Liebe Petra,
DU tickst normal.
Trauer lässt uns alle nur etwas anders ticken.
Wir hier verstehen das.
Liebe Grüße,
der auch "anders" normal tickende Uwe.
Liebe Petra,
DU tickst normal.
Trauer lässt uns alle nur etwas anders ticken.
Wir hier verstehen das.
Liebe Grüße,
der auch "anders" normal tickende Uwe.
Liebe Tereschkowa,
ich stelle mir gerade Rosi vor, wäre SIE an meiner Stelle.
Und zum Thema: "Unsere Lieben hätten nicht gewollt, dass wir leiden. Wir MÜSSEN Ihnen zu liebe glücklich sein."
Quatsch. Sie kannten diese Erfahrung nicht - zumindest in den meisten Fällen - nicht.
Das wenigstens blieb ihnen erspart - das ist nahezu mein einziger Trost.
Rosi würde so wie DU denken.
Und ich: JAAAAAAA !!!
Liebste Grüße,
Uwe.
Ludwig Tieck (1773 - 1853), deutscher Dichter, Dramatiker, Kritiker und Theoretiker der Romantik
Ralph Waldo Emerson (1803 - 1882), US-amer. Geistlicher, Philosoph und Schriftsteller
danke Uwe für die wieder sehr berührenden Zeilen
It seems in a moment your whole world can shatter
Like morning dreams they just disappear
Like dust in your hand falling to the floor
Oh, how can life ever be the same
'Cos my heart is broken in pieces
Yes, my heart is broken in pieces
Since you've been gone
It's all too easy to take so much for granted
But it's so hard to find the words to say
Like a castle in the sand the water takes away
But how can life ever be the same
'Cos my heart is broken in pieces
Yes, my heart is broken in pieces
Since I've lost you
Oh, now you'll never see
Oh, you'll never know
All the things I planned for you
Things for you and me, oh
I held your hand so tightly
That I couldn't let it go
Now how can life ever be the same
'Cos my heart is broken in pieces
Yes, my heart is broken in pieces
Since I've lost you
My heart girl, is broken in pieces
Oh, my heart is broken in pieces
Since you've been gone
My heart, I know, broken in pieces
Yes, my heart is broken in pieces
Ist es nicht schrecklich ?
Wenn ich mich abends hinlege, die selben automatisierten Abläufe.
Liege im Bett, drehe Rosis Bild zu mir.
Decke mich zu und bemerke,
nein, ich muss es noch etwas zu mir drehen.
Dabei gebe ich ihr einen Kuss.
Kopf auf dem Kissen.
Seitlicher Blick zum Bild.
Ja, so ist es richtig.
Schicke noch einen Luft-Kuss hinüber und immer der selbe abgedroschene Satz:
"Schlaf gut mein Schatz, ich liebe DICH."
Morgens wache ich auf.
Immer mit Blick auf Rosis Bild.
Denke mir:
"Scheisse, bin immer noch hier und wieder ein Tag ohne dich mein Schatz !"
Quäle mich aus dem Bett.
Fühle mich gerädert, als ob ich körperlich schwer gearbeitet hätte.
Gebe Rosi einen Kuss und sage:
"Mein Schatz, vielleicht klappt es in der nächsten Nacht."
Vergiesse ein paar Tränen, es werden täglich mehr.
Ist es Selbstmitleid ?
Nein.
Rosi war mit mir jede durchlebte Sekunde gerne zusammen.
So hat SIE es mir immer gesagt.
Ich habe Mitleid mit Rosi.
Bin zur Zeit noch zu feige, ihr zu folgen.
Vielleicht quäle ich Rosi damit.
Mit diesem schlechten Gewissen laufe ich täglich um den Ort.
Ich bin ein Versager.
Und dann wird vom vorbestimmten Leben gesprochen.
Alles Quatsch.
Bitte meine Lieben, das sind meine Gedanken. So fühle ich MICH.
Das ist meine Einstellung zur Sache.Bestimmt nicht NACHAHMENS-WERT.
Also, nur Gedanken eines vielleicht anders DENKENDEN.
Liebe Grüße aus dem Solling,
heute der armselige Uwe & Prinz.
Lieber Uwe,
ich verstehe deine Gedanken und .... Gedanken sind frei ....
Trauer ist körperliche Schwerstarbeit, auch für die Psyche. Deshalb denken wir manchmal
alle möglichen Gedanken. Auch dass wir Versagen oder im Selbstmitleid versinken. Aber das stimmt nicht, lieber Uwe. Du bist ein liebender und schwer trauernder Mensch und hast schon soviel des Trauerweges geschafft. Glaube mir bitte, es geht bestimmt vielen genauso wie Dir. Mich eingeschlossen.
Ob unsere Lieben wollen, dass wir ihnen folgen? Freiwillig aus dem Leben scheiden, in welchem sie mit uns glücklich waren? Ich kann es mir nicht vorstellen. Hätten sie es an unserer Stelle gewollt?
Darüber muss ich erstmal tief nachdenken. Das wird meine Aufgabe für heute sein.
Liebe Grüße
Petra
Lieber Uwe,
für mich bist Du kein Andersdenkender.
Für mich ist die "Should-I-Stay-Or-Should-I-Go-Frage" absolut kein Tabuthema, sondern eine meiner wesentlichen Fragen.
Allerdings bin ich an sich kein Affektmensch, sondern ich brauche für Entscheidungen klare Kriterien und bevor ich nicht genügend Klarheit habe treffe ich keine Entscheidungen.
Um diese wesentliche Frage zu beantworten bin ich momentan nicht in der Verfassung und habe keine klaren Entscheidungskritieren.
Das gilt für beide Richtungen.
Es gibt im Forum ein paar Themen an denen sich trotz der gemeinsamen Trauer nicht nur individuelle Standpunkte heraus kristallisieren, sondern es eher tendenzielle Gruppenauffassungen gibt.
Diskussionen zwischen diesen führen zu wenig - denn die einen können sich das eine nicht vorstellen und die andern das andere...
da geht es nicht um Wertungen wie besser, schlechter, einfacher, schwerer... etc.
Hier kann ich nur dieses Zitat von Franz Kafka aus einem Brief an Oskar Pollak zitieren:
"Verlassen sind wir doch wie verirrte Kinder im Walde. Wenn du vor mir stehst und mich ansiehst, was weißt du von den Schmerzen, die in mir sind, und was weiß ich von deinen. Und wenn ich mich vor dir niederwerfen würde und weinen und erzählen, was wüsstest du von mir mehr als von der Hölle, wenn dir jemand erzählt, sie ist heiß und fürchterlich. Schon darum sollten wir Menschen voreinander so ehrfürchtig, so nachdenklich, so liebend stehn wie vor dem Eingang zur Hölle.“
Sei umarmt,
Tereschkowa
Liebe Petra,
danke für deine Worte.
Ich möchte nicht, dass DU darüber tief nachdenkst.
Vielleicht sollte ich meinen Text wieder löschen.
Sende damit negative Wellen.
Sollte bei meinen lese-leichten Geschichten bleiben.
Wo zwischen den Zeilen meine seelische Verfassung aufgezeigt wird.
Also liebe Petra: CARPE DIEM.
Und keine Gedanken wegen meines Textes.
Liebste Grüße,
Uwe.
Meine Lieben,
mal eine andere Theorie meiner wirren Gedanken.
Ich bin an der Krankheit COPD verstorben. So wie eben meine unendlich geliebte Rosi.
Jetzt schaue ich ihrem täglichen Leben zu.
Seit 10 Monaten.
Sehe wie sie trauert.
Sehe wie es ihr von Tag zu Tag schlechter geht.
Immer im Kreis läuft.
Mich täglich ruft.
Nicht nur 2x, wie vorher, sondern 10x am Tag zuruft: "Mein Schatz DU fehlst mir unendlich."
"Komm doch zurück.
Oder gib mir ein Zeichen, dass ich hoffen kann, dass DU auf mich wartest."
Jede Minute mein Name in den Mund genommen oder im Gehirn "gesprochen" wird.
Sie sich nur noch im Kreise dreht.
NICHTS mehr schafft.
Dem Leben immer gleichgültiger in das Auge schaut.
Ja, was dann ?
Was denke ich dann da OBEN ?
Was würde ich dann gerne wollen ?
Natürlich ist es mein Wunsch, dass mein Lebenspartner nicht leidet.
Dass Rosis Leben weiter geht.
Aber so ist es nun mal nicht.
Ich würde sehen:
Rosi trauert bis zu ihrem letzten Atemzug da UNTEN.
Vielleicht noch 30 Jahre lang.
Rosi. Rosi. Rosi.
Was würde ich mir als verstorbender, liebender Partner wünschen ??
Soll ich Durch-Halte-Parolen senden ???
Wieder nur meine GEDANKEN !!!!!!!!
Liebe Grüße,
Uwe.
Richard Wilhelm (1873 - 1930), deutscher Theologe, Missionar und einer der bedeutendsten deutschsprachigen Sinologen
Quelle: Wilhelm, Chinesische Wirtschaftspsychologie, Leipzig 1930. Originaltext
Nein, bitte nicht löschen, Uwe. Deine Denkanstöße sind für mich jedenfalls nicht negativ.
Carpe diem... dazu gehört auch das nachdenken, tun wir sowieso den ganzen Tag, oder ?
Texte sollen doch zum nachdenken anregen, dafür sind sie da. Meine versteht nur immer keiner😟.
Sollte ich zu einem Ergebnis, in welcher Form auch immer kommen, werde ich es Dir mitteilen.
Aber deine Leseleichtgeschichten sind natürlich auch jederzeit willkommen😉
Herzlichst
Petra
Lieber Uwe,
ich habe mir das auch bereits öfter umgekehrt vorgestellt.
Auch weil einer der ersten Sätze der Schwester meines Liebsten nach seinem plötzlichen Tod war:
"Es ist gut, dass es nicht umgekehrt ist, denn Deinen Verlust hätte er nicht überlebt..."
Ich habe viel über diesen Satz nachgedacht.
Überlebt.
Überlebt.
Überlebt.
Nie hätte ich mir träumen lassen, dass dieses oft gehört, gelesen und auch verwendete Wort sein Gesicht für mich je so verändern sollte.
Sei umarmt,
Tereschkowa
Liebe Tereschkowa,
Überleben kann der, der kämpfen kann.
Ich kämpfe nicht mehr !!!
Gerne räume ich den Platz kampflos.
Zur Zeit wüsste ich nicht, wofür sich das KÄMPFEN lohnt.
Laufe, ab morgen, seit 10 Monaten, durch das mich gelebte Leben !!!!
Ein nutzloses AB-LEBEN der Zeit, die ich bei Rosi sinnvoller verbracht hätte.
Meine Gedanken !!!!!
Aber, da ist ja noch Prinz, 16 Jahre alt, wird aus Trotz immer jünger.
Er weiss, dass ich ihn nicht verlassen könnte.
Er weiss, dass es meine Pflicht ist, ihn bis zum Schluss zu begleiten.
Manchmal habe ich das Gefühl, dass er in das Buch der Rekorde will.
"Welcher Hund hat am längsten gelebt ?"
Und ich muss irgendwann lesen:
"Prinz, der "Hütehund" aus dem Solling, wurde 46 Jahre alt."
Schrecklich.
Wieder tauchen 30 Jahre ohne Rosi auf.
Liebe Grüße,
Uwe.
Lieber Uwe,
zur Zeit ist unsere Trauer unendlich schwer zu ertragen, aber ich hoffe immer noch darauf, dass sie eines Tages erträglicher wird in dem Maße, dass wir mit ihr leben können.
Bis dahin unterstützen uns unsere Liebsten mit ihrem Trost, und wenn jemand tröstet, bedeutet es doch er will Mut machen zum weiterleben, oder ?
Das sind meine Gedanken dazu. Ob richtig oder nicht, wer weiß es schon.
LG Petra