Es ist passiert...

  • Ich hatte heute Nacht wieder einen Nervenzusammenbruch und konnte kaum schlafen. Zum Glück konnte heute die Beerdigung vollständig organisiert werden und alles erledigt werden. Ab morgen muss ich nur noch die Partezettel abholen und abschicken. Ein paar Kosten kommen noch hinzu aber das ist nicht so schlimm da ja vorgesorgt wurde.

  • lieber TheSorrow<3:30:<3


    ich hoffe , dass du einen "Eiltermin " bei deiner Therapeutin bekommen hast , wegen deinem Nervenzusammenbruch?

    Das wünsche ich dir SEHR<3


    Ich hoffe , dass du kaum Menschen begegnest , die dir "um die Ohren " die Worte klatschen , warum du deine Ur-oma so geliebt hast ...

    Es ist schön , das du diese Liebe gehabt hast und sie auch jetzt noch empfindest...


    "Gut ", wenn man es so sagen darf, dass jetzt fast alles Organisatorische wirklich von dir <3überstanden<3 ist...


    Ja , deine Ur-Oma konnte garnicht anders als eine Kämpferin zu sein...

    eine Ueberlebenskämpferin , weil sie ja zwei Weltkriege wirklich überleben musste... Dass hat sie sehr geprägt und auch, bedenke das bitte doch einmal , deine Grosseltern und deine Eltern ...sogar DICH...


    Ein Urlaub ... den kann es geben... aber wie Astrid. und viele andere schon geschrieben haben...die Erfahrung gemacht haben...

    Man nimmt die Trauer ja mit ... was ich nicht unbedingt als belastend enmpfinde... Wir LEBEN ja DENNOCH...


    Da ich da in der nicht so nah verwandt sein ... eine Alkoholabhängigkeit gesehen habe ...und ihre tragischen Folgen...

    bitte ich dich sehr...

    Trauer macht durchaus sehr empfänglich dafür ...

    kein Alkohol <3

    auch das schreibe ich dir aus einem dich gern hier weiter "begleitend" ... "Grund"

    einen restlichen Tag ....hoffentlich schon etwas gemildert in der seelischen Verfassung ...wünsche ich dir

    deine Claudia Amitola

  • Den schnellsten Termin bei meiner Therapeutin habe ich in 2 Tagen. Ich konnte heute einen Notfalltermin bei meiner Psychiaterin kriegen und darüber war ich froh. Sowohl sie als auch der Ordinationshelfer drückten mir ihr Beileid aus. Ich hätte gedacht dass ich zumindest ein Antidepressivum kriege, aber dem war nicht so da ich ruhig (aber mit Vorsicht) ein geringdosiertes Benzodiazepin nehmen kann. Hat aber nichts gemacht.


    Es gibt natürlich Menschen die mich bewundert und respektiert hatten dass ich mich um meine uroma gekümmert habe. Manchmal gab es vielleicht hin und wieder Meinungsverschiedenheiten, was aber nix arges war.


    Meine Ur-Oma hat ehrlich gesagt nur den zweiten Weltkrieg miterlebt (geboren 1923), und ich habe darüber sehr viel erzählt bekommen.


    Wegzufahren oder gar zu fliehen bringt garnichts, da gebe ich jeden recht, aber manchmal tut es gut sich eine Auszeit und Erholung zu gönnen. Zum Alkohol greifen denke ich nicht mal dran. Erstens weil ich ja Medikamente nehme und sich das zusammen nicht verträgt und zweitens weil ich keine Lust habe deswegen ständig ins Spital zu fahren.


    Morgen muss ich nur noch die letzte Aufgabe erfüllen und dann ist zum Glück endgültig alles organisiert.

  • lieber TheSorrow<3


    stimmt ...sie haben "nur" den 2. Weltkrieg erlebt... meine Eltern sind auch 1923 geboren worden... RIP<3<3


    Ich vergesse bei dir immer , dass du noch "relativ jung " bist... bei deinem Schicksal , was du erlebt hast...


    GUT , das du einen Eiltermin bekommen hast ... und ich denke , das er dir auch geholfen hat ...so ein kleines bisschen... ja ,eine reale Kondulation ist eben ...ich drücke es so aus ...Balsam für die Seele...


    Christine die Gründerin des Forums hier ,

    hat richtig geschrieben , dass Trauer keiner Therapie bedarf... aber dass sie eine schon bestehende Depression doch wieder Therapiebedürftig machen kann... so ähnlich hat sie es geschrieben...

    und das ist wohl so bei dir , durch deine ganze Lebensgeschichte...<3


    ich empfinde dich als sehr realistisch dich einschätzend..."stark" in der Hinsicht , sich vieles anzuschauen , was nicht so ...mmmmhhhh.... optimal im Zusammenleben gelaufen ist...

    aber ... das ist wirklich in jedem ZUSAMMENLEBEN so...

    Wegzufahren oder gar zu fliehen bringt garnichts, da gebe ich jeden recht, aber manchmal tut es gut sich eine Auszeit und Erholung zu gönnen. Zum Alkohol greifen denke ich nicht mal dran. Erstens weil ich ja Medikamente nehme und sich das zusammen nicht verträgt und zweitens weil ich keine Lust habe deswegen ständig ins Spital zu fahren.

    SUUUUUPEEER... zu allen sichten ---für mich:!: richtig ...richtig ... richtig


    Morgen muss ich nur noch die letzte Aufgabe erfüllen und dann ist zum Glück endgültig alles organisiert.

    und dann wünsche ich dir ein klein wenig RUHE um KRAFT zu sammeln...

    bis zur Beerdigung ...Urnenbeisetzung?

    es ist ein Abschiednehmen...

    und ABSOLUT

    hoffentlich heute eine Nacht OHNE Nervenzusammenbruch

  • lieber TheSorrow<3

    eine schöne SICHTweise , eine tröstliche ... dir FRIEDEN gebend

    Es wird eine Grabbeerdigung werden. In diesem Grab ruhen mein Urgroßvater und mein Großvater (ihr Sohn). Sie ist somit mit ihrer Familie verein

    Bei mir ist es so ,

    das meine Uroma väterlichseits, meine Oma väterlichseits und die Urne meiner Mama darin war... und eine Gedenktafel meines Grossvaters , der

    durch den 2. Weltkrieg ums Leben kam....


    Ich wünsche dir auch JETZT

    eine FRIEDVOLLE Nacht....<3:30:<3

    deine Claudia Amitola

  • Lieber TheSorrow,

    deine Trauer, dein ständiges An-die-Uroma-Denken sind ganz normal. "Es geht so".... Kannst du arbeiten?

    Und was planst du für die lange Zeit bis zur Beerdigung? Für manche Menschen ist eine längere Zeitspanne bis dahin ein Segen, für manche eine große Belastung. Wie ist das für dich?

    AL Christine

  • Ich bin leider seit längerer Zeit arbeitslos, aber ich suche auch in der Trauerphase weiter nach Arbeit. Nächste Woche habe ich einen Infotag in einer Übungsfirma wo ich auch hin will. Ich hoffe dass dies dann später irgendwann anfängt, den nur so hab ich auch Zeit mich ein wenig zu erholen. Vielleicht gibt es dort ja eine Warteliste, da ich sicher nicht der einzige bin.


    Ich werde in der Zeit auch eine Trauerrede verfassen (was ich noch nie gemacht habe), was aber noch zeit hat. Ich werde daweil Fotos raussuchen, und diese auf meinen PC einscannen.

  • Lieber The Sorrow,


    das stelle ich mir sehr anstrengend vor und ich wünsche dir viel Kraft.

    Falls das jetzt so noch nicht möglich ist, finde ich die Idee mit dem Krankenstand sehr gut. Vielleicht hast du ja eine Ansprechperson mit der du das klären kannst - auch die Übungsfirma betreffend.


    Es ist wirklich hart dass man in der Trauer noch so weiter funktionieren "muss"... einerseits lenkt es ab aber manchmal ist es schlichtweg zu viel...ich war immer froh wenn ich mich auch einmal ganz der Trauer widmen konnte ,bin es noch...insofern hoffe ich dass ev. ein Krankenstand eine Option ist für dich...


    und ich wünsche dir dass du ein liebevolles Verbundensein spürst manchmal mit deiner Urgroßmutter

    die Trauerwellen auch sanft sind, und du Schlaf findest


    und dass das Verfassen der Trauerrede dir Erleichterung bringt


    mit liebem Gruß!

    Die Wahrheit triumphiert nie, nur ihre Gegner sterben aus (Max Planck)


    rilke.de/briefe/160703.htm


    VORÜBUNG FÜR EIN WUNDER


    Vor dem leeren Baugrund
    mit geschlossenen Augen warten
    bis das alte Haus
    wieder dasteht und offen ist

    Die stillstehende Uhr
    so lange ansehen
    bis der Sekundenzeiger
    sich wieder bewegt

    An dich denken
    bis die Liebe
    zu dir
    wieder glücklich sein darf

    Das Wiedererwecken
    von Toten
    ist dann
    ganz einfach

    (Erich Fried)

  • In Krankenstand zu gehen würde mir jetzt nichts bringen da ich ja schließlich endlich mal wieder eine Arbeit finden will nach 4 Jahren Arbeitslosigkeit, sonst bleibe ich noch länger arbeitslos. Die Übungsfirma wird sicher ablenken.


    Das Begräbnis will ich aber um keinen Preis versäumen.

  • Danke. Das mit Fotos raussuchen mache eher nach dem Begräbnis, es eilt ja nicht.


    Es vergeht kein Tag an dem ich nicht an meine Ur-Oma denke und ich denke fast jede Minute an sie. Besonders habe ich immer noch vor Augen, wie sie von mir gegangen als ich neben dem Krankenbett saß. Ich konnte richtig fühlen wie sie mich verlassen hat. Zum Glück musste ich sie nicht leiden sehen. Ich habe insgesamt 13 Jahre mit ihr zusammen gewohnt. Besonders als ihr Mann (also mein Ur-Opa) gestorben ist, hatte ich mich freiwillig dazu verpflichtet mich bis zu ihrem Tod zu kümmern.


    Ich weiß dass ich sie nie wieder sehen oder spüren werde, sie ist gegangen. Ich weiß auch dass es nie wieder einen Menschen geben wird, zu dem ich so eine starke Bindung haben werde.

  • Ich hatte vor 2 Tagen das Gespräch mit dem Pfarrer der das Begräbnis leiten wird und er wird ein paar Worte über meine uroma sprechen. Ich habe diese Details über Verwandte gesammelt und er wird da was zusammen schreiben.


    Als ich ihm gesagt habe, dass es auch eine Trauerrede geben soll meinte er dass ich sie halten soll da ich ja ein nahestehender Mensch zu meiner Uroma war. Ich habe die Trauerrede bereits geschrieben und mich entschlossen sie beim Begräbnis zu halten. Ich habe sowas ehrlich gesagt noch nie gemacht und werde versuchen so meiner Uroma die letzte Ehre zu erweisen.

  • So, am Montag, also morgen, ist der große Tag. Der Tag an dem das Begräbnis meiner uroma ist. Ich habe in den letzten 2-3 Wochen mich um alles organisatorische gekümmert, mit Hilfe meiner entfernten Verwandten, welche eine großtante 3 grades ist, wie ich herausgefunden habe. Sie stand meiner uroma auch immer zur Seite.


    Ich rechne so mit 15-20 Leuten (vielleicht auch mehr), einen herzkranz mit Rosen habe ich bestellt welcher auch an dem Tag kommt und ich werde eine trauerrede halten, welche ich verfasst habe. Freunde, Bekannte, Nachbarn aus ihrer Umgebung werden mit aller Wahrscheinlichkeit kommen. Der Pfarrer der das Begräbnis leiten wird und auch reden wird, wird auch erwähnen dass ich der einzige war der bis zum letzten Atemzug bei ihr war.


    Ich kann es noch immer nicht glauben dass sie nicht mehr unter uns weilt und es vergeht kein Tag an dem ich nicht an sie denke.