Liebe Tine
oh wie gut ich auch DICH verstehen kann... Das was du gerade fühlst ist leider "normal"... 3 Wochen - da ist noch alles total unwirklich und man fühlt sich wie in einem schlechten Traum, aus dem man hofft, schnell wieder aufzuwachen... man kann es noch nicht fassen, begreifen, verstehen... das Herz und die Seele weigern sich, es anzunehmen. Dieser Prozess braucht ganz viel Zeit... Lasst euch nicht drängen - nicht von außen und auch nicht von "innen", von euch selbst. Geht jeden Tag ein Stück vorwärts... manchmal muss man auch Stunde um Stunde überstehen. Mir hat in dieser Zeit sehr geholfen, mit meinem Hundle in den Wald zu gehen. Oh wie sind die Waldwege voll mit Schmerz und Tränen... aber der Wald hat mich umfangen, gehalten, hat mich ausgehalten... so habe ich die ersten Wochen, Monate ausgehalten und überlebt...
Und ja Tine, die Gedanken und Gefühle fahren wirklich Achterbahn und man weiß wirklich nicht, wie man es schaffen soll... Es gab Momente, da wollte ich einfach nur zu meiner Mama... Sie war die einzige, die IMMER bedingungslos zu mir stand, mich verstanden hat, mich einfach nur lieb hatte... und wie sollte ich nun ohne DAS leben?
Ich lebe noch... habe es "geschafft"... habe durchgehalten... aber es tut immer noch weh. Ja, man lernt wirklich damit zu leben und man kann auch irgendwann wieder lachen und fröhlich sein - MIT diesem Loch im Herzen... Eines weiß ich mittlerweile ganz gewiss: Meine Mama ist immer um mich! Und ein Stück von ihr lebt in mir weiter... Wir sind durch unsere Mütter auf dieser Erde und dieses Band bleibt über den Tod hinaus! DAS gibt mir Halt und Zuversicht... und irgendwann, auch das glaube ich ganz gewiss, werden wir uns wiedersehen!!!!
Gebt nicht auf und verzagt nicht! Ihr werdet es schaffen!!! Aber gebt euch ZEIT! Viel Zeit... Es ist ein Weg... ein sehr schwerer Weg aber er wird immer wieder auch leichtere Wegstücke haben... sonnige... wenn auch viele dunkle Stellen am Anfang, aber er wird lichter dieser Weg...
Ich wünsche euch allen ganz viel Kraft! Verzweifelt nicht... und wenn es einmal ganz arg schwer ist, dann haltet einfach inne und nehmt diesen Schmerz in den Arm... weint... lasst diese Momente zu! Sie sind wichtig und man muss sie auch nicht mit Medikamenten verdrängen... geht durch diese Schmerzmomente durch... Ihr seid stark und schafft das! Denn euere Mamas sind bei euch und helfen euch da durch...
Eine Mama lässt ihr Kind nie ganz los!
Fühlt euch alle ganz fest umarmt und viel Kraft für euch alle!
Mirachen