wie geht das, das Sterben - wie "gestalten"?

  • Hallo ihr Lieben,


    ich hoffe, ich erschrecke oder ängstige euch nicht mit diesem thread.Wenn doch, dann schreibt es mir ehrlich, dann werde ich ihn wieder löschen.
    Mich beschäftigt diese Frage aus gegebenem Anlass sehr.
    Wie ihr wisst , kann laut meinen Ärzten, medizinisch nichts mehr für mich getan werden.


    Ich bin vor einigen Minuten wieder mal aus einem Albtraum erwacht und suche Ablenkung und Trost hier im Forum. Bisher hat mich das Schreiben hier fast immer ein wenig von meiner Angst erlöst
    OIm Augenblick habe ich ANGST.Ganz , ganz schlimme Angst.
    Fürchte mich vor allem, was auf mich zukommt.
    Mir gelingt es im Moment nicht , die Angst zu verscheuchen möchte aber jetzt keine Tavor schlucken.Tavor haut mich immer so um, ich WILL SOWAS NICHT .


    Schreibe jetzt einfach mal unzensiert, unsortiert meine Gedanken hier auf, ist vielleicht besser als ne Tablette zu schlucken....


    Ich will nicht sterben. Ich will nicht sterben.Ich will nicht sterben. Ich will nicht...


    Aber mein Wille ist nicht ausschlaggebend.


    Ich bin SO MACHTLOS.


    Fühle mich hilflos


    Verliere immer mehr die Kontrolle über mich.


    Fühle mich , in einem kleinen Boot sitzend, bei Orkan und peitschendem Regen im Ozean treibend - ohne Steuerrad und kein anderes Boot ist in Sicht.


    Mir wurde eine ungefähre Noch Lebensdauer genannt - will diese Prognose nicht an mich heranlassen , will verdrängen, alles wegschieben denn
    Ich WEIGERE mich eine Zahl in der Statistik zu sein...


    aber es ist nicht wegzudiskutieren: die Zeit die mir bleibt ist überschaubar.


    Wie geht das - Sterben.?


    Muß ich arg leiden? Laut Doc Nein - aber er kann sich ja irren.


    Ich habe solche Angst qualvoll zu ersticken.Ich kenne ja Erstickungsanfälle zur Genüge .
    Auch hier meint mein Arzt:"wahrscheinlich" nicht
    .Aber was heißt WAHRSCHEINLICH?Heißt doch bloß: es kann aber auch sein.daß ja.....


    Mir ist übel.


    Ich hab solche Angst und fühle mich gerade so allein und einsam.


    Angst habe ich weniger vor dem "Danach" ,
    Eher vor dem "Davor"


    Ich will weglaufen - mich verstecken - vor mir - meinem derzeitigen Leben - dem Tod -
    ABER - das geht nicht -
    NIRGENDWO EIN SCHLUPFLOCH - NIRGENDWO EIN VERSTECK.
    SHIT!


    Wie sind eure Lieben mit dem Gedanken an ihren nahen Tod umgegangen? Wollt /könnt ihr mir das erzählen? Vielleicht kann ich mir da eine Scheibe abschneiden, etwas für mich übernehmen


    Früher behauptete ich immer, ich will BEWUSST sterben. Ich wollte nie irgendwann tödlich verunfallen oder auf andere Art und Weise Knall auf Fall sterben. Nein, ich wollte mein Sterben gestalten, bewusst erleben....
    Da habe ich mir wohl sehr,sehr in die eigene Tasche gelogen...


    Ich bin so feige.


    Jetzt verrate ich euch ein kleines Geheimnis.Ich werde immer "verrückter". In den letzten Tagen habe ich doch tatsächlich vorm Schlafen gehen unters Bett geschaut, um nachzusehen, ob da nicht ein Monster sitzt. Lächerlich, ich weiß - oder vielleicht sogar ein Fall für den Psychiater? So verhalten sich doch bloß kleine Kinder und ich habe schon etliche Jahre auf dem Buckel.
    Das Licht lasse ich nachts auch brennen und meinen Kater lasse ich nachts auch nicht mehr raus - er soll bei mir bleiben! Der arme Kerl..
    Seit einiger Zeit vermeide ich auch auf dem Rücken zu liegen. Als Kind war ich beim Sterben meines Großvaters dabei - hatte mich aus Neugierde ins Zimmer geschmuggelt und die Erwachsenen haben in ihrem Kummer nichts gemerkt.Mein Großvater starb friedlich ( man sagte damals noch "aus Alterschwäche "dazu) auf dem Rücken liegend und als Kind dachte ich immer, man könne NUR in dieser POSITION sterben.Jetzt kommt dieser Gedanke immer wieder hoch..und ich vermeide weitgehendst auf dem Rücken zu liegen. weil ich könnte dann ja....Ich weiß natürlich ,daß das nicht stimmt..ABER...


    Alles so IRRATIONAL.


    Ich fühle mich so allein, so im Stich gelassen dabei BIN ICH NICHT ALLEIN. Ich werde so liebevoll betreut. Zusätzlich zum "normalen" Pflegedienst werde ich vom ambulanten Hospizdienst betreut.Ich kann bei Bedarf rund um die Uhr dort anrufen und ich habe auch die Handynummer meines Lieblingdocs.
    Ich bekomme hin und wieder Besuch und es erreichen mich tgl. WhatsApp Nachrichten - und doch - inmitten all dieser Menschen, die sich so sehr um mich bemühen, fühle ich mich einsamer als je zuvor in meinem Leben.



    So, jetzt habe ich mir einiges von der Seele geschrieben und euch vor die Füße geworfen.Habe nun das Gefühl besser Atmen zu können.


    Danke fürs Lesen und Aushalten.
    Schön daß es euch gibt.


    rabelein





    .

  • Liebe Rabelein!


    Ich bin heute auch ziemlich schlaflos, daher jetzt schon online.Was ich jetzt von dir gelesen habe, hat mich erst mal ziemlich überfordert.
    Aber nicht, weil ich von dir erschreckt oder geängstigt worden bin, sondern weil ich dir so gerne in irgendeiner Form helfen will, doch wie?
    Welche Worte kann man da wohl finden, deine Angst ist so absolut nachvollziehbar und verständlich!
    Ich schreibe jetzt einfach trotzdem, damit du weißt, es ist jemand da. Die anderen, sicher hilfreicheren Menschen im Forum schlafen scheinbar noch alle.


    Alle meine Lieben, die ich beim Sterben in meinem Leben begleiten durfte, sind eigentlich relativ friedlich gestorben und dann eingeschlafen. Die Zeit vorher war eher die quälende.
    Meine Schwester hat lange wegen ihrem Krebs leiden müssen, die Ärzte schafften es nicht wirklich sie schmerzfrei zu halten. Das Leiden und die Schmerzen waren aber zwei Tage vor ihrem Tod eher weg.
    Es schien ein Hoch zu geben und sie schien so friedlich zu sein.
    Wir logen uns damals wohl selber an, dachten es ginge wieder bergauf mit ihr. Aber im Nachhinein dachte ich mir, es war wohl so, weil sie nicht mehr einen aussichtslosen Kampf gewinnen wollte. Vielleicht gibt es auch medizinische Gründe, dass man vorher so ruhig wird


    .Denn das gleiche habe ich auch bei meinen Schwiegereltern erlebt und jetzt bei meinem Mann war es ohnehin ein ganz friedliches Einschlafen.


    Ich weiß nicht, ob dir das jetzt in irgendeiner Form hilfreich sein kann. Aber ich glaube echt, dass die Zeit davor, die Panik, die Angst, die Gedanken, dass es ganz schlimm werden könnte sicher das Ärgste ist.


    Ich glaube, du tust gut daran, dass du jetzt mitten in der Angst schreibst. Denn das ist ja doch ein wenig befreiend.


    So, ich schicke das jetzt einmal ab, ohne groß weiter darüber nachzudenken. Denn ich will, dass du weißt und spürst, dass du eben jetzt in diesem Moment gar nicht alleine bist. Ich schreibe dann nachher vielleicht noch mehr, und hoffe nur, ich habe jetzt so „unreflektiert“ und schnell ich die Antwort geschrieben habe, dir nicht noch mehr Kummer bereitet.


    Ich wünsche dir ganz viel Kraft und gute Gedanken an dich.
    Knuddle deinen Kater, der fühlt sich nicht arm, dass er drinnen sein muss. Er wird es genießen!
    Liebe Grüße Hedi

  • Liebe Rabelein!


    Die Hunde sind versorgt worden, jetzt schreibe ich noch einmal.


    Bei meiner Schwester war auch die Angst manchmal groß. Sie hatte über einen bekannten Arzt sogar ein "Mittel" zu Hause, (oder besser gesagt mein Schwager hatte es), dass sie, falls sie gar nicht mehr will "den Notausgang" selber nehmen könnte. Das half ihr gegen die Angst, sie hat es aber nie verlangt, auch nicht mal darüber diskutiert. Es half ihr scheinbar der Gedanke, man könne, wenn man wolle, die Reißleine ziehen.


    Was ihr half war, dass sie nie alleine war. Wir sind eine große Familie mit großem Zusammenhalt. Es wurde ein Rund-um-die-Uhr-Dienst eingeführt. Es war Tag und Nacht rund um die Uhr immer jemand von der Familie da. Da das ja nicht der Normalfall ist, dass man so viele Menschen hat, die das leisten können und wollen, denke ich auch, ob nicht ein Hospiz für dich gut sein könnte. Da ist eben dauernd jemand da, da liest man dir die Wünsche von den Augen ab.
    Eine Tante meines Mannes hat diesen Weg gewählt. Am Anfang hatte ich direkt Angst sie zu besuchen. Dem Tod so nahe zu kommen, ein Ort, wo alle "auf´s Sterben warten" kam mir im Vorfeld verunsichernd vor. Ich habe dann diesen Ort als so angenehm empfunden. Es war so hell, so liebevoll eingerichtet, so voller Leben eigentlich! Ich habe damals gedacht, wenn ich einmal so weit bin, ich glaube, ich würde das auch überlegen. Es ist dann eben rund um die Uhr jemand da, der einem zuhören kann, wenn man Ängste hat. Auch die medizinische Versorgung ist dann gewährleistet, es kann dann keine Atemnot unbemerkt bleiben, es ist jemand hier!
    Hast du das schon einmal angedacht?


    Ich wünsche dir, dass mit der Helligkeit des Tages auch wieder Licht in dich kommen kann!
    Liebe Grüße Hedi

  • meine geliebte Rabelein :rolleyes: :love:


    wir "sterben" alle...
    Aus diesem Grunde ist es DAS THEMA hier....


    Ich erzähle dir eine Geschichte , die mir ja nach dem Eingriff passierte...eigentlich um dich und mich davon uiiiii... ;) zu "überzeugen" ;)
    das BEWUSSTES STERBEN nicht geht...


    sagt eine MIT-Gehende von OSHO , den du ja auch ein bisschen kennst ;)


    ALSO......
    ich ging WUNDERBAR MENTAL innerlich gesammelt und gefasst ,
    okay auch betäubt ^^
    in diesen nicht soooo "ohne " Eingriff
    und habe ihn ja, wie ihr seht..... liegend "überstanden" ..
    .hahhh, und war soooo stolz auf mich ,
    weil ich DACHTE, dass ich es grösstenteils durch meine innere Einstellung , meine "Meditationstechniken" soooo gut geschafft habe ...Natürlich, völlig ernst gemeint auch durch den behandelnden Arzt, der den Eingriff machte...


    und dann kam
    die NACHT vor meiner Entlassung.... =O


    gehe nicht zu sehr in Details
    weil ich dieser Schwester eigentlich durch ihr Verhalten im nachhinein DANKBAR bin....


    Sie hat Bockmist gebaut...
    Auf jeden Fall hatte ich Fieber, meine kleine Wunde blutete, und mein bis datooooooohhhh so wunderbarer Blutdruck schnellte wieder nach oben. :cursing:
    Ich hatte in diesem NICHT MENTAL vorbereitet einfach ANGST....


    Weil ich NICHT darauf VORBEREITET war....Mein Körpe, bzw, mein MIND reagierte EINFACH...


    So, der Arzt aus der Notaufnahme kam, sah sich meine kleine Wunde an, verordnete mir Antibiotika...gleichzeitig fiebersenkendes Mittel....
    und sagte,


    "vielleicht haben sie einfach ANGST" ...
    das sass..
    .und stimmte.... Er war übrigens Japaner ;)


    und dann
    "realisierte " ich einfach
    ALLes was KOMMT ist RICHTIG....


    es ist wirklich nicht daHIN GESCHRIEBEN...ES WAR GLEICHZEITIG DENKEN UND FUEHLEN


    The death is the ultimate crescendo of life
    ich weiss nicht ,ob ich das grammatikalisch richtig geschrieben habe ...Hatte in englisch eine vier.... und suche mir dann einen Meister aus der NUR english mit indischer Betonung spricht :D 8o :D :thumbsup:


    Was ich mit dieser Geschichte ausdrücken will
    ist ...man kann sich vorbereiten soviel man will.... es ist sogar glaube ich gut


    aber ich habe JETZT für eine bestimmte Zeit meine Antwort darin gefunden


    ich "giggel" so innerlich über mich und meine "Vorbereitung"
    und betrachte mein Gehen als IM MOMENT so fühlend


    Ultimate Crescendo of LIFE

    und aus diesem Grunde meine geliebte Rabenfrau....
    GEHE ins HOSPIZ.... da wird nicht nur geweint und sich au"f s sterben vorbereitet


    sondern GUT GELEBT....
    liebevollst BETREUT


    und wir können durchaus auch da WhatsAPP "en"
    das schreibt Puckilein an Rabelein <3 :24: <3


    haaaach diese viele Namen....aber alle bin ICH :thumbsup:

  • Ich danke euch


    Das mit dem ins Hospiz gehen ist gar nicht so einfach. Die Plätze sind so rar - aber ich bin vorgemerkt.


    Mir geht es inzwischen bedeutend besser
    Habe ca 3 Stunden geschlafen - die Angstmonster schlafen jetzt auch.


    rabelein


    Zum Thema Nah- Tod- Erfahrungen habe ich früher viel gelesen. Aber das ist alles SEHR umstritten und es gibt auch Menschen, die haben nichts" SCHÖNES" erlebt, eher das Gegenteil.
    Die gelesenen positiven Erfahrungen beruhigen und ich habe jetzt beschlossen ( bis auf Weiteres - ich pendle zur Zeit ständig zwischen meinen Meinungen ) - einfach daran zu GLAUBEN .
    So wie ich daran glaube, daß es eine "höhere Macht" - ich nenne sie Gott - gibt. Ich weiß nichts - aber ich glaube einfach mal.

  • Liebe Rabelein :24: <3


    Tatjana hat bevor der Helikopter gekommen ist gesagt: Ich bin noch so jung und eine leise Träne ist über die Wangen gelaufen....


    Wie es Ihr später... vor der Operation ergangen ist, kann ich Dir nicht sagen, weil ich leider nicht dabei sein konnte....


    Sie erzählte mir auch, dass Menschen bevor sie sterben auf einmal ganz ruhig und friedlich werden... eine tiefe innere Ruhe und Frieden einkehrt....


    Stimme Indian Summer zu... kannte eine Ordensschwester, die mir erzählt, dass sie schon "tot" war und wieder zurückgeholt wurde. Seitdem empfand sie diesen Körper als Last und sie selber nicht mehr zugehörig auf dieser Welt und dass ein Teil von ihr "drüben" auf sie wartete......


    Als ich mal krank war und es einfach hingenommen habe.... war es mir egal... irgendwie war es mir auf einmal total egal... ob ich sterbe und was danach ist... es ist einfach eine Akzeptanz ohne weitere Gedanken...


    Ich über mich kann sagen: Solange ich im Leben stehe... lebe ich und der Tod ist ein Schreckgespenst, weil er egal was man getan oder nicht getan hat einen überkommen kann.


    Es ist dann Ende Gelände und es ist AUS auf dieser Welt... man hat entweder gut gelebt oder vieles verpasst.... Und genau dies erschreckt mich manchmal und versuche es in mein Leben zu integrieren... so zu leben... ohne je etwas zu bereuen und immer zu schauen, dass ich mein Gesicht.. mir selbst gegenüber nicht verliere.. mit all meinen Entscheidungen leben kann ohne Beurteilung von aussen.


    Ersticken ist auch eine meiner Ängste... tief verwurzelt... weil ich eine Frühgeburt war. Ich vergesse manchmal zu atmen oder atme unregelmässig.


    Ich würde Dir so gerne Deine Angst nehmen... aber vielleicht kann ich Sie dir so nehmen indem ich und wie es schon vorher gesagt wurde sage: Wenn es soweit ist... ist es einfach... und wer weiss... wenn man eine andere Einstellung hat sogar ein wunderschönes Erlebnis... etwas HEILIGES

    ein BETRETEN von neuen himmlischen Gefilden mit grösseren Möglichkeiten und Gefühlen als die wir je hier auf Erden hatten.


    :24: <3

  • Liebe Rabelein, wie du weißt , habe ich schon viele Menschen verloren.
    Meine beste Freundin starb an Lungenkrebs, auch die hatte die Angst zu ersticken, schlief aber dann mit einem Lächeln ruhig ein.
    Die schlimmste Zeit war eigentlich 1 Jahr vor ihrem Tod, da hatte sie dauernd Erstickungsanfälle.
    Meine Mutter hatte 1 Monat Leidenszeit nach einem heftigen Schlaganfall, der sie zu einem hilflosen Menschen machte (sie konnte nicht mehr reden, schlucken etc.), doch seltsamerweise schlief auch sie mit einem Lächeln ein.
    Mein Bruder starb im Zuckerkoma, der hat da nichts gespürt.


    Mein geliebter Rudy hatte einen Schlaganfall, als er Motorrad fuhr und stürzte dadurch, seine Freunde haben gesagt, er hätte Schmerzen gehabt und über eine halbe Stunde gelitten und geschrieen.
    Das hat mich total fertig gemacht, ich ging dann zu einem Medium, der Kontakt fand statt, die Frau wußte Sachen, die nur mein Geliebter wissen konnte. Er sagte mir durch das Medium, dass sich die Seele vom Körper löst , der Körper kämpft zwar ums Dasein, aber das spürt der Mensch, da er ja aus seinem Körper im Todeskampf herausgetreten ist, nicht mehr. An das glaube ich , denn mein Rudy hat mich nie belogen. <3


    So wie du schreibst, dürfte es dir momentan körperlich nicht so schlecht gehen (Gott sei Dank), das mit der "Frist" würde ich nicht als in Stein gemeisselt sehen.
    Was aus deinen Zeilen spricht, ist die Sehnsucht, nicht alleine zu sein, jemand zu haben, der deine Hand hält und dir beim Hinübergehen hilft.
    Das wünschen wir uns eigentlich alle, ich hoffe, dass es sojemanden in deinem Bekanntenkreis gibt. Doch selbst, wenn es so jemanden gäbe, wer garantiert, dass der im Augenblick des Todes gerade anwesend ist? Denke daran, im Geist (und das ist eigentlich das, was wirklich zählt, denn nachher auf der anderen Seite sind wir ja nur mehr Geist und nicht mehr Materie) sind wir alle bei dir und halten deine Hand.Und zur Not hast ja auch noch eine Pfote, die du halten kannst (an das halte ich micht immer in der Nacht, wenn ich Ängste habe).
    Ich umarme dich :24:

  • Liebe kleine Ersatzfamilie ,


    An anderer Stelle habe ich euch mal erzählt, daß ich nach langen Irrfahrten - einschließlich Kirchenaustritt - ganz langsam wieder zu meinem christlichen Glauben zurück finde und in letzter Zeit viel in der Bibel lese. ( nicht wegen meiner Situation - das hat schon etwas früher angefangen).
    Zur Zeit finde ich auch Trost in einigen Psalmen.


    In meiner Angst hilft mir ganz besonders:


    Der Herr ist mein Hirte, nichts wird mir fehlen.
    Er làsst mich lagern auf Grünen Auen
    und führt mich zum Ruheplatz am Wasser...


    Muss ich auch wandern in finsterer
    Schlucht,
    Ich fürchte kein Unheil,
    denn du bist bei mir,
    dein Stock und dein Stab geben mir Zuversicht.


    oder


    ...Aber du mußt dich nicht fürchten, denn der Herr ist Hirte.
    Seine Hand ist in deiner Hand...


    Hätte mir vor Jahren jemand gesagt, daß ich Psalme oder sogar öffentlich in einem Forum zitiere, ich hätte nur ungläubig den Kopf geschüttelt und die Person ausgelacht....
    Inzwischen geben mir diese Worte Halt und wirken manchmal wie ein Schutzschild zwischen meiner Angst und mir. Sie beruhigen mich sehr - besonders in der Nacht.


    Die Frage die mich beschäftigt: WIE werde ich alles bewältigen - bleibe ich "zumutbar" für meine Umgebung - schaffe ich es, nicht bösartig zu werden.?


    Ich habe mir vorhin eine schöne CD aufgelegt und höre im Hintergrund leise Bach.Wie ich mich kenne folgt dann die Pastorale von Beethoven. Sie wirkt IMMER positiv auf mich.


    Habt einen schönen Sonntag


    rabelein

  • Nachtrag zu meinem Post: ich glaube, dass wir, solange wir noch eine gewisse Lebensqualität haben, am Leben hängen. Wenn die Schmerzen überhand nehmen, das Leid, (ich denke, dass viele von uns chronisch Kranken schon mal so eine Situation hatten,wo sie sich nur gewünscht haben, dass der körperliche Schmerz aufhört), dann geht man vermutlich gerne hinüber.


    Also liebe Rabelein, genieße jeden Tag deines Lebens, Frist haben wir alle, ich nenne das immer böse Ablaufdatum, doch nicht der Arzt, nicht man selbst, sondern unser Körper bestimmt das, wenn er nicht mehr kann.
    Und dann verläßt ihn die Seele oder der Geist , um in einer anderen Dimension weiterzuexistieren. Und bis dahin Eis, Sonne, Musik und keine bösen Monster unterm Bett! <3
    PS: und bösartig wirst du sicher nie,du bist und bleibst Liebe pur, das Rabelein, das jeden Tag mit einer Umarmung begrüßt!

  • hej Rabelein und alle LIEBEN hier ....und auch schon häufigst geschrieben
    JEDER hat etwas LIEBENSWERTES in sich... <3


    mal provokant geschrieben
    ob ALLES gelebt was man wollte oder NICHT
    es wird gestorben.... oder Körper verlassen oder im GLAUBEN SEIN oder im NICHT SEIN..


    fu...ing hell
    lach...das eine was durchaus Spass machen kann , einen das LEBEN spueren lassen kann wird gleichzeitig mit der Hoelle in Verbindun g gebracht.


    MONSTER sind unser MIND,unsere Gedankenkonstrukte...
    und sorry, auch ich denke zwar noch , das ich christlich geprägt bin....


    aber das Christentum macht ANGST vor dem Sterben....zumindes t in den letzten Generationen ist so vermittelt worden.


    liebes Rabelein <3


    Es klingt immens hart vielleicht für dich
    aber es ist mit der LIEBE, die ich im MOMENT fühle...in mir TRAGE
    an JETZT DICH <3 :24: <3
    noch einmal geschrieben


    DU KANNST in ANGST und PANIK UND SCHMERZEN und auch ERSTICKEND sterben
    ODER
    blow your MIND


    Wir Menschen sind "Kontroletties", wollen alles bestimmen ...wie ...wo... wann
    das "haut" beim sterben einfach nicht hin...
    und
    dadurch setzt wieder !!!!! unser Verstand ein
    und erschafft sich ein "Glaubenskonstrukt" ...das mache ich durchaus auch
    aber
    stelle immer mehr fest


    es hilft letztendlich nur bis zu diesem "Uebergang"
    MEINER MEINUNG nach hilft nur eines .... LOSLASSEN ...ALLes... ALLE Gedanken und menschlichen Gefühle ..
    ..
    Jetzt doch mal so ein bisschen feministisch


    DIE NACHT ...LA LUNA ist weiblich
    DER TAG...okay bei uns heisst sie DIE Sonne
    Alles ist.... seit schreiben wir doch mal, seit Anbeginn unserer Zeit da...


    Warum also ist die Nacht und der Schlaf so für dich LEBENSBEDROHLICH...
    weil man IM Schlaf
    keine KONTROLLE über seine Gedanken Träume und auch häufiger nicht über seinen Körper hat ????


    Noch einmal


    DU WILLST jetzt noch nicht ins Hospiz....!!!!


    Ich weiss, das man durchaus , insbesondeer der Arzt kann da Einfluss nehmen...
    also
    FORCIERE es....


    Du kannst MIT oder OHNE ANGST gehen...sterben ;( 8o


    es bedarf nur eines AuGEN-BLICKS
    oder
    wie gestern so schön Alrdriane geschrieben hat...eines "klicks"

    Die nächste SANFTE NACHT kommt
    mit Monstern oder OHNE


    es liegt ALL-EINE bei DIR ;( :13: :) ^^


    NAMASTE ...SHANTI ....SHIMA


    deine Claudia Gramyo Amitola Puckilein und auch jetzt voll LIEBE <3 genannt BELLA , SEELENFRAU
    und
    WIR LIEBEN DICH ALLE <3 :rolleyes: :love: <3

  • und "noch" etwas
    löse dich
    VIEL -LEICHT
    von deinen ALTEN Musikstücken...


    letzt- end- lich haben sie dir NCHT die ERLOESENDE BEFREIUNG gebracht....
    es muss NICHT der JETZIGE , von mir eingestellte song sein
    obwohl er viel IN SICH trägt
    aber
    auch hier
    eine CHANGE ist vielleicht angesagt



    hatte ich damals Katarina in ihrer ersten TRAUER eingestellt
    und mir wichtig
    ist keine Be-ein-fluss-ung ;)

  • Liebes rabelein,
    danke für diesen wunderbar ehrlichen Thread!


    Ich hab ja an anderer Stelle schon geschrieben, dass mich viele Menschen aufsuchen, um ihr Begräbnis zu planen und das eigentlich allen etwas die Angst nimmt. Das hat damit zu tun, weil man ein klareres Bild bekommt, die unmittelbar nach dem Tod verantwortlichen Personen persönlich kennenlernt, und die Planung selbst lindert etwas den totalen Kontrollverlust (der Tod ist ja ein totaler Kontrollverlust und Kontrollverlust macht Angst).


    Aber jetzt zum Sterben selbst: Du darfst jetzt "noch nicht sterben wollen". Es ist nämlich "jetzt" noch nicht soweit - trotz überschaubarer Prognose. Jetzt hast du Angst, jetzt willst du nicht sterben. Aber der Prozess der Krankheit wird das ändern. Du wirst schwächer werden und mit zunehmender Schwäche schwindet dann auch der dringende Wunsch weiterzuleben. Was dir jetzt noch unmöglich erscheint, kann sich ändern in ein Annehmen. Sterben ist ein Prozess - körperlich und psychisch (beides ist ja eine Einheit). Wenn der Körper nicht mehr kann, kann der Geist auch nicht mehr. Man fällt in Agonie. Das ist die letzte Phase, da ist man schon weit weg.


    Für schwierige Phasen und Ängste gibt es Medikamente. Wenn dir das Tavor zu heftig ist, dann sprich mit deinem Arzt, dass er dir etwas milderes verschreibt. Lexotanil oder Psychopax. Oder etwas Vergleichbares, was dich nicht völlig umhaut.


    Zu deiner "irrationalen Angst": Keine Sorge, du wirst nicht verrückt! Wenn wir Menschen in einer schweren Krisen sind, dann neigen wir zur Regression, d.h. wir fallen auf Muster früherer Entwicklungsstufen zurück. Die Regression ist eine Form der Verdrängung: Es ist leichter sich vor einem Monster unterm Bett zu fürchten als vor dem Sterben und dem Tod.
    Wenn du Angst hast am Rücken zu liegen, auch eine frühkindliche Phantasie, dann deshalb, weil du unbewusst glaubst, das Sterben verhindern zu können, indem du dich anders hinlegst. Allerdings muss ich dich ernüchern, vielleicht auch erleichtern: In der modernen Palliativ-Pflege heute, werden Sterbende häufig in der letzten Phase in die Embryonal-Stellung gebracht, weil sie dadurch ruhiger werden und besser atmen können.


    Alle meine Lieben, die ich begleiten durfte, sind ruhig gestorben. Sogar meine Freundin, die an einem ganz grausligen Vulva-Karzinom gestorben ist, das ihren UNterleib zerfressen hat und die wirklich Schmerzen hatte,war in den letzten zwei Tagen der Agonie schmerzfrei ....Die beiden Tage, in denen sie vorher noch ansprechbar war, da war sie angstfrei.


    Du wirst nicht unzumutbar, du wirst nicht zur Belastung, dafür gibt es uns Profis, die mit dir auch die unaushaltbaren Phasen aushalten, weil die einfach menschlich sind! Es ist gut, dass du auf der Liste fürs stationäre Hospiz stehst und inzwischen nimm alles an Zuwendung in Anspruch, was in Reichweite ist!
    Alles, alles Liebe, viel Kraft (und beim IKEA - gibt es derzeit LED-Nachlichter, die Monster vertreiben können!!!!!)



    :24:
    Christine

  • Liebe Rabelein!
    da du jetzt wieder mehr in der Bibel liest,will ich dich an den Satz erinnern den Jesus sagte
    ALLES GESCHEHE NACH EUREN GLAUBEN
    und ich meine jetzt nicht den Katholischen ,oder Muslimen ,Hindu oder sonswas sondern den in deinen Herzen,
    Angst beruht haupsächlich auf Mangen der Erfahrung und mit dem sterben hat nun von uns wissentlich keiner Erfahrung.Auch ich icht obwohl bei mir schon fast alle drüben sind.
    Liebe Rabelein,dein Gespür ,deine Zuversicht ,dein Vertrauen zu dir selber werden dir Deinen richtigen Weg
    zeigen ,wir allen müssen diesen Weg selbst suchen und fnden und vor allen Akzrptieren.
    Das wir nicht sterben können unsere Seele lebt eweig,wir geben nur unseren geliehen Körper dieser Welt ab um uns wieder neu zu orientieren
    Und erneut neue Erfahrungen zu sammelen .
    Liebe Grüsse und viel Vertauen zu Dir dass wünsch ich dir,
    Wolfgang

  • Hallo Rabelein,
    wie "Sterben geht"... eine schwierige Frage... (bzw. ist die Antwort schwierig) In deiner jetzigen Situation aber verständlich, dass du dich ganz intensiv mit dem Thema auseinandersetzt.
    Von vielen Menschen, die ihre Angehörigen begleitet haben, habe ich gehört, dass die Menschen ganz ruhig geatmet haben. Sie hatten ein Lächeln auf dem Gesicht und sind friedlich auf "die andere Seite gegangen".
    Ich wünsche dir, dass dich jemand begleiten kann - vielleicht klappt es mit einem Hospizplatz... Die Mitarbeiter sind an deiner Seite...
    Um "die Monster zu vertreiben", ist ein Nachtlicht vielleicht hilfreich...
    Oder hast du ein Stofftier oder eine Figur, die du hinstellen kannst, die dich beschützt? Vielleicht einen Engel?
    "Für heute" hätte ich nur ein Schaf... Mit den besten Wünschen


    Sunset


  • Liebes Rabelein .


    Es wurde schon viel geschrieben, ich finde es gut wenn du hier offen darüber schreibst .


    Vielleicht kannst du mit Ärzten , darüber sprechen , auch eventuell für Zuhause (ich weiß ja nicht hat was du Zuhause hast ) aber einfach etwas für den "Notfall"


    Medikamente , Spray , pflanzliche Mittel .


    Richte dir einen angenehmen Atmosphäre, Musik, oder die Lichter ,so wie sie Christine schon gepostet hat.


    Die Idee , mit einer Bestattung zu reden , finde ich gut , ich würde das auch machen.
    Aber jeder steht da anders dazu .


    Vielleicht kannst du auch mit Palliativ - Ausgebildete reden....


    Ich kann dir nur soviel sagen, was ich so mitbekam waren die meisten Menschen sehr ruhig , die ich beim Sterben begleiten durfte .


    Deine Ängste und Gedanken sind gut nachvollziehbar und ich wünsche dir nur das Beste .
    Vielleicht das du dein jetziges Sein noch genießen kannst und deine Ängste weichen.


    Schön finde ich auch das du in der Bibel ein wenig Trost findest.



    Fürchte dich nicht, ich bin mit dir,weiche nicht,den ich bin dein Gott.
    Ich stärke dich, ich helfe dir auch, ich halte dich durch die rechte Hand meiner Gerechtigkeit.



    Lea. ♥♥♥♥♥♥♥❤♥

  • Hallo ihr Lieben!
    Da kann ich ja kaum mehr was dazu schreiben. Ihr ward so fleißig und es ist berührend zu lesen, wieviel Resonanz auf die Frage kommt.


    Danke Rabelein, für den Mut diese Frage zu stellen.


    Was mich besonders gefreut hat, ist dass du wieder besser Luft bekamst, nachdem du geschrieben hast.
    Schreib weiter und gerne auch weiter unzensiert! Das befreit - nicht nur dich, sondern auch uns, weil wir dir
    dann auch unzensiert schreiben dürfen.


    Deine Angst ist absolut nachvollziehbar. Ich finde es erleichternd, dass du noch leben willst. Es wird die Zeit kommen, wie Christine auch schrieb, in der dein Körper und dein Geist sagen: Jetzt ist genug.
    Was würdest du dir denn wünschen, was deine letzten Gedanken sein sollen?


    Von was kannst du dich am schwersten verabschieden?


    Wie würdest du dir deine letzten Momente erwünschen?


    Schön, dass du schon einen Platz in einem Hospiz erbeten hast. Hoffentlich klappt es genau zum passenden Zeitpunkt für dich.


    Ich wünsche dir für heute ein G R O S S E S Eis, Kuschelmomente, viel Luft und eine Monstervertreiblampe.


    Liebe Grüße
    Astrid.

  • Mir kommt gerade noch ein Gedanke und auch wenn es mir schwer fällt ihn zu schreiben, möchte ich es tun:


    Gibt es eine Möglichkeit, dass wir hier erfahren, wenn der Zeitpunkt gekommen ist und du dieses Leben verlassen musstest?
    Und was würdest du dir von uns wünschen?


    Liebe Rabelein, wieder einmal merke ich, wie schwer es mir fällt - und doch, und TROTZ-DEM möchte ich da sein und mit dir ein Stück gehen - so wie du mich lässt und so wie es auf diesem Weg möglich ist.


    Sei lieb gegrüßt.
    Astrid.