Habe meinen über alles geliebten Mann am 22.10.18 für immer verloren. Ich kann es immer noch nicht glauben . Bin so einsam und verzweifelt

  • Ich Danke Dir Wagi. Ich hoffe immer noch, dass bei mir noch alles irgendwie normal ist. Möchte keine Depressionen haben. Das würde er nicht wollen. Sein Wille war, dass ich weiterlebe und für meine Kinder und Enkel da bin. Das möchte ich ja eigentlich auch. Auch ich drücke dich ganz fest und wünsche dir für morgen etwas Kraft

    Lg Ingrid

  • Liebe Ingrid. Ich war grad beim Zahnarzt weil ich seit einer Woche starke Zahnschmerzen habe. Als ich da in dem Stuhl saß musste ich mich so zusammen reißen damit ich nicht losheule. Ist das noch normal? Auch in anderen Läden passiert mir das, dann habe ich nur noch Fluchtgedanken und schnell raus ins Auto und los heulen. Wir haben unsere Kinder und Enkel, andere haben keine Familie, aber ich kann mir da auch keine Kraft holen. Ich bin so am Ende, sitze jetzt allein hier und denke das soll mein Leben für die Zukunft sein, so sinnlos.

  • Liebe Wagi, meine Kinder sind schon gestresst von mir. Sie trauern selbst und ich belaste sie noch zusätzlich. Weiss auch nicht mehr weiter. Manchmal denke ich, es wäre besser gewesen ich wäre mitgestorben. So macht dass leben auch keinen Sinn mehr

    Drücke Dich fest

    Ingrid

  • Liebe Ingrid, liebe Wagi


    es tut mir sehr leid das es Euch beiden wieder so schlecht geht. Die Sinnlosigkeit Unseres jetzigen Lebens , wird sich das je ändern? auch ich habe schon oft daran gedacht das es besser gewesen wäre mit Mick zusammen zu sterben. Das war schon so als Wir die endgültige Diagnose bekommen haben, im März vergangenen Jahres.Für Ihn bin ich stark gewesen, nun sind alle Kräfte verbraucht.


    Heute Morgen beim aufwachen war mein erster Gedanke , wieso bist Du wieder aufgewacht ??


    Ich drücke Euch,

    LG Gabi

  • Liebe Ingrid. Ich wünschte mir auch mit gegangen zu sein. Ich etappe mich dabei Ordner zu sortieren, immer mit dem Hintergedanken das meine Kinder alles geordnet vorfinden wenn ich nicht mehr da bin. Auch habe ich mir die starken Opiate von meinem Mann aufgehoben, so als Hintertür wenn ich es gar nicht mehr aushalte.Meine Söhne ahnen meine Gedanken, denn jeden Tag schaut einer nach mir. Der jüngere hat gesagt, das kann ich ihm nicht antun, das würde er nicht verkraften. Der Vater ist an der schweren Krankheit gestorben obwohl er lieber bei uns bleiben wollte, aber das ich mein Leben selbst beenden würde damit kämme er nie klar.

    Lg

    Wagi

  • Meine Lieben,

    bitte seid nicht so verzweifelt. Natürlich will auch ich am liebsten nicht mehr hier sein, aber um mich weint keiner. Bei euch ist es doch anders. Ihr habt Kinder und Enkel für die es sich lohnt noch ein Weilchen zu bleiben.

    Ich bin jeden Tag im tiefen Tal der Trauer und stehe nur auf, weil ich jetzt Amy habe. Habe totale Angst vor der Zukunft, bin behindert und krank. Aber vor allen Dingen sehr einsam. Aber mein Mann will, dass ich mich nicht aufgebe das weiß ich.


    Er hat trotz allem am Leben gehangen und wäre nicht freiwillig daraus verschwunden. Deshalb muss ich noch etwas bleiben, ihm zuliebe. Das will ich versuchen, nur wenn es gar nicht mehr geht, dann....


    Also bleibt auch noch, wir helfen uns weiterhin gegenseitig, bitte ich brauche euch.

    LG Luise

  • Liebe Wagi, daran darfst du bitte fast nicht denken, oder den Gedanken sofort wieder verwerfen. Habe auch mit dem Gedanken schon gespielt, aber bitte denke an deine Kinder. Was würden wir Ihnen antun, wenn sie zum Vater und Mutter trauern müssten. Ich weiss auch nicht weiter, bin auch so verzweifelt. War heute bei meiner Psychologin. Sie meint ich brauche professionelle Hilfe und soll in eine Klinik gehen. Es wäre keine Schande sich helfen zu lassen. Bin auch total verunsichert und weiss nicht was ich machen soll. Aber so wie jetzt, will ich nicht weiterleben . Das ist kein leben , nur ein dahivegetieren. Hole Dir bitte auch Hilfe. Opiate sind keine lösung

    Umarme dich

    Ingrid

  • Liebe Ingrid,


    wenn Deine Psychologin es Dir rät, solltest Du Dir das gut durch den Kopf gehen lassen. So wie ich Dich hier im Forum erlebe hast Du jeden Tag mit schwersten psychosomatischen Symptomen zu kämpfen. Dein Herzrasen , Deine Panikattacken. Es ist wirklich schwierig alleine damit klar zu kommen.

    In einer Klinik bist Du in anderen Umgebung , das alleine ist schon eine große Veränderung,man kann Dir dort intensiver helfen als in einzelnen Therapiesitzungen .

    Was sie sagt stimmt , es ist keine Schande sich helfen zu lassen, wenn es keine andere Möglichkeit gibt.Bitte liebe Ingrid, übeleg Dir das einmal ernsthaft, sicher es ist ein großer Schritt den Du dann gehen wirst, doch wenn es keine andere Alternative gibt, z.B. eine Tagesklinik , sollte Du einen Klinikaufenthalt nicht ganz ausschließen.


    Drücke Dich ganz fest

    LG Gabi

  • Also Selbsttötungsgedanke hatte ich ganz zu Anfang auch und bis jetzt ist es so, dass ich nichts dagegen hätte, würde mich Gevatter Tod mitnehmen. allerdings bin ich mir ziemlich sicher, dass der Tod nur ein Übergang in eine andere Seinsebene ist und dass wir hier auf der Erde sind, um Erfahrungen zu machen.

    Und dass es eine Lebensaufgabe für uns gibt.

    Und allein schon die Vorstellung, dass da was dran ist und ich freiwillig aus dem Leben scheide, nur um dann zu hören: "Herzlichen Glückwunsch! Ziel verfehlt, schnell zurück in einen neuen Körper und das Ganze nochmal von vorn" bringt mich dazu durchzuhalten, koste es was es wolle! Denn auf gar keinen Fall möchte ich diese Erfahrung wiederholen müssen!


    Was ich mir immer wieder wünsche in meiner Fantasie wäre eine Fee, die mir einen Wunsch erfüllt: Dann würde ich mir wünschen, dass meine restliche Lebenszeit halbiert wird und die zweite Hälfte wird meinem Mann gegeben und er kommt wieder zurück und wir sterben dann gemeinsam, wenn die Lebenszeit verbraucht ist.

  • Liebe Wagi,


    ich lese hier noch manchmal mit, und bin doch erschrocken als ich deine Worte gelesen habe.

    Meine Anteilnahme zu deinem schweren Verlust, es tut mir leid dass es dir so schlecht geht. Ich denke, deine Worte haben mich deshalb auch so berührt da ich meine Mutter verloren habe, sie ist an Krebs gestorben vor 3 Jahren, insofern habe ich auch erfahren dass die erste, ganz furchtbare Trauer sich wandelt, ich habe aber auch spontan sehr mit deinem Sohn mitgefühlt.

    Ich weiß nicht wie es dir geht aber ich bitte dich darüber nach zu denken, dir Hilfe zu holen.

    Man liest hier sehr negative Dinge über Psychologen, Psychotherapie, Kliniken. Das kommt sicher vor, aber ich kenne aus meiner Trauergruppe die ich mittlerweile besuche viele Berichte von Menschen, und auch hier findest du das, die so Hilfe und Unterstützung fanden. Gerade wenn alles so schwarz ist.

    Ich kenne dich nicht aber ich bitte dich, an die Worte deines Sohnes und an deine Familie zu denken und einfach offen über deine Gefühle zu sprechen.


    Ich wünsche dir ganz viel Kraft und erst einmal eine halbwegs erholsame Nacht,


    ich hoffe es ist ok das zu schreiben

    mit liebem Gruß,


    Nebelfrau

    Die Wahrheit triumphiert nie, nur ihre Gegner sterben aus (Max Planck)


    rilke.de/briefe/160703.htm


    VORÜBUNG FÜR EIN WUNDER


    Vor dem leeren Baugrund
    mit geschlossenen Augen warten
    bis das alte Haus
    wieder dasteht und offen ist

    Die stillstehende Uhr
    so lange ansehen
    bis der Sekundenzeiger
    sich wieder bewegt

    An dich denken
    bis die Liebe
    zu dir
    wieder glücklich sein darf

    Das Wiedererwecken
    von Toten
    ist dann
    ganz einfach

    (Erich Fried)

  • Liebe Nebelfrau. Danke für deine Worte. Ich denke ja an meine Familie, sonst wäre ich gar nicht mehr hier. Es ist nur so schwer. Sobald ich alleine im Haus bin kommen die Sehnsucht und der Schmerz um so größer. Die Welt steht für mich still und ich fühle mich wie amputiert. Nur wenn ich eine Schlaftablette in der Nacht nehme kann ich ein paar Stunden schlafen. Keine Ahnung wie das weiter gehen soll.

    LG Wagi

  • Hallo liebe Ros, mir ging's die letzten Tage nicht so gut. Habe Antidepressiva bekommen, am zweiten Tag ging es mir schlechter als ohne. Seit Ich die nehme, weine ich noch viel mehr. Deshalb habe ich nicht so schreiben können

    Lg Ingrid

    Glaube die drücken mich noch mehr nach unten