Danke, danke, danke für eure aufbauenden Worte!
Ich kann euch allen ernsthaft versichern, ein Freitod kommt für mich nicht in Frage, so schwierig es auch sein mag!
Allerdings wünsche ich mir wirklich sehr oft, dass es endlich für mich vorbei ist, denn es fällt mir unglaublich schwer, mich von der Vergangenheit zu lösen, weil ich so gar keine Perspektiven für mich in der Zukunft sehen kann.
Ich hinterfrage mich sehr und analysiere mein Befinden und wenn ich höre oder lese, welch grausames Schicksal andere Menschen erleben müssen und wieviele Menschen täglich sterben müssen, die auch alle trauernde Hinterbliebenen haben, frage ich mich schon, wie die das alle schaffen, wieder zu einem normalen Leben zurück zu finden.
Dann fühle ich mich sehr privilegiert und dennoch ändert es nichts an meinen Gefühlen und meinem Lebensüberdruss.
Mein Leben ist in kleine Stücke zerbrochen, die ich nicht wieder zusammensetzen kann, um so etwas wie Kontinuität zu finden, die vorher Normalität während meines ganzen Lebens war.
Ich bin auch draufgekommen, dass mein Leid keines ist, das man mit irgendwelchen Verhaltensänderungen und Maßnahmen behandeln und ändern kann, denn es kommt von ganz innen, aus den Tiefen meiner Seele und ich kann es betrachten und annehmen und damit arbeiten, indem ich Medizin in Form von Kommunikation mit anderen Menschen zu mir nehme.
Immer wenn ich ungehindert darüber rede oder schreibe, fühle ich momentane Erleichterung, deswegen betrachte ich das als Medizin und freue mich, dass ich hier so geduldige und aufmerksame Zuhörer und Gesprächsteilnehmer gefunden habe.
Auch im Alltagsleben habe ich einige Helfer, die mir viel geben und ich war am Samstag bei einem Seminar von Axel Burkart in Bad Reichenhall, das hat mir gutgetan und auch dort habe ich wieder eine sehr liebe Frau kennenlernen dürfen, die selber ungeheures Leid erfahren und sich daraus befreit hat und die mir gern hilft und mich unterstützt.
Ihr seht also, Hilfe gibt es sehr viel für mich und ich bin mir sehr bewusst, dass das nicht selbstverständlich ist.
Trotzdem dämmert mir langsam die Erkenntnis, dass ich noch sehr am Anfang eines langen Weges stehe und ich versuche, mich so gut es geht, mich darauf einzulassen und wenns gar nicht geht, dann habe ich hier eine sehr schöne Gelegenheit Dampf abzulassen, das ist sehr beruhigend.