Doch sie fehlt...… immer und überall, an jedem Tag, den Rest meines Lebens. Sie war ein wunderbarer Mensch!

  • lieber Gego, Flora, Adi, Astrid....


    leider kann ich die streunende katze zur zeit nicht bändigen..... sie sitzt mir nicht in den armen sondern hat sich auf der brust fest gekrallt und stiert mich ständig mit weit aufgerissenen augen an, ich schaffe es nicht an ihr vorbei zu gucken, sie lässt mir dafür keinen raum;(;(;(


    ihr lieben, hier im forum sind wir gott sei dank nicht ALLEINE... wir haben UNS <3<3<3


    lieber gruß von Bine

  • Die Trauer ist ein unerwarteter Gast.


    Eines schönen Tages klopft sie an Deine Tür und fragt nicht erst,

    ob sie hereinkommen darf, sondern sie setzt sich mitten in Dein

    Wohnzimmer und macht es sich bequem und gemütlich.

    Am Anfang denkt man sich *nun gut, irgendwo muss sie ja sein* und

    bleibt gastfreundlich.


    Dann kommt der Punkt, wo man sich denkt *nun könnte sie aber mal

    langsam wieder gehen* und versucht, mit allerlei diplomatischen und

    weniger diplomatischen Mitteln, sie dazuzubringen, aufzustehen und

    sich zu verabschieden, weil man gern mal wieder für sich sein möchte.

    Aber nein, sie hockt da, stumm und unversöhnlich und bewegt sich

    keinen Fleck.


    Man versucht sie rauszuzerren, rauszuekeln - aber sie sitzt da

    einfach. Jeden Tag versucht man es wieder, doch wie ein Sack nasser

    Zement thront sie auf Deinem Sofa und schaut Dir die ganze Zeit über

    die Schulter. Du fühlst Dich beobachtet und unwohl - aber sie sitzt

    da einfach.

    Und schweigt.

    und wartet.

    Und weißt nicht mal worauf, geschweige denn wie lang.

    Und noch ein Tag und noch ein Versuch, sie zum gehen zu bewegen.

    Herrgott, in unserer modernen Welt muss es doch möglich sein, der

    Lage Herr zu werden!

    Aber nein, dieses Ding hockt da wie eine Spinne im Netz und wartet.


    Ok, raus will sie nicht.

    In Deinem Wohnzimmer ist zuwenig Platz.

    Also fängst du an, Dich an sie zu gewöhnen. Stellst den Tisch ein

    bisschen weiter da und den Stuhl ein bisschen weiter dort - und nun

    sitzt sie zwar noch immer da, aber nicht mehr in der Mitte.

    AHA - denkst Du Dir!


    Ich kann sie nicht zum Gehen bewegen - aber ich kann mich um sie

    herum bewegen. Ein bisschen Möbel umstellen, ein bisschen Perspektive

    wechseln und schon sieht sie nicht mehr so bedrohlich aus.

    Tatsächlich kannst Du sogar um sie herumgehen und sie von hinten

    anschauen - unspektakulär..


    Weitere Tage vergehen und sie setzt schon langsam ein bisschen Staub

    an, bis sie sich plötzlich wieder mal schüttelt, eine Trauer-

    Staubwolke aufsteigt und Dich einhüllt. *hust* . Du stellst den Tisch

    noch ein bisschen mehr dort und den Stuhl noch ein bisschen mehr da,

    und auf einmal ist sie nur noch der Rand Deines Wohnzimmers und

    nicht mehr das Zentrum.


    Aber sie sitzt noch immer da.

    Manchmal wirft sie Dir einen vorwurfsvollen Blick zu und Du fühlst

    dich versucht, sie wieder in die Mitte auszurichten.

    Manchmal schüttelt sie sich und hüllt Dich in eine Staubwolke...

    Aber irgendwann ist sie so eins geworden mit Deinem Wohnzimmer, dass

    Du sie nicht mal mehr siehst, außer wenn sie sich grad schüttelt.

    Und so hast Du aus der Not eine Tugend gemacht und dank dem

    ungebetenen Gast, der nicht mehr gehen wollte, eine ganz neue

    Perspektive in Dein Leben gebracht.


    Und würde man nun die Trauer aus Deinem Wohnzimmer entfernen - so

    würde ein hässlicher, kahler Fleck bleiben, weil da auf einmal etwas

    fehlt.


    (Verfasser unbekannt)


    Diese Gedanken sind für mich leichter verständlich, als der Vergleich mit der Katze. Vielleicht nur,

    weil ich keine Katze habe - oder aber, weil mir die Vorstellung, dass in mir ein Wohnzimmer ist, in

    dem ich zu Hause bin, so vertraut scheint. Vielleicht ist sie auch für dich passend.


    Lg. Astrid.

  • Du triffst es auf den Punkt das passt genauso liebe Astrid

    Ist so und so bescheiden keiner hats von uns leicht ich frag mich manchmal wird's noch schlimmer desto länger die Zeit ist ohne unsere lieben?Der Gedanke nie mehr ein Wort ein drücken ein lächeln und so weiter und sofort der zerdrückt mich .

    An Euch allen eine gute Nacht und da muss ich Bine recht geben hier sind wir nicht ALLEINE irgend wie spürt man das

    Last Euch alle :24: Gego

  • wird's noch schlimmer desto länger die Zeit ist ohne unsere lieben?

    Es wird immer auf und ab gehen.

    Ich denke, du kennst die Wellenbewegungen, die die Trauer macht, schon.

    Die Welle, die dich so schmerzvoll mitreißt, dir die Luft zum Atmen nimmt, du Angst hast, zu ertrinken,...

    und diese Welle wird dann flacher, du kannst dich ein bisschen erholen, Luft holen, ehe dich die nächste Welle erfasst.


    Am Anfang und die erste Zeit sind diese Wellen sehr bedrohlich und die Zeiten zum Ausruhen dazwischen, fast zu kurz.

    Mit der Zeit verlängern sich die Abstände und die Wellen werden sanfter.

    Hin und wieder gibt es wieder eine, die dich an die Anfänge erinnert. Doch du wirst dann das Vertrauen haben, dass auch diese

    Welle wieder abklingt und dich wieder atmen lässt.


    Das ist ein Bild, wie Trauer sich verändert.

    Vielleicht hilft dir das.

    Lg. Astrid

  • lieber Gego, liebe Astrid,


    auch ich kenne diese wellenbewegungen, aber mein vertrauen daran das es wieder besser wird wenn ich gerade im tiefen brunnen sitze hilft mir meist nicht sonderlich. besoders dann nicht, wenn einfach kein land in sicht kommen will...


    vielleicht bemühe ich mich ja ZU SEHR den schmerz in mir wieder etwas abklingen zu lassen? ich kann mich schlecht ausdrücken, aber vielleicht weisst du, astrid, was ich meine?


    bedrohlich ist für mich eh alles zur zeit. alleine der gedanke NIE MEHR ist furchtbar bedrohlich für mich und ich kann mich auf den kopf stellen, es wird nicht weniger bedrohlich.


    lieber gruß von Bine

  • LIebe Bine, dieses ZU SEHR das kenne ich von mir auch.

    Ich habe einen unglaublichen Druck in mir und der kommt meines Erachtens zu einem guten Teil daher, dass ich alles richtig machen möchte, um möglichst schnell weiterleben zu können und nach Erledigung meiner Aufgaben hier auf der Erde möglichst schnell wieder heimkehren zu können, in meine eigentliche Heimat, wo ich meinen Liebling Hannes wiedersehen werde.


    Das klingt total schräg und ist es auch, weil ich inzwischen kapiert habe, dass es keine Akürzungen auf unserem Lebensweg gibt, aber es ist ein klares Zeichen, dass ich eigentlich nicht mehr hier sein möchte und mein komplettes Leben als Zwang empfinde.

    Ich bin daran mir dieses Problem klarzumachen, wie ich es lösen kann, da habe ich leider keine Ahnung.

  • Liebe Astrid

    Du triffst es auf den Punkt aber meine Wellen sind momentan wieder sehr hoch und sehr heftig habe jetzt meinen Jahresurlaub war Sonntag bis heute unterwegs aber es fehlt halt meine liebste und es ist halt alles so sinnlos am Samstag da die Hochzeit mir wird schon ein mulmig ok sind meine Mädls dabei hoffe auf eine flache Welle.Letzte Woche sagte mein Enkel mit 5 Jahren vermisst Du die Omi auch so wie ich oder meine große mit 9 Jahren sagt immer der erste Stern der am Himmel aufgeht das ist unsere Omi da weißt was für ein Messer Dich durchbohrt.

    Ich werde im September in eine Selbsthilfe Gruppe gehen alleine glaube ich werde ich vielleicht ertrinken.

    Euch allen eine gute Nacht

  • Lieber Gego,unsere Enkelin,zweieinhalb Jahre alt,hat mir gesagt...Oma,nicht traurig sein,Opa ist zu Engelen gegangen,kommt nicht mehr,spielt und isst jetzt bei Engelen,ich seh Opa da....da fließen die Tränen und trotzdem gibt dieses Kind gleichzeitig so viel Trost,ich verstehe dich so gut...ja das Leben ist für uns nun voll Schmerz und Angst,alles was gemeinsam Glück und Freude war,davor habe ich nun Angst,weil ich nun so unvollständig bin,der Mensch an meiner Seite fehlt so unendlich und wie das weitergehen soll...ich hoffe,dass die Selbsthilfegruppe dir gut tut und dir beim Weitermachen vielleicht Unterstützung geben kann...mit einem Gruß zur Nacht,Adi

  • aber vielleicht weisst du, astrid, was ich meine?

    Ja, das kann ich gut verstehen.


    So, wie ich euch alle gut verstehen kann.

    Selbsthilfegruppen müssen gut ausgesucht werden, ob es eine adäquate Leitung gibt.

    Vielleicht gibt es auch geleitete Trauergruppen oder Trauerbegleitung in eurer Nähe.


    Sich Hilfe holen, das finde ich immer sinnvoll!


    Lg. Astrid.

  • hallo ihr lieben,


    gego, ich denke es ist eine gute idee eine selbsthilfegruppe zu suchen, wobei wie astrid schreibt, das nicht immer so einfach ist - habe es am eigenen leib erfahren. auf jeden fall ist es ein guter schritt den du da gehen möchtest und wenn die 1. gruppe dir nicht gut tut, dann gib bitte nicht auf und gucke eventuell noch nach einer 2. gruppe - das kann sich wirklich lohnen, lieber geko...


    lieber gruß in den tag von bine

  • liebe Gabi,


    das schlimme bei allem ist, das wir im grunde nicht wissen können, ob wir den jetzigen weg wirklich richtig gehen, damit wir - wie du schreibst - so schnell wie möglich bei unseren liebsten sind.... auch wenn wir zeichen erhalten, so und so ist es sinnvoll weiter zu leben (selbst wenn wir die zeichen von den verstorbenen partnern erhalten) können wir uns nicht sicher sein, ob "es" SO gedacht ist für uns?


    die zweifel kommen dann hoch, jedenfalls bei mir...


    und zu allem habe ich festgestellt das die zeit in letzter zeit fürchterlich an mir vorbei rennt.... freitag morgens wache ich z.b. auf und denke"schon wieder freitag, wieder fast eine woche vorbei"....


    einerseits erschreckt mich das - andererseits bin ich froh über das zeit-gerenne, weil ich dadurch schneller bei roger sein kann...


    lieber gruß von Bine

  • Hallo all meine Lieben hier

    So wie ich Euch gestern herbei gesehnt das kann sich keiner vorstellen. Es war ja Hochzeit ( Ihr geliebtes Patenkind) das Brautkleid hat Hedwig ja noch im Krankenhaus am Handy gesehen und hat geschwärmt und dann kommt die Braut in die Kirche und ich nur Tränen die Lieder waren auch so rührend unter andern EWIG EWIG von Andreas G. als Schlusslied da blutete mein Herz. Danach Kaffee im Lokal da gings wieder ein bisschen besser Aber nach den Abendessen war für mich Schluss es ging nicht mehr.Setzte mich auf eine Gartenbank vorn Lokal meine Mädls waren sehr einfühlsam für sie wars auch nicht leicht und liesen mich eine weile die Sterne betrachten und sagten dann tu was dein Herz sagt ich ging dann auf mein Zimmer im Hotel .Manche Hochzeitsgäste konnten es nicht verstehen das ich mich zurück gezogen habe andere schon sagten meine Mädls.

    Ich hoffe ich komme nun zur Ruhe den das war Salz auf eine Wunde aber irgendwie muss es doch mal wieder leichter werden .Bin auch wieder zuhause

    Ich Grüße Euch alle gego

  • lieber gego,

    ich kann gut verstehen, dass so eine veranstaltung eine herausforderung und auch überforderung für dich war.

    für mich war eine geburtstagsfeier neulich auch salz auf der wunde. ich brauchte ein paar tage, um mich wieder zu fangen. leider können es andere nur schwer verstehen.

    einen erholsamen abend wünscht dir

    flora

  • lieber gego,

    Auch ich kann dich sehr gut verstehen . Jede Feier, egal um was es sich handelt , ist noch schwer zu ertragen . Hochzeiten tun aber besonders weh . Man denkt an die eigene zurück, wie glücklich wir gewesen sind und jetzt hat man das Gefühl, man schaut nur noch zu , wie glücklich andere Menschen sind ( was ich jedem gönne ) . Wir haben die Liebe unseres Lebens verloren , was einem auf einer Hochzeit noch einmal besonders deutlich wird .

    Es freut mich für dich , dass du so tolle Mädels hast , die voll hinter dir stehen und dich unterstützen, sobald sie merken , es tut dir nicht gut .

    Ich wünsche dir eine erholsame Nacht.


    Liebe Grüße

    Birgit und Fine

  • Lieber Gego,


    ich besuche dich erst jetzt in deinem Thread, nehme aber auch Anteil an deiner Geschichte und möchte dir sagen, dass ich es stark von dir finde, dass du, als dir danach war, gegangen bist.

    Gleichzeitig kann keiner sagen, du hättest es nicht versucht. Du bist sogar relativ lang geblieben.

    Allgemein ist es nicht leicht, die Balance zwischen innerer und äußerer Welt in der Trauer zu halten, denn alles ist irgendwie in Schieflage geraten.

    Da gilt es, auszuprobieren und in sich hinein zu horchen...


    Liebe Grüße,

    Sora

  • lieber Gego,


    ich finde es gut und richtig dass du, als du nicht mehr konntest, gegangen bist und vor allen dingen ist es so schön das deine mädels das verstanden haben... alles andere hätte dir nur noch mehr kraft geraubt als du eh schon dafür gegeben hast.


    lieber gruß von Bine