Nachmittags um 3 ist es am schlimmsten. Dann wache ich aus einem kurzen Nickerchen auf, und mein erster Gedanke ist: "Sie ist tot". Dann denke ich: was ist das: "tot"? Nicht mehr da? Was ist: "da"? Außer mir? In mir? Seele ist alles. "Da" ist: geliebt. Nur Geliebtes ist wirklich. Morgen sind es 5 Jahre. Ich weiß nicht, wie ich die gelebt habe, irgendwie sind sie vorübergegangen.
Fünf Jahre
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Lieber Dieter,
bei mir sind es in 6 Tagen 4 Jahre...
Meiner Meinung nach, was nicht deine Meinung sein muss...LEBEN wir intensiver, bewusster, wie vorher.
und
da haben wir ALLE hier vielleicht das gleioche Gefühl, natürlich indivieduell verschieden...Wir haben sie geliebt und werden sie immer lieben
Alles Liebe wünsche ich dir in der Verbindung auf anderer Ebene mit deiner Frau
deine Claudia Amitola -
Lieber Dieter ,
Hut ab du hast 5 Jahre überstanden was für eine Leistung mit all diesem schmerz im Herzen. Aber jetzt bist du deiner geliebten 5 jahre näher . Ich wünsche dir ganz viel kraft und positive Energie und viel viel Verbundenheit und nähe , denn wie Claudia sagt sie ist immer da wenn auch nicht körperlich.
Liebe tröstliche grüße
Petra -
Lieber Dieter,
wie liebevoll du am Geburtstag deiner Frau an sie gedacht hast, ein Tag der dir das Leben zum Fest gemacht hat...so mein Eindruck...diese Hochachtung und tiefe Liebe mit der du zu deiner lieben Frau schreibst, das lässt auch mich an die Liebe glauben - es ist so berührend, danke dass du - auch mich - daran teilhaben lässt.
Für den heutigen Tag, ihren Todestag, den sie so kurz nach ihrem Geburtstag hatte - und ich mich frage - wie diese Zeit für dich vor 5 Jahren gewesen sein muss, und wie viel du an Kraft gebraucht hast um das zu ertragen, so hoffe ich dass du nun, fünf Jahre später die Hoffnung auf ein Wiedersehen und auch ein über Zeit und Raum hinaus Verbundensein hast, die dich etwas trägt und das Schwere leichter werden lässt.
Ich möchte dir zwei Dinge von Rilke Schicken, will es dir herein schreiben, weil es so zu deiner lieben Frau und Dir, und Eurer bezaubernden, so wertschätzenden und innigen Liebe passt. Zunächst dachte ich an den "Tod der Geliebten" - weil deine Art deine Frau zu lieben diesem Gedicht so gleicht. Aber ich habe mich für dieses Gedicht entschieden weil ich Eure Liebe als genau so empfinde, und hier auch losgelöst von dem schmerzhaften Abschied ein "für immer" in sich trägt, und ich dir wünsche dass du dieses "für immer" heute ganz fest im Herzen spüren kannst.
Mit liebem Gruß und viel Kraft dir für den heutigen Tag schickend,
Malena
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LiebesliedWie soll ich meine Seele halten, daß
sie nicht an deine rührt? Wie soll ich sie
hinheben über dich zu andern Dingen?
Ach gerne möcht ich sie bei irgendwas
Verlorenem im Dunkel unterbringen
an einer fremden stillen Stelle, die
nicht weiterschwingt, wenn deine Tiefen schwingen.
Doch alles, was uns anrührt, dich und mich,
nimmt uns zusammen wie ein Bogenstrich,
der aus zwei Saiten eine Stimme zieht.
Auf welches Instrument sind wir gespannt?
Und welcher Geiger hat uns in der Hand?
O süßes Lied.Rainer Maria Rilke
(1875 - 1926), eigentlich René Karl Wilhelm Johann Josef Maria, österreichischer Erzähler und LyrikerQuelle: Rilke, Die Gedichte. Insel Verlag, Frankfurt a.M. 1986. Neue Gedichte, 1907
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Unsäglich Schweres wird von mir verlangt.
Aber die Mächte, die mich so verpflichten,
sind auch bereit, mich langsam aufzurichten,
so oft mein Herz behängt mit den Gewichten
der Demut, hoch in ihren Händen hangt.Rainer Maria Rilke
(1875 - 1926), eigentlich René Karl Wilhelm Johann Josef Maria, österreichischer Erzähler und Lyriker -
Ja , liebe Malena, "über Zeit und Raum hinaus Verbundensein", das ist es. Rilke mag ich auch sehr. Wo er am unverständlichsten ist, muss man einfach seiner Sprache zuhören. Ich höre da oft ein "Schu schu" heraus, wie die Mutter, die ihr Kind tröstet.
Danke für deine lieben Gedanken.
D. -
sehr gerne lieber Dieter,
...ja, Rilkes Sprache ... sie ist wie eine Schaukel...eine Melodie, ein Klang...ich mag es dass er diese Liebe auch zur Dunkelheit hat, auch eine Transzendenz - die aber das Dunkel weich macht wie Samt und nicht als etwas Beängstigendes sieht, ..
bei meiner Suche nach den Worten für dich und im Gedenken an deine liebe Frau habe ich ein wenig wieder in Rilke hineingelesen und wie du sagst, man findet Trost, und das ist genau das was ich als wesentlich empfinde...denn trostlos zu sein...oder nicht bei Trost zu sein...das ist das Erschütternde...da kann die Kunst Wunder bewirken und Wunden heilen...
das, und das Schnurren einer Katze die sich einem in den Schoß legt...
was denkst du?
einen guten Sonntag mit viel Kraft und Trompeten- und Sonnenblumenenergie im Herzen
wenn ich das so schreiben darf - wünscht dir
Malena -
drei andere SINNE dazu gebend ....sehen ...hören ...fühlen
für euch beide ,lieber Dieter -
Ja, liebe Malena, über die Dunkelheit denke ich wie du. Sie kann Höhle, Geborgenheit sein, nächtlicher Sternenhimmel (Dunkel UND Licht)... Ich bin immer etwas befremdet, wenn ich allzu großer Begeisterung für das Licht begegne, z.B. im Christentum. Mit meiner Frau war das anders. Sie konnte es nicht hell und strahlend genug haben, wie ich schon schrieb. Darum ergänzten wir uns so gut. Ich bin manchmal etwas im Zweifel, ob ich ihrem Leben nicht mehr Glanz und Gloria hätte bereiten können. Dunkelheit der Sprache, Rilke. Aber von "Kunst" mag ich nicht reden. Kunst klingt nach Konzertsaal und Opernhaus und Gemäldegalerie. Wenn mich ein Kunstwerk berührt, dann hat es Existenz, erregt mich, begeistert mich, nimmt mich mit (in doppelter Bedeutung), besänftigt mich, reizt mich zu Tränen der Trauer oder der Freude. Ich kann dann nicht an "Kunst" denken. Z.B. Bach ist nicht "Kunst", Rilke ist nicht "Kunst", sondern Offenbarung. Bevor ich zu predigen anfange: Dir auch einen schönen Sonntag!
D. -
Ich trage dich wie eine Wunde
auf meiner Stirn, die sich nicht schließt.
Sie schmerzt nicht immer. Und es fließt
das Herz sich nicht draus tot.
Nur manchmal plötzlich bin ich blind und spüre
Blut im Munde.Gottfried Benn
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Lieber Dieter,
wie hast du ihn verbracht, diesen Tag - 5 Jahre danach?
hell und mit Glanz und Gloria oder doch eingeigelt in der Höhle, die dir Schutz bietet?
Ich wünsche dir, dass es immer noch leichter werden möge und dich die Erinnerungen erfreuen und das neue Leben ein bisschen bereichert.
Wie viele Bäume waren es rrrrr-krach? Hast du schon einen Sinn erkennen können? Oder hast du eine Antwort von dem da oben bekommen?Eine angenehme Woche und viele feine Katzenmomente wünscht dir
Astrid. -
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Ach Astrid, wie habe ich ihn verbracht. Im ganzen wie alle anderen, mit viel Verdrängen. Hätte ich mir vorstellen sollen, wie ihr letzter Tag vor 5 Jahren war? Jede Minute beißt mich wie körperlich, ich kann die Erinnerungen nur fortschieben. Manchmal gelingt es mir zu sagen: "O.k., du gingst, ich komm' nach, ein paar Jahre früher oder später, was macht das schon für einen Unterschied, setz' schon mal den Kaffee auf." Sinn? Wenn ich ihr Bild ansehe und daran denke, wie tapfer und gerade sie alles durchgestanden hat, auch die Missverständnisse, die es auch zwischen uns und innerhalb unserer Familie gegeben hat, die große Kraft, die sie hatte im Aufrichten anderer Menschen, die große Anteilnahme am Leben anderer Menschen, besonders von Kindern, und und und... Das ist mir Vorbild und Predigt und Sinn genug. Ansonsten nudel ich meine Tage so ab und freue mich wie Klein-Martin bei Manfred Hausmann, wenn das Fernsehprogramm einmal nicht so "schundig" war. Heute habe ich wieder drei Krokusse mehr in meinem Wald entdeckt, wo sie eigentlich gar nicht hingehören und deshalb etwas Besonderes sind. Zorro wird immer lauter und frecher, der liebe kleine Kerl. Er sitzt stundenlang oben auf der Sessellehne vorm Haus und schläft und wartet auf mich und schimpft mit mir, dass ich nicht früher komme.
Schönen Montagabend!
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Lieber Dieter,
Wie berührend und schön deine ewige liebe zu deiner Frau.
Tröstende und verstehende grüße
PETRA -
Ich wünsche dir noch ganz viele besondere Momente - so wie die Krokusse im Wald.
Wie ist es, wenn du die Erinnerungen herholst? Welche sind für dich erträglich?
Ich habe den Eindruck, dass du ganz stark wahrnimmst was um dich passiert - auf jeden Fall die Natur, die Katzen und besonders Zorro.
Du hast offene Augen und Ohren und einen ganz besonderen Wortwitz. Ich lese immer gerne, was du schreibst - auch dann, wenn es nicht lustig ist, was du zu erzählen hast.
Schön, dass du da bist.
Wie ist Zorro eigentlich zu dir gekommen? Hab ich da was versäumt?
Ich wünsche dir einen frühlingshaften Abend, der dir wohl tut. (Tag-Nacht-Gleiche heute oder morgen?)
ES WIRD HELLER UND WÄRMER
Lg. Astrid. -
Liebe Astrid,
erstmal: ich finde es toll, wie du hier auf jeden eingehst, alle Achtung. - Ich hole mir die Erinnerungen nicht her, sie kommen, wie sie wollen, meistens durch eine Kleinigkeit ausgelöst. Dann fiepe ich ein bisschen oder lache auch und sage zu ihrem Bild: Siehst du das, ist das nicht ulkig? Genau wie wir damals. Am schwierigsten sind die ganz schönen Erinnerungen. Als einer von uns nach einem Sommertag im Kurpark fragte: War schöner Tag? und der andere sagte: war schöner Tag. An sowas darf ich nicht oft denken, das ist sowas von vorbei. Wem nützt es, wenn ich wieder flenne. Als hätte ich das Leben ausgelutscht und lutsche nur noch an den leeren Schlusen. Aber einen ganz schönen Traum hatte ich neulich, den erzähle ich mal irgendwann. - Meine Katzen sind gar nicht meine Katzen, sondern Nachbarskatzen, die herausbekommen haben, dass bei mir was zu holen ist, und sich ziemlich regelmäßig bei mir einstellen. Ich habe sie etwas erzogen, so gut das bei Katzen geht, dass sie sich nicht gegenseitig in die Quere kommen. Woody bekommt sein Gelee links vom Haus, Zorro seine Breckis rechts, Woody morgens nach 8 Uhr, Zorro nach 16 Uhr. Peterchen kommt in großen Abständen wie ein Komet, immer wenn er mitten im schönsten Fernsehfilm stört. Dann gibt es noch eine Katze ohne Namen, die nur am Samstag oder Sonntag vorbeischaut, wenn ihre Familie ihr Wochenendhaus besucht. Das ist die, die gleichzeitig fressen, schnurren und fauchen kann. Alle haben besonderes Interesse an meinen Vogelfutterhäuschen, deshalb steht mein Strohbesen gleich in der Nähe, vor dem sie einen Heidenrespekt haben, denn ein fliegender Strohbesen ist so fürchterlich wie ein Flugsaurier (obwohl ich noch nie getroffen habe, Katzenreflexe sind unschlagbar). Alle sind sie liebe, verletzliche Tierchen mit einer schrecklichen Waffe: ihrem "Miau", das Steine zum Erweichen bringt.
LG D.
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Hallo, liebe Nebelfrau,
hoffentlich habe ich dir mit meinem Geschwafel über die "Kunst" nicht die Laune verdorben? Täte mir leid. Nehme alles zurück und behaupte ganz was Anderes.
Tschüssi
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Ach Dieter,
und das ist jetzt fast ein Kleist'sches "ach" (dessen Bedeutung hat mir mal ein Philologe versucht zu erkären)...Astrid hat recht, du schreibst mit so viel Gefühl dass der Eindruck entsteht du erlebtest - und erlebst- ein sehr reiches Leben, reich an Sinneseindrücken, und ja, Sinnlichkeit und wie du auch sagst, Sinn. Du bist mit allem was lebt um dich so unmittelbar verbunden...ich wäre gerne eine Katze die bei dir vorbei schaut...so gut wie du sie verstehst...
das ist sicher eine deiner Eigenschaften - und ich darf jetzt wild mutmaßen - die deine liebe Frau an dir geliebt hat, und die ihrem Leben Glanz und Gloria gegeben hat, Kraft um für andere da zu sein, und sie die Missverständnisse hat aushalten lassen?
Du hast ihr so eine tiefe Liebe geschenkt, du hast ihr auch ein Kind, deinen Sohn geschenkt, das ist für eine Frau etwas ganz Besonderes, beides. Du hast sie so gesehen wie sie ist, mit so liebenden Augen, wie niemand sonst. Was du hier beschreibst, wenn du von ihr und für sie schreibst, das ist wie ein Gemälde von Vermeer. Präzise, mit einem Zauber das Licht einfangend. Und das über die Zeit hinaus.Dieser Moment im Kurpark. Ich lese ja gerne Yalom, und er schreibt das mehrmals...er zitiert hier Nietzsche, und ich liebe diesen Gedanken, die Frage - wie empfindet man das Leben wenn man sich vorstellt, man müsste es für immer wieder und wieder leben. Wenn ich mir das vorstelle, dann gibt es Momente, die ich liebend gerne in alle Ewigkeit wieder und wieder erleben möchte, mich danach sehne und dafür nehme/nähme ich gerne die anderen, leeren, traurigen, düstereren, seltsamen ...Momente in Kauf. Diese Momente, dieser Moment, der - finde ich - ist - sind "outstanding". Momente, die man Gott und dem Teufel klaut?
Momente, die eine Ewigkeit für sich sind.Ist der Moment im Kurpark nicht so einer? Und ist es dann nicht so dass du daran "zuzelst" sondern in jedem Moment, den du lebst, den du bist, dieser Moment so ganz unmittelbar, in seiner ganzen Liebe, lebendig gerade da ist, in dir?
Oder ist das jetzt abendliches Gefasel?
Nun, liebevoll gemeintes Gefasel.
Und bitte, erzähle und predige nur. Ich lese dich so gernedie Katzechoreographie um dein Haus, du bist mir einer!
Ich glaube wenn einige hier könnten, würden gerne deine Beine umschmeicheln...so,
jetzt aber guten Abend und liebe Grüße,
Malena -
Hoi Dieter, als ich obiges an dich schrieb schriebst du obiges an mich. Ich hatte also dein Dementi noch gar nicht gelesen! Oh je, also ich kann gar nicht genug kriegen von dem, was du schreibst. Ob meine Antworten dann sinnvoll sind, sei dahingestellt. Wenn nicht anders schillernde, vielleicht ganz witzige
Riesen-Seifenblasen
kennst du die?mit liebem nächtlichem Gruß
jetzt aber schlafen gehend,
Malena -
Liebe Malena,
das ist 'ne Menge Stoff, das kann ich alles so schnell gar nicht beantworten. Ich dachte, ich kenne mich in der Tiefenpsychologie etwas aus, aber der Yalom ist mir durch die Lappen gegangen. War vielleicht auch, als ich schon meine Fühler nach Osten (Zen-Buddhismus) ausstreckte und mir die westlichen Bemühungen ein bisschen abgenutzt wurden. Bei Amerikanern werde ich gern ein bisschen bockig, wenn sie sich auch da einmischen, wo deutschsprachige Psychologen (Freud, Jung, Adler usw.) eigentlich ganze Arbeit geleistet haben. Von Nietzsche (dem besseren) war ich lange Zeit begeistert, bis mir sein dauerndes "Gesetzt den Fall" auf den Keks ging. Gute Philosophen sollten einfacher reden oder besser schweigen. Aber sein Philosophieren "mit dem Hammer" kommt mir immer noch sehr entgegen. Gesetzt den Fall, wie war das? man müsste das gelebte Leben immer wieder leben? Um Gottes Willen! Leben ist ja immer neu, da kann es keine WIederholungen geben, sonst wäre es kein Leben. Mit den "outstanding moments" kann ich mich auch nicht anfreunden. Die Rosinen aus dem Kuchen picken und den Rest in Kauf nehmen? Ich finde, der Zauber überkommt uns unvorbereitet und unberechenbar, wie ein Blitz, manchmal auch nur wie ein Hauch, ein Säuseln. Husch und schon vorbei und schon wieder da... So sollte Leben eigentlich immer sein, so könnte es auch sein, wenn wir nur nicht so verklemmt und zugeschnürt wären. Das ganze Leben könnte ein "outstanding moment" sein. Na ja, das ist völlig realitätsfremd, aber man sollte das schon mal sagen. Krishnamurti fällt mir da immer ein, der konnte das, der sah den Zauber, wo andere nur Alltägliches sahen. Das geht mit Meditieren, aber auch ohne. Besser: Jeder hat so seine eigene Art zu meditieren. Das mit dem Kurpark war ja auch nur ein Beispiel. Es gab viele solche Momente. Ich habe ein ganzes Regal voll mit herrlichen Dias aus früheren Zeiten, aber ich sehe sie mir nicht an, ich will das nicht wiederholen. Aber ich will immer noch das Leben lieben, die Katzen und die Menschen und die Ameisen, die mich bald wieder heimsuchen und über mein Honigbrötchen laufen werden . - Zum Vermeer: mein liebster Maler unter den alten Holländern. Wie kommst du nur auf den? Schön hast du den beschrieben, ja, so ist er. Das Kleistsche "Ach": Na ja, das ist dem normalen Mitteleuropäer ja auch nicht fremd. Ich liebe mehr ein "Jach!". Das ist wie aus dem Flugzeug springen - ohne Fallschirm. - Von "Dementi" kann gar keine Rede sein. Mit der Kunst ist es wie mit dem Leben: alles ist ein bisschen richtig und ein bisschen falsch.
Nösel nösel. Schlaf gut!
D.Sorry, das dumme Flugzeug nehme ich zurück. Bungee-Springen (MIT Seil) tut's auch.
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Hallo lieber Dieter,
Nur kurz. da es mir derzeit sehr schlecht geht und ich mich nur schwer konzentrieren kann.Yalom ( geb. 1931) ist sehr "kennenlernenswert". Es heißt, er wäre der bedeutendste lebende Vertreter der existentiellen Psychotherapie.
Meine Meinung: wenn du dir mal was gutes tun willst, dann lese ihn mal
Ich kam als erstes durch seine klug geschriebenen Romane mit ihm in Berührung und habe: „Und Nietzsche weinte“, Die Schopenhauer-Kur", "Was Hemingway von Freud hätte lernen können", "Das Spinoza-Problem", »Ein menschliches Herz« mit großem Genuß und Gewinn gelesen. ( es finden sich noch mehr Bücher von ihm in meine Büchersammlung - bin ein echter Fan von ihm . ) Zur Zeit lese ich - durch mein derzeit wachsweiches Hirn nur in Etappen - "Denn alles ist vergänglich".Liebe Marlena,
"In die Sonne schauen" habe ich mir gerade bestellt.Alles Liebe
bis hoffentlich baldrabelein :24:
Zitat malena: "die Katzechoreographie um dein Haus, du bist mir einer!
Ich glaube wenn einige hier könnten, würden gerne deine Beine umschmeicheln..."
Ich oute mich mal auch als so eine.die das gerne tun würdeIch genieße deine Beiträge
Mein langjähriger "Besuchskater" hat sich inzwischen völlig bei mir häuslich niedergelassen und geht - wenn überhaupt - nur sehr, sehr kurz zu seinem eigenlichen Besitzer.wünsche dir viele schöne Augenblicke - vor allem mit deiner Katzenschar
Ich bewundere deinen Blick für die "Kleinigkeiten" des Lebens, die doch so Groß sind.so wesentlich!
Möge dir dieser Blick ,und die Fähigkeit zu staunen erhalten bleiben -
Ja, Rabelein, ich will mir den weinenden Nietzsche gern besorgen, obwohl ich, wie gesagt, der Tiefenpsychologie nicht mehr viel abgewinnen kann. Ich fürchte auch, dass ich nach der Lektüre der fiktiven Handlung erfunden von real nicht mehr unterscheiden kann. Ich habe gerade so etwas mit der Anna Magdalena Bach hinter mir. Tolles Buch, aber letztlich enttäuschend, weil nicht authentisch. Echte Biografien sind mir eigentlich lieber. Aber einen Versuch will ich gern machen. Ich finde es auch schön, dass du etwas hast, wofür du dich begeistern und woran du anknüpfen kannst. Sehr viele Menschen haben so etwas nicht. Nietzsche und Freud sind ja hervorragende Ausgangspunkte für alles Mögliche. Für mich waren C.G.Jung und Viktor Frankl besonders ergiebig.
Ja, das Schmusen ist die zweite Hauptwaffe der Katzen. Mein Woody schmust sogar mit der Glasscheibe vom Wintergarten, wenn er von außen sieht, wie ich drinnen sein Gelee vorbereite. Vielleicht bringe ich ihn dazu, die ganzen Glasfenster zu beschmusen, dann kann ich mir die Reinigung sparen. Alle schmusen nur so lange, bis sie ihr Fresschen haben, danach drehen sie ohne Höflichkeitsfloskeln ab - Vorbilder an Ehrlichkeit und Unbestechlichkeit. Dritte Hauptwaffe ist ihr kläglich geöffnetes Mäulchen, das sie sich womöglich noch schlecken, was heißen soll: "Ich ärmstes Lebewesen unter der Sonne..." Vierte Hauptwaffe sind ihre glasklaren grünen Augen, in denen sich der Himmel so spiegelt, dass man nicht mehr an die Hölle glauben kann.
Dein "Besuchskater" wird wissen, warum er so anhänglich ist. Was fütterst du ihm denn? Und was sagt Frauchen oder Herrchen dazu?
Gute Besserung und auch sonst alles Gute!
Dieter -