meine geliebte Mutter

  • Liebe Forenmitglieder,


    wahrscheinlich haben mich meine innersten Gefühle hierher geführt, und die Sehnsucht auf sie zu hören. Denn vielleicht kennt jemand das - man ist ja gezwungen das Leben nach einem Verlust weiter zu führen (was gute und weniger gute Seiten hat) und ich führe das Leben weiter, nur "normal" ist es natürlich nicht.


    Oft hab ich auch das Gefühl dass in diesem "normalen Leben" für Trauer keine Platz ist. Einerseits muss ich ja "funktionieren", andererseits ist auch für mich die Verlockung groß mir vorzumachen dass diese höchst unangenehmen, auch überwältigenden Gefühle ja gar nicht da sind.


    Meine Mutter ist im Jänner gestorben. Fast drei Jahre hatten wir gemeinsam, drei sehr intensive Jahre, das war wie ein wilder, schöner, schmerzhafter Traum. Ihr Tod kam dann schnell, laut und leise zugleich, für mich im Herzen laut als Sturm, sie selbst ging leise, friedlich.
    Ich weiss meine Mutter hätte nicht gewollt dass ich in der Trauer versinke, das hilft mir einerseits, andererseits habe ich das Gefühl ich muss mich "zusammenreissen".


    Aber es ist doch so "wie isst man einen Elefanten? - Stück für Stück." Das überwältigende, unfassbare Gefühl dass sie gestorben ist, dass sie nicht mehr da ist - obwohl ich sie sehr stark fühlen kann insofern stimmt das ja nicht, aber es auch so ist dass mir die Sehnsucht nach ihr das Herz zerreisst in gewissen Momenten, ....also dieses große Gefühl, es ist wie Regen auf Wüstenboden, es braucht Zeit den Boden aufzumachen, und dann darin zu versickern...es ist doch legitim dass ich mit dem "Trauern noch nicht fertig bin". Eine blöde Frage ich weiß. Aber es fühl sich für mich so an, sollte ich es nicht geschafft haben?


    Ich sende euch liebe Grüße, M.

    Die Wahrheit triumphiert nie, nur ihre Gegner sterben aus (Max Planck)


    rilke.de/briefe/160703.htm


    VORÜBUNG FÜR EIN WUNDER


    Vor dem leeren Baugrund
    mit geschlossenen Augen warten
    bis das alte Haus
    wieder dasteht und offen ist

    Die stillstehende Uhr
    so lange ansehen
    bis der Sekundenzeiger
    sich wieder bewegt

    An dich denken
    bis die Liebe
    zu dir
    wieder glücklich sein darf

    Das Wiedererwecken
    von Toten
    ist dann
    ganz einfach

    (Erich Fried)

  • liebe Nebelfrau, <3


    fühle dich von mir... andere werden bald folgen... willkommen geheißen ...


    Ich wage zu behaupten , das ALLE "hierher geführt " worden sind... einer inneren Stimme folgend.
    Ich wünsche dir, dass du bald den Unterschied feststellst, das du nur beruflich gezwungen bist, "normal zu funktionieren"...
    Persönlich zu Hause finde ich es , das die ersten zwei Jahre, ja wirklich 2 Jahre ... eine Atmosphäre des . Trauer zulassend.... "eingefordert " werden darf....
    Fast drei Jahre habt ihr euch gehabt....


    und jetzt dich zitierend, weil ich es VÖLLIG vom Gefühl nachvollziehen kann,,, und es einfach "grossartig" von dir, deinem Partner und deinem Kind finde, dass ihr dieses Leben, dieses intensive leben mit einem schwer erkrankten Menschen ZUSAMMEN geführt habt.


    Zitat

    das war wie ein wilder,schöner ,schmerzhafter Traum


    Du hast eine sehr bildhafte Sprache, die mich einfach berührt... Vielleicht kannst du dadurch dich auch besser verstanden in deiner Trauer fühlen... wenn ich den Namen "NEBELFRAU" so ein bisschen für mich interpretiere....


    Spontan ist mir das Buch "die Nebel von Abvalon" eingefallen...
    In diesem Buch geht es ja auch um mehrere Bereiche... immer wieder mit und durch den Nebel verbunden, aber auch verborgen durch den Nebel...


    Wenn man die Trauer als einen Nebel sieht, dann weis man einfach, dass es einen Nebel in Fluss- oder anderen Tälern gibt... Er umhüllt einen manchmal ... die Sicht ist dann nicht weit...
    Das ist für mich dann die Zeit in der Trauer , wo man einfach INNE HÄLT ...oder INNE HALTEN "sollte...
    Lächel.... jetzt sitze ich vor dem PC und habe auch mein "alltägliches Werk" ebenso wie du vorhin ... ruhen lassen...


    Dann steht man auch manchmal auf einer KLAREN , weit sehend... Bergeshöhe ... und hat den Nebel tief "unter sich" ... Man SIEHT... und kann mehr sicher agieren... weil es eben eine WEITSICHT ist...
    die Trauer , der Nebel, nimmt dann nicht sooo den Raum ein in unserem Leben,
    Das ist einfach die Zeit , wo man ein klein wenig das Leben führt, hin zum Partner bei dir und eurem Kind...


    Darf ich fragen , wie alt dein Kind ist? Auch sehr wichtig, vielleicht schreiben dir auch bald andere Mama´s, dein KIND TRAUERT JA AUCH ... In jedem Alter trauert ein Kind oder ein Jugendlicher , denn es hat ja auch diese drei intensiven Jahre mit seiner Großmutter gehabt...


    Meine Enkel haben ALLE , auf verschiedene Art und Weise . um meinen Lebenspartner, den sie als einen ihrer Opas gesehen haben ... GETRAUERT...


    Durch deine sehr sensible Formulierung , denke ich, dass du deinem Kind diesen Raum gibst und das , ich denke du verstehst was ich damit ausdrücken will, du kannst in einer gewissen Art und Weise damit "den Elefanten" etwas "kleiner machen"....


    Noch einmal zum heutigen Ende meiner Antwort an dich


    " die Nebel wurden mit dem Boot durchdrungen ... und man landete auf AVALON"... jenseits der ZEIT


    Man kann es Avalon nennen, das christliche Paradies , das Nirwana , das ALL EINS SEIN ... selbst das grosse NICHTS ist OHNE ENDE, wenn man es genau betrachtet ...


    "Dort"... ist jetzt deine Mama, ...für mich eine große, geistige AUSSTRAHLENDE PRÄSENZ , nicht mit unseren menschlichen Vorstellungen einhergehend...


    Auch jetzt noch einmal


    SCHÖN , das du hierher "gefunden hast" ... dein SEHNEN hat dich "gut geführt"
    Sehr mit DIR fühlend
    deine Claudia Amitola (rainbow)

  • liebe Nebelfrau, <3


    wie du vielleicht schon gelesen hast ... Meine Mama ist vor jetzt fast 18 Jahren ... für mich ..."gegangen"....


    Ebenfalls nach einem wirklich langen Leidensweg... Herzfehler , zwei Herzinfarkte ... und dann grosser Schlaganfall...
    Ich stimme dir völlig zu, dass es durchaus traumatisch sein kann.... und man um Erlösung für den geliebten Menschen an was? wen?.... fleht.... ( weil du sehr ausführlich , was ich FÜR DICH sehr gut finde, bei Kelpie geschrieben hast)


    Meine Familie und ich haben sehr verschiedene Arten des Glaubens und der Lebensführung....
    aber ALLE , auch mein Vater.... waren die ersten zwei Tage nach ihrem gehen , tatsächlich "erleichtert" , das die Einschränkungen.... sie war wirklich eine gute Amateurmalerin ...und konnte NICHT mehr malen ,... VORBEI waren....


    Wir haben die ersten zwei Tage fast " nur" erwandernd " verbracht... Viele Orte in der Natur aufgesucht, die wir ALLE gern hatten... Da waren wir sehr mit meiner Mama verbunden ... unserer Meinung nach...


    Der Schmerz und das Vermissen ... das kam später...


    Alles LIEBE dir wünschend <3
    deine Claudia Amitola

  • Liebe Nebelfrau, <3


    auch ich möchte dich herzlich hier in diesem hilfreichen Forum willkommen heißen. Ich denke, du kannst dich hier aufgehoben fühlen.


    Schreib dir alles von der Seele. Hier ist der geeignete Platz dazu. Jeder der hier schreibt, hat einen lieben Menschen verloren. Die meisten einen Lebenspartner - ich meine Tochter und vor 20 Jahren meine Eltern. Onkel, Tanten, Freundin musste ich leider auch schon begraben. Ich weiß, wie alles schmerzt....


    Zwar trauert jeder auf seine eigene Art und Weise, aber egal um wen man trauert - es gibt viele Gemeinsamkeiten und so kannst du dich hier von uns verstanden fühlen. ( auch wenn es manchmal hier kracht :-) - aber wir finden uns immer wieder zusammen.)


    Liebe Nebelfrau, der Tod einer Mutter ist immer was besonderes. Schließlich ist sie ein Teil deiner Wurzeln. Ihr verdankst du dein Leben. Sie hat dich geboren, umhegt ( so gut wie sie es konnte ),sie war lange Halt.und Mittelpunkt deines Lebens.


    Gib dir die Zeit, die du zum Trauern brauchst. Richte dich nicht nach den Erwartungen der anderen. Es gibt kein Zeitlimit, es gibt kein: du musst jetzt alles "bearbeitet" haben. Jeder braucht seine eigene Zeit.


    Hier wird oft geschrieben, die Trauer verläuft in Wellen. und das stimmt. Mal sind die Wellen hoch, mal flach. Mal meint man, den Schmerz kaum aushalten zu können, mal kann man damit "umgehen". Wir gehen durch ein Wechselbad der Gefühle - doch das ist völlig normal : Traurigkeit, Angst, Zorn, Wut, das Gefühl der Verlassenheit, das Gefühl der Einsamkeit ( auch wenn andere da sind,die ebenfalls um die gleiche Person trauern), Reuegefühle - all das ist normal, all das darf sein, nichts daran ist falsch. Über all das darfst du hier schreiben - wir haben das alles selbst erlebt und fühlen mit dir.
    .
    Das Gute - ganz, ganz langsam zieht sich der Schmerz zurück. Er bleibt zwar, wird jedoch mit der Zeit leichter, wird anders.- wandelt sich.


    Alles Liebe dir


    Ich würde mich freuen, dir hier oder in einem anderen thread wieder zu begegnen.


    rabelein :24:

  • Liebe Nebelfrau,
    auch von mir ein herzliches Willkommen.
    Mir gefällt dein Satz "Wie isst man einen Elefanten - Stück für Stück" sehr gut und ich musste lächeln ob diesem obskuren Bild für die Trauer. Und das passt doch, denn wie können so obskure Gefühle und Lebenssituationen, wie die Trauer sie mit sich bringt passender beschrieben werden.
    Nach einem Jahr, ja, da hast du vielleicht ein Bein des Elefanten verspeist. Entschuldige, ich muss schon wieder lachen, sehe mich mit Messer und Gabel vor einem riesigen Elefantenbein sitzen.


    Vielleicht biete ich dir ein anderes Bild an - nein eigentlich tu einfach ich mir leichter damit - vielleicht kannst du auch was damit anfangen:

    Trauer ist wie ein großer Felsbrocken
    Wegrollen kann man ihn nicht.
    Zuerst versucht man, nicht darunter zu ersticken,
    dann hackt man ihn Stück für Stück kleiner,
    und den letzten Brocken steckt man in
    die Hosentasche und trägt ihn ein Leben lang mit sich herum.
    (Verfasser - Unbekannt)


    Also: Ich denke du hast schon einige Brocken heruntergeschlagen - wie ich lese ist es nicht mehr die Sorge darunter zu ersticken. Das zeigt, dass du schon wichtige Schritte gemacht hast. Doch ein Jahr ist, so glaube ich, nicht die passende Zeit um aus diesem Brocken einen "Schmeichelstein" für die Hosentasche zu machen.


    Hab Geduld.


    Wie geht es deinem Kind, deinem Mann, lebt ihr weiterhin an dem Ort wie mit deiner Mutter?


    Ja, hier ist der Ort an dem du einfach schreiben kannst und an dem du in vieler Hinsicht verstanden und auch unterstützt wirst. Manches ist jedoch dein persönlicher und individueller Schritt - und auch die dürfen sein. Es freut mich, dass du da bist und dir einen Raum für deine Trauer gibst.


    Schön, wenn wir wieder von dir lesen dürfen.
    Lg. und einen feinen Abend wünscht dir
    Astrid.

  • Liebe Amitola, liebe Rabelein, liebe Astrid,


    vielen herzlichen Dank euch für eure lieben Worte. Ich spüre ja dass es nicht nur liebe Worte, sondern auch warmherzige, tragende, sorge tragende, mitfühlende Gedanken sind die ihr mir schenkt.
    Amitola - ich habe hier schon ein wenig von dir gelesen und bewundere die Energie die du hast um so viel an Emotion und Liebe so vielen Menschen hier zu schenken. Ich habe auch etwas von dem Verlust deines Seelenpartners gelesen, und ich fühle mit dir. Auch danke dass du mit mir teilst wie du den Tod deiner Mutter empfunden und verarbeitet hast. Es ist, da gebe ich dir ganz recht immer etwas Besonderes in der Natur zu sein. Gerade jetzt mag ich sie, der Raureif der auf allem liegt, die Sonne wie ein diskreter Duft ... die Blätter, ... auch wenn ich immer Stadtmensch war und Naturmuffel (wenn ich was Grünes will stell ich mich vor eine Ampel, haha) dieser Überschwang an schöpferischer Kraft, an überwältigender Schönheit hat was (auch wenn man von der Gondel direkt in die Berghütte fällt ;-)).


    Die Nebelfrau, das Wort, das war von meiner Mutter, sie hatte sehr viel Phantasie und hat mir immer Geschichten erfunden...eine davon waren tanzende Nebelfrauen...du kennst das Bild vielleicht wenn sie wie Flämmchen an einem Bergfuß entlang streifen...und natürlich hat es auch etwas von dem was du sagst, Nebel rückwärts gelesen "leben", die Aggregatzustände des Wassers sind ja auch ein Gleichnis...danke für diese Reflexion. So wie eben ein Regenbogen zeigt welche Farben im Licht sind, so zeigst du mir welche Facetten das Gefühl "Trauer" hat.


    Was meine Mutter anbelangt...ich habe das Gefühl sie ist bei mir, wir hatten uns so intensiv, jeder Moment war bitter und süß kaum auszuhalten aber eben auch - so fies der Krebs auch ist als Krankheit - eine Chance auf Abschied, auch wenn wir es nie so direkt ausgesprochen haben.


    Mir fehlt einfach sie zu umarmen, ihre Stimme zu hören, ihre Meinung zu Situationen, ...


    liebe Rabelein (mein Autokorrekturprogramm macht die ganze Zeit "Rebellin" aus deinem Nick, nun schon drei mal) auch dir danke für dein Antwort. Ein wenig habe ich schon in einem Thread von dir gelesen, wie tapfer und mutig du den Tod deiner Tochter verarbeitest, dich damit auseinandersetzt, intensiv, dich dem stellst, voller Liebe im Herzen für dein Kind.


    Auch noch Verlieren ist unser; und selbst das Vergessen
    hat noch Gestalt in dem bleibenden Reich der Verwandlung.
    Losgelassenes kreist; und sind wir auch selten die Mitte
    einem der Kreise: sie ziehn um uns die heile Figur.


    Liebe Astrid - last but not least, auch herzlichen Dank dir. Ich musste mit dir lachen, über das Elefantenbein. So ähnlich wie der Obelix vor seinen Wildschweinen.


    Das Bild mit dem Schmeichelstein ist schön, einige Steine habe ich schon in meinem Hosensack...ich stelle mir vor wie ich sie mit meinen Fingerspitzen befühle...da und dort noch eine Kante, kleine Spitze...dann wieder weiche, warme Flächen..


    ich danke euch von Herzen, für eure Zeit und eure Worte,euer Zuhören (ja, ich nenne es so) eure Umarmungen,

    Ich freue mich sehr auf einen Austausch mit euch!

    Die Wahrheit triumphiert nie, nur ihre Gegner sterben aus (Max Planck)


    rilke.de/briefe/160703.htm


    VORÜBUNG FÜR EIN WUNDER


    Vor dem leeren Baugrund
    mit geschlossenen Augen warten
    bis das alte Haus
    wieder dasteht und offen ist

    Die stillstehende Uhr
    so lange ansehen
    bis der Sekundenzeiger
    sich wieder bewegt

    An dich denken
    bis die Liebe
    zu dir
    wieder glücklich sein darf

    Das Wiedererwecken
    von Toten
    ist dann
    ganz einfach

    (Erich Fried)

  • zur Erklärung, wegen dem "liken"... ich habe es schon gelesen...so "aussen vor"...


    haaaaaaahhhhhhhh
    liebe Nebelfrau , <3


    lächel , da zieht ja , wenn ich so dein hier Geschriebenes lese ... eine grosse Nebelwand mal vor dir ... mal hinter dir ... durch und mit deinem NEBEL=LEBEN....
    SAGENHAFT... SCHÖN ... dich mehr und mehr ERLEICHTERND....


    Ja, ich kann dich in mehrerer Hinsicht "verstehen". .. Es ist ja eigentlich "hier" immer ein mitfühlen....


    Ja, mittlerweile empfinde ich es sogar als GNADE , das wir durch die Krebserkrankung uns ... schreibe ich bewusst...
    sehr langsam , aber dadurch auch sehr intensiv erlebend ... diese ZEIT der EINMALIGLKEIT... vieles , fast ALLES hinter sich lassend könnend... erlebt haben...

    Es ist mir ein grosses ANLIEGEN , dir zu sagen...
    das die meisten MÜTTER gerade DANN gehen, wenn ihre Kinder NICHT da sind ....

    die Bande sind da einfach sehr , sehr stark... Wie du richtig schreibst, man kann von der Mutter nur sehr schwer "loslassen"...


    Ja, das Mutter/Tochter Verhältniss ... ist ein wahrlich KOMPLEXES "mehr wie Thema"... Ich gebe dir völlig recht , das zu einer LEBENDIGEN Beziehung Aus-EIN-ANDER -SETZUNGEN gehören...Jede Auseinandersetzung gestaltet ja wieder eine neue Lebensweise...


    Falls du es nicht schon gemacht hast... lies einmal die Beiträge von @marsue ... Ihr Sohn war genauso alt wie dein Sohn...
    und mein jüngster Enkel...
    Mein jüngster Enkel war noch ein paar Tage , bevor Burkard gegangen ist an seinem Bett... und hat ihm ein Schmusetier und einen Lego-Feuerwehrmann geschenkt... Die würden auf ihn aufpassen...
    .Auch mein 6jähriger Enkel und meine Enkelin damals gerade 8 werdend hatten alle diese Unbefangenheit, ihn streichelnd , mit ihm redend ...ja sogar leise im Zimmer spielend... Sie verhileten sich sehr unbefangen.
    Wenn sie mich besuchen kommen, wollen sie auch immer in den Ruhewald gehen....


    Luftballone... die haben wir auch aufsteiegen lassen, gerade auch durch den Ausspruch dieses Enkels , wie er gehört hat , das Burkard gegangen ist...


    Wie "gesagt", mein jüngster Enkel:
    " jetzt braucht Burkard einen Helm und viele "Luftdellons" damitr er WEEEEIIIIIT fliegen kann"...
    Da war er ja noch keine vier...


    Ich würde dir raten, was du ja auch vorhast... ... ZUSAMMEN MIT DEINEM Sohn diesen SOOOO besonderen Luftballon mit dem Brief , den du dann ja schreibst .... zu deiner Mama ,seiner " Fiona " zu schicken ... und ihm vermitteln , das sie sich freuen würde , über ein neues Bild , sehr FREUEN...


    Hier in Deutschland gibt es diese grossen Herzluftballons oder Sternenluftballons ??? damit sie gut fliegen braucht man ja welche , die mit Helium gefüllt sind, aber sie fliegen dann eben sehr schön weit... und das wird deinen Sohn einfach erfreuen...
    Dein Sohn hat schon so viele schöne Rituale FÜR SICH gefunden... Kinder sind da viel , viel unbefangener...


    Hhhhhmmmmhhh
    Ja, die grösste Angst ist es vom Menschen zu sterben... Es ist eigentlich die URANGST ... meiner Meinung nach...
    Bitte tue es nicht als völlige "esoterische Sichtweise" ab...
    aber Kinder LEBEN und FÜHLEN einfach anders...
    der "Austausch zwischen den Welten ist einfach mehr bei ihnen noch da ....ausgeprägter" , weil sie noch nicht so konditioniert sind. in diesem Alter, ....
    was sein kann und was nicht...Man kann es ja auch als die Welt der Fantasie betrachten....

    Ihre Angst zu dem Leben und Sterben ist auch eine ANDERE... sie sind gerade in diesem Alter deines Sohnes unbefangener... Der Tod gehört bei ihnen einfach MIT zum Leben...das beschreibt ja auch deine Geschichte mit der Katze...
    Gerade auf dem Lande erleben sie , wie du ja jetzt auch , dieses , erwachen , erblühen,...zur Reife kommen ...und wieder vergehen ... und wieder ... Ein KREISLAUF eben...
    Ich finde es einfach gut, wenn gerade kleinere Kinder auf dem Land gross werden. später als Jugendlicher oder junger Erwachsener ist dann tatsächlich die Stadt gefragter...


    Dein Sohn will zu dem Grab seines Opas ... Er will !!... also weiss er , das das Leben endlich ist...


    Ich würde ihm sagen ... weil das einfach ehrlicher ist...


    "Papa und Mama leben noch gaaaaaanz lange..., und du du lebst suuuuuuperlang , da hast du selber schon grosse Kinder und ich bin dann Oma ... und...es gibt ganz ALTE OMAS ...die aber fit sind... und das bleibe ich auch " ... In 2 -3 Jahren ändert sich ja auch wieder die innere Einstellung deines Kindes , wie bei allen... dann ist auch die Trauer "anders" geworden...


    Ich könnte noch auf vieles eingehen , aber wir wollen ja nicht ein Zweiergespräch führen , liebe Frau, deren Nebel sich mit der Zeit mehr und mehr LICHTET...


    einen schönen Namen hat dir deine Mama gegeben... Kennst du , oder hatte es deine Mutter "das Silmarilllion" von Tolkin...???


    Da gibt es den Baum des goldenen Lichtes und den Baum des silbrigen Lichtes ...
    weil es noch nicht die Sonne und den Mond gab....
    das war voooooor unzähligen ZEITEN


    silbriges LICHT der Nacht möge dich weiterhin JETZT umüllen
    und mich AUCH ...lächel


    SCHÖN , das du hierher gefunden hast... wirklich SCHÖN
    deine Claudia Amitola

  • Liebe Nebelfrau, <3


    Hab Dank für die Worte Rilkes, die du eingestellt hast.. Ich liebe Rilke. Auf meinem Schreibtisch liegen seine Duineser Elegien. - hier habe ich mich sehr, sehr mühevoll stückchenweise durchgekämpft, nicht alles verstanden, nicht alles erfasst und bin doch irgendwie stark davon gefesselt. - und auf dem Nachttisch : Rainer Maria Rilke, Marina Zwetajewa, Boris Pasternak: Briefwechsel
    Die zehnte Elegie lese ich seit meinen beiden letzten Klinikaufenthalten ganz anders als früher. Hier hat jemand die Schwelle des Todes überschritten, ehe er wusste, dass er im selben Jahr der Leukämie erliegen würde...


    Ich danke dir auch für die lieben Worte, die du an mich gerichtest hast. Sie haben mir gut getan.


    Ja, auch mir geben meine Katzen Halt und Liebe und ich kann so vieles von ihnen lernen. Leider ist mein Kater seit einigen Tagen nicht nach hause gekommen und ich befürchte das Schlimmste, zumal in einem anderen Stadtteil ein Tierhasser ( speziell Katzenhasser ) sein Unwesen treibt. Bitte, drück mir die Daumen, dass mein heißgeliebter Kater gerade ein tolles Abenteuer erlebt dadurch nur ,das heimgehen vergißt....


    Schön, dass du, liebe Nebelfrau, ( auch mir gefällt dieser Name ) uns gefunden hast, auch wenn der Anlaß gar nicht schön ist. Schon jetzt empfinde ich dich als eine Bereicherung.


    Lach - :028: aus rabelein wird bei deinem Autokorrekturprogramm "rebellin". :) Prachtvoll! Passt irgendwie auch. Dabei war ich früher, in jungen Jahren, sooo devot...


    Alles Liebe
    rabelein :24:

    auch von Rainer Maria Rilke:
    " Nie erfahren wir unser Leben stärker
    Als in großer Liebe und tiefer Trauer"

  • Liebe Nebelfrau <3


    Auch von mir ein <3 Willkommen :24:


    Es wurde schon sooo schön Dir geschrieben und deine Ausdrucksweise wie Du alles beschreibst und erfasst ist sehr gefühlvoll. Wo soll da bitte eine innere Kühltruhe sein :D ??? Und das Lustige an Kühltruhen ist, dass sie eigentlich von "Wärme-Strom" gespeist werden. :)


    Jetzt im Ernst.... finde es schön,dass Dein Kater Dir dabei hilft. Wenn Katzen nämlich gaaanz entspannt sind ist es fast sooo wie als ob sie nicht mehr existent wären.. sie werden sooo leicht... und das Schöne ist: Sie lassen sich voller Vertrauen beim Streicheln tiiiiieeeeef fallen.


    Wenn ich Tiere zuordnen würde, würde ich sagen, dass Katzen mehr die Mondin sind und Hunde die Sonne.


    Das was zwischen Deinem Sohn und Deiner Mutter passiert ist... der Blick ohne Worte verstehe ich vollkommen. Es gibt manchmal Momente, wo ohne Worte sich Seelen aneinander berühren und in diesem Moment miteinander kommunzieren......


    Es ist so, dass man erst wirklich was nachfühlen kann.. richtig erfassen kann, wenn man es selber erlebt hat. Aber ich kann mir das Leid vorstellen, das das Gehen Deiner Mutter in Dir verursacht hat. Und ich gebe zu, dass ich vor dem Tage Angst habe an dem meine Mutter nicht mehr unter uns weilen wird.


    Und was die Kraftlosigkeit, die Müdigkeit... das Zurückziehen betrifft... kenne ich.. kenne ich...


    Fühle Dich lieb umarmt :24: <3


    Katarina

  • Liebe Nebelfrau,
    zuerst mal herzlich willkommen!
    Du hast zu uns gefunden und wirst sehen, dass du hier gut aufgehoben bist.


    Du willst gerne über deine Mutter sprechen? Bei uns gibt es im Kapitel "Dies und das" den Thread "Geschichten über unsere Lieben".
    Ich habe da über meinen geliebten Mann geschrieben, das tat so gut sich endlich mal wieder an schöne gemeinsame Augenblicke zu erinnern, an seinen tollen Charakter, beim Schreiben habe ich ihn damals direkt gespürt.


    Hier kannst du über alles sprechen, jeder von uns ist froh, dass wir uns untereinander austauschen, einander zuhören.
    Das hier ist eine eigene Welt, ohne die betroffenen Gesichter, die wir in der realen Welt bei der Erwähnung von Verstorbenen zu sehen bekommen.


    Erinnern ist wunderschön und hilft auch, die Trauer langsam in Dankbarkeit, dass man so einen einzigartigen Menschen in seinem Leben gehabt hat, umzuwandeln.
    :24:

  • Hallo, <3 liebe Nebelfrau! <3


    Ein herzliches Willkommen in unserem Forum, gut dass du hier her gefunden hast. :)


    Obwohl nun fast ein Jahr vergangen ist, seit dem Gehen deiner Mutter möchte ich dir mein ganzes Mitgefühl zum Ausdruck bringen. :24:


    Fühle dich hier verstanden in allen Ausprägungen deiner Trauer, auch zu jeder Tages- und Nachtzeit.
    Meine Vorschreiberinnen haben schon vieles gesagt und ich hoffe es war hilfreich für dich. Sollte manchmal etwas unklar rüberkommen bitte einfach nachfragen denn dem schriftlichen Austausch sind auch gewisse Grenzen gesetzt.


    Auch ich finde deine Ausdrucksweise sehr ansprechend und kann dadurch deine Gefühle gut aufnehmen.
    Ein Jahr ist einerseits lang aber doch definitiv zu kurz um die endgültige Verabschiedung einer Mutter, aus dem realen Leben, zu verarbeiten. Im Herzen haben unsere Mütter ja stets den Platz, der schon immer ihrer gewesen ist. Und, die schönen Erinnerungen sind ohnehin das Paradies aus dem wir nicht vertrieben werden können.


    Einen immer guten und gefühlvollen Austausch wünscht dir, <3
    Anna90

  • Liebe Nebelfrau,
    was dein Sohn durchlebt ist ganz besonders und auch ganz normal.
    Kinder in diesem Alter können das Wort für immer noch nicht beGREIFEN.


    Für sie ist es manchmal scheinbar für immer, wenn wir jemanden länger nicht sehen,
    wenn es in der Spielgruppe oder Kindergarten oder auch noch in den ersten Schuljahren
    die Mama, den Papa vermisst. Deshalb kommt die Frage, sind sie tot oder wann kommt Oma wieder.


    Auch Todeswünsche sind eigentlich nur WEG-Wünsche. Wenn ein Kind äußert: Wenn du
    nur tot wärst... meint es meist nur, du gehst mir momentan auf die Nerven, kannst du mich mal
    sein (allein) lassen? Auch wenn du nicht geschrieben hast, dass er das tun würde.


    Wichtig finde ich die Ehrlichkeit gegenüber der Kinder. Auch wenn es schwer fällt, ist es oft
    wertvoller dem Kind zu sagen, dass wir alle einmal sterben und wir hoffen, dass wir noch
    gaaaaanz gaaaaanz lange miteinander leben und wir uns gut vorstellen können, dass wir erleben,
    wie er groß wird, wie er selber ein Kind hat und du als Oma mit diesem Kind spielst, wie du mit
    ihm spielst.
    Ich habe Kinder erlebt, deren Elternteil starb und einmal sagte: Nein, ich sterbe nicht. Und sie
    hatten lange das Gefühl, dieser Elternteil hätte sie belogen. Auch wenn wir alle hoffen, dass das
    nicht geschieht - wissen tun wir es nicht.


    Vor allem ist es auch ein ganz wichtiges, ihn mit dem Realen immer wieder zu konfrontieren:
    die Oma war schon gaaaanz gaaaanz alt und hatte eine gaaaanz gaaaanz schwere Krankheit.
    Und weil der Körper schon gaaaaanz schwach war und nicht mehr funktionierte, starb die Oma
    und der Körper ist tot. Und jetzt kommt es darauf an, was du und deine Familie glaubt. Und auf
    jeden Fall ist es sicher stimmig zu sagen, dass die Oma in unseren Gedanken und Herzen immer
    da sein wird.


    Ich wünsche dir, dass du sehr behutsam mit dir selber sein kannst und dass du das dann auch ganz
    von selbst auf deinen Sohn übertragen kannst. Ja, das ist un-heimlich schwer.


    Alles Liebe für dein LEBEN liebe Nebelfrau und es ist schön, dass du da bist.
    Lg. Astrid.

  • Liebe Nebelfrau,
    auch von mir ein herzliches Willkommen!
    Das ist ja ein Grund, warum dieses Forum ins Leben gerufen wurde: Eben weil Trauer meistens nach einem Jahr nicht vorbei ist und die Betroffenen in ihrer Trauer einsam werden, weil alle anderen Schwierigkeiten haben, das nachzuvollziehen, selber nicht mehr trauern und sich vor der Trauer der noch Trauernden schützen wollen, indem sie das Thema vermeiden. Oder aber alle in der Familie trauern so tief, aber unterschiedlich, dass sie die Trauer der anderen nicht verstehen können oder mit sich selbst so viel zu tun haben, dass sie sich nicht auch noch mit der Trauer der anderen Familienmitglieder auseinandersetzen können....


    Das Trauerjahr ist ein Begriff, der auf die Römische Rechtssprechung zurückzuführen ist und war die Frist, innerhalb deren eine Witwe nicht wieder heiraten durfte, weil sie sonst finanzielle Unterstützung verlieren würde. Das "Trauerjahr" hat mit der Dauer des psychologischen Prozesses also nichts zu tun. Es ist fälschlicherweise in die laienhaften Vorstellung von Trauer eingeflossen. Vergiss es also einfach.


    Oder lies mehr dazu ;) : https://aspetos.com/at/post/tr…-heute-das-trauerjahr/792


    Psychologisch ist das erste Trauerjahr, das Jahr, indem man zum allerersten Mal den Jahreekreis mit seinen Festen, Feiertagen, Jahreszeiten und dem ganz normalen Alltag ohne den Verstorbenen bewältigen muss. Das ist hart, man lernt viel, eignet sich Strategien an, lernt die unterschiedlichen Gefühle kennen und schon ein bisschen steuern und regulieren, aber der Prozess ist noch lange nicht bewältigt - jedenfalls nicht, wenn ein Mensch verstorben ist, zu dem man eine tiefe Beziehung hat. Man lernt erst allmählich diese Beziehung in eine Erinnerungsbeziehung umzuwandeln, zu akzeptieren, dass ein neuer Lebnsabschnitt begonnen - ohne diesen Menschen, aber mit ihm in deiner Erinnerung und wo immer du glaubst, dass er jetzt ist.
    Die allermeisten Trauernden, die einen Partner, ein Elternteil, einen wichtigen Menschen verloren haben, brauchen um die 3 Jahre. Das ist meine Erfahrung. Dauert der Prozess kürzer, dann war die Bindung nicht so tief. Wenn Kinder versterben, dann bleibt Trauer vielfach ein lebenslanger Prozess, weil die Eltern-Kind-Bindung etwas ist, das über den Tod hinaus bestehen bleibt, sie ist ein lebenslanges Phänomen.


    Lass dir also Zeit.


    Zu deinem 4-Jährigen: Kinder können mit der Wahrheit besser umgehen als man glaubt. Versprich deinem Kind niemals, was du nicht sicher halten kannst. Schon Kinder müssen mit dem Gedanken leben lernen, dass alles Leben endlich ist, wir schützen sie nicht, wenn wir sie belügen. Sei offen und ehrlich, wenn die Frage kommt, ob auch du und der Papa sterben müssen. In der Regel wird das aber erst ein Thema, wenn Kinder ins Volksschulalter kommen. Vorher ist der Begriff des Todes und die Vorstellung, dass der Tod irreversibel und endgültig ist, nicht wirklich erfassbar. Das ist auch ein Schutz. Kinder verstehen genau so viel, wie ihnen gut tut. Ängste können wir niemals ganz verhindern. Die Angst vor dem Tod ist eine natürliche menschliche Urangst, die ja auch die Funktion hat, uns zu beschützen. Und mit dieser Angst müssen wir leben lernen, das können wir aber nur, wenn wir dem Thema Tod und der Angst davor Raum geben.
    Beantworte alle Fragen deines Kindes ehrlich, antworte aber immer nur auf die jeweilige Frage und nicht darüber hinaus. So steuert das Kind die Belastung. Gib nur Antwort, wenn du sicher bist, dass die Antwort richtig ist oder du dir sicher bist ist. Wenn nicht, dann stell dem Kind eine Gegenfrage: Wie stellst du dir das vor? Anhand der Annahmen und Vorstellungen von Kindern kann man sich ein Bild über ihre Gedanken machen und auch darübern, ob sie tröstliche oder beängstigende Phantasien haben. Tröstliche Phantasien kann man stehen lassen, beängstigende und und krasse, nicht der Realität enstrechende Phantasien kann man dann korrigieren. Zum Beispiel die Phantasie, dass den Großeltern "da unten langweilig und kalt ist" oder dass der Tod ein Gerippe-Mann ist, der lautlos kommt und dich mitnimmt. Etc.


    Da gibts mehr dazu in diesem Artikel: https://aspetos.com/at/post/kinder-und-trauer/28


    Alles Liebe
    Christine

  • DANKE, liebe Christine <3


    für den geschichtlichen Hintergrund des Trauerjahrs....


    Viel KRAFT dir wünschend für diese hoch emotionale Zeit , die du jetzt zu bewältigen hast.
    <3 lichst
    deine Claudia Amitola

  • Liebe Anwesende,


    danke noch einmal für eure mitfühlenden Worte, eure Gedanken, euren Trost.
    Die Vorweihnachtszeit ist dieses Jahr eine ganz seltsame, ich habe das Fest ja so gern mit meiner Mutter geteilt. Wie es wohl euch in der Vorweihnachtszeit ergeht? Ich freue mich darauf etwas Ruhe zu finden, um hier im Forum zu lesen...


    Liebe Katarina, danke für deinen lieben Gruß, ich habe teilweise deine Geschichte gelesen..du hast so eine Klarheit und Stärke...und ich wünsche dir auch für diese Tage ganz viel an Kraft, und Licht.


    Danke auch für euer Willkommen. Ich empfinde es so dass jede und jeder der sich hier öffnet, und Gefühle teilt und/oder mitträgt, eine Bereicherung ist, und es ist schön Teil eures Kreises zu sein.


    Mit herzlichen Grüßen, M.

    Die Wahrheit triumphiert nie, nur ihre Gegner sterben aus (Max Planck)


    rilke.de/briefe/160703.htm


    VORÜBUNG FÜR EIN WUNDER


    Vor dem leeren Baugrund
    mit geschlossenen Augen warten
    bis das alte Haus
    wieder dasteht und offen ist

    Die stillstehende Uhr
    so lange ansehen
    bis der Sekundenzeiger
    sich wieder bewegt

    An dich denken
    bis die Liebe
    zu dir
    wieder glücklich sein darf

    Das Wiedererwecken
    von Toten
    ist dann
    ganz einfach

    (Erich Fried)

  • Hallo, <3 liebe Nebelfrau M. ! <3


    Schön, dass du dich in unserem Kreis verstanden und angenommen fühlst.


    Deinen Beitrag habe ich mitfühlend gelesen und in ganz Vielem kann ich deine Einsichten, Stimmungen und Haltungen nachempfinden und verstehen. Leider ist es mir heute nicht möglich näher darauf einzugehen.
    Aber soviel...
    Du bist eine Bereicherung für unseren Kreis, danke. :)


    Wünsche dir viel körperliche wie auch mentale Kraft, für alle Herausforderungen des Lebens.
    Alles Gute dir und deiner Familie, :24:
    Anna90

  • liebe Nebelfrau , <3 :24: <3 :30: <3


    dieses Avatarbild gefällt mir... Der Vogel auf dem Engel... Einesteils die Trauer ausdrückend , aber durch den Vogel eine lebendige , sogar ein lächeln und dadurch eineLeichtigkeit , ja fast so etwas wie eine Cartoonzeichnung mit dem etwas "schwarzen Humor " dazu,,, bei mir ... hervorrufend ...


    Ich bin im Moment so etwas "TRAUER müde" ... Nicht die Trauer verdrängend ,... das geht nicht... aber ich will dir und hier allen mal etwas lustiges über ein Gebiss erzählen... und Kinder...In diesem Falle war ich das...


    Ich hatte die wirklich große Freude noch eine sehr aktive Urgroßmutter zu haben...Übrigens bis zu meinem 8 Lebensjahr....


    Nichts desto Trotz , trotz Rüstigkeit , sie hatte ein vollständiges Gebiss , :D
    welches sie über Nacht im Wasserglas hatte... Das wusste ich als relativ kleines Kind noch nicht( so ungefähr 5 Jahre alt) .... Auf jeden Fall war sie einmal leicht erkältet und lag im Bett... Ich ging zu ihr rein und brachte ihr den Tee mit Honig ...
    und sah das GEBISS
    und war BEGEISTERT... 8o :8: :028:
    Meine Oma´s hießen :
    eine OMI ....und die andere OMAMA und meine Urgroßmutter war seltsamerweise , von allen so genannt.... Oma Sabine....


    Also sagte ich zu meiner Oma Sabine, nahm dabei blitzschnell das Gebiss aus dem Wasserglas und "klapperte" so damit rum :D ... muss sogar jetzt gerade wieder dabei lachen...
    und sagte : " ICH WILL auch so Zähne haben, ... das ist praktisch...."


    Oma Sabine war nicht streng in dem damals üblichen Sinne ... vielleicht war sie da s auch schon zu weise ... sehr milde, weil sie über 80 Jahre alt war...


    Sie lächelte und sagte: " wirst du schon ... da musst du nur älter werden".... Tjaaaahhh ... sie hat recht (allerdings Teilprothese )... aber bin ja noch "jünger".... :D


    Liebe Nebelfrau, <3
    DANKE , das du wieder hier geschrieben hast mit VIELEN Impressionen aus eurem Leben MIT der Trauer ....
    Jaaa , ich würde auch das laaaaange Leben bei deinem Sohn von euch betonen... sehr laaaanges Leben


    wie oben geschrieben ....
    heute ein bisschen KRAFT tanken...


    fühle dich umarmt ...
    und lächel ... "der Vogel bringts" ... wie du richtig erkannt hast ... wir sind etwas EGOZENTRISCH als Trauernde ... etwas VER-RÜCKT geworden
    deine Claudia Amitola

  • Liebe Nebelfrau,
    *LAAAAAAAAAAAAAAAAAAAACH* Ja, du triffst es mit der Brücken-Geschichte sehr gut! Vieles, das mit dem Tod und der Trauer zu tun hat, ist auch grotesk und hat seine eigene Komik. Das ist auch der Grund, dass wir "Professionellen" ein ziemlichen schwarzen Humor entwickeln. Und Humor hilft wirklich! Wenn man im Groteskem das Komische erkennen kann und hin und wieder auch einen gesunden Lachanfall haben darf, dann ist das - neben dem Weinen und dem heulenden Elend- eine erleichternde und entspannende Sache!


    Weihnachten ist so eine Sache. In Familien, in denen niemand fehlt und alles halbwegs normal ist, floppt das ganze Fest oft, weil man sich so anstrengt perfekt zu sein. Die meisten findens anstrengend, weil man doch irgendwelche Erwartungen hat. Und wenn einer fehlt, weil er gestorben ist, dann ist die Lücke umso deutlicher spürbar, weil es doch das Fest der Liebe und der Familie ist, das da begangen werden muss. Kinder helfen hier immer, ein wenig Normalität, Freude und Zauber in ein Weihnachtsfest zu hauchen, auch wenn es einen Trauerfall gegeben hat. Ich wünsch dir, dass dein Sohn euch trotz dem Tod deiner Mutter ein Lächeln auf eure Gesichter zu zaubern vermag..... :)


    Alles Liebe
    Christine