Meine Mama ist gestorben und ich vermisse sie

  • Liebe Ingrid!
    Dein Spruch gefällt mir sehr gut. Dank Dir fürs reinstellen.
    Du hast recht. Sobald man wieder bei der Arbeit ist geht der alte "Trott" und Stress wieder voll los. Es geht mir genauso. Ich komme auch kaum zur Ruhe, bin innerlich aufgewühlt.
    Ich werde versuchen mich Deinem Vorsatz anzuschließen, ich hoffe, es gelingt mir.
    Liebe Grüße an Dich
    Karla :24:

    Mein Kind Juliane,
    Mein Bruder Rene,
    Mein lieber Vati,
    Ihr seid mir nur einen Schritt voraus-tief in meinem Herzen lebt ihr weiter :005:

  • Lieber Reinhold!
    Ich komme erst heute zum Antworten. Es war so viel zu tun im Büro, abends war ich immer so müde.
    Noch dazu bin ich momentan auch etwas wehmütig. In 2 Wochen ist der 1. Todestag von meiner Mutter und es kommt mir so vor, als wäre alles gestern gewesen.
    Es ist so schnell verronnen dieses 1. Trauerjahr und es ist noch nicht viel leichter geworden, aber das weißt du ja aus eigener Erfahrung.
    Jedenfalls danke für den lieben Engel, den du via Internet geschickt hast. Er ist wirklich sehr süß.
    Meine Mutter hat mir auch öfters Engel geschenkt, sie hat sie geliebt und sie hat gewusst, dass sie mir auch sehr gefallen.
    Ich habe einige bei mir in meiner Wohnung herumstehen.
    Danke für dein Kraftpaket. Es kommt jetzt ein kaltes Wochenende, aber auch ein wenig Sonne und ich hoffe, wir können ein bisschen Energie tanken.
    Alles Liebe auch dir
    Ingrid

  • Liebe Ingrid,


    tatsächlich, der erste Jahrestag ist schwer zu tragen, 12 Monate oder 12 Minuten sag ich immer - was kann ich Dir sagen ? Bei mir macht sich auch wieder die Depression bemerkbar -
    werde wahrscheinlich beim PSD auch fachärztliche Hilfe in Anspruch nehmen müssen...
    ich fühle zutiefst mit Dir, auch ich vermisse meine Mutter jede Minute des Tages - mehr und mehr - oft, denk ich mir, ich würd auf alles verzichten, wenn wir nur wieder zusammen sein könnten, so wie früher...aber Du wünschst Dir sicher auch Deine liebe Mutter zurück, irgendwie sind wir Menschen halt immer ein bisschen noch die klenen Kinder (im erwachsenen Körper), Leiden macht bescheiden - diesen Spruch hat mir ein guter Bekannter kürzlich in einem Brief mitgeteilt...das Leben an und für sich ist ungerecht - die besten Menschen müssen oft soviel leiden...
    wenn man einen Glauben hat, hilft es schon, aber Wundermittel ist das natürlich auch keins...Dir, liebe Ingrid, wünsche ich recht viel Kraft für die nächste Zeit und danke, dass Du Dich gemeldet hast (ich bin auch oft so fertig, dass ich nur mehr ins Bett will, Decke drüber und die Welt vergessen).


    Alles Liebe :24: :30: :2:
    Renhold
    p.s.: da waren unsere Mütter einander ähnlich - die Engel :005: hat meine Mutter auch sehr geliebt...und irgendwie sind sie ja nun in einer anderen Sphäre -bei den Engeln, die uns tragen und uns helfen hier in dieser armseligen materiellen Welt mit Ihrer Müh und Plag.
    Lass Dir Zeit mit einer Antwort !! Schreib nur, wenn Du wirklich Kraft dazu hast, ich verstehe das ja voll und ganz !!!!!!!!!!!!!

  • Lieber Reinhold!
    Der Engel, den du mir nun geschickt hast, hat etwas Mystisches an sich. Himmel, Sterne und darin dieses leuchtende Wesen, danke für das Bild.
    Es ist gut, dass du beim PSD dir Hilfe holst, wenn es dir nicht gut geht, dann lass dir wirklich helfen von Fachkräften.
    Ich versuche es dann mit meiner Trauergruppe, die im Februar beginnt und hoffe, dass ich durch die Gespräche etwas weiter komme.
    Ich habe gerade im Radio gehört, beim Trauerprozess müssen wir die Dinge abarbeiten und in eine Schublade legen, die wir dann nur hin und wieder hervortun.
    Bei mir ist sie, glaube ich, noch immer offen.
    Du hast es gut ausgedrückt, ja ich fühle mich wie ein Kind im erwachsenen Körper, das seine Mutter zurückhaben will. Aber das geht leider nicht und ich tue mir immer noch schwer mir einen Weg ohne sie zurecht zulegen. Immer noch schaue ich zu den Zeiten, wo sie angerufen hat auf die Uhr oder auf das Handy. Aber es kommt kein Anruf. Und an den Wochenenden denke ich immer, wenn ich sie nur wieder mal besuchen könnte und mit ihr ins Kaffeehaus gehen könnte. Das ist bei dir sicher noch viel krasser, du hast ja viel mehr mit deiner Mutter zusammen wie ich. Da kann ich dich nur allzu gut verstehen, dass du dich danach zurücksehnst.
    Das mit dem Glauben ist auch so eine Sache. Ich war gestern mit meinem Sohn in der Messe und bei näherer Betrachtung ist mir aufgefallen, dass eigentlich alles auf das ewige Leben ausgerichtet ist, in den Fürbitten, den Gebeten oder Liedern wird vom Leben mit Gott, von der Vollendung bei ihm gesprochen.
    Wenn dies so ist, ich kann es mir zwar schwer vorstellen oder begreifen, aber ich will es einmal glauben, wir haben ja eh schon öfters darüber geschrieben, warum kann ich dann nicht loslassen und meine Mutter ziehen lassen. Es ist schwer, da waren doch so viele Jahre mit vielen schönen Erinnerungen aber auch mit vielen schmerzvollen Erinnerungen an die Zeit ihrer Krankheit und was sie alles mitmachen musste. Ja, das Leid ist nun vorbei aber auch die schönen Erlebnisse kommen nicht wieder. Aber sie sind in der Erinnerung und ich versuche öfters an die schönen Tage zu denken als an das Leid, das nicht gutzumachen ist, aber nun doch vorbei ist.
    Dieses Loslassen, dieses Annehmen fällt so schwer, aber es muss nun einmal sein, sonst kommen wir nicht weiter.
    Wünsche dir viel Kraft und lass dir helfen
    Alles Liebe
    Ingrid

  • Hallo!
    Ich habe gerade einepackt für einen morgigen Schitag am Semmering.
    Mein Sohn, mein Mann und ich wollen dort mit Freunden morgen einen Tag im Schnee verbringen.
    Überall sind Spuren meiner verstorbenen Mutter, auch beim Einpacken und ich vermisse sie noch immer sehr.
    Ich habe die Handschuhe gefunden, die ich ihr vor einem Jahr ins Spital gebracht habe. Ob ich sie dalassen soll, habe ich gefragt.
    Ja, natürlich, meinte sie. Sie wollte ja das Spital wieder verlassen und da es so kalt war brauchte sie Handschuhe.
    Mein Gott, wie ist dieses 1 Jahr so schnell vergangen, am Montag ist es schon 1 Jahr her, seitdem dieser grausliche Tag kam, andem ich ins Spital kam
    und ohne vorherige Verständigung meine Mutter schon schwer atmend im Sterben vorgefunden habe.
    1 Jahr beschäftigt mich schon die Frage, woran ist sie wirklich gestorben, doch nicht am Herz-Kreislaufstillstand, wie die Ärzte immer behaupten,
    aber auch bei der Patientenvertretung bin ich mit meiner Beschwerde nicht weitergkommen.
    Wenn ein Mensch schon alt und krank ist, dann ist es egal, wenn die Ärzte eine Infektion übersehen und die Patientin dadurch nicht gerade friedlich stirbt.
    Ich überlege, ob ich nochmals eine Beschwerde woanders einreichen soll. Ich will Gewissheit haben.
    Aber was bringts. Meine Mutter wird ja dadurch auch nicht lebendig und sie ist ja jetzt erlöst.
    Trotzdem vermisse ich sie noch immer sehr. Ich habe im Kasten auch eine Haube gefunden, die hat sie mir geschenkt oder eine Puppe, einen Pyjama, eine Kette, ...
    Sie war immer sehr aufmerksam, hat immer überlegt, wie sie jemand anderen eine Freude machen kann.
    Und nun ist sie schon fast ein Jahr tot. Ich kann es immer noch nicht glauben, dass sie nie mehr zurückkommt.
    Ich werde am 11. Februar für sie eine Messe lesen lassen und für sie beten.
    Ein wenig freue ich mich schon auf den morgigen Tag im Schnee. Ich hoffe, es ist auch ein bisschen Sonne für das Gemüt dabei.
    Alles Liebe
    Ingrid2

  • Ingrid2 darf ich dich *umarmen* - du sagst deine mutter hat schwer geatmet, das erinnert mich an das wasser in der lunge meiner schwester (72) (ich hatte angst sie erstickt) da haben sie es abgepumpt, den ersten tag waren es 2 liter, dann weniger, dann bekam sie sauerstoff, die letzten 3 tage wurden die medikamente reduziert und keine sondernahrung mehr (sie hatte eine peg-sonde zur künstlichen ernährung) um den körper zu einem herz-kreislaufversagen im entspannten/schmerzfreien zustand zuzuführen um sie sanft vom leiden zu erlösen, meine schwester wurde nicht mehr obduziert und das ist normal gang und gebe in wiener spitälern, wenn sie wissen wollen an was jemand verstorben ist - machen sie es nicht, ist es eindeutig ... ich war in der pathologie (dort gibt es ein buch, sowie bei den geburten, wo alles aufgezeichnet wird) und habe mich überzeugt an was sie gestorben ist und im endeffekt ist es egal, aber ich wollte es trotzdem wissen.

  • Liebe Ingrid,
    du grübelst ... Gibt es in der Klinik, in der deine Mutter verstorben ist eine pathologische Abteilung/ ein Institut für Pathologie? Dann würde ich auch dort nach dem Befund fragen. Hier muss es über die Todesursache Aufzeichnungen geben.
    Ich glaube nicht, dass du es ändern hättest können - bei ihren Grunderkrankungen war ihr Tod absehbar, das wusstest du ja selbst, es kann hier immer zu einer rapiden Verschlechterung und einem Multiorganversagen kommen. Ich nehme an, sie hatte Schnappatmung als du sie im Sterben vorgefunden hast?


    Abe nochmal: Versuch es direkt über die Pathologie oder die Prosektur des Krankenhauses und nicht über die Patientenvertretung!
    AL
    Christine

  • Liebe Christine!
    Meine Mutter hat geröchelt und braune Flüssigkeit erbrochen und das acht Stunden lang, bis sie endlich erlöst worden ist. Und beim Sterben habe ich ihr diese Flüssigkeit noch weggewischt ansstelle ihre Hand zu halten. In diesen neun Stunden habe ich keinen Arzt gesehen.
    Und dieser Anblick war für mich so schwer zu verkraften. Aber mittlerweile bin ich langsam dabei, das anzunehmen, weil es nicht mehr zu ändern ist. Und sie hat es hinter sich gebracht.
    Ich danke dir für deinen Zuspruch und deinen Rat. Ich muss es mir mehr bewusst machen, dass ich ihren Tod nicht hätte verhindern können, auch wenn ich es geschafft hätte, sie von der Chirurgie auf die Interne zu verlegen.
    Von der Pathologie habe ich in der Patientenakte ein kurzes Schreiben gefunden. Die daran angegebene Todesursache ist eine andere, wie die behandelnden Ärzte der Chirurgie immer sagen. Vielleicht werde ich da nochmals nachhaken.
    Aber du hast schon Recht. Ich glaube, ich grüble schon zu lange. Morgen ist der 1. Todestag und meine Gedanken drehen sich im Kreis.
    Ich war heute am Friedhof und habe 2 Kerzen angzündet und beschlossen, mehr nach vorne zu schauen und mich von meiner Trauer nicht mehr so gefangen zu lassen.
    Liebe Grüße
    Ingrid

  • ich wünsche dir viel kraft für den morgigen tag ... bei durchlesen deines thread kam mir vieles bekannt vor *lächel* meine schwester und ich haben die gleiche mutter / verschiedene väter und als vor vielen jahren unsere mutter verstarb - da haben wir systematisch im laufe der zeit dieses innige verhältnis aufgebaut ... was sehr weh tut ist, daß meine schwester noch nicht gehen wollte, aber wegen ihres körpers gehen musste *schluck* heute ist sonntag und das ist kein guter tag für mich - war jeden sonntag zum mittagessen bei ihr eingeladen :33:
    PS:. sie hatte immer angst - ich koche mir nix gscheites :24:

  • Liebe Ingrid!
    Ich versteh sehr gut, das Du grübelst. Mir geht es noch heute so- obwohl- so lange ist es wieder auch nicht her, das Juliane gegangen ist.
    Für morgen viel Kraft! Hast Du etwas geplant?
    Liebe Grüße
    Karla :24:

    Mein Kind Juliane,
    Mein Bruder Rene,
    Mein lieber Vati,
    Ihr seid mir nur einen Schritt voraus-tief in meinem Herzen lebt ihr weiter :005:

  • Ich kann verstehen daß du viel darüber nachdenkst was war.Ich kann dich gut verstehen bei meiner Mutter war es auch sehr schwer sie hatte sehr viele Schmerzen .Ich konnte es nicht mehr mit ansehen.Der behandelnde Arzt sagte einem nicht viel und ich wußte schon länger das sie nicht mehr viel Zeit hatte,sie hat mir jeden Tag wenn ich bei ihr war gesagt daß sie sterben würde und ich muß dir ehrlich sagen ich konnte es nicht mehr ertragen.Der ganze Weg den ich mit ihrgegangen bin war daß schlimmste was sich ein Mensch vorstellen kann.Ich war die einzige aus der Familie die in den lezten Wochen fast jeden Tag bei ihr war und ich muß dazu sage ich mußte jedesmal 72 Kilometer fahren.Ich habe es gerne getan würde heute etwas darum geben sie noch einmal lachen zu hören aber die Realität ist eine andere.5Tage vor ihrem Tod bin ich zum Arzt gegangen und fragte ihn gerade herraus wie lange meine Mutter noch leben würde und er sagte eine Woche vielleicht.Ich bat ihn darum ihr das Morphium in der Spritze zu verabreichen weil ich sie nicht mehr leiden sehen wollte ich war so fertig.Ich blieb eine Nacht bei ihr und dann mein Bruder und er rief mich Morgens an und sagte daß es zu Ende gehen würde also fuhr ich sofort zu ihr es war sehr schlimm der Anblick sie hat sich nicht übergeben jedoch hat bis zu ihrem lezten Atemzug geröchelt und das höre ich manchmal Nachts.Mein Bruder fuhr am Morgen nach Hause um seine Kleider zu wechseln und ich saß mt meinem Vater alleine bei ihr jeder an einer Seite und hielten ihre Hände die kalt blau und reglos waren.Ich habe noch nie einen Menschen sterben sehen aber es ist nichts schönes ein Erlebnis was einen ein Leben lang verfolgt.Ich habe ihr versprochen daß ich bis zuletzt da wäre und ich konnte mein Versprechen halten.Mein Vater ist zusammen gebrochen wie sie gestorben ist und lag reglos am Boden ich bin hin hate ihn geschüttelt und geschrien er solle doch bleiben und dann hab ich ihm einen Schlag auf die Brust gegeben weil ich wusste daß er einen Herzstillstand hatte.Aber heute sag ich mir warum wenn ich darüber nachdenke wie mein Vater langsam innerlich gestorben ist wäre es vielleicht besser gewesen ich hätte nichts getan 4,5 Monate danach ist auch er verstorben und ich bin im Moment sehr schlecht drauf ich versuche immer stark zu sein aber leider geht da↓ nicht immer wenn ich alleine zu Hause bin weine ich viel.Also glaube mir Ingrid ich kann dich gut verstehen aber denke nicht darber nach daß du ihr nicht die ganze zeitr die Hand gehalten hast weil du alles getan was in deiner Macht stand und ich weiß das unsere lieben Verstorbenen es genau so sehen ich wünsche dir noch sehr viel Kraft
    :30: Ixel

  • ixel - du hattest traumatische erlebnisse, daß tut mir unendlich leid für dich ... aber beim letzten atemzug haucht man das leben aus (sterben ist ein vorgang mit einer geburt vergleichbar) ich kann das gegenteil berichten, war beim sterben meines vaters dabei - ich wiederum werde niemals seine mit grossen pupillen weitaufgerissenen augen - die die herrlichkeit gesehen haben müssen vergessen und seine entspannte körperhaltung ... und binnen einen halben jahres - stirbt öfters der zweite partner - dies ist kein einzelfall - ist das nicht *schön* wenn einer den anderen hier nicht zurücklassen möchte ...
    eva
    PS:. jetzt nach dem tod meiner schwester, mein schwager hält sich momentan tapfer (hatte auch schon 2 herzinfarkte und wird heuer 75ig), aber sie waren 53ig jahre verheiratet - vielleicht holt sie ihn zu sich - wer weis ... es ist ihr gemeinsamer weg!

  • Liebe Ingrid,


    wie gehts dir denn? :24: . Hast du den heutigen Tag halbwegs gut überstehen können? Magst erzählen?
    In Gedanken bei dir, auch hier brennt eine Kerze
    Jutta

    Der Tod eines geliebten Menschen ist wie
    das Zurückgeben einer Kostbarkeit,
    die uns Gott geliehen hat.