Hallo Allesamt,
ich weiß nicht ob hier ein Stuhl für mich frei sein wird da meine Situation nicht verrückter sein könnte. Nach knapp 20 Jahren Ehe - die seine Höhen und Tiefen hatte - verstarb mein Mann am 23. Juni dieses Jahres nachdem ich ihn für gute 3 Jahre als schwerst Lungenerkrankten gepflegt hatte. Sieben Monate vor seiner Diagenose hatte er mich für eine andere Frau ver-
lassen, die ihn dann aber ratzfatz vor die Tür jagte als er seine Diagnose bekam. Ich nahm ihn erneut auf weil er mir elend leid tat und ich wußte das er sonst niemanden gehabt hätte der ihm zur Seite gestanden hätte.
Als er verstarb haute es mir den Boden unter den Füßen weg, obwohl er inzwischen im Hospiz war und ich wußte das sein Tod eine Frage von Wochen oder gar nur Tagen war.
Zwei Tage später jedoch kam der nächste Schock. Ging zur Bank um das Fiannzielle zu klähren und stand plötzlich vor leeren und haushoch überzogenen Konten. Wenig später entdeckte ich das er schon recht lange im Internet unser Geld ver-
zockte. Supergau als ich entdeckte das er seine Zeit im Hospiz damit verbracht hatte, um auf sehr bewußte Weise seine Konten restlos zu leeren und haushoch zu überziehen.
So quälen mich nun eine maßlose Traurigkeit das ich den Mann an meiner Seite nie wirklich kannte denn seit Dem entdeckte ich das er schon lange ein Doppelleben geführt hatte -
, eine enorme Enttäuschung über sein so völlig gewissenslose Verhalten mir gegenüber, und ein riesiges Vermissen des Menschens in den ich mich einst so sehr verliebt hatte.
In der Zusammenfassung ein tägliches hoch und runterrasen der gesamten Achterbahn der Gefühle.
Was der Sache nicht weiterhilft ist das ich überall nur Menschen begegne die in aufrichtiger tiefster Trauer leben weil bei ihnen der Tod in eine "heile" Welt kam.
Hanna