Ich weiß nicht wie ich ohne ihn leben soll

Liebe Hedi,

du bist auch ein liebenswerter Mensch, denn Gerhard hat dich geliebt und liebt dich noch. Er ist auch stolz auf dich, da bin ich sicher, weil du dein Leben meisterst, auch wenn es so unendlich schwer ist. Ich habe den Eindruck, dass du ein sehr starker Mensch bist. Ich glaube dass alle hier im Forum sehr stark sind, stark genug auch über ihre Gefühle, Ängste und Schwächen zu sprechen.

Ich glaube wir alle sollten auch selbst auf uns stolz sein, weil wir jeden Tag weitermachen. Vielleicht sollten wir im Kopf behalten, dass das nicht selbstverständlich ist. Man neigt nur allzu gern dazu, sich selbst für seine Fehler zu kritisieren, aber was man gut und richtig gemacht hat als selbstverständlich anzusehen und ich glaube gerade in unserer Situation sind viele Dinge eben noch weniger selbstverständlich.

Sei auch ganz fest gedrückt.
Andrea

Liebe Petra,

ja, ich bin auch froh, dass es dieses Forum gibt, mit all den wundervollen und liebenswerten Menschen. Ja, mit der Einsamkeit muss jeder selbst klar kommen, aber durch dieses Forum, wissen wir, dass wir nicht allein sind mit unserer Einsamkeit und auch das hilft ein bisschen. Ich glaube, diese Einsamkeit und die Traurigkeit wird immer da sein, aber irgendwann, da bin ich mir sicher, wird sie leiser werden und damit auch ein bisschen erträglicher.

Ja, ich freue mich auch sehr, dass ich dich im Sommer kennen lernen werde. Ich werde mir leider keinen Urlaub nehmen können im Moment. Es ist ja alles so chaotisch im Moment. Meine Kollegin wird kündigen, weil sie etwas ganz anderes machen will und ich bin dabei einen neuen Job zu suchen. Ein Kollege von mir hat gute Beziehungen und fragt schon mal ein paar Leute, ich werde auch bald anfangen zu suchen. Wenn mein Kollege das schafft könnte das ziemlich schnell gehen und wenn nicht und ich noch länger dort bin wird es mit dem Urlaub trotzdem schwierig, weil meine Kollegin dann weg ist und eine neue Kollegin eingearbeitet werden muss.

Ich muss ja morgen noch mal zum Arzt wegen der Schilddrüsenwerte und dann werde ich noch mal ausführlich mit ihm darüber reden. Meine Kollegin ist ja inzwischen wieder da und es hat sich nichts aber auch gar nichts geändert. Ganz im Gegenteil, uns wird soviel Arbeit aufgebrummt, dass es auch mit zwei Personen nicht zu schaffen ist und schon gar nicht von zwei Personen, die beide in einer emotional belastenden Situation sind. Es wird sich nie etwas ändern. im Grunde schadet sich mein Chef selbst am allermeisten mit seinem Verhalten, er wird innerhalb der nächsten Zeit zwei gute Mitarbeiterinnen verlieren und vielleicht noch mehr, denn die Unzufriedenheit und Unruhe wächst auch bei den anderen mit jedem Tag mehr. Er möchte das ja so. Er hat einmal gesagt, er findet das gut, wenn Unruhe im Team ist, dann sind die Mitarbeiter motivierter. Ich bin keine Psychologin, aber mir sagt schon der gesunde Menschenverstand, dass Unruhe das genaue Gegenteil von Motivation bewirkt. Allein der hohe Krankenstand bei den meisten seiner Mitarbeiter müsste ihm eigentlich schon zu denken geben.

Ich umarme dich mitfühlend und tröstend.

Innige Grüße
Andrea

Liebe Petra,

ich verstehe dich so gut, auch wenn mein Ernst vor nicht einmal drei Monaten gegangen ist, Mir kommt die Zeit seit er weg ist auch wie Jahre vor. Ich glaube aber, dass es irgendwann besser wird. Wirklich gut wird es vielleicht nie, aber besser. Es ist so schwer sich daran zu gewöhnen, das nichts mehr so ist wie es war und das unsere Liebsten nicht mehr so bei uns sind wie vorher.Aber ein Teil von Ihnen ist noch immer bei uns und das ist so unendlich viel aber doch wieder wenig. Wir werden das schaffen liebe Petra, wir sind stark, weil wir die Kraft der Liebe in uns haben. Es tut nur deshalb so unendlich weh, weil wir sie so unendlich lieben.

Ich sende dir ganz viel positive Energie.

Ich drücke dich ganz fest.

Liebe Grüße
Andrea

Liebe Astrid,

ja, du hast recht, eine Therapie wäre sicher nicht verkehrt für mich. Die Medikamente kommen für mich nicht in Frage, auch nicht unterstützend, weil es eben allem widerspricht was ich glaube und fühle. Ich glaube nicht, dass man seelische Probleme mit Tabletten beheben kann. Ich will damit nicht sagen, dass es anderen nicht vielleicht helfen könnte, aber mir eben nicht, weil sich schon von vorne herein alles in mir dagegen sträubt.

Mein Arzt sieht das leider komplett anders und deshalb muss ich mir wohl einen anderen Arzt suchen. Er wurde richtig sauer, als ich ihm sagte ich hätte die Tabletten nicht genommen und würde sie auch nicht nehmen. Es gab eine lange Diskussion und ich sagte ihm es müsse auch andere Möglichkeiten geben, als Tabletten. Ihm fiel da auch gleich eine Alternative ein. Ich bekam eine Überweisung in die Psychiatrie für vier Wochen. Er betonte immer wieder, dass ich jetzt genau das brauchen würde. Ich werde dort aber genauso wenig hingehen wie ich die Tabletten nehmen werde. Ich werde mir jetzt einen neuen Hausarzt suchen müssen, der mir dann eine Überweisung zu einem Psychologen geben kann. Es kann ja sein, dass ich nicht immer weiß, was ich brauche, aber ich weiß genau was ich nicht brauche und das sind Tabletten und Psychiatrie. Das Schlimme ist, ich glaube, der Arzt wollte mir wirklich helfen, aber wie kann er mir helfen wenn er völlig ignoriert, was ich denke und fühle? Ich kenne das Krankenhaus in das er mich überweisen wollte, es gehört zu unseren Kunden. Ich weiß also wie die dort vorgehen. Ich weiß auch nicht wie er als Allgemeinmediziner zu einer solchen Diagnose kommt wie er sie gestellt hat.

Er hat mich für 2 Wochen krank geschrieben, ich werde die Zeit nutzen um mir die Hilfe zu suchen die ich brauche.

Ich danke dir für deine guten Wünsche. Ja ich hoffe auch, dass ich bald eine andere Arbeit finde.

Liebe Grüße
Andrea

Liebe Petra,

ich habe für morgen einen Termin bei einem anderen Arzt. Ich bin ganz schön nervös, ich mit meiner Ärztephobie.

Mein Arbeitskollege hat mir auch eine gute Psychologin empfohlen, aber natürlich brauche ich erst mal einen guten Hausarzt.

Ich danke dir für deine Unterstützung. Ich bin auch bei dir in Gedanken liebste Petra und sende dir ganz viel positive Energie und eine liebevolle, tröstende Umarmung. :24:
Liebe Grüße
Andrea

Liebe Hedi,

ich wünsche auch dir ganz viel Kraft und Energie und jeden Tag etwas worüber du dich freuen kannst.

Liebe Grüße
Andrea

Liebe Astrid,
liebe Malena,

ich danke euch beiden für euren Zuspruch. :2:

Der Arzt bei dem ich heute war scheint mir in Ordnung zu sein, ihr braucht ihn nicht zu zwicken oder heimsuchen .

Er ist zwar nicht komplett gegen Tabletten, bei Depression aber nur zur Unterstützung und er hat ganz klar gesagt, dass das eine Entscheidung wäre, die wir beide gemeinsam treffen müssen und nicht er allein. Er hat mir den Namen von Tabletten aufgeschrieben, die er sonst schon mal verschreibt und meinte ich könnte das ja mal googlen und dann könnten wir darüber noch mal sprechen. Er meinte auch, dass eine psychiatrische Tagesklinik vielleicht etwas sei, wo man eben auch nicht unbedingt Tabletten verabreicht und auch nicht gegen den Willen des Patienten. Er meinte, da würde man schneller Hilfe bekommen, als bei einem Psychologen. Es kann 6 oder 9 Monate dauern, bis man da einen Termin bekommt. Er meinte ich könne aber parallel schon mal schauen welcher Psychologe da für mich in Frage kommen würde.

Er hat mir wirklich zugehört und ich fühlte mich auch ernst genommen. Er hat mich jetzt auch erst mal noch länger krank geschrieben. Ich werde morgen mal bei einer Psychologin anrufen, die mir ein Arbeitskollege empfohlen hat und mal fragen was die da im Moment für Wartezeiten haben.

Ich bin wirklich froh, diesen Arzt gefunden zu haben, ich habe da eine Empfehlung von Hospiz- und Palliativdienst bekommen.

Ich wünsche euch beiden ganz viel Kraft und Energie und schicke euch eine herzliche Umarmung.

Liebe Grüße
Andrea