Der Schmerz um die Geliebte Mama

  • Liebe Leonarda,

    der Schmerz ist so groß. Das ist normal. Ich möchte dir doch etwas ans Herz legen.

    Du trauerst - du hast deine Mama verloren. Du bist untröstlich.

    Doch denke auch daran, wie deine Mama dein Leben gewünscht hätte.

    Es ist noch nicht lange her und es ist klar, dass all dein Fokus auf den Schmerz geht.

    Vielleicht kannst du dich für Minuten mit etwas anderem beschäftigen.


    Was hast du mit deiner Mama immer gern gemacht?

    Was hast du alleine gern gemacht?

    Welche Menschen waren für dich sonst noch wichtig?


    Versuch einfach diese drei Fragen in dieser Reihenfolge zu beantworten. Auch wenn es schwer fällt.

    Ich klinge jetzt vielleicht ein bisschen streng, das will ich nicht.

    Ich kann dir in einem Bild sagen, was ich möchte:

    Du richtest deinen Blick auf den Schmerz. Das ist einfach so.

    Ich möchte dir mit meiner Hand an deinem Kinn ganz sanft, den Kopf ein bisschen und nur für

    einen Moment, in eine andere Richtung heben. Damit du ganz ganz kurz und ganz ganz wenig,

    etwas anderes siehst.

    Du musst dich nicht ablenken - nur mal kurz den Blick abwenden.


    Was hast du mit deiner Mama immer gern gemacht?

    Was hast du alleine gern gemacht?

    Welche Menschen waren für dich sonst noch wichtig?


    Lg. Astrid.

  • Hallo Leonarda, zunächst mal möchte ich dir sagen, wie leid es mir wegen deiner Mutter tut. Ich kann deine Wut und Trauer gut verstehen.

    Aber wie schon einige hier geschrieben habe, Vorwürfe musst du dir wirklich nicht machen, es ist nicht deine Schuld und du hattest ja keine Ahnung, was passieren würde.

    Vielleicht hatte deine Mama die und hat sich deshalb weggeschickt.

    Meine Mama ist auch gestorben, als niemand im Zimmer war. Vorher wollte und konnte sie nicht loslassen.


    Auch wenn du es nicht glaubst, aber es wird besser werden.

    Erinnerungen sind kleine Sterne, die tröstend in das Dunkel unserer Trauer leuchten. (Quelle ist mir leider unbekannt)

  • Liebe Leonarda,


    ich freue mich, dass du eine Therapeutin gefunden hast! Mir ist das eine sehr große Hilfe.

    Bekommst Du dafür Unterstützung von der Krankenkasse?

    Gibt es irgend eine Stelle, an die Du Dich inzwischen wenden kannst? Eine Beratungsstelle, Kriseninterventionsstelle oder so? Ich würde ja Krebshilfe empfehlen, aber die sind in Deinem Fall nicht zuständig. Aber vielleicht ein Hospiz-Team? Die machen auch Angehörigen-Arbeit.

    Mir tut die Vorstellung einfach weh, dass Du bis Ende Mai ohne einschlägige Unterstützungsmöglichkeiten auskommen musst. DAs ist eine so lange Zeit, und ich wünsche Dir so bald wie möglich kompetente Hilfe.


    Liebe Grüße :):):)

  • Liebe Leonarda,

    versuch uns mal zu beschreiben, was es genau heißt, wenn du "in den Tag hineinlebst". Wenn Menschen in einer Krise sind und den Boden unter den Füßen verlieren, ist es sehr wichtig, dass sie eine Tagesstruktur haben. Struktur gibt Sicherheit. Ich habe das Gefühl, diese Tagesstruktur fehlt bei dir.

    Liege ich da richtig?

    AL Christine

  • Liebe Leonarda, auch von mir mein Beileid zum unsagbaren Verlust den du erlitten hast, zum Tod deiner Mama. Ich kann nachfühlen, diese erste Zeit ist einfach nur grausam, furchtbar, es zerreisst einem das Herz, man möchte schreien, toben, man weiß vielleicht gar nicht wie man das aushalten soll so weh tut es, die Tränen schießen andauernd heraus und manchmal fragt man sich wie man das überleben soll. So war das bei mir. Ich wünsche dir einfach nur viel, viel Kraft für diese erste, so furchtbar schwere Zeit, diese Zeit ist wirklich unerträglich, treibt einen an den Rand der Existenz und Kraft, so war es bei mir.

    Einfach nur schlafen können, essen können, von Tag zu Tag, von Stunde zu Stunde, von Minute zu Minute das zu überleben, ist schon mehr als genug. Ich wünsche dir die Kraft und Menschen, Rituale oder Dinge die dir Halt geben und die dich die Liebe deiner Mama spüren lassen.


    Ich hoffe dass die Zeit zur Therapie erträglich ist, mir hat es sehr geholfen, auch das hier zu schreiben.

    Schreib einfach zu jeder Tag und Nachtzeit, es kann nicht immer jmd antworten aber es ist immer jmd da du bist nicht alleine. Alles Liebe zu dir! <3


    Malena

    Die Wahrheit triumphiert nie, nur ihre Gegner sterben aus (Max Planck)


    rilke.de/briefe/160703.htm


    VORÜBUNG FÜR EIN WUNDER


    Vor dem leeren Baugrund
    mit geschlossenen Augen warten
    bis das alte Haus
    wieder dasteht und offen ist

    Die stillstehende Uhr
    so lange ansehen
    bis der Sekundenzeiger
    sich wieder bewegt

    An dich denken
    bis die Liebe
    zu dir
    wieder glücklich sein darf

    Das Wiedererwecken
    von Toten
    ist dann
    ganz einfach

    (Erich Fried)

  • Hallo meine liebe .genau so wie du es beschreibst ist es auch .ich bin 2 mal am Tag auf dem Friedhof und nur am heulen .es tut so unfassbar weh es ist nicht auszuhalten.habe liebe Menschen um mich rum aber es hilft garnichts .icv weiß nicht mehr weiter .habe erst Ende Mai einen Termin bei einer Psychologin und bei einer trsuergruppe sind die voll und nehmen niemand mehr auf ?

  • Liebe Leonarda,


    magst du erzählen wie das Grab aussieht und was du dort tust?

    Wie der Friedhof ist und ob du alleine hingehst oder mit jemandem?


    Ja, trotz der lieben Menschen fühlt man sich - das kenne ich - am Anfang vor allem - ganz alleine und verlassen, und so ist es ja auch, es fehlt gewaltig etwas in so vielen Momenten.

    Das ist ein Trauerprozess, und ich weiß dass das deinen Schmerz nicht lindern wird aber ich habe anfangs auch gedacht ich halte es nicht aus und mit kleinen Schritten wurde es erträglich, und irgendwann...habe ich es akzeptiert. Gibt es bei euch einen Krisendienst bzw. -telefon dass man anrufen kann?

    Scheue dich nicht die Seelsorge anzurufen, ich habe das auch getan kann ich nur sagen.


    Ja, und ich wünsche dir wie gesagt viel Kraft,

    liebe Grüße zu dir!

    Die Wahrheit triumphiert nie, nur ihre Gegner sterben aus (Max Planck)


    rilke.de/briefe/160703.htm


    VORÜBUNG FÜR EIN WUNDER


    Vor dem leeren Baugrund
    mit geschlossenen Augen warten
    bis das alte Haus
    wieder dasteht und offen ist

    Die stillstehende Uhr
    so lange ansehen
    bis der Sekundenzeiger
    sich wieder bewegt

    An dich denken
    bis die Liebe
    zu dir
    wieder glücklich sein darf

    Das Wiedererwecken
    von Toten
    ist dann
    ganz einfach

    (Erich Fried)

  • Liebe Leonarda,

    ich sehe es auch wie Jenny. Nimm jede, jede, jede Hilfe in Anspruch, die es nur irgendwie gibt. Telefonseelsorge z. B. ist genau für solche Situationen da!!!!!!

    Habt Ihr schon Ideen, wie das Grab bepflanzt werden soll? Was waren die Lieblingsblumen Deiner Mama? Gibt es irgend etwas, das sie gern getan hat? Kaffee und Kuchen geniessen, im Park spazieren gehen, eine bestimmte Musik hören oder so?

    Vielleicht kannst Du das jetzt stellvertretend für sie tun? Einen Kuchen für sie geniessen, weil ihr das in dieser Form nicht mehr möglich ist....

    :24::30: