Ach Katarina,
wenn es doch so einfach wäre! Habe inwischen gemerkt das ich gut futtern kann wenn in Gesellschaft. Aber wenn alleine ist es leider immer wieder der selbe Katzenjammer.
Erst fehlt es an der totalen Lust was für mich zu kochen und wenn diesen Schritt geschafft habe fühle ich mich schon nach wenigen Happen randvoll. Was das Frühstück betrifft falle ich immer wieder in das selbe alte Verhaltensmuster, bzw. war schon immer ein echter Morgenmuffel, und tagsüber kommt der Heißhunger so meist am späten Nachmittag. Schiebe ich mir was rein kann ich das Abendessen vergessen - da ich mich auch da sehr schnell randvoll fühle, und warte ich bis auf später ist dann der Heißhunger so groß das es die Vorbereitung von Eßbarem extrem schnell gehen muß. Ja, und ihr kennt das ja sicher Alle selber - schnell reinwürgen macht extrem schnell "satt". Und trotz Allem nehme ich nicht einmal ein Gramm ab - worüber ich mich sogar noch freuen könnte wenn dem so wäre.
So besteht mein Alltag stehts aus großer Vorfreude auf lecker Essen, und dem immer wieder nicht klappen wie es sein sollte. Das ist so manches Mal so frustrierend für mich das ich schon so manches Mal vor meinem fast noch vollem Teller gesessen habe und geheult habe. Verrückt oder was? Dabei bin ich nicht einmal zu faul um gut für mich zu sorgen, denn wenn ich einkaufen gehe mache ich das sehr bewußt und mit viel Vorfreude auf meine geplanten Mahlzeiten. Vermutlich hat es viel mit meiner nun sehr veränderten Lebenssituation zu tun, denn als mein Mann noch viel Dank seines Berufes von zuhause weg war hatte ich dieses Problem nicht. Eher habe ich das gut genossen 1-2 Wochen hier und da "Urlaub" von der Küche zu haben. Vermutlich empfand ich Das so weil ich wußte das er in absehbarer Zeit wieder nach Hause kommen würde und ich mich auf ausgiebige gemeinsame Mahlzeiten freuen konnte.
Vermutlich nicht zu unterschätzen das es sich möglicherweise in mein Unterbewußtsein eingebrannt hat das Essen oft ein riesiger Streitpunkt war als es ihm immer schlechter ging. Dies weil ich stehts nach seinem Wunsch kochte und er dann kaum etwas davon essen wollte/konnte. Dann all seinen eigenen Frust an mir ausließ bis mir selber aller Appetit und Hunger vergangen waren. Als er nicht mehr die Treppen im Haus schaffte aßen wir getrennt weil er auch meine Gesellschaft nicht mehr wollte. Strengte ihn angeblich zu sehr an beim Essen. Heute weiß ich das er nur seine Ruhe haben wollte um ohne mein Wissen im Internt zu zocken. Also saß ich mit meinem Essen meist alleine vor dem TV obwohl ich einen Mann im Haus hatte und nicht wirklich alleine war.
Blicke ich heute zurück fing der heutige Teufelskreis eigendlich schleichend schon zu der Zeit an, denn als er dann ins Krankenhaus und Hospiz kam war ich meist viel zu übermüded und dermaßen gestressed das an Essen gar nicht zu denken war. Ja, wärend der Zeit bestand meine Er-
nährung meist aus dem Sandwich was ich mir mitnahm um ihm beim Mittagessen Gesellschaft zu leisten.
Liebe Katarina, Du kannst es mir glauben ich würde sonst was dafür geben dieses völlig ungesunde Verhalten wieder gut in den Griff zu bekom-
men, denn das sich Jemand in absehbarer Zeit regelmäßig zu mir gesellen würde ist vorerst eher sehr unwarscheinlich.
Ich hoffe das Du Deine Hungerattacke gut und genußvoll stillen konntest,
Hanna