Hallo ihr Lieben,
ich hoffe, ich erschrecke oder ängstige euch nicht mit diesem thread.Wenn doch, dann schreibt es mir ehrlich, dann werde ich ihn wieder löschen.
Mich beschäftigt diese Frage aus gegebenem Anlass sehr.
Wie ihr wisst , kann laut meinen Ärzten, medizinisch nichts mehr für mich getan werden.
Ich bin vor einigen Minuten wieder mal aus einem Albtraum erwacht und suche Ablenkung und Trost hier im Forum. Bisher hat mich das Schreiben hier fast immer ein wenig von meiner Angst erlöst
OIm Augenblick habe ich ANGST.Ganz , ganz schlimme Angst.
Fürchte mich vor allem, was auf mich zukommt.
Mir gelingt es im Moment nicht , die Angst zu verscheuchen möchte aber jetzt keine Tavor schlucken.Tavor haut mich immer so um, ich WILL SOWAS NICHT .
Schreibe jetzt einfach mal unzensiert, unsortiert meine Gedanken hier auf, ist vielleicht besser als ne Tablette zu schlucken....
Ich will nicht sterben. Ich will nicht sterben.Ich will nicht sterben. Ich will nicht...
Aber mein Wille ist nicht ausschlaggebend.
Ich bin SO MACHTLOS.
Fühle mich hilflos
Verliere immer mehr die Kontrolle über mich.
Fühle mich , in einem kleinen Boot sitzend, bei Orkan und peitschendem Regen im Ozean treibend - ohne Steuerrad und kein anderes Boot ist in Sicht.
Mir wurde eine ungefähre Noch Lebensdauer genannt - will diese Prognose nicht an mich heranlassen , will verdrängen, alles wegschieben denn
Ich WEIGERE mich eine Zahl in der Statistik zu sein...
aber es ist nicht wegzudiskutieren: die Zeit die mir bleibt ist überschaubar.
Wie geht das - Sterben.?
Muß ich arg leiden? Laut Doc Nein - aber er kann sich ja irren.
Ich habe solche Angst qualvoll zu ersticken.Ich kenne ja Erstickungsanfälle zur Genüge .
Auch hier meint mein Arzt:"wahrscheinlich" nicht
.Aber was heißt WAHRSCHEINLICH?Heißt doch bloß: es kann aber auch sein.daß ja.....
Mir ist übel.
Ich hab solche Angst und fühle mich gerade so allein und einsam.
Angst habe ich weniger vor dem "Danach" ,
Eher vor dem "Davor"
Ich will weglaufen - mich verstecken - vor mir - meinem derzeitigen Leben - dem Tod -
ABER - das geht nicht -
NIRGENDWO EIN SCHLUPFLOCH - NIRGENDWO EIN VERSTECK.
SHIT!
Wie sind eure Lieben mit dem Gedanken an ihren nahen Tod umgegangen? Wollt /könnt ihr mir das erzählen? Vielleicht kann ich mir da eine Scheibe abschneiden, etwas für mich übernehmen
Früher behauptete ich immer, ich will BEWUSST sterben. Ich wollte nie irgendwann tödlich verunfallen oder auf andere Art und Weise Knall auf Fall sterben. Nein, ich wollte mein Sterben gestalten, bewusst erleben....
Da habe ich mir wohl sehr,sehr in die eigene Tasche gelogen...
Ich bin so feige.
Jetzt verrate ich euch ein kleines Geheimnis.Ich werde immer "verrückter". In den letzten Tagen habe ich doch tatsächlich vorm Schlafen gehen unters Bett geschaut, um nachzusehen, ob da nicht ein Monster sitzt. Lächerlich, ich weiß - oder vielleicht sogar ein Fall für den Psychiater? So verhalten sich doch bloß kleine Kinder und ich habe schon etliche Jahre auf dem Buckel.
Das Licht lasse ich nachts auch brennen und meinen Kater lasse ich nachts auch nicht mehr raus - er soll bei mir bleiben! Der arme Kerl..
Seit einiger Zeit vermeide ich auch auf dem Rücken zu liegen. Als Kind war ich beim Sterben meines Großvaters dabei - hatte mich aus Neugierde ins Zimmer geschmuggelt und die Erwachsenen haben in ihrem Kummer nichts gemerkt.Mein Großvater starb friedlich ( man sagte damals noch "aus Alterschwäche "dazu) auf dem Rücken liegend und als Kind dachte ich immer, man könne NUR in dieser POSITION sterben.Jetzt kommt dieser Gedanke immer wieder hoch..und ich vermeide weitgehendst auf dem Rücken zu liegen. weil ich könnte dann ja....Ich weiß natürlich ,daß das nicht stimmt..ABER...
Alles so IRRATIONAL.
Ich fühle mich so allein, so im Stich gelassen dabei BIN ICH NICHT ALLEIN. Ich werde so liebevoll betreut. Zusätzlich zum "normalen" Pflegedienst werde ich vom ambulanten Hospizdienst betreut.Ich kann bei Bedarf rund um die Uhr dort anrufen und ich habe auch die Handynummer meines Lieblingdocs.
Ich bekomme hin und wieder Besuch und es erreichen mich tgl. WhatsApp Nachrichten - und doch - inmitten all dieser Menschen, die sich so sehr um mich bemühen, fühle ich mich einsamer als je zuvor in meinem Leben.
So, jetzt habe ich mir einiges von der Seele geschrieben und euch vor die Füße geworfen.Habe nun das Gefühl besser Atmen zu können.
Danke fürs Lesen und Aushalten.
Schön daß es euch gibt.
rabelein
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