abend das Telefon und die Tante des kleinen Buben sagte zu mir: "Unser kleiner Bub kommt nicht mehr in den Kindergarten" ... ohnein, warum denn? Ich dachte sie wollte ihn abmelden oder so... aber dann weinte sie und sagte: "Unser Bub ist tot! Sie hatten einen Unfall. Man konnte nichts mehr tun."

    Ich war geschockt, brachte keinen Ton heraus und wir legten auf...

    Die Familie war auf einer Eisenbahnausstellung gewesen und auf dem Heimweg, sie konnten schon ihr Haus sehen. Da kam ihnen ein Irrer entgegen, der Vater konnte nicht mehr ausweichen und knallte gegen einen Baum. Den einzigen weit und breit. Die Eltern waren auch schwer verletzt, der Bub kam mit dem Hubschrauber in die Klinik...

    Er war nicht mehr zu retten.

    Die Mama wollte sterben. Sie lag lange im Krankenhaus...

    Da fiel mir das Ereignis vom Sommer wieder ein und ein Bild, das der Bub gemalt hatte kurz vor den Herbstferien, kam mir ebenfalls in den Sinn. Es war ein ganz besonderes Bild: Er hatte sein erstes richtiges Männchen gemalt! Es war groß, lachte und hielt ein Schwert in der Hand, das bis zum Himmel hinauf reichte.

    Ich setzte mich hin und schrieb alles für die Eltern auf... diesen Brief und das Bild packte ich zusammen und brachte es der Mutter ins Krankenhaus...

    Wir sprachen nicht viel... es war ein so unbeschreiblich großer Schmerz und ich glaube, nur die Mütter hier, die ein Kind verloren haben, können diesen Schmerz fühlen...

    Monate später besuchte ich sie zuhause und sie konnte über alles reden. Sie sagte, ohne diese Geschichte und ohne dieses Bild hätte sie nicht überlebt... Heute arbeitet sie in der Trauerhilfe.

    Dieser kleine Bub brachte so viel Liebe in die Familie - sein Leben war rund... Er war ein kleiner Nachzügler, die Familie hatte schon eine große Tochter. Er war der Sonnenschein aller und brachte die Familie eng zusammen. Die Großeltern bauten den Garten um, dass er sich ja nirgends verletzte... alle gaben extrem auf ihn acht. Weil sie fühlten dass er ein Geschenk war... Aber nichts konnte diesen frühen Tod verhindern! 5 Meter weiter und das Auto wäre halt in die Wiese geschliddert... 10 Minuten früher und das Auto mit dem Irren wäre ihnen nicht begegnet...

    Diese Geschichte zeigte mir, dass es WAHR ist, was ich den Kindern an ihrem Geburtstag erzähle (diese Geburtstags-Geschichte hab ich auch irgendwo hier augfgeschrieben...) und dass unser Leben "bestimmt" ist... auch wenn ich es manchmal total blöd finde, was in meinem Leben passiert und ich hadere...

    Aber in dem Moment, in dem wir das annehmen was das Leben uns vor die Füsse legt - ob gut oder nicht - in dem Moment will es uns etwas geben.

    Aus all den Krisen die ich durchleben musste, konnte ich am Ende stärker heraustreten als vorher. Auch nach dem Tod meiner Mama...

    Glaub mir, es tut heute noch weh und meine Mama vermisste ihre Mutter über 30 Jahre jeden Tag... Auch wir werden unsere Mamas bis zu unserem Ende vermissen...

    Und TROTZDEM sind unsere Mütter bei uns! Sie haben uns auf diese Welt gebracht... uns begleitet, uns all ihre Liebe mitgegeben... uns zu dem gemacht, was wir sind. Ja, sie leben in uns weiter weil wir ein Teil von ihnen sind! Für immer!

    Das gibt mir Kraft in all dem Schmerz... der Trauer... des Zweifelns.

    Auf deine Frage "Warum das alles" habe ich keine Antwort... vielleicht nur die: Dieses geschenkte Leben will gelebt werden... Mit allen Höhen und Tiefen. allen Freuden und allem Leid, allem Schmerz und allem Glück...


    Und ich denke auch, dass es nicht vorbei ist wenn wir gehen...

    Meine Mama sagte im Krankenhaus, als sie schon weit weg war: Und die Sonne geht auf! - das waren ihre letzten richtigen Worte... Mich hat es fast zerrissen und ich wollte es verhindern - mit aller Macht der Welt!

    Unser Freund, der auf der Intensivstation arbeitete und Viele gehen sah, sagte: Sie ist schon ganz woanders... so war es wohl auch...

    Aber diese Worte stärken mich jeden Tag! Denn jeden Tag geht die Sonne über unserem Leben und über dem der Gegangenen auf! Das schenkt mir Kraft...

    Wir werden uns wiedersehen - wo und wie auch immer...


    Ich wünsche euch allen viel Kraft für euere Wege... verzweifelt nicht an ihnen. Geht durch die Täler - Schritt um Schritt... ihr dürft gewiss sein: Es wird heller! Irgendwann... Verzagt nicht und verliert nicht eueren Mut...

    Glaubt an die Liebe derer, die euch vorausgegangen sind! Diese Liebe ist unsterblich und sie wird euch immer umfangen und halten... auch, wenn ihr sie oft nicht spürt...

    Fühlt euch umarmt!

    Mirachen / Miraliese21

    Ja, hier war es leider nicht richtig - das bringt mich zusätzlich um. Weißt Du - der Schmerz wäre immer gleich, unabhängig welche Ursache - aber wenn Du weißt, sie könnte noch da sein, wenn es richtig gelaufen wäre, dann ist es nicht zu verwinden…

    Liebe Du_und_ich

    Dieses "was wäre gewesen wenn" kennen ganz viele von uns - auch ich! SEHR. Bei Mama war auch einiges, das man nicht nachvollziehen konnte... und ich war auch wütend auf die Ärzte - besonders in der Dialyse... ich schlug innerlich um mich - aber es half nichts: Mama war fort!

    Ich hatte viele Gespräche - mit einem Freund, der auf der Intensiv arbeitete und meine Mama sehr mochte, mit einem Seelsorger, mit einem Psychologen, mit einem sehr gläubigen Freund... ALLE Gespräche mündeten in ihrer Kernaussage darin, dass das Leben das wir geschenkt bekommen, eine fest vorbestimmte Zeit hat. Ist diese Zeit gekommen so ist sie unabänderlich da und egal was wir tun, wie sehr wir kämpfen... es geschieht.

    Meine Mama war einige Male mehr tot als lebendig - sie hat sich immer wieder durchgekämpft und stand wieder auf... diesen einen, letzten Kampf hat sie verloren...

    Sie liebte das Leben - egal wie beschissen dreckig es ihr ging nach jeder Dialyse... ich weiß noch einen Moment, an dem sie so verzweifelt war danach, kraftlos, voller Schmerz und sie sagte: Ich kann nicht mehr! Wir weinten zusammen und ich sagte: Mama, wenn du das nicht mehr willst, dann gehe ich auch diesen Weg mit dir und du gehst ab sofort nicht mehr zur Dialyse! Sie nahm mich in den Arm und sagte: Schätzle... dann hab ich ja gar keine Chance mehr und ich will doch bei euch sein! Also kämpfte sie weiter... Bis zu dem Wochenende im September 2019... Es war ein herrlicher Sonntagmorgen. Ich war mit dem Hund Gassi und brachte Brötchen mit, machte Frühstück... ich hörte sie oben im Bad und Schlafzimmer... da rief sie leise: Kannst du mal kommen? Ich ging hoch und sie stand da - frisch geduscht (sie liebte es zu duschen!) und schön angezogen... aber auf dem Teppich unter ihren Füßen war eine riesige Blutlache. Durch das Duschen sind ihre Beine, die schon offene Stellen hatten, noch mehr aufgegangen und bluteten wie verrückt durch die Blutverdünner, die sie nehmen musste. Ich drehte vor Schmerz und Angst schier durch! Verband sie, schickte sie runter und putzte wie eine Irre dieses Blut weg... was nicht ging... es sah furchtbar aus... ich schrubbte, weinte, schrie, heulte, war verzweifelt...

    Als sich alles beruhigt hatte und wir zusammensaßen sagte sie: Ich wollt doch einfach nochmal duschen...

    Dass es da das letzte Mal sein sollte, ahnte zu diesem Moment KEINER!

    Sie war so klein, so zerbrechlich und ich schämte mich so sehr, dass ich so ausgetickt bin... ich tat es aus Angst, denn ich hatte eine wahnsinnige Angst sie zu verlieren! Dass der Tag kommen würde, ahnte ich... aber ich wollte es doch NICHT!
    Wir verbrachten einen relativ gemütlichen Sonntag... ich fragte: Was soll ich denn kochen? Sie sagte: Ach mach doch Pfannkuchen! Sie liebte Pfannkuchen - vertrug sie aber nicht... Was tat ich blöde Kuh? Ich machte natürlich keine Pfannkuchen sondern etwas leichtes, was das sie besser verträgt! Noch heute mache ich mir riesengroße Vorwürfe dass ich ihr diesen (letzten) Wunsch nicht erfüllt habe!!!!

    Dann in der Nacht ging es ihr plötzlich schlecht. Sie erbrach, war nicht mehr ansprechbar... Notarzt, Intensivstation, Panik...

    Montags sollte sie zur Dialyse - ich sagte: Bitte nicht! Das überlebt sie doch nicht! Aber sie stabilisierte sich einigermaßen so dass die Ärzte sie doch hinbrachten, weil kein Gerät auf der Station war...

    Als ich das hörte raste ich in die Dialyse - da lag sie, sie konnte etwas sprechen und trank einen Schluck Kaffee...

    Minimal beruhigt ging ich heim um Papa was zu kochen und nach meinem Hund zu schauen - sie sollte nach der Dialyse auf Normalstation...

    Dazu kam es nicht mehr.

    Sie kam auf Intensiv und was ich dort sah, passte mit dem Vormittag nicht mehr zusammen... dann hieß es plötzlich: Palliativ, wir können nichts mehr tun... vielleicht berappelt sie sich nochmal... Tat sie nicht! Diese letzten Stunden sind in mein Hirn eingebrannt, in mein Herz und in meine Seele...

    Mein Papa durfte im Palliativzimmer bei ihr übernachten... ich ging heim, es war schon spät, und er legte sich neben sie... eine gute Stunde später klingelte das Telefon: "Mama atmete nicht mehr!!!! Ich bin doch nur kurz eingenickt!!!!" Ich raste ins KH. Da lag sie... meine kleine, liebste Mama... sie war nicht mehr da... einfach weggeflogen... einfach neben oder mit meinem Papa eingeschlafen...

    Was ich dir damit sagen möchte:

    Mama wußte irgendwie dass sie nicht mehr lange da sein wird... ("ich wollte doch nur noch einmal duschen...") aber das konnte ich erst begreifen, als ich einen ganz langen Weg gegangen war - denn auch ich ahnte es und wollte es absolut nicht wahrhaben!!! Ich hab die Dialyse zusammengestaucht... die Ärzte... Gott und die Welt mussten herhalten.... aber all mein Schreien und Strampeln, meine Wut und Ohnmacht brachten meine Mama nicht zurück...

    "Wenn es richtig gelaufen wäre"... ja... aber das verdammte Lebensschicksal läuft einfach nicht richtig!

    Entschuldige, dass ich das alles geschrieben habe... es brannte mir gerade so sehr im Herzen!

    Wir können das Lebensrad nicht aufhalten.... es nicht lenken....

    Ich versuche daraus zu lernen. Schaffe es nur bedingt und minimalistisch... Wir können nur unsere Zeit die wir haben, nutzen... sie mit Menschen verbringen die uns kostbar und wichtig sind... diese Erinnerungen bleiben bis wir uns wiedersehen. Und das tun wir! Das weiß ich sicher...

    Liebe Grüße...