Am 06.07.2018 um 22.53 Uhr verstarb meine unendlich geliebte Frau "Rosi"

  • Guten Morgen meine Lieben,


    seit 2.00 Uhr den Fernseher am LAUFEN gehabt.


    Jetzt wieder die AUFRAFF-PFLICHT-RUNDE mit Prinz.


    Er kann ja NICHTS dafür !!!


    Aber die letzten 2 Tage, eine wirkliche Kraftanstrengung.


    JEDEN Tag 20 - 30 Kilometer.


    JEDEN Tag !!!


    Bin mit meinen Gedanken nur noch bei meiner unendlich geliebten Rosi.


    Sie kommt nicht, obwohl ich SIE anflehe.


    Die Tage verlaufen immer trister.


    Soooo langsam.


    Ein unendlich langer Weg des Näherns,


    um wieder bei ihr zu sein.


    Ich muss nun los, zerfliesse immer mehr in SELBST-MITLEID !!!!


    Vielleicht melde ich mich heute noch.


    Aber bald ist wieder der 6. des Monats.


    Muss mich wieder auf diesen kommenden Tag innerlich vorbereiten.


    Eine grosse Scheisse (sorry), plötzlich in Tage, Stunden, Sekunden und Monat zu rechnen.


    Durchhangeln von Monat zu Monat.


    Mein bisheriger Wunsch: "Hoffentlich ist es bald vorbei !!!!!"



    Liebe Grüße,

    Uwe & Prinz.

  • Lieber Uwe,

    ich nehme dich ganz fest in den Arm

    und kann dir heute einen Teil meiner Kräfte in den Solling schicken,

    da ich ENDLICH mal ein paar Stunden am Stück schlafen konnte.

    Dieses Durchhangeln ist grausam!

    Anders geht es wohl zur Zeit nicht.

    "Leben" von Tag zu Tag.

    Viele sagen, dass es irgendwann anders wird.

    Ich hoffe, dass du die Hunderunde mit Prinz schaffen konntest.

    Es drückt dich

    Petra

  • Nur wie ändern,

    Guten Morgen, liebe Gabi, liebe Luise, lieber Uwe,


    die Schwierigkeit - zumindest für mich - ist nicht in erster Linie das "WIE", sondern das "WARUM".

    Das Wie ist erst dann zu entscheiden, die meisten Strategien und Durchhalteparole greifen erst, wenn das WARUM geklärt ist- und das ist es für mich nicht.

    Das ist auch der Grund warum mich - egal wie tatsächlich wirksam oder zumindest immer gut gemeint die Ratschläge sind - nicht wirklich erreichen.

    (Unter anderem auch der Punkt, den die meisten Therapeutinnen ohne Trauererfahrung verpassen, wenn sie Trauer mit Depression und/oder Trennungen verwechseln).

    So weit ich das verfolgen kann geht es einigen hier im Forum auch so:

    Klar möchten wir, dass der Schmerz weniger wird, aber das ist kein klares WARUM (Ziel).

    Mit einem klaren Ziel, kann man verschiedene Strategien ausprobieren und immer wieder wechseln.

    Die Motivation bleibt durch das Ziel erhalten, auch die Frustrationstoleranz ist deutlich höher, wenn es nicht direkt klappt...

    doch woher nimmt man die Motivation, wenn einem immer und immer wieder auf halbem Weg das Ziel weg bricht bzw. man bemerkt, dass es

    keine Ziel war, sondern eine provisorische Krücke?


    Daher bricht bei mir und ich glaube bei vielen hier im Forum oft nach einer neu ausprobierte Strategie (gerade dann, wenn sie ein wenig

    funktioniert) wieder die vollkommene Verzweiflung aus: Das WARUM ist nicht stark genug - was ist das Ziel dieser Bemühungen?

    Alle "Warum"s sind entweder recht schwächlich, zu konstruiert oder "über Bande" gespielt - jedoch im Vergleich zu dem was wir verloren haben NICHTS.

    Jeder Versuch ist mit Hoffnung besetzt, aber er kostet auch Kraft und wenn wieder am Ende NICHTS BESSER ist, dann ist es fast noch schlimmer als zuvor ... man hat noch zusätzlich Kraft und Hoffnung verloren.

    Ich überlebe ob ich will oder nicht (so fern ich mich nicht aktiv dagegen entscheide) auch ganz ohne jegliche Motivationsstratgie.

    Atmen, trinken und zumindest so viel essen, dass ich nicht verhungere passiert aus Instinkt.

    Hier eine Auswahl, der provisorischen WARUMs

    (zumindest für mich sind das Prothesen bzw. Krücken mit denen ich es kaum bis zur nächsten Straßenecke schaffe...)

    - weil der Geliebte nicht gewollt, hätte dass ich leide

    - mein Haustier braucht mich

    - weil ich es mir wert sein soll

    - ich noch gebraucht werde im Beruf oder ä.

    - ich bin die Haupterinnererin meines Geliebten (frei nach Barnes)

    - ich trage die Verantwortung für seine geliebten Dinge (das funktioniert bisweilen für mich am besten)

    .....

    Mir persönlich brummt manchmal der Kopf vor lauter Strategien und Ratschlägen, die alle sehr gut funktionieren würden, wenn ich wüßte wofür ich mich ins "Leben zurück" kämpfen WILL. Aber woher nehme ich diesen Willen?

    Für mich ist das auch der Grund warum ich meine Therapien abgebrochen habe und mich immer mehr von Menschen zurückziehe.

    Denn dieses "Missverständnis" ist nicht auflösbar, wird auch meistens nicht direkt kommuniziert, jedoch ist es der Ursprung fast jeden Satzes, den man an mich richtet. Es wird vorausgesetzt, dass geklärt ist WARUM ich überleben möchte. Das ist keinesfalls die Verantwortung der anderen, dieses "Missverständnis" kann niemand mit reflektieren.

    (Außer Trauerbegleiter bzw. Therapeuten, wenn sie sich mit Trauer auskennen.)

    Alle Ratschläge und Strategien setzen nach diesem Punkt des "Warum" an. Das macht für mich viele Gespräche mittlerweile so belastend.

    Nur weil ich überlebt habe, weiß ich noch lange nicht wodurch ich mich motivieren könnte wieder leben zu WOLLEN.

    Ich will WOLLEN, doch wie komme ich dorthin????

    ....

    Es tut mir leid nichts Tröstlicheres zu schreiben.

    Mir bricht es das Herz mit welcher Tapferkeit hier so viele Menschen versuchen sich gegenseitig zu stützen.

    ...

    Herzlichst,

    Ter(y)schkowa

  • Meine Lieben,


    bevor nun die 2. Runde, sogenannte Hunderunde absolviert wird,


    der Regen geradezu dazu freundlichst auffordert,


    so zu gehen, wie ich mich fühle,


    noch folgendes:


    Ich habe hier von Tarot gelesen.


    Dafür lese ich die Horoskope in der Tageszeitung.


    Dieses immer, nach dem LESEN der Todesanzeigen.


    Andere Sachen interessieren mich zur Zeit nicht.


    Habe ich sonst nie gelesen.


    Suche nur immer eine Bestätigung für mich !!!!


    Die Bestätigung beantworte ich so: "LÜGE oder WAHRHEIT !"


    Steht was GUTES im Horoskop: "LÜÜÜÜÜÜÜÜÜGE !"


    Steht was SCHLECHTES im Horoskop: "WAAAAAAHRHEIT."


    So bestätige ich mir wenigstens, wie ich mich fühle.


    Bin ein negativ denkender Mensch geworden.


    An Horoskope sowieso nie geglaubt, aber helfen mir gerade durch die graue Zeit.


    Mit Tarot kenne ich mich leider nicht aus.


    Liebe Grüße,

    Uwe & Prinz.

  • Lieber Uwe,

    diese Beitrag habe ich nun gelöscht... der war zu destruktiv.

    Das mit den Horoskopen und den Todesanzeigen geht mir genauso.... die Horoskope interessieren mich jedoch nicht mehr:

    Karriere? Egal. Ausstrahlung auf andere? Vollkommen egal. Glück? Wozu jetzt noch - auch egal.

    Mein Horoskop für den heutigen Tag sieht beispielsweise so aus.

    Was bitte sollte mich davon interessieren?


    Mit Herz und Gefühl

    Sie sind sich Ihrer Gefühle, Wünsche und Bedürfnisse auf ungewöhnlich klare Weise bewusst und können entsprechend für Ihr Wohlbefinden sorgen. Auch für die Anliegen anderer sind Sie offen und begegnen ihnen mit einer menschlichen und warmen Herzlichkeit.

    Emotionen am Arbeitsplatz

    Sie können heute Nachmittag sehr herzlich oder auch ziemlich launisch sein. Ob Freude oder Ärger, was Sie bewegt, steht Ihnen ins Gesicht geschrieben. Die Gefühle diktieren diese Stunden. Sorgen Sie deshalb für Ihr Wohlbefinden!

    Großzügige Stimmung

    In allem, was Sie tun, haben Sie heute Vormittag einen Bonus. Eine vertrauensvolle, optimistische Grundstimmung trägt dazu bei, dass Ihnen vieles gelingt.



    Herzlich,

    Tereschkowa

  • Ach, bevor ich abhaue, hier noch ein wirrer Gedanke.


    Habe nun etliche Fotoalben durchsucht, um ein Bild zu


    finden, auf dem Rosi weint !!!!


    Aber anscheinend werden ja nur Glücks-Momente festgehalten.


    Ich hätte so gerne von Rosi ein Bild mit Tränen in den Augen.


    Könnte ich mir dann wenigstens rahmen.


    Würde zur Zeit nur neben mir stehen und ich hätte bei Augenkontakt das Gefühl:


    "WIR WEINEN UNS GEMEINSAM DURCH DIESE ELENDIGE ZEIT, BIS WIR UNS WIEDER-SEHEN !!!!!!"


    LG., Uwe

  • Lieber Uwe,

    das kann ich zu 100% verstehen!

    Ich mach fast jeden Abend eine stilisierte Zeichnung von P. und mir als "Strichmännchen-Tiere". (das habe ich auch früher oft gemacht...)

    Seit einiger Zeit mache ich uns fast immer Tränen und tiefe, tiefe Augenringe ...

    Sei umarmt,

    Tereschkowa

  • Liiiiebe Karin,


    ich muss loooos.


    Nachdenkliche Blicke von Rosi habe ich genug im Kopf gespeichert.


    Gab ihr anscheinend genügend Anlass dazu.


    Manchmal sagte SIE wohl deshalb liebevoll zu mir:


    "Ich bin glücklich mit DIR, habe aber manchmal das Gefühl, jetzt zwei Kinder bei mir zu haben."


    Habe ich nie verstanden.


    Der Satz kam meistens dann, wenn ich tolle Ideen oder Wünsche hatte.:):)


    LG., Uwe, der jetzt weg ist !!!

  • Ja, so ist es und meistens zur selben Zeit, an den gleichen Tagen, das habe ich gestern Abend noch gedacht. Der Gedanke das es nun das ganze Leben SO weiter gehen soll, ein -zwei Tage leichter Aufwind und dann die nächste Orkanböe die es einem unmöglich macht auf den Füßen zu bleiben, den Kopf hoch zu halten oder was auch immer, nein das kann es doch nicht sein.

    Liebe Gabi,


    nachdem ich jetzt viele Beiträge von gestern und heute vormittag gelesen habe, wundere ich mich auch, dass einige von uns gleichzeitig ihre Tiefs erleben. Auch mir ging es gestern und auch heute noch so elend wie schon seit einiger Zeit nicht mehr. Schlimmer als das übliche Wochenendtief.



    die Schwierigkeit - zumindest für mich - ist nicht in erster Linie das "WIE", sondern das "WARUM".

    Liebe Tereschkowa,


    für mich ist die "Warum"-Frage eine doppelte:

    1. Warum musste es geschehen? Habe ich eventuell sogar dazu beigetragen? Warum habe ich so viel falsch gemacht?

    2. Warum soll ich noch weiter leben? Welche Motivation gibt es dafür? Welche Ziele kann ich mir noch vorstellen?


    Du hast ja eine Reihe "provisorischer WARUMS" - Du sagst "Krücken"- aufgezählt, die ich fast alle übernehmen kann - bis auf den Beruf. Den habe ich nicht mehr, da werde ich also nicht gebraucht.


    Ein zusätzliches WARUM, das mir immer wieder von Freunden eingehämmert wird: "Du hast Talente, mit denen du noch was für andere tun kannst. Das darfst du nicht wegwerfen."


    Ich versuche es mit meiner Mini-Tätigkeit im Altersheim. Die alten Leute freuen sich, und mir tut es auch gut, merke ich.


    Und dennoch frage ich mich, ob das die Sinn-Frage beantwortet. Meine Freunde sagen: "ja, du musst die kleinen Freuden sehen und wahrnehmen. Es gibt keinen Anspruch auf Glück."


    Ich will es ja gern auch so sehen, das Leben für ein Geschenk halten. Will auch dankbar sein für die wunderschöne Zeit zusammen mit meiner Frau. Dann wieder das schlechte Gewissen, dass ich das Leben in den Jahren immer noch genossen habe, als sie schon so schrecklich leiden musste. Dass ich versagt habe und viel zu wenig für sie getan habe. Dann sehe ich meine jetzigen Qualen als Quittung dafür, die ich zu ertragen habe. Und dann sage ich mir: du musst es AUSHALTEN, so schrecklich es ist.


    Ist wohl etwas wirr, deswegen höre ich lieber auf.


    Liebe Grüße an Euch alle

    Frank


  • IS THERE ANYONE. SONGTEXT



    Without a goal, you run through the streets


    Through the night, can not sleep again


    You imagine someone thinking about you


    It feels like you're all alone


    There are huge rocks on your way


    And you do not know where you're going



    If the sky is without colors


    Look up and sometimes you ask yourself



    Is there someone who understands my heart?


    And who goes to the end with me?


    Is there someone who still believes in me?


    Is there anyone? Is there anyone?


    Who takes the shadow from my soul?


    And bring me safely home?


    Is there someone who really needs me?


    Is there anyone? Is there anyone?




    Around you laughing faces


    You laugh, the last one lets the light on


    The world is loud and your heart is deaf


    You hoped that one and one are equal to two


    And somebody is there


    He who speaks to you and needs no words



    If the sky is without colors


    Look up and sometimes you ask yourself



    Is there someone who understands my heart?


    And who goes to the end with me?


    Is there someone who still believes in me?


    Is there anyone? Is there anyone?


    Who takes the shadow from my soul?


    And bring me safely home?


    Is there someone who really needs me?


    Is there anyone? Is there anyone?



    If you do not look for it


    Come so much by itself


    Behind every new door


    Can the sun shine again



    You get up with every new day


    Because you know the voice ...


    The voice in you says ...



    There is someone who understands your heart


    And the one with you goes to the end


    If you do not believe in yourself anymore


    Then there is someone, is there someone!


    Who takes the shadow from the soul


    And safely bring you home


    Whenever you need it most


    Then there is someone, is there someone!


    There is someone who understands your heart


    And the one with you goes to the end


    If you do not believe in yourself anymore


    Then there is someone, is there someone!


    Who takes the shadow from the soul


    And safely bring you home


    Whenever you need it most


    Then there is someone, is there someone!



    Then there is someone, is there someone!


    Then there is someone, is there someone!

  • Lieber Frank,


    nein, das ist keines falls wirr!

    Ich denke an vielen Punkten sehr genau wie Du bzw. empfinde wie Du...

    für mich ist die "Warum"-Frage eine doppelte:

    1. Warum musste es geschehen? Habe ich eventuell sogar dazu beigetragen? Warum habe ich so viel falsch gemacht?

    2. Warum soll ich noch weiter leben? Welche Motivation gibt es dafür? Welche Ziele kann ich mir noch vorstellen?

    Ja, Frank, für mich ist es auch eine doppelte "Warum" Frage.

    Beide Fragen würde ich genau so auch unterschreiben - Du weißt, das mich meistens Frage 1 beschäftigt hält, doch über Frage 2 war ich besser in der Lage zu schreiben...

    "Du hast Talente, mit denen du noch was für andere tun kannst. Das darfst du nicht wegwerfen."

    Ich versuche es mit meiner Mini-Tätigkeit im Altersheim. Die alten Leute freuen sich, und mir tut es auch gut, merke ich.

    Ja, das kann ich verstehen. Ich überlege auch immer, was ich in meiner Verfassung Sinnvolles tun kann.

    (z.B. streunende Katzen zum Sterilisieren bringen... bei Menschen mache ich alles, was sich im Bekanntenkreis an Unterstützungen so ergibt:

    ich habe gerade Bekannten bei den Begräbnisvorbereitungen geholfen, deren 9 jähriger Sohn überfahren wurde. Wirklich etwas regelmäßiges anzubieten, traue ich mir in meiner Verfassung nicht zu...)

    Um Sinnvolles zu tun, muss man nicht zufrieden und schon gar nicht glücklich sein.

    ABER:

    Rein rational betrachtet, so viel Sinnvolles kann ich gar nicht tun, um zumindest halbwegs auszugleichen welche Belastung ich in den nächsten Jahren noch meinen Mitmenschen, der Umwelt und den Ressourcen etc... anhängen werde.

    Auf der rein rationalen Ebene wird mein Leben nicht ins "PLUS" kommen ... man muss sein eigenes Leben schon lieben, um es zu rechtfertigen.

    (Kinder sind immer ein anderes Argument, dann wird man von jemandem gebraucht, der einen liebt. Zumindest meistens. Das funktioniert in veränderter Form auch mit Haustieren. )

    Ganz schlimm wird es, wenn Argumente kommen: "Du hast Dich doch auch vorher nicht ausschließlich über Deine Beziehung definiert."

    Nein, natürlich nicht. Aber dieses Argument kommt von Menschen, die Erfahrung habe Beziehungen zu beenden und sich zu trennen...

    (Diese Erfahrung haben wahrscheinlich die meisten von uns auch, deshalb wissen wir ja wie anderes es jetzt ist.)

    Wenn der Partner oder die Partnerin stirbt geht es um ganz andere Fragen. (Zumindest bei den meisten.)

    Es stirbt das eigene Leben und das ICH mit. Das ist keine Frage der Selbstverwirklichung mit etwaigen feministischen Tendenzen...

    Die Formel lautet nicht: DU + ICH = WIR also bedeutet WIR - DU = ICH

    WIR - DU - ICH = ????

    Ich will es ja gern auch so sehen, das Leben für ein Geschenk halten.

    Da bin ich momentan nicht so großzügig wie Du dem Leben gegenüber.

    Das Leben hat mir gerade ein "Geschenk" gemacht, dass ich sicherlich nicht bestellt hatte.... und schon gar nicht gewollt.

    Dass ich versagt habe und viel zu wenig für sie getan habe. Dann sehe ich meine jetzigen Qualen als Quittung dafür, die ich zu ertragen habe. Und dann sage ich mir: du musst es AUSHALTEN, so schrecklich es ist.

    Ja, soweit war und bin ich auch immer Mal.... es als gerechtfertigte Quittung zu sehen.

    Aber dann schreit auch etwas in mir... der Preis ist sehr, sehr hoch. Zu hoch gemessen an den tatsächlichen Verfehlungen ...

    Das Schlimme ist die Vorstellung des AUSHALTENS.

    Von nun an das Leben nur noch aushalten zu sollen, das ist der Moment an dem ich vollkommen verzweifle.

    Nie bin ich näher am wirklichen Aufgeben als wenn ich dann z.B. im Forum oder von Bekannten höre "nach drei Jahren konnte ich zum ersten Mal wieder freuen als ich die Amseln singen hörte..."

    Dann denke ich: Ich werde durch dieses Erlebnis für immer gezeichnet sein. Es ist zwar eine MEHR-Erfahrung, die jedoch sowohl von mir als auch von den anderen als menschliches Makel gesehen wird.... ok.

    Dann dreht sich alles wieder im Kreis ...

    Lieber Frank, vielleicht bist Du bist doch wirr und ich bin es auch!

    Herzlichst,

    Tereschkowa

  • Weil ich noch andere Menschen glücklich machen könne solange es mich gibt ? ( habe ich immer wieder zu hören bekommen ) .

    Liebe Gabi,

    das höre ich auch immer wieder.

    Und in zynische Momenten denke ich dann:

    Warum sollte ich ausgerechnet jetzt einen Sinn im Leben sehen in dem ich andere Menschen glücklich mache?

    Gerade in dem Moment wo das Leben mich tief unglücklich gemacht hat.

    So viel Selbstkritik und - reflexion habe ich auch als verwirrte Trauernde:

    Glücklicher geht aus einem Treffen mit mir gerade sicherlich niemand nach Hause.

    (Mal abgesehen von diesem Gefühl glücklich zu sein, dass sie selbst nicht in meiner Situation sind. Was ihnen vergönnt sei...)

    Es können sich existenzialistische und auch spannende Gespräche mit mir ergeben, wenn mein Gegenüber sich darauf einlässt.

    Aber glücklicher kommt bei mir momentan keine/r weg....

    Tery

  • Liebe Tery,


    ich vermute das jene die mir sagen ich könne andere noch glücklich machen , davon ausgehen, daraus eine Art von Glück oder innere Zufriedenheit auch für mich selbst gewinnen würde.


    In meiner momentanen Situation ist für mich der Gedanke anderen Glück zu vermitteln natürlich abwegig, erstens weil ich dazu in meiner Eigenwahrnehmung garnicht fähig bin , zweitens weil es mir tatsächlich nicht klar ist warum ich andere glücklich machen kann/soll , wenn es mir meistens nicht gelingt wenigstens nicht so unglücklich zu sein,das ich in vollkommene Letahrgie verfalle.


    Bisher ist es jedes Mal so , das wenn ich mit anderen zusammen bin und sie merken wie schlecht es mir immer noch geht, die Stimmung von gelöst und zufrieden in Unbehagen umschlägt. Glücklicher sind die meisten wohl ohne mich und meine Trauer.


    Gespräche zu Fragen die mich beschäftigen, ergeben sich so gut wie nie, man bleibt auf sicherem Terrain.


    LG Gabi & Mäuschen


    Hoffentlich kriegt Uwe keinen Wutanfall , wenn er liest wie Wir hier seine Seite zutexten.