"nie - wieder"

  • Liebe Angie,
    ich habe Verständnis dafür, dass Du in Deinem Schneckenhaus sein willst. Im Prinzip mache ich es auch nicht anders.
    Da ich derzeit weder Autofahren noch Gehen kann, bleibt mir nichts anders übrig. Niemand kann verstehen, dass ich mich in meinem Garten nicht auf die Terrasse setze. Ich kann mich nicht dazu überwinden, allein da draußen zu sitzen. Alfred und ich sind oft gegen Abend da gesessen und haben auf die Sterne gewartet. Außerdem sehe ich schon 12 Jahre nur diesen Garten.
    Es kommt mir schwer von den Lippen, zu sagen "mein Garten", " mein Haus". Ich fühle es nicht so.
    Einerseits geht es mir schlecht, wenn ich so einsam bin. Aber anderseits, kann ich all die guten Ratschläge nicht mehr aushalten, weder am Telefon, noch wenn mich doch ausnahmsweise wer besucht. Es ruft ohnehin kaum noch wer an und es kommt auch niemand mehr. "Mit Krankheit kann ich nicht umgehen". Manche Menschen sind da sehr direkt, verletzend. Monatelang habe ich gewartet, ob sich wer meldet. Diese Erwartungshaltung hat mich fast umgebracht. Jetzt habe ich sie nicht mehr.
    Meine Tochter kommt jetzt beinahe täglich, also öfter als nur einmal in der Woche. Sie ist zufällig gekommen, als ich gerade einen schweren Herzanfall hatte, das hat sie sehr erschreckt. Jetzt versucht sie mich, mittels ihrer Methoden zu behandeln (alternativ, esoterisch, ......??). Gegen die Trauer kommt sie damit nicht an und das kann sie nicht verstehen. Es war doch auch ihr Vater?
    Ich schaffe es nicht die Menschen anzurufen, die mir helfen können meine häuslichen- und Gartenprobleme zu lösen.
    Natürlich gegen Bezahlung, aber sie sind nette Menschen. Ich schaffe es nicht. Ist das bereits Depression?
    Ich hoffe sehr, dass es Dir bald besser geht. Ich wünsche es Dir.
    Alles Liebe, Nachbarin
    Mefa


  • Liebe mefa,
    warum schaffst du es nicht diese Menschen anzurufen? Ist es dir unangenehm auf Hilfe angewiesen zu sein oder fehlt dir der Antrieb zu telefonieren? Warum hast du der Gutachterin nicht die Wahrheit gesagt? Ich denke auch, dass du dringend Hilfe brauchst für die Hausarbeit und den Garten, wenn da eine Hilfe käme, die hier nach dem Rechten sieht, dann hast eine große Belastung weniger. Dasheißt ja nicht gleich, dass man dir alle Selbstständigkeit nimmt.
    AL Christine

  • Liebe Christine,
    Mir fehlt der Antrieb und die Entscheidungskraft. Die drei Operationen haben mir mein letztes bisschen Kraft genommen und ich bin unheimlich müde und habe immer wieder Ancina pectoris-Anfälle. .
    Vom Spital aus hat man einen Antrag auf Erhöhung des Pflegegeldes gestellt. Da kam eine Gutachterin, der ich sagen musste, wer mich jetzt pflegt. Ich konnte nicht sagen, ich mache alles allein. Daher gab ich an, dass mir meine Tochter und die Familie hilft, obwohl es nicht stimmt. Ein Alptraum für mich.
    Meine Putzfrau kommt jetzt wieder jede Woche. Mir dem Anruf meiner zwei Gärtner muss ich noch warten. Die wollen um 8 Uhr zum arbeiten anfangen, da bin ich noch im Tiefschlaf. Vorher muss ich noch eine Reihe von Terminen vereinbaren,
    das ist eine Koordinationsfrage.
    Es fällt mir nicht schwer Hilfe anzunehmen, vor allem dann, wenn ich es bezahle. Schwer fällt es mir bei meiner Familie,
    da sie keine Zeit haben (wollen) und mich spüren lassen, dass ich eine Belastung bin.
    Das ist so ein Teil meiner Lage.


    Liebe Grüße
    Mefa

































  • Liebes Rabelein,


    als ich Deinen SOS-Ruf (14. August) gelesen habe, musste ich weinen. Deine Schwierigkeiten sind andere, als meine. Ich kann Deine Ängste nachfühlen. Es ist ganz einfach zu viel, was da auf Dich einstürzt. Ich wollte Dir sofort antworten, aber mein Schreiben hat der Computer gefressen. Und dann hatte ich die Kraft nicht mehr.
    Ich habe gelesen, dass es Dir inzwischen besser geht, ich hoffe, dass es tatsächlich so ist.


    Mein Problem ist eher, dass ich oft tagelang mit niemanden reden kann, da ich ja immer nur zu Hause sein kann. Eine Nachbarin hat mir eine Türmatte gebracht, mit der Aufschrift "Home sweet Home ". Am liebsten würde ich es ihr um die Ohren hauen. Mein Haus empfinde ich eher als Gefängnis. Noch dazu bin ich nicht in der Lage, es so umzugestalten, wie ich es gern möchte.


    Nach der Operation der Nervenkompression im April hoffte ich, endlich schmerzfrei gehen zu können, nach dreieinhalb Jahren und mehr. Ein großer Irrtum. Dank einer Wundinfektion wurde ich noch zweimal operiert, innerhalb einer Woche. Jetzt habe ich noch immer Schmerzen und obendrein im Oberschenkel neben dem Knie ein großes tiefes, hässliches Loch. (Hoffentlich wiederhole ich mich nicht.) Nach den letzten beiden Op´s musste ich jeweils drei Tage ruhig liegen. Am Rücken und möglichst bewegungslos. Das raubte mir mein letztes bisschen Kraft. Kurz sprach man von Beinamputation.

    Am Morgen kann ich auch nach 9 Stunden Schlaf kaum aufstehen. Frühstück machen ist eine Herausforderung.
    Das Schlimmste ist, dass ich meinen Mannso sehr vermisse. Wenn ich allein beim Tisch sitze, muss ich heulen und das jeden Tag. Der Film der Erinnerungen läuft und läuft, in 55 Jahren ist viel geschehen.


    Kurz bevor die Leukämie bekam, waren wir in Bad Ischl. Alfred auf Reha wegen seiner Herzprobleme und ich war in einem Hotel. Wir waren dort schon dreimal. Am Abend kam Alfred immer zu mir ins Hotel und wir tranken ein Glas Wein.
    Bei unserem vierten Aufenthalt schafften wir beide den Weg nicht mehr. Wir trafen uns auf halben Weg, an der Promenade und tranken dort in einem Kaffeehaus etwas. Er war immer früher dort als ich, er kam mir entgegen. Er war schlank und groß, er trug einen schwarzen Mantel und seine geliebte Seemannskappe. Wir gingen aufeinander zu und ich weiß nicht mehr, wie das war als wir zusammentrafen. Und das ist eine Gedanke, der mich quält.


    Für die Umwelt bin ich bereits gestorben. Freunde und Bekannte kündigen Besuche an, die nie passieren. Sie rufen nicht mehr an und wenn ich sie anrufe, brechen sie sehr bald ab. So ist es, wenn man nichts mehr zu bieten hat.
    Früher haben sie bei mir "gefressen" , oder Räume genutzt. die ich zur Verfügung stellte, jahrelang.


    Ich weiß nicht, wofür ich noch weitermache.


    Hoffentlich geht es Dir besser.
    Liebe Grüße
    Mefa



  • Liebe mefa,
    deinen Ärger über die Familie und die Bekannten kann ich nachvollziehen. Ich weiß auch wie sich Antriebslosigkeit anfühlt und die quälende Müdigkeit der Depression. Aber gerde deshalb, wäre es wichtig gewesen, der Gutachterin zu sagen, dass du einen Pflegedienst brauchst, der zweimal am Tag zu dir kommt. Wenn die Familie nicht pflegen kann oder will, gibt es ja eine professionelle Lösung....
    AL und lass sich fest drücken!
    Christine

  • Liebe Christine,
    bei dem Besuch der Gutachterin ging es nur darum, ob ich € 200,-- Pflegegeld mehr im Monat bekomme. Wer mich dann pflegt, ob Familie oder jemand von einer Organisation, das ist bei dieser Begutachtung nicht die Frage gewesen.
    Es stimmt schon, ich würde jemanden brauchen. Ich hatte ja 2 Wochen eine 24-Stunden-Betreuerinnen. Das machen in Wien hauptsächlich Slowakinnen. Kosten für 2 Wochen € 1.200,-- zusätzlich Vermittlungsprovision € 400.--, die müsste man nur einmal zahlen. Also pro Tag € 80,--, im Monat € 2.400,--. So viel Pension habe ich gar nicht. Lebenshaltungskosten habe ich ja auch noch.
    Es gibt auch Heimhilfen, bei denen hat eine Stunde nur 50 min. Es kann sein das immer wieder, wer anderer kommt und sie dürfen vieles nicht machen. Die Zeiten zu denen sie kommen, sind für mich nicht passend.
    Es gibt noch die Möglichkeit von privaten Vereinen, die werden nicht gefördert und sind auch nicht billig. Da muss ich mich noch schlau machen, wie seriös die sind.
    Ich danke für dein Interesse.


    Liebe Grüße
    Mefa

  • Liebe mefa, <3
    Sorry, dass ich dir erst so spät antworte; aber es ist so einiges passiert in den letzten Tagen und mein Kopf war nicht so richtig frei.

    Mein Körper hat nun für mich entschieden. Er will einfach nicht mehr so wie mein Gefühl bzw mein Verstand es will und mir bleibt nur übrig, ihn zu achten und die Situation zu akzeptieren.
    Ich bin jetzt auf unbestimmte Zeit krank geschrieben und war heute bei der Rentensstelle.


    Ich werde definitiv nicht mehr an meinen Arbeitsplatz zurückkehren. Es geht nicht mehr - egal wie stark ich innerlich wüte - mein Körper schreit stopp.I Und mir bleibt nur, darauf zu hören. In den nächsten Tagen werde ich auch in eine Spezialklinik gehen, um medikamentös .neu eingestellt zu werden. Dennoch, liebe mefa, geht es mir gut. Ehrlich.Ich war zu einem Vorgespräch in der Klinik und habe Menschen gesehen, die sehr leiden müssen, denen es extrem schlecht geht. Viel schlechter als mir. Verglichen mit ihnen, geht es mir noch gut. Der Anblick dieser Menschen hat alles relativiert., alles ins rechte Licht gesetzt. Ich bin so dankbar, dass ich noch nicht im Rollstuhl sitze, dankbar, nicht total versteift zu sein, dankbar....... Mir geht es gut! Es könnte noch viel schlechter sein...
    Ich bin endlich aus der Opferrolle herausgewachsen....


    Aber jetzt zu dir, liebe mefa.


    Ich spüre deine Verzweiflung und deine Trauer.
    Es macht mich immer so betroffen, wenn ich lese, wie schwierig deine derzeitige Situation für dich ist und wie sehr du unter den ganzen Umständen leidest.
    Seit ich meine Tochter verlor, weiß ich, wie schwer es ist, einen lieben Menschen unwiderruflich zu verlieren. Obwohl ich schon sehr viel Schlimmes in meinem Leben erfahren habe, war ihr Tod das Schlimmste, was ich je erlebt habe - und ich glaube, mir wird auch nichts Schlimmeres mehr widerfahren. - egal was kommt.
    Daher kann ich deine Gefühle - glaube ich - gut nachvollziehen.


    Dein Mann und du, ihr habt 55 Jahre gemeinsam verbracht - mit Höhen und Tiefen. Ihr wart füreinander da, habt euch vertraut, bestimmt auch mal gezankt, habt aber immer wieder zueinander gefunden und jetzt bist du allein, bist gezwungen deinen Weg alleine weiterzugehen. Dazu bist du auch noch schwer krank.Dieser Weg ist unendlich mühsam, sehr schmerzhaft und die Lücke, die Alfred hinterlies, ist nicht zu schließen. Ich verstehe deinen Schmerz (ich wäre anfangs am liebsten meiner Tochter nachgefolgt) . Aber dennoch - so ganz im Vertrauen (und ich hoffe, du nimmst mir das Folgende nicht übel) - ein kleines bisschen "beneide" ich dich. Beneide dich, um die Tatsache, dass Du eine so gute Partnerschaft leben durftest. Dass dein Mann dich geliebt hat. Dass ihr gleiche Interessen hattet. Dass euch eine soo lange Zeit gegönnt war..So etwas ist ganz und gar nicht selbstverständlich. Ich durfte so etwas nicht erleben. .Die Zeit mit deinem Mann war ein großes und kostbares Geschenk. Vielleicht gelingt es dir, NICHT immer nur daran zu denken, was du verloren hast, sondern dich auf den Gedanken zu konzentrieren, die Zeit mit Alfred als GESCHENK für eine gewisse Zeitspanne zu sehen und deinen Focus dankbar darauf zu richten, dass du dieses Geschenk überhaupt bekommen hast, und dankbar dafür zu sein, dass du ein solches Glück haben durftest, - dass du in diesem Leben so reich beschenkt wurdest unddass du (so sehe ich das) GESEGNET warst.
    Ich weiß, das ist verdammt schwer - aber es ist möglich. und diese Konzentration auf das Gute, das dir widerfuhr, hilft, den Schmerz zu verkleinern und ihn zu heilen. Irgendwann überwiegt dann die Dankbarkeit und überlagert nach und nach deinen großen Schmerz. Deine Trauer wird nie vergehen, aber es wird dir - mit der Zeit - dadurch eine wenig besser gehen . Zumindest habe ich diese Erfahrung gemacht. Ich bin so froh und dankbar meine Tochter überhaupt gehabt zu haben. Ohne sie, wäre mein Leben viel ärmer gewesen und daran will ich immer denken. Sie hat mich reich gemacht, so wie dein Mann dich reich gemacht hat.


    Dein Leben steht zur Zeit auf dem Kopf - nichts ist mehr wie es war. Ich fühlte mich nach dem Tod meiner Tochter wie ausgesetzt in einem völlig fremden Land - ohne Landkarte und Kompass. Ich denke, dir ergeht es ähnlich.
    Du wirst niemals mehr die gleiche sein, wie vor seinem Tod, denn dieser Tod hat dich zwangsläufig verändert. Aber es ist ganz allein deine Entscheidung, deine Wahl, ob die Veränderung eine Änderung zum Besseren ist.


    Ich wünsche dir so sehr, dass du deine kreative Energie (und du bist ja sehr kreativ) dafür einsetzen kannst, dir selbst etwas Gutes zu tun. Dass du den Weg ins Leben zurück findest.
    Du schreibst: "Für die Umwelt bin ich bereits gestorben" aber ich habe fast den Eindruck, du bist selbst für dich gestorben.


    Bitte Mefa, gib dich nicht auf. Hol dir weiterhin Unterstützung- von allen Seiten, die du finden kannst. Hör nicht auf, um Hilfe zu bitten. Es geht um dich. Es geht um dein Leben. Habe den Mut und gehe auf andere zu , aber vergiß bitte nicht: wir überfordern oft die anderen mit der Schwere unseres Kummers. Das habe ich in der Klinik gelernt. Mir war überhaupt nicht bewusst, dass ich die anderen zugeschüttet habe, sie verängstigt habe mit all dem, was ich sagte. Es war schlichtweg zu viel für sie.Sie zogen sich zurück, ja, sie mussten sich sogar zurückziehen, um sich selbst zu schützen. Zuerst war ich über ihr vermeintliches "Desinteresse" sehr enttäuscht, sehr traurig und manchmal sogar wütend. Ich hatte immer ein offenes Ohr für andere, war sozusagen der Mülleimer anderer, gab viel und fühlte mich nun genau von diesen Menschen im Stich gelassen. Doch inzwischen habe ich gelernt, geduldig, sacht mit solchen Menschen umzugehen.(meistens jedenfalls) Erwarte nicht soviel von den anderen. Es ist oft nicht so, dass sie nicht wollen - sie können oft einfach nicht mit dem Leid anderer umgehen . ( zumindest viele). Sei ihnen nicht böse deswegen. Ich glaube, es ist besser für dich, eine Weile eher auf die Absichten der Menschen in deinem Umfeld zu achten und nicht auf das was sie sagen. oder tun (.z.B. deine Tochter). Viele fühlen sich hilflos und ertragen den Schmerz anderer schlecht. Es geht dabei um starke Gefühle und viele können sich auf Gefühle ( selbst auf ihre eigenen Gefühle) nicht einlassen. Lass sie einfach wie sie sind und suche dir andere Menschen, Menschen die fähig sind, deinen Schmerz mit dir zu teilen. Es gibt viele, aber das sind oft nicht die eigenen Angehörigen. Bitte um das was du brauchst - ganz offen und nicht in Andeutungen. Scheue dich nicht auch staatliche Hilfe in Anspruch zu nehmen (steht dir zu) und ja - schreibe dir hier ruhig weiter alles von der Seele.


    Ich wünsche dir von Herzen, daß du wieder lernst sorgsam und gut für dich zusorgen und dich darauf zu trainieren , Gedanken zu denken, die dir gut tun und dich aufbauen.Ich bin felsenfest überzeugt: auch für dich hat das Leben noch schöne Seiten parat - du musst sie nur sehen - sehen wollen. Auch wenn es dir momentan schlecht geht .Nein - obwohl es dir schlecht geht - gerade deshalb -. trotz allem!


    Am liebsten würde ich dich jetzt fest in den Arm nehmen, ganz lange drücken und ne Runde mit dir weinen.


    alles Liebe


    rabelein :24:


    noch was - du hast viel zu bieten. Rede dir bitte nicht das Gegenteil ein und, liebe mefa, es gibt vieles, für das es sich lohnt weiterzumachen.Glaube mir!!! Musst nur die Augen wieder aufmachen wollen.Aber das packst du - bald - versprochen.


    Bitte entschuldige meinen schlechten Schreibstil und die vielen Fehler - aber du weißt ja - meine Medikamente....ich hoffe, ich habe mich verständlich ausgedrückt.

  • liebe Mefa, <3
    liebe Rabenfrau, <3 liebe Angie, <3 liebe Christine, <3 liebe Indian summer, <3


    das "musste" ich so schreiben... weil ich alle Berichte jetzt durch gelesen habe und wahrhaftig... wie schon auch bei der so tiefen Konversation mit Dieter bemerkt... diesen AUS-TAUSCH einfach für euch ALLE... auch für MICH !!!! als sehr hilfreich und aufbauend ansehe...
    Ich hoffe sehr , liebe Mefa <3
    dass du die Intention meiner Worte richtig verstehst und nicht als einen Rat(schlag ) siehst, sondern wirklich als einen RAT , als eine bereichernde BEIDSEITIGE Hilfestellung für unser Leben in der GEMEINSAMEN TRAUER, die wir hier ja ALLE haben...
    Unsere Männer waren ein GESCHENK für uns....
    und...
    du und ich und viele hier sind durchaus REICH beschenkt worden...
    Es wäre soooo SCHÖN, wenn du diesen REICHTUM , den dir Alfred gegeben hat ... und du ihm... endlich mehr an die Oberfläche deines SEINS lassen KÖNNTEST...

    Damit das alles nicht so abgehoben klingt...
    und du und alle hier auch einmal mehr von meinem Leben mit Burkard erfährst, möchte ich dir eine "Krankheitsgeschichte " erzählen, wo viele vielleicht entsetzt wären... aber ich tatsächlich die grosse Liebe hinter seiner Äusserung gesehen habe...


    Ich hatte ja leider häufiger in meinem Leben ( jetzt 68 Jahre alt) die nicht positive Lebenseinstellung, dass ich durch Erkrankungen ( ja auch Krebs) oder andere schwere Operationen mich immer innerlich dafür entscheiden musste...
    "Willst du eigentlich LEBEN ...oder diese ERDE VERLASSEN???"

    für mich ist es DIE Elementar Frage...!!!!
    NUR ... ich verletzte MICH SELBST damit !!! und damit auch meine Kinder und eben halt auch damals auch Burkard...


    Durch die Trennung der Väter meiner Kinder von uns, wollte ich NIE mehr mit einem LEBENSPARTNER ALLEINE wohnen...
    Ich hatte ANGST....


    Um es "kurz" zu machen.
    Nachdem wir diese noch im äusserst halbfertigen Zustand damals ausgebaute Scheune bezogen, "erlitt" ich mehrere , schwerwiegende Erkrankungen mit den dazugehörigen Krankenhausaufenthalten...


    Ich hatte einfach WIEDER ANGST, dass ein geliebter Mensch mich verlassen würde...


    Wie ich dann mir eine komplizierte Sprunggelenksfraktur "zuzog" ... später mit offenem Bein ( Amputation war auch einmal angedacht worden)...
    kam Burkard damals in mein Zimmer, direkt nach der Operation und sagte...


    Ich werde dich NICHT besuchen...
    Du sollst wissen, dass ich dich LIEBE und mit dir ZUSAMMEN bleiben will,
    aber das HALTE ich NICHT mehr aus...

    Verletze dich BITTE nicht mehr sondern LEBE...

    Er kam wirklich nicht mehr ins Krankenhaus...
    und ich fing mehr und mehr an SEINE Liebe und MEIN LEBEN immer mehr zu GENIESSEN...

    und liebe Mefa, <3
    Ich bin jetzt mit Walking Stock wirklich keine "Promenadenwege durch die wunderschöne , WILDE Natur von Schweden gelaufen...
    und VIELE Ärzte haben mir ein völlig ANDERES LEBEN voraus gesagt...( auch wegen meinem Herzen)


    Ich weiss nur zu gut , liebe Mefa, <3
    da du NICHT JAMMERST...!!!!!!


    dass du STARK und KREATIV bist...
    leider nicht "esoterisch angehaucht" wie ich...lächel ;) und vielleicht deine Tochter....


    aber bitte , bitte... ein GARTEN kann eine OASE DES WOHLBEFINDENS für dich WERDEN.....
    Ich habe auch 2 JAHRE gebraucht um mich wieder RICHTIG wohl DARIN zu FÜHLEN...
    Auch dass ist normal in der Trauer....
    Gib wirklich die Hoffnung auf ein BESSERES , JA GUTES Leben für DICH NICHT auf....
    deine Nachbarin wollte dir mit der Fussmatte eine FREUDE bereiten... dich zumindest TRÖSTEN...


    Ich schicke dir alle erdenkliche KRAFT dazu... lächel... auch so ein "esoterisches Zeug´s"... ;)
    und wünsche dir
    ein LEBEN in FRIEDEN....
    und die LIEBE ist eh darin....

    und
    Es würde keinen Regenbogen geben, wenn es nicht irgendwo regnen würde...
    aber
    die SONNE ist da ja auch DURCHAUS MIT im Spiel....

    wirklich herzlichste Grüsse <3 <3 <3 <3 <3 <3
    deine Amitola
    die JETZT gut und intensiv LEBT...
    und ...ganz wichtig
    Jede NARKOSE UND JEDE OPERATION schlaucht einen ungemein... aber auch dass geht glücklicherweise vorbei... :rolleyes: :rolleyes: :rolleyes:

    Auch dafür wünsche ich dir Besserung <3 <3 <3 <3 <3 <3 <3 <3 <3
    ( haaach... immer diese "Nachbemerkungen " bei mir)
    ;)
    also ...
    aus diesem Grunde
    HERZLICHSTE GENESSUNGSGRÜSSE
    <3 <3 <3 <3 <3 <3 <3
    deine Amitola


  • Liebe Mefa,
    da will ich Dir alles Gute wünschen
    Liebe Grüße
    Josef

  • Liebes Rabilein,


    Dein Beitrag vom 24.8. hat mich sehr, sehr berührt. Es freut mich, dass es Dir gut geht, dass Du eine für Dich gute Einstellung gefunden hast. Ich bewundere Dich. Als ich Dein Schreiben gelesen habe, weinte ich sehr. Ich konnte nicht antworten. Eine Zeit lang hast Du mich aufgebaut. Aber langsam wurde es wieder schlimmer. Heute habe ich Deine Zeilen noch einmal gelesen und ich heulte wieder.


    Ich kann nicht sagen, ob ich mich als Opfer fühle. In meinem Kopf geht es, da ich immer allein und zu Hause bin, rund wie auf einer Hochschaubahn. Ich kann meine Gedanken nicht ordnen, sie gehen immer im Kreis.


    Ich finde das schön, was Du über Dankbarkeit schreibst. Da Alfred und ich 55 Jahre zusammen waren, fehlt etwas, meine zweite Hälfte. Das Vermissen, die Trauer, das Gefühl des Verlassenseins, das Alles ist so groß und beherrschend, dass noch kein Platz, für andere Gefühle, wie Dankbarkeit da ist.


    Die Enttäuschung über die Misserfolge bei den 3 Operationen ist groß. Die erste (Nerven durchtrennen, da Nervenkompression) sollte mich von jahrelangen Schmerzen befreien. Die nachfolgenden 2 Operationen wegen massiver Wundinfektionen verschafften mir neue, noch immer anhaltende Schmerzen.


    Ich möchte endlich raus, aber kann nicht wirklich sicher gehen.
    Andererseits ist es schon lange so, dass ich mich fühle wie ein Kanarienvogel, der in einem offenen Käfig sitzt, aber nicht den Mut hat heraus zu fliegen.


    Du hast ja recht, zu schreiben, dass viele Menschen gar nicht die Chance haben oder hatten, eine solche Beziehung zu haben. Es war nicht immer einfach, aber wir hielten zusammen.


    Ich glaube nicht, dass ich mich aufgegeben habe, so hoffe ich es zumindest. Zu meinem Schutz, habe ich einen Taucheranzug an, der mir hilft durch zu tauchen durch alle Schwierigkeiten.


    Einige Ärzte haben gesagt, dass ich nicht allein werde leben können, dass ich Hilfe brauchen werde. Im Moment ist es so, dass ich alles allein mache, bis aufs Putzen, das macht Natalia. Meinen Garten pflegen meine zwei Gartenzwerge, Helmut und David. Zwei erstaunliche Menschen. Helmut hat schnell erkannt, dass ich depremiert bin und zeigte Verständnis, weil er das alles selbst erlebt ha. Er ist, der einzige Mensch, den ich kenne, der mich versteht.
    David kommt aus Peru und muss immer lachen. Das tut gut.


    Ich höre jetzt auf zu Schreiben. Ich danke Dir für Deine Worte. Ich habe jetzt nur über mich geschrieben. Lass mich wissen, wie es jetzt bei Dir steht. Ich verstehe Deine Ängste in Bezug auf Deine Krankheit. Ist es sicher, dass Du Parkinson (Rigor) hast? Was haben die in der Spezialklinik gesagt?


    Fürs erst liebe Grüße, ich umarme Dich und drücke Dich ganz fest, falls Du das magst.
    mefa







  • Liebe Amitola,


    danke für Deine Anteilnahme. Die Schmerzen, die Trauer und die Einsamkeit zermürben mich.
    Ich bemühe mich wirklich, da heraus zu finden. Noch gelingt es mir nicht.


    Am 26. Juni 2014 war ich das letzte Mal zu Fuß unterwegs, beim Begräbnis meines Mannes.


    Ich bin in meinem Leben Hunderttausende Kilometer mit dem Auto gefahren. ( Mein Mann ist nie gefahren.)
    Jetzt kann ich auch das nicht, weil ich so unsicher bin, da ich so zittere.


    Um über Esoterik zu reden, meine Tochter praktiziert das ganz anders als Du. Ich habe den Eindruck, dass sie vieles glaubt, ohne zu hinterfragen. Ihr größter Wunsch ist reich zu werden. Da steckt sie ihre ganze Energie hinein. Sie besucht viele alternative Workshops und lernt viele Therapien. Aber ich weiß nicht, ob sie diese Erfahrungen für sich integrieren kann.
    Sie sagt von sich selbst, dass sie eingefroren ist und keine Gefühle hat.. Das empfinde ich auch so, wenn sie mich besucht. Sie mag mich nicht umarmen oder drücken.


    Es macht mich traurig, mein Sohn hat einen Tag vor den letzten Weihnahten den Kontakt zu mir abgebrochen (eine Begründung; "du bist nicht krank nur fett".).
    Mein Sohn hat mich stundenlang am Telefon beschimpft und alles zertrampelt, was mein Lebensinhalt- und ziel war, nämlich eine Familie. Das war mein größter Wunsch, da ich selbst keine Familie hatte.


    Da muss ich zu dem Schluss kommen, dass wir schlechte Eltern waren.
    Jetzt habe ich mich ordentlich ausgejammert.


    Ich wäre so weit, dass ich gerne wegfahren würde. Aber allein ist für mich noch nicht vorstellbar, abgesehen davon, dass ich nicht mobil genug bin.
    Meinen Garten halte ich noch nicht aus. Ich schaffe es nicht, allein da zu sitzen und Gartenarbeit geht noch nicht.


    In einem Wald spazieren gehen, ist doch ein bescheidene Wunsch, oder?


    Jetzt ist endgültig Schluss.


    Mefa





  • Hallo Mefa!


    Hast du eine Idee, warum dein Sohn dich so beschimpft hat?
    Ich kenne deine und seine Situation nicht, doch wenn ich mir vorstelle,
    dass eine Mama (zu recht) von Trauer "gebeutelt" und dann auch noch krank ist, dann macht das
    doch hilflos - und mit Hilflosigkeit kann kaum jemand umgehen.
    Da scheint es manchen leichter in den Angriff anstatt in die "ich bin einfach da"-Rolle zu
    schlüpfen. Denn Angriff bedeutet etwas zu tun, handlungsfähig zu sein und nicht ohnmächtig
    (ohne Macht) und es bedeutet etwas die Schuld geben zu können.


    Das heißt nicht, dass ich das den passenden Weg finde - es ist ein mögliche Erklärung.
    Und ich möchte deinen Sohn auch nicht in Schutz nehmen oder dir die Wut absprechen,
    es sin einfach meine Gedanken, die mir beim Lesen kamen.


    Vor allem fand ich den Satz: "Damit muss ich zu dem Schluss kommen, dass wir schlechte Eltern waren" sehr bedrückend.
    Was sind "schlechte Eltern", wer entscheidet das und weswegen darf das jemand entscheiden? Liebst du deine Kinder,
    warst du da, wenn sie dich brauchten, hattest du ein liebevolles Wort für sie? Ich denke, nur du selber kannst das beantworten
    und du weißt, wie deine Familienleben war, damals als sie klein, jugendlich, ... waren. Es gibt unterschiedliche Zeiten in Familien und es
    ist manchmal schwerer und manchmal unendlich schwer.


    Wenn schon so vieles schwierig ist, dann kommt es oft doppelt so schwer und manchmal fehlt dann wirklich
    die Energie in einem Wald spazieren zu gehen - und wenn es auf den Füßen nicht mehr geht, vielleicht gibt es Hilfsmittel...
    doch all das kostet Kraft und mir scheint die fehlt dir.


    Deshalb wünsche ich dir, dass du die Kraft bekommst, die du brauchst um die nächsten Entscheidungen zu treffen
    und den Mut um Hilfe zu bitten. Denn nur, wenn du sagst, was du brauchst - hier und auch im direkten Kontakt mit
    den Menschen - kann dir geholfen werden. Glaube mir, ich weiß wie schwer das ist und es kostet auch mich immer wieder
    Überwindung - doch dann geht es mir besser und ich frage mich, warum ich nicht schon vorher ganz KLAR gesagt habe,
    was mich bedrückt, was mir fehlt, was ich brauche.


    Alles Liebe und ganz viel Klarheit und Kraft für dich!
    Ach ja - und mit was ist jetzt endgültig Schluss?


    Vielleicht magst du probieren, am Abend einen schönen Moment, eine kleine und freundliche Begebenheit in deinem Tages-
    rückblick zu finden. Christine hat die Geschichte vom Bauern und den Bohnen eingestellt. Ich kenne sie mit einer alten weisen
    Frau und den Bohnen. Vielleicht magst du dir auch wirklich ein Säckchen mit Bohnen nehmen. Denn manchmal ist es wertvoll
    den Blick für das Schöne wieder zu öffnen - auch wenn das Schwere seinen Platz im Leben hat - auch das Leichte darf Platz haben.
    Leider wird das Leichte vom Schweren so leicht verdeckt.


    So jetzt sage ich wirklich
    Auf-wieder-lesen


  • Hier noch die Geschichte vom Bauern, von der ich oben geschrieben habe. Sie ist von Christine kopiert.


    Es war einmal ein Bauer, der steckte jeden Morgen eine Handvoll Bohnen in seine linke Hosentasche.
    Immer, wenn er während des Tages etwas Schönes erlebt hatte, wenn ihm etwas Freude bereitet
    oder er einen Glücksmoment empfunden hatte, nahm er eine Bohne aus der linken Hosentasche und
    gab sie in die rechte.Am Anfang kam das nicht so oft vor. Aber von Tag zu Tag wurden es mehr Bohnen,
    die von der linken in die rechte Hosentasche wanderten. Der Duft der frischen Morgenluft,
    der Gesang der Amsel auf dem Dachfirst, das Lachen seiner Kinder, das nette Gespräch mit einem
    Nachbarn – immer wanderte eine Bohne von der linken in die rechte Tasche.
    Bevor er am Abend zu Bett ging, zählte er die Bohnen in seiner rechten Hosentasche.
    Und bei jeder Bohne konnte er sich an das positive Erlebnis erinnern.
    Zufrieden und glücklich schlief er ein – auch wenn er nur eine Bohne in seiner rechten Hosentasche hatte.


    Liebe Grüße

  • Liebes Baumhaus,
    vorerst danke für Deine Zeilen.
    Die Sache mit meinem Sohn ist ganz anders. Er ist bestimmt nicht hilflos. Ich habe 35 Jahre versucht, eine gute Beziehung zu ihm aufzubauen. Er hat nie etwas Gutes an uns gefunden, es gab nur Kritik. Seinen totkranken Vater hat er zwei Stunden lang angeschrien. Ich weiß bis heute nicht, was er wollte. Ich kenne die Hintergründe nicht, warum er mich am Telefon beschimpft hat. In einer Mail hat er geschrieben, dass ich ihn nicht respektvoll behandle und nicht bereit bin, Verantwortung zu tragen. 50 Jahre lang habe ich die Verantwortung für meine Kinder und auch meinen Mann getragen. Und ich war immer da für sie und versuchte ihnen so viel Liebe zu geben, als mir möglich war. Unser Sohn hat schon vor zehn Jahren gesagt, dass er nicht bereit ist Verantwortung für uns zu tragen oder uns zu helfen oder zu unterstützen.
    Ich habe 27 Frauen kennen gelernt (es gab sicher noch mehr) mit denen er eine Beziehung hatte, einige haben mich um Rat gefragt, wie sie mit ihm umgehen sollen.
    Er hat dann doch geheiratet, die Ehe hielt nur 7 Jahre. Sie haben zwei Buben, für die sie sich das Sorgerecht teilen. Seine Ehefrau verbringt etwas mehr Zeit mit den Kindern. Er liebt seine Kinder abgöttisch.
    Im Zuge der Verlassenschaftsverhandlung nach dem Tod meines Mannes, behauptete er auf einmal "Alleinerzieher" zu sein. Er wollte, dass ich das Haus verkaufe, das mein Mann mit viel Anstrengung gebaut hat.
    Alles was er äußerte war ziemlich konfus. Meine Vermutung ist, dass er Geld wollte, viel Geld. Wenn ich verkauft hätte, wollte er Container kommen lassen und alles wegwerfen, was unser Leben ausgemacht hat.
    Eine seiner Äußerung mir gegenüber war, dass ich nicht krank sei, sondern nur fett.
    Das war ungefähr einiges, was so passiert ist.
    Da alle Kontakte mit Menschen die ich kenne, zum Teil schon lange, abgerissen sind, kann ich auch niemanden
    um Hilfe bitten. Auch meine Tochter und ihre Familie haben keine Zeit für mich, da ihre Pferde Vorrang haben. Meine Tochter will, dass ich bezahlte Hilfe und Gesellschaft annehmen soll. Zum Teil mache ich das ohnehin.
    Ich war seit mehr als zwei Jahren nicht zu Fuß unterwegs. Genau so lang hatte ich immer starke Schmerzen. Obwohl ich in meinem Leben hunderttausende Kilometer mit dem Auto gefahren bin, kann ich es derzeit nicht. Ich habe im Lauf der letzten 12 Jahre Stück für Stück alles aufgeben müssen, was mein Leben ausgemacht hat. Außer meinen Computern und meinem Bildarchiv habe ich nichts mehr. Wo soll da Freude aufkommen. Bohnen könnten es nicht ändern.
    Meine Trauer ist sehr groß, wir waren 55 Jahre zusammen. Ich vermisse meinen Mann so sehr. Ich weine immer noch jeden Tag, Erinnerungen jagen mir ohne Pause durch den Kopf. Es ist beinahe quälend, auch wenn es schöne Erinnerungen sind. Von Erinnerungen allein kann man nicht leben. Ich bin sehr einsam und leide darunter sehr, vor allem an den Wochenenden. Ich bin jeden Tag froh, wenn er vorüber ist. Es ist sehr anstrengend und kostet viel Kraft, gegen die Absicht sich etwas anzutun, anzukämpfen.
    Genug gejammert,
    Mefa





  • Liebe mefa <3


    Es ist oft so im Leben, dass man sich frägt: Was will ich noch hier?


    Und die Gedanken kreisen um Sachen, die man verloren hat, nicht mehr hat oder man mal hatte.....


    Ich sehe bei Dir, dass sich Deine Gedanken um genau diese Themen kreisen.


    UND diese Gedanken bringen rein gar nichts, weil es Tatsachen sind, die man gerade nicht verändern kann (vielleicht aber später, wenn gewisse Veränderungen eingetroffen sind). Du solltest es akzeptieren, dass Dein Sohn so ist wie er ist. Nur so kannst Du loslassen und weiter leben.


    Du hast das Internet mit vielen Möglichkeiten!


    Du findest bestimmt in den grossen Weiten des unergründlichen Netzes Foren, die sich mit Kunst und Kultur beschäftigen. Oder Foren, die sich mit Deiner Krankheit beschäftigen. Genau wie dieses Forum hier, wo Du in Deiner Trauer aufgefangen wirst und IMMER Mitgefühl bekommst.


    So hast Du Menschen, die Dir zuhören .. sich mit Dir austauschen.. bei Dir sind....und Du schonmal als ersten Schritt dadurch am Leben wieder teilnehmen kannst.


    Mir scheint es manchmal so, dass Du schon alleine durch Deine Gedanken Dir selber die Energie nimmst etwas überhaupt anzufangen oder zu tun.... Pass in dieser Hinsicht bitte sehr auf.....


    Ich wünsche Dir viele Menschen, die bei Dir sind und um Dich rum sind, dass Du Dich nicht mehr alleine fühlst....


    Sei lieb gedrückt <3


    Katarina

  • Ich habe einen großen Fehler gemacht, indem ich geglaubt habe hier über meine Gedanken und Gefühle offen schreiben zu können.
    Von meinem Sohn habe ich nur geschrieben, um die Ansicht, dass er vielleicht nur hilflos ist, richtig zu stellen. Ich bin der Meinung, dass man solche Vermutungen nicht stellen soll, ohne die Umstände zu kennen.
    Niemand der mich und meine Lage nicht kennt, kann beurteilen ob ich mir "die Energie nehme" oder ob ich "selbst für mich gestorben bin". Das sind Mutmaßungen. Was ich mir erhofft habe war Verständnis. Teilweise bekomme ich es, dafür bin ich sehr dankbar, da ich niemanden zum reden habe. Und das liegt bestimmt nicht an mir, sondern am Egoismus der heutigen Zeit.
    Da ist auch niemand, den ich um Hilfe bitten kann, auch wenn ich es noch so klar und deutlich sage.


    Es ist hier ein Trauerforum, aber es fällt mir sehr schwer über meine Trauer zu schreiben, weil sie so groß ist. 55 Jahre des Zusammenseins ist ein ganzes Menschenleben. Vor allem in den letzten 10 Jahren, die Alfred noch erlebt hat, und ich krank war, sind wir noch viel enger zusammen gerückt. Schon in diesen Jahren haben sich alle Freunde verabschiedet. In den 10 Jahren haben wir immer mehr festgestellt, wie unwichtig vieles ist. Wir haben immer mehr über sehr Persönliches gesprochen. In einem normalem Alltag wäre das nie passiert. Trotz aller Schwierigkeiten war es eine gute Zeit.
    Alfred hat mit 65 Jahren kochen gelernt, weil ich nicht mehr kochen konnte.
    Jetzt habe ich meine Gedanken niedergeschrieben und werde mich vielleicht zurückziehen.


    Mefa






  • liebe Mefa, <3 :24: <3


    du hast keinen grossen Fehler gemacht hier über deine Gefühle der TRAUER zu schreiben... Ja die Gefühle zu dem geliebten Gegangen sind sehr häufig einfach mit LIEBE und VERMISSEN gefüllt... also "relativ klar" bei UNS ALLEN...


    Ich gebe dir völlig Recht, dass gerade durch den das Bewältigen des gemeinsamen Krankheitsweges... vor allem bei dieser Länge... ein sehr inniges , sich tief verbundenes Liebesgefühl sich entwickelt , wie man es selten in dem "normalen Alltag erreicht. Aber auch das ist möglich... Jaaaa, 55 Jahre sind wirklich eine immens lange Zeit....


    Die Gefühle der Umwelt und auch der Kinder, "sollten " von uns anders betrachtet werden... Ich schreibe hier auch nicht viel über die Gefühle und Reaktionen meiner Kinder und Enkel , weil es IHR Lebensbereich und IHR LEBEN IST...


    Meiner Meinung nach ... ALLE ... die dir hier schreiben... wollen DICH unterstützen, dir etwas SCHENKEN...


    Wir wissen alle hier, dass du sehr körperlich eingeschränkt bist.
    Aus diesem Grunde wurde dir ja von Katarina , der RAT gegeben, dich mit deinen Interessen auch in anderen Foren zu bewegen, weil dir das glücklicherweise noch möglich ist...


    Betrachte den PC als deinen LEBENSBEGLEITER , der dir leider zwar nur auf dem virtuellen Weg , "Menschen ins Haus" bringt...
    Aber bitte... <3 :24: <3
    "bestrafe DICH nicht" mit der Bemerkung

    Zitat

    Jetzt habe ich alles niedergeschrieben und werde mich vielleicht zurückziehen


    Wir ALLE sind auf dem Weg unseres ICH´s... und wie ebenfalls Katarina in ihren Trauergefühlen jetzt so schön schrieb... man kann aus niedergerissen langsam sich entfernenden "Schutzmauern" eine Skulptur entwerfen, die dem Universum GESCHENKT wird ...
    und das ist jetzt so meine Interpretation MIT dazu...


    Die Seele wird dabei bei uns FREIER, wie sie eh bei unseren geliebten Gegangen ist...
    und
    dadurch wird die LIEBE leichter, klarer ... nicht mehr beschwert durch die Steine des Schutzes und auch der Abwehr...


    Ich wünsche dir wirklich von ganzem Herzen
    dass du die "universelle Liebe" etwas mehr in dein Leben lassen kannst...


    Keinesfalls ironisch gemeint
    Tashi delik ( glückliches Gedeihen )
    dir dazu von ganzem Herzen wünschend <3 :24: <3 :30: <3
    deine Amitola