Mein Mann ist tot und unser Baby ist erst sieben Monate alt

  • hallöchen Goldelse - habe ich deinen namen mal überlesen?


    du hast noch keine zeit zum trauern ... das kommt noch und wegen deiner mutter - nimm doch ihre hilfe in anspruch - zwecks kleinen, damit du ein wenig durchatmen kannst, aber ich rede es mir leicht - kenne nicht euer verhältnis und wohngegebenheiten, ausserdem ist er noch ein ganz kleiner zwerg *knuddel* schön - das du hin hast - du hast einmal geschrieben ... gott scheint ein leben gegen das andere ausgetauscht zu haben ... ich habe mir das bei deinem ersten beitrag gedacht ...


    eva

  • Liebe Goldelse,
    sei herzlich willkommen hier! Alles ist noch so frisch und es ist ungerecht, was euch passiert ist. Da sind die Warum-Fragen, die dir keiner beantworten kann, die Trauer und das Baby!
    Wie kommst du denn alleine mit dem Kleinen klar? Hast du manchmal Zeit für dich zum Durchatmen?
    AL
    Christine

  • Christine, naja das mit unserem Zwerg ist nicht so einfach, er schläft untertags so gut wie nicht, bin also eigentlich den ganzen Tag mit ihm beschäftgt, was aber auch gut so ist weil ich dadurch nicht zum nachdenken komme.Verschnaufpausen gibts da halt wenige, und im Moment wehre ich mich auch dagegen dass ich ihn mal für ein paar Stunden bei wem anderen lasse, ich möchte nämlich nicht dass er das Gefühl hat dass ich jetzt auch noch weg bin... Außerdem ist doch er derjenige der mich im Moment echt am Leben hält. Als vor ein paar Tagen meine Mama mal mit ihm spazieren war und ich allein daheim, sie wollte auch dass ich mich mal ein bißl ausruhe, bin ich wie eine Wahnsinnige durchs ganze Haus gelaufen und habe in den Jacken, Hosen, usw. von meinem Mann zu stöbern angefangen. Ich weiß selbst nicht was ich gesucht habe... Aber zur Ruhe bin ich erst wieder gekommen als mein Kleiner wieder da war!
    Es ist halt im Moment alles furchtbr schwer und ich weiß oft selbst nicht was ich will...

    Immer, wenn wir von dir erzählen,
    fallen Sonnenstrahlen in unsere Seelen.
    Unsere Herzen halten dich gefangen,
    so, als wärst du nie gegangen.
    Was bleibt, sind Liebe und Erinnerung.


    Es ist schwer, dass Du gegangen bist,
    aber es ist schön, dass es Dich gegeben hat.

  • Und heute ist wieder mal ein Sonntag, der letzte Tag den wir gemeinsam hatten, den ganzen Tag denk ich schon dran... Morgen sind es "schon" sechs Wochen dass er gehen musste. Und ich hoffe immer noch dass einfach die Tür aufgeht, er hereinkommt und zu uns sagt "Da bin ich wieder meine Süßen"! Immer noch denke ich darüber nach ob ich es nicht irgendwie verhindern hätte können und warum ich nicht gleich dem Notarzt nachgefahren bin sondern mich auf die Aussage des Notarztes verlassen habe, dass ich erst am späten Vormittag kommen brauche weil er im KH ja sowieso noch untersucht und behandelt wird. Ich hätte ja unseren Zwerg einfach mitnehmen können! Aber nein, da verlässt man sich auf die Aussagen fremder Leute und genau das ist falsch! So hätte ich vielleicht doch noch in seinen letzten Minuten bei ihm sein können... Das schmerzt unerträglich!

    Immer, wenn wir von dir erzählen,
    fallen Sonnenstrahlen in unsere Seelen.
    Unsere Herzen halten dich gefangen,
    so, als wärst du nie gegangen.
    Was bleibt, sind Liebe und Erinnerung.


    Es ist schwer, dass Du gegangen bist,
    aber es ist schön, dass es Dich gegeben hat.

  • Ich möchte mich mal bei euch allen für eure netten, hilfreichen Worte bedanken!
    Aber heute konnte ich nicht mehr, bin echt am zusammenklappen, mir wird grad alles zuviel. Aber zum Glück ist meine Mama heute gekommen die sich jetzt um unseren Kleinen kümmert, ich lieg schon den ganzen Tag auf der Couch und schlafe und dabei fehlt mir mein Mann sosehr. Sobald ich munter bin kommen wieder die Tränen. Viele Tage konnte ich nicht weinen aber heute überkommts mich ständig. Ich weiß echt icht wie ich das Leben mit unserem Zwerg ohne meinen Mann schaffen soll! Er fehlt mir überall! Am liebsten würde ich sofort zu ihm, kann ich aber nicht, ich muss ja für unseren Oliver da und stark sein. Ich hoffe echt dass ich es schaffe!

    Immer, wenn wir von dir erzählen,
    fallen Sonnenstrahlen in unsere Seelen.
    Unsere Herzen halten dich gefangen,
    so, als wärst du nie gegangen.
    Was bleibt, sind Liebe und Erinnerung.


    Es ist schwer, dass Du gegangen bist,
    aber es ist schön, dass es Dich gegeben hat.

  • Liebe Goldese!


    Auch ein herzliches Willkommen von mir!


    Ich denke der Schlaf hat dir Mal gut getan und auch der Tränenfluss - danach gehts einem manchmal a bissl besser, wenn die "Schleusen" geöffnet sind.


    Liebe Goldelse, nun scheint der "Berg" so hoch und du glaubst es nicht zu schaffen. Vieles liegt vor dir, soo viele Behördengänge, das alleinige da sein und verantwortlich sein für deinen kleinen Sohn (lieben Dank für das Foto reinstellen von euch dreien!), keine Schulter zum Anlehnen haben. Aber liebe Goldese, du wirst es schaffen, Schritt für Schritt und ganz alleine bist du nicht, deine Mama steht dir zur Seite und bestimmt auch Andere. Aber ich kann dich verstehen, die Welt sieht nun so traurig und leer aus ohne deinem geliebten Mann! Deine Trauer kostet viel Kraft, das ist klar, fordere nicht zu viel von dir. Ist ja super, wie du für euren Zwerg da bist. Und nimm auch ruhig ohne schlechtes Gewissen Hilfe an.


    Ach, deine Schmerzen, weil du in den letzten Momenten nicht bei deinem Mann sein konntest ;( , kann dich verstehen, auch ich konnte nicht bei meiner Mama sein. Sie war im Krankenhaus und ich konnte sie die zwei letzten Tage nicht besuchen, weil ich eine Darmgrippe hatte und wir beide nicht wollten, dass sie angesteckt wird. Man kann ja vorher nicht ahnen, wie schnell alles geht, was alles passiert, man entscheidet halt im Moment, so wie man es für richtig hält und hinter her wüsste man es dann besser. Aber ich denke, du hättest während der Behandlung ohnehin nicht bei deinem Mann sein können. Und euer Oliver hätte deine Nervosität volle gespürt und auch die Panki, wäre wahrscheinlich auch nicht gut für ihn gewesen.


    Und der Streit am Vorabend bealstet dich auch, aber denk dir Mal, du wärest auf die Schnelle gestorben und deinen Mann würde der letzte Streit belasten, was würdest du ihm sagen wollen? Ihr seid eine junge Familie mit einem Baby, da läuft es schon Mal etwas anders, aber dein Mann wusste, dass du ihn liebst. Und das ist schon Mal gaaanz viel Wert.


    Hast schon Mal bei Lunabel nachgelesen?


    Ich wünsche dir viel Kraft und schau nicht zu weit voraus, einen Schritt nach dem anderen.


    Herzlichst


    Linda

  • Linda, ja ich würde auch nicht wollen, dass mein Mann deswegen ständig nachdenkt aber es schmerzt trotzdem furchtbar. Kannst du mir bitte sagen was Lunabel ist, kenn ich leider nicht... Ja und nach dem schrecklichen Mittwoch gehts mir tatsächlich etwas besser, das Weinen hat echt gut getan, vor allem weil ich ja vorher schon viele, viele Tage nicht weinen konnte.


    Mein Tagebuch mit Briefen an meinen Mann wird auch immer voller, ständig hab ich ihm was zu erzählen oder jammere ihn nur an, aber nach dem Schreiben gehts meist auch etwas besser. Außerdem bin ich grad dabei, ein Fotoalbum zu machen, zur Erinnerung an mich aber auch für unseren Oliver damit er sich wenigstens mal ein paar Bilder von seinem Papa anschauen kann. Und wer weiß was mit Fotos auf Festplatten in vielen Jahren passiert, ausgedruckt sind sie doch für immer.
    Und gestern hat Oliver seinen ersten Zahn bekommen, ich hab mich zwar gefreut war gleichzeitig aber auch furchtbar traurig weil wir diesen Moment nicht mehr mit meinem Schatz teilen können. Aber ich weiß, dass noch viele solcher Momente kommen werden...
    Ich hoffe, dass wenigstens irgendwann auch wieder die Freude am Leben kommen wird und ich nicht nur für unseren Kleinen weitermache...

    Immer, wenn wir von dir erzählen,
    fallen Sonnenstrahlen in unsere Seelen.
    Unsere Herzen halten dich gefangen,
    so, als wärst du nie gegangen.
    Was bleibt, sind Liebe und Erinnerung.


    Es ist schwer, dass Du gegangen bist,
    aber es ist schön, dass es Dich gegeben hat.

  • Hallo Goldelse,


    erstmal möchte ich dir sagen, dass es mir wahnsinnig leid tut, was dir passiert ist. Es ist so hart und ungerecht, gerade wenn man mit einem noch kleinen Kind zurück bleibt, das ein Recht auf seinen Papa hätte.
    Bei uns ist der Unfall, bei dem mein Lebensgefährte und Vater meines damals 4jährigen Sohnes ums Leben kam, nun 1 1/2 Jahre her. Es war auch so, dass wir uns nicht verabschieden konnten und es tut mir auch weh, dass ich ihn beim Sterben nicht begleiten konnte. Er war schon tot, als wir die Nachricht vom Unfall bekamen.
    Mit "bei Lunabel nachlesen" meinte Linda wohl mich und unser Schicksal.


    Bei dir ist es ja nun erst 6 Wochen her, das ist noch eine ganz kurze Zeit, um sowas zu realisieren. Da ist man noch so im Schock, dass man das ganze Ausmaß noch gar nicht begreifen kann. Mir hat es immer geholfen, wenn ich Ruhe hatte um zu weinen und mich mit dem ganzen Geschehen auseinander zu setzen. Es ist heute noch so, dass ich es ab und zu brauche, mich mit seinen Dingen und Andenken zu befassen... natürlich werde ich dann auch oft traurig und heule, aber dennoch brauche ich dieses Versenken und Beschäftigen, um das schreckliche Erlebnis zu verarbeiten. Es bringt nichts, sich immer nur abzulenken.
    Deine Mutter macht sich wahrscheinlich unheimlich Sorgen um euch beide und hätte halt am liebsten, dass es dir baldmöglichst wieder besser geht. Bei uns hat dann meine Mutter auch sehr oft angerufen, sie wohnt ja etwas weiter weg, und ich hab mich dadurch sehr kontrolliert und unter Druck gesetzt gefühlt. Ich wollte einfach meine Ruhe haben und in Ruhe trauern dürfen. Leider verstehen das die meisten Menschen, die noch nie in dieser Situation waren, nicht und wollen einen oft "antreiben", dass man möglichst viel unternehmen soll, sich nicht hängen lässt... mich nervt das heute noch. Man findet mit der Zeit selber langsam raus, was einem gut tut und was man machen möchte. Auch, welche Menschen einem gut tun und zu welchen man am besten wenig Kontakt hat, weil sie mit der Trauer nicht umgehen können.


    Spür einfach in dich rein und nimm dich und deine Bedürfnisse ernst.


    Das Gute ist: mit der Zeit wird es besser. Ich kann dir wirklich versichern, dass es uns inzwischen deutlich besser geht, als noch vor einem Jahr. auch mein Sohn ist wieder stabil und er wird nun bald ein Schulkind.
    Wie hat dein Sohn auf den Verlust des Papas reagiert? Konntest du was feststellen? Es würde mich freuen, wenn du ein paar Zeilen schreiben magst.


    Ganz liebe Grüße, du bist nicht allein! :30:


    Melanie

  • Liebe Goldelse!


    Das mit dem Tagebuch schreiben und mit den Fotos finde ich prima. :thumbsup:
    Nach dem Schreiben sind so manche Gedanken klar ausgesprochen, man konnte es "anbringen", es wird geduldig "zugehört", danach gehts etwas leichter, nicht wahr?
    Ja, und die Fotos finde ich auch wichtig, dass du sie ausgedruckt hast. Könnte auch mit dem PC Mal irgendwas sein.
    Vertrau darauf, dass irgendwann die Freude zurückkehrt, aber es dauert halt seine Zeit.


    Entschuldige bitte, dass ich dir nicht erklärt habe, wer "Lunabel" ist.


    An Lunabel:
    Ich danke dir für deinen Beitrag. Ja, ich meinte deine Geschichte mit deinem Schicksal. Danke für deine schnelle Reaktion!


    Seid lieb gegrüßt :30:


    Linda

  • Leider stehe ich im Moment manchmal echt neben mir, bin nicht mal auf die Idee gekommen dass Lunabel jemand hier im Forum sein könnte... ?(
    Aber Linda danke für den Hinweis.
    Es tut mir echt leid für euch zwei dass auch ihr nicht in den letzten Minuten bei euren Liebsten sein konntet! Ich weiß nicht wie es euch geht aber ich hab halt ständig das Gefühl in allein gelassen zu haben...


    Weil Oliver noch so klein ist hoffe ich dass ihn dieser Verlust nicht weiter beeinflusst. Ja er war die ersten Tage etwas unruhig, was aber vielleicht auch damit zusammenhängt dass ja ständig viele Leute da waren, trotzdem bin ich auch fest davon überzeugt dass ihm sein Papa gefehlt hat, er war ja die letzten Wochen ständig da und hat sich sehr um unseren Kleinen gekümmert. Ich hab ihm halt dann die ersten Tage ein ungewaschenes Hemd von seinem Papa in sein Bettchen gelegt damit er zumindest noch den Geruch hat. Aber ansonsten war und ist er derjenige der mir mit seinem Lachen auch mal ein Lächeln entlocken kann. Ich hoffe halt dass Oliver durch das Erlebte nicht auch Verlustängste entwickelt, vor allem da er ja auch drei Tage nach der Geburt von mir getrennt war weil er auf der Intensivstation behandelt werden musste...


    Ja und das mit meiner Mutter, sicher bin ich froh dass sie mich unterstützt aber wie du sagst Lunabel, auch ich komme mir oft kontrolliert und wie ein kleines Kind behandelt vor: was machst du heute, zu wem fährst du, kenn ich diejenigen, usw. Sie weiß zwar wie das ist denn Mann zu verlieren da ja mein Vater 2004 ebenfalls an einem Herzinfarkt verstorben ist nur konnte sie monatelang nicht allein sein, brauchte dauernd mich oder jemand anderen um sich, ich brauch halt auch oft Zeit für mich und das ist für sie anscheinend schwer zu verstehen.


    Aber Lunabel, du gibst mir Hoffnung dass es irgendwann erträglicher wird, auch wenn es doch immer wieder Rückfälle geben wird... Im Moment bin ich allerdings froh dass Oliver noch so klein ist, dass ich ihm nicht auch noch erklären muss wo sein Papa ist, das kann ich dann machen wenn er es versteht, ich glaube nämlich dass es furchtbar schwierig ist einem vierjährigen zu erklären dass sein Papa nie wieder kommen wird...

    Immer, wenn wir von dir erzählen,
    fallen Sonnenstrahlen in unsere Seelen.
    Unsere Herzen halten dich gefangen,
    so, als wärst du nie gegangen.
    Was bleibt, sind Liebe und Erinnerung.


    Es ist schwer, dass Du gegangen bist,
    aber es ist schön, dass es Dich gegeben hat.

  • Guten Morgen, liebe Goldelse!


    Ich hoffe ihr hattet eine gute Nacht und konntet ein bißchen entspannen. Heute ist ja wieder ein Sonntag und anfangs hat man schon fast Horror vor diesen Tagen, die ja eigentlich zum Erholen und Genießen da sein sollen. Hast du heute was vor? Oder wollt ihr eure Ruhe haben?


    Das ist ja so toll, der erste Zahn!! Ich kann deine Freude und die gleichzeitige Wehmut, dass du das nicht mehr mit deinem Mann teilen kannst, so gut verstehen.
    Mir geht's gerade wieder genauso, weil Johannes ja nun bald eingeschult wird und ich hätte Ulrich so viel zu erzählen... war alleine auf dem Schulinfoabend und hatte richtig Horror davor. Letzten Endes waren dann doch die meisten Mamas alleine da, es war also gar nicht so, dass ich da als Alleinerziehende irgendwie aufgefallen bin. Das blöde ist halt, dass man zu den normalen Alleinerziehenden auch irgendwie gar nicht dazu gehört, weil man sich ja nicht freiwillig getrennt hat. Und die Themen, die bei Alleinerziehenden Dauerbrenner sind, wie z. B. Streitigkeiten mit dem Ex-Partner, Unterhaltszahlungen, Besuchsregelungen... kann man gar nicht nachvollziehen. Ich denke mir dann schon manchmal, dass die doch froh sein sollen, dass sie überhaupt noch den Papa für die Kinder haben und nicht so völlig alleine dastehen.


    So bin ich nun sehr froh, dass wir eine neu gegründete Trauergruppe für Kinder und deren hinterbliebene Elternteile haben, wo wir alle zwei Wochen hingehen. Da wird man wirklich verstanden und das tut so gut. Vielleicht gibt es ja sowas auch in deiner Nähe?


    Aber auch dieses Forum ist eine gute Hilfe. Und natürlich auch, dass du ein Kind von deinem Mann hast. Das ist ein unglaublich großes Geschenk, auch wenn es die ersten Jahre sehr viel Kraft kostet. Aber es schenkt einem viel mehr zurück!


    Irgendwann wirst du wieder kleine Dinge des Lebens genießen können, irgendwann wieder Frieden mit der Welt schließen können. Ich bin ganz sicher, dass das nach und nach wieder kommt. Setz dich nicht unter Druck - ich hätte auch nie gedacht, dass es so lange dauert und bin fast verzweifelt beim Gedanken, wenn mir gesagt wurde, in einem Jahr schaut es schon ein bißchen besser aus. Das kam mir so unendlich lange vor.
    Aber es braucht einfach die Zeit - und das gute daran ist, dass man sich durch die schwere Situation als Mensch weiterentwickelt, auch im Positiven. Ich bin inzwischen viel offener anderen Menschen gegenüber. Mich freut ein Lächeln eines Fremden wirklich... es sind so kleine Dinge. Und ich hätte nie gedacht, dass ich einen Kindergeburtstag mit sieben Kindern alleine hinbekomme. Man wächst über sich hinaus!


    Ich wünsche dir, liebe Goldelse, ganz viel Zuversicht und Vertrauen ins Leben!


    Und schreib uns, wann immer dir danach ist.


    Liebe Grüße


    Melanie mit Johannes

  • Lunabel, danke für deine tröstenden Worte. Wir waren heute den ganzen Tag fort, zuerst bei meiner Mama und dann bei guten Freunden. Sonntage allein zuhause sind im Moment der Horror für mich, waren immer unsere Kuscheltage, vor allem jetzt wo dieses Wochenende die Formel 1 wieder beginnt. Da haben wir immer zusammen auf der Couch gelegen und F1 geschaut... Und auf das haben wir uns schon seit dem letzten Rennen der letzten Saison wieder gefreut. Es sind oft nur diese Kleinigkeiten die dann umso mehr schmerzen.
    Das mit den Elternabenden fürchte ich auch, ich allein und unser Oliver der einzige der keinen Papa mehr hat...
    Wegen solchen Trauergruppen muss ich mich mal erkundigen, das ist eine gute Idee die mir vielleicht auch helfen würde.


    Beim Fotos sortieren ist mir auch aufgefallen, dass mein Mann das letzte Jahr irgendwie ganz extrem gealtert ist, wie wenn er schon krank gewesen wäre... Nur fällt einem das natürlich nicht auf wenn man einen Menschen jeden Tag sieht. Es tut mir so leid und ich mache mir solche Vorwürfe dass ich ihm nicht helfen konnte! Hätte ich nicht irgendwas merken sollen?

    Immer, wenn wir von dir erzählen,
    fallen Sonnenstrahlen in unsere Seelen.
    Unsere Herzen halten dich gefangen,
    so, als wärst du nie gegangen.
    Was bleibt, sind Liebe und Erinnerung.


    Es ist schwer, dass Du gegangen bist,
    aber es ist schön, dass es Dich gegeben hat.

  • Hallo Goldelse,


    gut, dass ihr ein bißchen Gesellschaft hattet gestern. Dann hat man nicht so viel Zeit zum Grübeln und Melancholisch werden. Wir waren gestern auch erst mal ganz müde und kraftlos daheim, hatten aber auch nachmittags eine Einladung, die dann sehr nett war.


    Heute war für uns allerdings ein ganz harter Tag: wir mussten die Kleidungsstücke, die Stiefel und den Motorradhelm meines verstorbenen Lebensgefährten aus der Asservatenkammer der Staatsanwaltschaft abholen. Ich bekam vor kurzem einen Brief, dass das Verfahren abgeschlossen ist (nach 1 1/2 Jahren!) und die persönlichen Sachen abgeholt werden müssen (mit Fristsetzung), sonst werden sie vernichtet ?(
    So ein typisches Beamtenschreiben halt - grauslich unpersönlich und irgendwie verletzt es einen, dass es für den Staat nur ein Fall ist. Daran werde ich mich nie gewöhnen.
    Nun habe ich vorhin den Karton ausgepackt, zum Glück konnte ich die Schachtel ungeöffnet erst mal mit nach Hause nehmen. Aber als ich dann das blutbefeckte Halstuch in den Händen hielt, das er beim Motorradfahren immer trug... das war ein richtig beschissenes Gefühl. Entschuldige die Ausdrucksweise, aber genauso hat es sich angefühlt. :95:


    Im Moment würde ich die Sachen am liebsten allesamt wegschmeißen - so aus einem Impuls raus. Aber vielleicht bereue ich es dann doch irgendwann. Sie machen mich bloß so traurig und leider riechen sie überhaupt nicht mehr nach ihm. :13:


    Die Vorwürfe, die du dir machst, kann ich schon verstehen... aber es bringt einfach nichts. Und ich bin davon überzeugt, dass er wusste, dass du ihn über alles geliebt hast, ganz egal, wie oft ihr gestritten habt. Mir tut es jetzt auch sehr leid, dass Uli und ich oft gestritten haben, aber das war halt so. Deswegen war die Liebe nicht weniger. Wenn man sich liebt, ist man ja auch viel verletzlicher, als wenn einem der andere schon längst egal ist.


    Ich wünsch euch eine Woche, die erträglich ist.


    Melanie

  • Lunabel ich kann dich gut verstehen dass dir das schwer gefallen ist, mir haben sie im Krankenhaus einfach seine Sachen in die Hand gedrückt und ich schaffs einfach nicht sie wegzuräumen... Und einige seiner Kleidungsstücke verlieren bereits jetzt ihren Geruch und dabei würde ich ihn noch so gerne riechen... Aber gut ich schaffs auch nicht irgendwas anderes von ihm wegzuräumen, sogar seine Jeans liegt noch auf der Couch, die Zahnbürste im Badezimmer, seine Medikamten am Nachtkasterl,... für mich wär das so wie wenn ich ihn rausschmeißen würde und das kann ich doch nicht!


    Heute hab ich ihn bei meiner Lebensversicherung als den Begünstigten rausnehmen lassen, das war wieder sowas endgültiges was mir gezeigt hat dass er nicht mehr bei mir ist und auch nie wieder kommen wird.

    Immer, wenn wir von dir erzählen,
    fallen Sonnenstrahlen in unsere Seelen.
    Unsere Herzen halten dich gefangen,
    so, als wärst du nie gegangen.
    Was bleibt, sind Liebe und Erinnerung.


    Es ist schwer, dass Du gegangen bist,
    aber es ist schön, dass es Dich gegeben hat.