Meine Mama ist gestorben und ich vermisse sie

  • Und jedes Jahr blüht der Enzian! Schon zum zweiten Mal.
    Ich war wirklich ganz erstaunt, als ich heuer in meinem Steingarten wieder einen blühenden Enzian entdeckt habe.
    Vor Jahren, leider weiß ich es nicht mehr genau, wann es war, war's 2008 oder 2009, hat mir meine Mama von Kremser Markt eine Edwelweißpflanze und einen Enzian für meinen Garten mitgebracht. Sie war immer sehr aufmerksam, dachte immer daran, mir eine Freude zu machen. Ich hab das Bild immer noch vor Augen, wie sie mit dem Zug nach Krems fährt und diese 2 Pflanzen holt und sie mir voll Freude beim nächsten Besuch mitgibt.
    Ja, das Edelweiß war leider schon ein Jahr darauf kaputt und aus dem Enzian wird auch nichts, dachte ich mir. Die Pflanze mit ihren grünen Blättern war zwar da, aber blühen tat sie nicht. Ich habe sie aber trotzdem noch im Steingarten gelassen und siehe da, 2011, kurz nach dem Tod meiner Mama hat sie das 1. Mal geblüht.
    Ich dachte mir schade, jetzt kann ich es ihr nicht mehr sagen oder zeigen. Ich habe mir aber auch gedacht, vielleicht ist es ein Zeichen von ihr. Möge sie nun in einem Land sein, wo es viele Blumen gibt, wo alles erblüht, wo es ihr gutgeht.
    Und heuer blüht der Enzian wieder. Das 2. Mal hintereinander, ein schönes Zeichen.
    Ja, der Muttertag naht wieder und ich freue mich heuer gar nicht auf diesen Tag.
    Mein Sohn fährt mit meinem Mann zu dessen Mutter, aber ich habe es abgelehnt am Muttertag bei der Schwiegermutter zu sein. Ich glaube, das täte mir nicht gut.
    An diesem Tag werde ich sicher traurig sein, dass ich meine Mama nicht mehr besuchen oder ihr Blumen bringen kann und da will ich allein sein und nicht bei meiner vereinnahmenden Schwiegermutter. Nur traurig, dass beim Sohn diesmal auch nicht bei mir ist. Aber er wird flüge, ist in der Pubertät und festhalten kann man die Jugendlichen ja sowieso nicht.
    Ich werde, wenn das Wetter hält, eine Wanderung im Wienerwald machen und die Natur genießen, so wie es meine Mama auch gemacht hat.
    Wünsche allen, die morgen zuhause bleiben können, einen schönen Brückentag. Ich muss leider arbeiten.
    Alles Liebe
    Ingrid

  • Liebe Ingrid,
    das ist ja wunderschön, dass der Enzian blüht! Er ist ein Zeichen der Verbundenheit zwischen dir und deiner Mutter! Vielleicht magst du am Sonntag ein Kerzerl beim Steingarten für deine Mutter anzünden! In jedem Fall solltest du dir einen schönen Tag machen. Ich muss arbeiten, macht mir aber nix aus, weil ich das ganze Tamtam eh nicht mag und mein Sohn .... der ist auch am Flüggewerden. Ich werde mir aber ein Bussi von ihm erzwingen :D :D :D Man darf sich solche seltenen Gelegenheiten als Mutter ja nicht entgehen lassen! :P
    AL
    Christine

  • Liebe Christine!
    Ja, das ist wirklich eine gute Idee, am Muttertag ein Kerzerl im Steingarten beim Enzian anzuzünden. Ich hoffe, dass es dann am Nachmittag wie angekündigt in Wien nicht mehr regnet.


    Der zweite Muttertag ohne meine Mutter, der erste ohne meinem Sohn, er ist bei seiner anderen Oma. Ich habe heute nur eine kurze SMS bekommen mit den Worten "Alles Gute zum Muttertag". Ich hab mich zwar bedankt, hab ihm aber darauf hingewiesen, dass der Muttertag erst morgen ist. Ja, er wird jetzt im Juli 15 und ist mitten in der Pubertät.
    Das Bussi werde ich wohl am Sonntag abend bekommen, wenn er wieder zurückkommt.


    Ja, ich werde mir trotzdem einen schönen Tag machen. Ich hoffe, dass das Wetter etwas besser wird, ich würde so gerne in die Natur hinaus gehen und auch an meine Mutter denken, sie liebte es, in der Natur herumzugehen. Es ist schade, jetzt hätte ich viel mehr Zeit für sie, auch für gemeinsame Spaziergänge, aber ich kann sie nur mehr in Gedanken mitnehmen.


    Ich war heute schon einkaufen und habe mir selbst eine Freude gemacht, ich habe mir einen Nackenpolster gekauft, weil ich im Nacken und Rücken so große Verspannungen und deshalb Schmerzen habe und ich hoffe, ich werde diese Nacht dann gut schlafen können.
    Um 14.00 Uhr bin ich dann zu einer Nachbarin eingeladen, sie will mich mit Reisfleisch verwöhnen. Sie versteht wohl meine Traurigkeit an diesen Tagen vor dem Muttertag und möchte mich etwas ablenken. Ich bin ihr dafür sehr dankbar. Mein Mann versteht immer noch nicht, warum ich noch traurig ist. Er ist zu seiner Mutter gefahren und will sie am Muttertag verwöhnen.
    Der Muttertag wäre nur was für alte Mamas, hat er gesagt. Diese Einstellung teile ich zwar nicht, habe aber trotzdem meinen Sohn mitfahren lassen. Er muss nicht so ein "Tamtam" um den Muttertag machen, er kann auch an einem anderen Tag zeigen, dass er dankbar ist.
    "Ein Mutter noch zu haben, das ist wohl die größte Freude, eine Mutter zu verlieren, das ist wohl der größte Schmerz."
    Wünsche allen einen schönen Sonntag und Muttertag.
    Liebe Grüße
    Ingrid2

  • Liebe Ingrid,
    wie gehts dir nun heute? Hast du die Kerze anzünden können? Bei uns war das Wetter bis vor einer Stunde ganz o.k., ich hab sogar ein bisschen im Garten herumgearbeitet. Hab zwar Bereitschaftsdienst dieses Wochenende, aber es ist sehr ruhig. Seit einer Stunde regnet es bei uns in Tirol, wie ists in Wien?
    Mein Sohn wird im November 15, da haben wir wohl zwei im selben Alter. :) Meiner ist vor dem Mittagessen nicht aus dem Bett zu kriegen, ist aber heute extra um 8.00 aufgestanden und hat mich umarmt. Das hätte ich nicht erwartet, hat mich aber sehr gefreut. Dann hat er sich wieder hingelegt und seit Mittag ist er mit dem Skateboard unterwegs, um dann hungrig zurückzukommen ... :D
    AL
    Christine

  • Liebe Christine!
    Das war aber eine nette Geste von deinem Sohn. Solche Opfer freut uns Mütter ganz besonders.
    Ich habe den heutigen Tag zwar mit Schwermut, aber ganz gut verbracht.
    Am Vormittag war ich in der Messe, am Nachmittag habe ich einen Ausflug gemacht.
    Und die Kerze, ja sie hat gebrannt, zwar nur kurz, aber doch. Ich hab sie zwar in einen Behälter gegeben und es hat nicht geregnet, aber der Wind hat sie nach einer Weile ausgeblasen.
    Dann hab ich sie hereingestellt vor das Gedenkbild von meiner Mutter.
    Aber die halbe Stunde, wo die Kerze im Steingarten vor dem Enzian stand, ist mir ganz warm ums Herz geworden. Vorher war's sehr schwer, diesen Muttertag ohne meine Mama zu verbringen. Aber als die Kerze brannte, hatte ich plötzlich so ein Gefühl, als wäre sie noch da, noch ganz nahe, als wäre die Verbindung wieder hergestellt. Ein schönes Gefühl.
    Es war eine gute Idee.
    Um ca. 18.00 h ist dann meine Familie wieder nach Hause gekommen, mein Sohn hat mir noch Rahmdalken gemacht, diese hat er nämlich auch für die andere Oma, die er besucht hat, gemacht. Er wollte wohl den Muttertag noch retten und ich hab mich auch gefreut.
    AL
    Ingrid

  • Das 2. Jahr ohne meine geliebte Mutter ist zwar leichter zu ertragen, aber noch immer ist es mir schwer ums Herz, wenn ich an sie denke.
    Und ich vermisse sie noch immer sehr.
    Es ist schon der zweite Sommer ohne meine Mama. Im Sommer bin ich immer ein paar Tage mit meinem Sohn zu ihr aufs Land gefahren und wir haben eine schöne Zeit miteinander verbracht. Wir haben gekocht, sind spazieren gegangen, ins Kaffehaus gefahren, haben Eis gegessen, haben es uns im Garten gemütlich gemacht, wir haben viel geplaudert, wir waren uns einfach sehr nahe, und die Krankheit Diabetes und Leberzirrhose war ganz weit weg.
    Mein Gott, wie ich diese Zeit vermisse und überhaupt fehlt mir ihre Nähe und Wärme sehr, noch immer. Am 8. Juni wäre ihr 76. Geburtstag gewesen.
    Ich denke noch immer jeden Tag an sie und es tut mir leid, dass sie auch diesen Sommer nicht mehr erleben konnte.
    Und immer noch denke ich an die schlimmen letzten Tage im Krankenhaus, besonders in der Nacht und ich grüble darüber nach, woran sie wirklich gestorben ist. Herz-Kreislaufversagen sagen die Ärzte, ich aber glaube es war eine Sepsis mit Organversagen nach einer Infektion mit einem Keim. Und ich habe bis jetzt noch immer keine Auskunft von den Ärzten dazu erhaltern, die Bearbeitung würde sich leider wieder auf unbestimmte Zeit verschieben, habe ich gehört.
    Und schön langsam bin ich zermürbt und will bald gar nichts mehr davon wissen. Meine Mutter hat es sowieso schon hinter sich gebracht. Was bringt es denn noch. Aber man will halt als Angehöriger Gewissheit haben, dass alles Notwendige getan wurde. Oder hat das ein chronisch kranker Mensch nicht mehr verdient?
    Und jeden Abend bete ich jetzt nicht mehr, lieber Gott, bitte beschütze meine Mama, sondern, grüß mir meine Mama.
    AL
    Ingrid

  • Hallo. Ich möchte mich abmelden für 2 Wochen.
    Ab morgen geht es mit meiner Familie in den Urlaub. Wir fliegen nach Sizilien, nach Catania. Wir haben ein Appartement gemietet und wollen uns natürlich viel anschauen.
    Ich bin beim Packen etwas wehmütig, das Abmelden bei meiner Mama fällt ja weg, ich werde mich nur kurz bei meinem Bruder melden und sagen, dass ich jetzt nicht da bin.
    Ich hoffe, ich kann ein paar schöne und erholsame Momente auf Sizilien genießen und mich auch über das eine oder andere freuen, auch wenn ich meine Mama noch immer schmerzlich vermisse.
    Allen, die auch auf Urlaub fahren oder ihn noch vor sich haben, wünsche ich ebenfalls schöne erholsame Tage.
    Alles Liebe
    Ingrid

  • Liebe Ingrid!
    Einen schönen, erholsamen Urlaub wünsch ich Dir und Deiner Familie!
    Auch wenn es "schon" zwei Jahre her ist. Was ist das schon.
    Deine Mama ist immer bei Dir!
    Liebe Grüße
    Karla :24:

    Mein Kind Juliane,
    Mein Bruder Rene,
    Mein lieber Vati,
    Ihr seid mir nur einen Schritt voraus-tief in meinem Herzen lebt ihr weiter :005:

  • Liebe Karla! Lieber Josef!
    Danke für eure lieben Wünsche für meinen Urlaub, die mich dank WIFI noch auf Sizilien erreicht haben.
    Ich bin wieder zurück in Wien und denke an eine schöne Zeit zurück.
    Ich habe den Urlaub genossen, mich erholt und viel erlebt. Wir haben auch jede Menge Ausflüge gemacht und uns viel Interessantes angeschaut.
    Meine Mama war immer bei mir, denke ich. Ich habe oft an sie gedacht, hätte sie gerne auch von Italien angerufen und ihr berichtet.


    Ich hatte auch ein Erlebnis, wo ich glaube, meine Mama ist ganz nahe bei mir und beschützt mich.
    Ich sollte eine Straße überqueren, ich war etwas zögerlich, meine Familie war schon längst hinüber. Für mich war es mühsam, eine Lücke zu finden,
    ständig war links und rechts Verkehr.
    Plötzlich hat ein Auto angehalten und ich bin dann losgegagen, da auch auf der anderen Seite eine Lücke war. Also so weit alles o.k und in Ordnung.
    Nur womit ich nicht gerechnet hatte, war, dass das Auto gerade von einem Moped überholt wurde, der mich offensichtlich nicht gesehen hat.
    Aber als ich das herannahende Moped sah, blieb ich abrupt stehen, auch der Mopedfahrer trat auf die Bremsen, es quitschte und er kam 10 cm vor mir (sagte mein Sohn, es fehlte wirklich nur eine Handbreite) zu stehen. Ich bin dann noch schnell hinüber auf die andere Seite und habe gedacht, ich hatte da wohl einen ganz besonderen Schutzengel, möglich dass mich auch meine Mama beschützt hat.
    1 Woche später waren wir wieder an derselben Stelle, da hat es dann einen Unfall gegeben und auch 2 Rettungswagen waren da.
    Ich bin froh, dass meine Familie und ich wieder heil und gesund zurück sind, alles ist gut gegangen und es war ein schöner, erholsamer Urlaub.
    Zeiten der Freude sind auch wichtig in der Trauer, obwohl die Freude nie mehr so sein wird wie früher.
    Wünsche auch allen, die ihren Urlaub noch vor sich haben,
    eine schöne Zeit.
    Alles Liebe
    Ingrid2

  • Liebe Ingrid!
    Es freut mich, dass du so einen schönen Urlaub hattes, und ja, es stimmt, die Zeiten der Freude müssen in der Trauer ihren Platz haben, auch wenn die Freude einen bitteren Beigeschmack beibehält ...
    Da hast du wirklich Glück gehabt, bei dieser Geschichte mit dem Auto bzw. dem Moped ... *puhhh* oder eben einen Schutzengel! :005:
    Ich hoffe, du kannst noch lange von dieser Zeit zehren!
    AL
    Christine

  • Lieber Josef!
    Ja, du hast es gut ausgedrückt.
    Es geht mir "halbwegs gut". Es läuft eigentlich alles wunderbar bei mir.
    Ich hatte einen schönen Urlaub, von dem ich zehren kann. Mein Sohn, jetzt 15, ist sehr brav. Er geht zurzeit sogar arbeiten, hat einen Ferienjob auf einer Baustelle und ist sehr fleißig dort und wird sehr gelobt. Er möchte sich etwas Geld für ein Tablet verdienen.
    Ich habe mir jetzt 3 Tage Urlaub genommen, weil wir einen kleinen Kater bekommen haben, Bobby. Er ist 3 Monate und noch sehr verspielt und teilweise auch noch sehr raunzig. Er vermisst seinen Bruder und auch seine Mama, so wie ich.
    Wie ich Kind war, hatte ich auch 2 rote Kater, einen Bongo und einen Niki. Und ich erinnere mich an viele schöne Stunden mit ihnen und auch mit meiner Mama. Sie hatte Katzen auch sehr gerne. Und mein Mann hatte auch einen roten Kater, wie er Kind war. Deshalb war es schon immer unser Traum, eine rote Katze zu haben. Und jetzt ist er da.
    Ja, all die Freude ist etwas getrübt, weil halt etwas fehlt, meine Mama.
    Es fällt mir immer noch schwer, zu akzeptieren, dass sie nicht mehr kommt, dass ich all die Freuden, das Schöne, das Neue nicht mehr mit ihr teilen kann und ich vermisse sie noch immer.
    Und dann ist da noch die Sache mit der schlechten Behandlung im Spital. Das ist immer noch nicht geklärt. Ich habe leider immer noch nicht das Gefühl, das das Notwendigste für meine Mama getan wurde. Es wurde eben nicht mehr viel für sie getan, weil sie schon polymorbid war, wie es so schön heißt.
    Immer noch keine Antwort vom Spital, warum? Es verzögert sich, heißt es. Daran arbeite ich noch schwer. Ich hätte es lieber schon geklärt, werde morgen nochmals urgieren.
    Ich möchte im Herbst auch zu einer Trauertherapeutin gehen, um das Ganze etwas abzuschließen. Ich muss es ja annehmen, es ändert ja nichts mehr an der Sache.
    Ja, dieser beinahe Unfall im Urlaub, hat mich daran erinnert, wie schnell es eigentlich vorbei sein könnte, dass man neben all der Trauer doch das Leben ein wenig genießen sollte und versuchen sollte, das Beste daraus zu machen.
    Ja und meinem Schutzengel oder wem auch immer, der mir beigestanden ist, bin ich sehr dankbar.
    Liebe Grüße
    Ingrid2

  • Liebe Ingrid,
    es macht mich traurig, dass wir Schönes und Gutes nicht mehr so unbeschwert wie früher genießen können, sondern immer ein wehmütiger Hauch dabei sein muss. Trotzdem wünsche ich dir noch viel Angenehmes.
    Alles Liebe
    Dschina

    Diejenigen, die gehen, fühlen nicht den Schmerz des Abschieds.Der Zurückgebliebene leidet. (Longfellow)

  • Hallo, liebe Forumsmitglieder!
    Ich hoffe, Ihr habt Weihnachen gut verbracht. Ich wünsche Euch für das Neue Jahr alles Gute und dass es wieder aufwärts geht und doch einige gute Stunden wieder kommen werden.
    Ja Weihnachten 2013 habe ich wieder "überstanden", ich habe es hinter mich gebracht, schon die 2. Weihnachen ohne meine Mutter.
    Sie ist ja immer zu mir nach Wien gekommen und ich habe ihre Gesellschaft genossen, wir haben viele schöne Stunden gehabt. Meine Schwiegermutter kommt auch schon seit 18 Jahren zu uns nach Wien zu Weihnachten. Meine Mutter war immer die ausgeglichenere, ruhigere von beiden.
    Leider musste sie früher gehen, obwohl sie 7 Jahre jünger ist als meine Schwiegermutter.
    Und meine Schwiegermutter war wieder da und genoß die ganze Aufmerksamkeit ihres Enkels und ihres Sohnes, meinem Mann.
    Und ich war beschäftigt mit einkaufen, putzen, kochen, herrichten, die kranke Katze versorgen (sie hat eine hartnäckige Augenentzüngung)
    und habe mir gewünscht, Weihnachten möge bald vorüber gehen, leider.
    Dazwischen habe ich aber immer wieder auch an meine Mama gedacht, sie vermisst, aber auch mich erinnert, wie schön es war, als sie noch da war,
    wie schön auch die Weihnachten in meiner Kindheit waren, wie bescheidener, ruhiger.
    Ich war wieder mit meinem Sohn in der Mette (schon um 17 Uhr). Es waren diesmal besonders viele Leute da, wir haben schöne Lieder gesungen und der Herr Pfarrer hat eine schöne Predigt gehalten. Dass wir alle mal heimkommen zu unserem Vater. Und ich habe mir gedacht "Mama, du hast es schon geschafft. Ich hoffe, es geht dir gut". Meine Mutter war auch immer sehr gerne in dieser Mette und beim Lied "Stille Nacht" habe ich diesmal wieder viel weinen müssen, genauso wie sie auch immer früher.
    2 Jahre bin ich nun schon in der Trauer, hab vieles verarbeiten müssen. Ich wollte eine Klärung, ob alles Notwendige für meine Mutter im Spital getan wurde, als sie eine Krankenhausinfektion bekam und auf qualvolle Art sterben musste. Leider, eine Klärung gab`s bis heute nicht. Ich hatte sogar eine Abhandlung bei einer Patientenschiedsstelle, die so unfair war, dass ich wieder in ein tiefes Loch gefallen bin. Der Arzt der Abteilung ließ sich entschuldigen (musste angeblich zu einer Operation), eine 2. Ärztin, die Auskunft geben sollte, erschien erst 5 Minuten vor Schluss, der chirurgische Gutachter urteilte einseitig zu einem internistischen Problem, sprach und handelte so als wäre er der Interessensvertreter der Abteilung. Der Vorsitzende der Verhandlung behandelte mich so als wäre ich die Angeklagte.
    Ich habe mich darauf entschlossen, nun doch zu einer Psychotherapeutin zu gehen, um das alles annehmen zu können, so wie es war und eben passiert ist und wieder nach vorne zu schauen. Auch nehme ich nun leichte Beruhigungstabletten und es geht mir jetzt schon langsam etwas besser.
    Die Gespräche mit meiner Therapeutin tun mir gut und ich habe das Gefühl, sie helfen mir weiter.
    So konnte ich auch Weihnachten gut überstehen, habe wie gesagt nur beim Lied "Stille Nacht" weinen müssen.
    Weihnachten ohne meine Mama, schon das 3. ohne sie in meiner Wohnung in Wien (2011 war sie im Spital in Krems, wo ich sie noch zu Weihnachten besucht habe). Ich glaube, an diesen Tagen werde ich sie immer vermissen, aber die Erinnungen an das schöne Zusammensein mit ihr, ihre Wärme, ihre Liebenswürdigkeit werden mir immer Kraft geben.
    Alles Gute für die nächsten Tage und für das Neue Jahr
    Ingrid2

  • Liebe Ingrid,
    schön von dir zu hören!

    :)


    Dass man dich bei der Patientenschiedsstelle so unfair behandelt hat, ist echt furchtbar, aber leider kein Einzelfall. Da gehts mal wieder darum, eine ev. Klage im Keim zu ersticken.
    Spitalsinfektionen kommen leider recht häufig vor und lassen sich auch nicht vermeiden, es gibt einfach restitente Keime, die dann lebensbedrohliche Infektionen verursachen können. Anstatt das einfach zuzugeben und Betroffenheit zu zeigen, haben Krankenhäuser so ihre Strategien, um ja keine Schwierigkeiten zu bekommen ...

    Ich verstehe gut, dass dich das wieder hinuntergezogen hat.


    Ansonsten freut es mich, dass dir die Therapie gut tut und dass du auch Weihnachten gut bewältigt hast! Welche Medikamente nimmst du denn? Beruhigungsmittel oder Antidepressiva?

    AL Christine

  • Liebe Christine!
    Danke für deine mitfühlende Antwort.

    Ja leider die Erfahrung mit der Patienten Schiedsstelle war die schlimmste meines Lebens.
    Und ich habe schon vermutet, dass in der Art und Weise, wie hier versucht wird, etwas zu vertuschen, ein System dahintersteckt.
    Ich nehme das Medikament Trittico retard, ein leichtes Antidepressiva, das mir vor allem auch gut gegen meine Schlafstörungen hilft.
    Alles Liebe Ingrid

  • Liebe Christine!
    Danke für deine mitfühlende Antwort.

    Ja leider die Erfahrung mit der Patienten Schiedsstelle war die schlimmste meines Lebens.
    Und ich habe schon vermutet, dass in der Art und Weise, wie hier versucht wird, etwas zu vertuschen, ein System dahintersteckt.
    Ich nehme das Medikament Trittico retard, ein leichtes Antidepressiva, das mir vor allem auch gut gegen meine Schlafstörungen hilft.
    Alles Liebe Ingrid