Mein geliebter Mann ist am 04.06. gestorben

  • Hallo,

    wir hatten die Planung der Fahrt mit dem Wünschewagen vom ASB schon fertig.Du mußt vorab ja ein Unbedenklichkeitsattest vom Arzt und eine Patientenverfügung mitnehmen,außerdem möchte der ASB eine Anamnese und eine Medikamentenliste haben Aber leider war zu dem geplanten Termin der Gesundheitszustand schon zu schlecht.Fünf Tage später ist mein Mann gestorben.

    Gruß

  • Uns beide hat es durchaus ähnlich getroffen und deshalb ist auch die Trauer ähnlich. Auch ich war ja viel alleine, weil er seit März 2017 mehr in Kliniken war als zu Hause. Nur konnte ich ihn nicht jeden Tag besuchen, weil er ca. 150 km entfernt war und ich keien Führerschein habe. Deshalb war ich 1-2 mal wöchentlich dort mit Bus und Bahn. Und genau deshalb ist die Einsamkeit nicht das schlimmste, weil die hab ich gelernt. Nur kommt es immer noch vor dass ich ihn abends um 8 anrufen will, weil ich das lange Zeit täglich getan habe. Und auch mir gelingt es immer mal wieder zu verdrängen, dass ich nie wieder hören werde, wie lieb er mich hat. Diese Realität von der du sprichst ist vielleicht für uns einfach noch zu hart um sie anzunehmen. Vielleicht können wir sie irgendwann begreifen, ich wünsch es uns...

  • Lieber Uwe,

    wenn ihr über Flensburg fahrt - macht doch einen kleinen Umweg über Maasholm an der Ostsee. Es ist ein traumhafter kleiner Ort, ich war dort mit meinem Mann und meinem Sohn jedesmal auf einen Imbiss, wenn wir an der Ostsee im Urlaub waren. Dort am Hafen ist eine kleine Imbissbude - mit dem frischesten Fisch- und Krabbensemmeln, die man sich vorstellen kann - direkt frisch vom Fischkutter.


    Wie gerne würde ich das noch einmal zusammen mit meinem Mann erleben! Der raue Wind, der einem um die Nase weht und köstliches Essen in einer traumhaften Umgebung. Es würde dir und Rosi dort gefallen, glaube ich. Und für Prinz gäbe es viel Natur.

    Liebe Tina,


    danke für diesen Geheimtipp.

    Danke Dir für eine teure Fahrt.

    Rosi hat nur Krabben gelesen. Frisch vom Kutter.

    Der Blick von ihr. Au weia. Was kosten 2 kg. gepulte Krabben ??

    Aber egal, ich esse dann trocken Brot.


    Liebe Grüße von,

    ROSI der Krabbenkiller & Prinz & armer Uwe

  • Liebe Medina,

    das tut mir so leid, dass ihr das nicht mehr geschafft habt! Ihr wart schon so weit!


    Liebe Soraja,

    Ja, ich hoffe auch, dass wir es irgendwann begreifen können, die neue Realität - ohne daran komplett zu zerbrechen und zu verzweifeln!


    Lieber Uwe,

    Hauptsache Rosi hat es geschmeckt! ;)

    Ich drücke ganz fest die Daumen für deinen Prinz!!!

  • Ich bin im Büro, mal sehen, ob ich einen Beitrag fertig bekomme, bevor es mit der Arbeit losgeht.


    Ich denke aktuell viel an die letzten Tage meines Mannes, ständig hab ich die Bilder im Kopf.

    Auch die Beerdigung kommt mir oft in den Sinn - warum, kann ich nicht sagen.


    Anderes Thema:

    Da ich in den 5 Monaten seit seinem Tod es wirklich habe schleifen lassen, sehr viel zugenommen und sehr ungesund gelebt habe, habe ich mir jetzt vorgenommen, dass jetzt damit Schluß ist! Er hätte nicht gewollt, dass ich mich so hängen lasse. Ich habe mir zwei Arzttermine zum Durchchecken gemacht und werde ab heute (drückt mir die Daumen, dass ich den Vorsatz heute Abend auch noch habe), meine Ernährung auf gesündere Sachen umstellen.


    So - und schon ist mein Chef in Sicht - Fortsetzung folgt!

  • Bei dem vielen Licht im Kühlschrank,keine Ahnung.

    Habe mich gestern viel mit unserer gemeinsamen Vergangenheit beschäftigt,das Kopfkino ließ sich nicht abstellen.

    SCHMERZHAFT !!

    Mal sehen,ob ich es heute schaffe, die Wohnung zu verlassen.



    Gruß

  • Liebe Medina,

    die Frage nach dem Essen war vor allem an Tina gerichtet. Hätte ich auch mal so schreiben können ;)


    Es ist auch dein Thema. Und darum: Das viele Licht im Kühlschrank könnte vielleicht mit einem Lieblingsessen gefüllt werden

    und mit Lieblings-Joghurt oder Pudding oder Suppe oder Gemüse oder dem Lieblings-Käse oder der Lieblings-Wurst - oder einer feinen Marmelade,....


    Stell dir vor, eine gute Fee hätte eingekauft und du darfst alles behalten, was du errätst. Was würdest du raten, was im Kühlschrank ist?


    Lg. Astrid.

  • Habe keinen Plan,habe im letzten Jahr ausschließlich Produkte gekauft,die mein Mann gern aß.

    Er hatte eine ausgeprägte Kiefernekrose ,hervor gerufen durch Medikamente,und eine starke Appetitlosigkeit.

    Auch in diesem Punkt muß ich mich neu orientieren.

    Gruß

  • Denk an deine Kindheit, was war deine Lieblingsspeise und deine Lieblingsnascherei und dein Lieblingsobst und dein Lieblings...


    riechst du es? Wie es in eurer Küche geduftet hat, als das gekocht wurde?

    schmeckst du es auf der Zunge, süß und vielleicht ein bisschen verboten?

    fühlst du es in deinen Händen? weich oder hart?

  • Ach Astrid,du hast so liebe Ideen und möchtest mich dahin geleiten.

    An meine Kindheit möchte ich überhaupt nicht denken,das ist abgearbeitet.

    Ich lebe seit meinem 15 Lebensjahr eigenverantwortlich.

    Gruß

  • Liebe Medina,

    so ging es mir auch - mein Mann konnte kaum noch etwas essen, so habe ich täglich genau das gekauft, auf das er Appetit hatte und von der dachte, er könnte es vertragen.

    Jetzt auf einmal für mich alleine einkaufen zu gehen und alleine zu entscheiden, was ich kochen soll, daran muss ich mich erst gewöhnen. Und manchmal habe ich sogar ein schlechtes Gewissen dabei - auch wenn es sich blöd anhört, jetzt auf einmal Sachen zu kochen, die mein Mann nicht mochte. So auf die Art, "jetzt kann ich es ja machen". Es fällt mir wirklich schwer.

    Kopfobentag - schönes Wort - ich hoffe, du schaffst es heute, deine Wohnung zu verlassen - wenn das dein Wunsch ist und dir heute gut tut!


    Liebe Astrid,

    ich dachte an Geflügel mit einem italienischen Salat - fahre nach der Arbeit gleich frische Zutaten kaufen. Und dann fahre ich mit dem Rad zum Friedhof, damit ich etwas Bewegung bekomme. Zumindest ist das der aktuelle Plan ...

  • Laufe jeden zweiten Tag zum Friedhof,eine neue Kerze anzünden.

    Habe mir heute einige Sharonfrüchte gekauft.Diese habe nur immer ich gegessen.

    Schön,daß du schon für dich kochen kannst.

    Zurzeit mache ich meist eine Tüte auf,den Inhalt in den Backofen und fertig ist eine Mahlzeit.

    Habe mal richtig gern gekocht.

    Gruß

  • So gehts mit auch, ich habe richtig gerne gekocht, denn meinem Mann hat es bei mir immer am Besten geschmeckt. Seit er tot ist kann ich mich zum Kochen einfach nicht mehr überwinden.

    Zuerst habe ich 10 Kilo abgenommen, weil ich einfach keinen Appetit mehr hatte, aber inzwischen ist meine Trauer chronisch geworden und das Frustessen hat wieder eingesetzt und ich habe schon wieder einige Kilos zugenommen.

    Es ist einfach zum Verzweifeln das alles ...

  • Fühl dich umarmt,

    nicht verzweifeln,unsere Gefühlswelt ist durcheinander geschüttelt.

    Vielleicht kommt irgendwann eine gewisse Zufriedenheit dabei heraus.

    Möchte jetzt ins Bett,hoffe,ich kann jetzt schlafen.

    Gruß

  • Liebe Tigerlily,

    deine Trauer ist nicht chronisch. Auch Freude kann nicht chronisch werden.

    Deine Trauer ist tief und sie ist vielleicht auch erschreckend für dich und vielleicht hattest du im Leben noch nie diesen Trauerschmerz und diese Dauer erlebt, doch deine Trauer ist wie sie ist.


    Liebe Tigerlily, Liebe Medina und liebe Tina

    Beim Kochen fällt mir immer eine Witwe ein, sie hatte auch immer sehr gerne gekocht - doch dann fehlte ihr der zu bekochende Partner. So wie es bei euch auch ist. Sie hat dann zwei Taktiken versucht. Die Eine war: ich koche immer mehrere Portionen, gefriere sie ein und kann dann einfach aufwärmen.

    Und dann später, als es ihr schon wieder leichter fiel unter Menschen zu sein, besuchte sie Kochkurse, in denen das Gekochte auch mit nach Hause genommen werden konnte.

    In manchen Orten gibt es spezielle Kochkurse oder Kochtreffs für verwitwete Personen.


    Wieder mal nur so eine Idee, aus meiner Schatzkiste.


    Seid lieb gegrüßt

    Astrid.

  • 180 Tage sind es jetzt ohne meinen Mann. D.h. 180 mal alleine einschlafen und aufwachen, den Tag alleine überstehen. Manchmal kommt es mir vor, als wäre es gestern gewesen und manchmal, als wäre er schon ewig weg. Ich komme mir immer noch vor, wie in einem Film oder so ... alles unwirklich, als wäre alles falsch. Und obwohl ich relativ oft Besuch bekomme, fühle ich mich manchmal auf eine andere Art alleine - als wären alle anderen Menschen irgendwie in einem Kreis und ich würde außerhalb dieses Kreises stehen - besser kann ich es irgendwie nicht beschreiben.


    Heute Nachmittag habe ich einen Termin in einem Autohaus, ich möchte/muss ein neues gebrauchtes Fahrzeug anschaffen. Ich habe ganz schön Bammel davor, dass ich irgendwas falsch mache, früher war das Thema Auto eindeutig auf der To-Do-Liste meines Mannes. Ich habe mir alles aufgeschrieben, von dem ich denke, dass er das gefragt oder überprüft hätte und hoffe, ich habe nichts vergessen. Und ich hoffe, der Verkäufer merkt meine Unsicherheit nicht.


    Ganz liebe Grüße euch allen

    Tina