Liebe Bea,
ich empfinde das gar nicht als wirr.
So wie das klingt ist da momentan ohnehin nichts zu machen bzw. zu klären, da es sich nicht um eine aktuellen Konflikt handelt.
Das ist ein aufgeschobener Konflikt, der Moment für ein aufrichtiges Gespräch wäre gewesen als W. merkte, dass ihm Deine Trauer zu viel ist.
Ich verstehe daher Deine Enttäuschung, denn wenn es sogar dezidiert ausgemacht war zu sagen wann es passt und wann nicht musst
Du Dich darauf verlassen können.
Von einem Konflikt erst zu erfahren, wenn er bereits verschoben ist, machte es für Dich von Anfang an unmöglich auf diesen adäquat zu reagieren oder zu klären ... alles was nach so etwas kommt ist immer mühsam und für Dich jetzt erst recht.
Ich kann mir zwar vorstellen und auch Verständnis dafür entwickeln, dass W. es vielleicht selbst nicht gleich merkte, trotz Abmachung nicht wußte wie und wann er das ausspricht ... etc. das kann passieren. Aber Dir vorzuwerfen, dass er seine Bedürfnisse nicht zum richtigen Zeitpunkt äußern konnte geht nicht.
Es ist immer besser einen klaren Schnitt zu machen als an einem gerade unlösbaren Konflikt noch zu zerren, da entstehen nur weitere Verletzungen auf beiden Seiten.
Für ganz, ganz wichtige Freundschaft kämpft man natürlich in solch einem Moment, aber so wie es klingt scheint es das nicht mehr zu sein.
"Freundschaft auf unbestimmte Zeit ruhend stellen".
Vielleicht trifft Du ihn in einer anderen Lebenssituation wieder, aber jetzt tut es Dir nicht gut.
Herzlichst,
Tereschkowa