Beiträge von Sora

    Hallo Toffi,


    mein herzliches Beileid zu deinem Verlust.

    Dein Simi war ein sehr ambivalenter Mensch und ihr hattet eine ambivalente Beziehung, ich stelle es mir ein bisschen so vor wie Himmel und Hölle.

    Dass du das alles irgendwann nicht mehr mitmachen konntest, kann jeder hier verstehen.
    Es hätte sonst euch beide kaputt gemacht.


    Trauere um Simi und lasse den Gefühlen freien Lauf.

    Du darfst traurig sein, du darfst wütend auf ihn sein, du darfst dich an das Gute und das Schlechte erinnern.
    Simi ist Teil deiner Geschichte. Denk nicht nur daran, was am Ende geschehen ist, denke auch daran, was du ihm Gutes gegeben hast.

    Liebe SandiLi,
    mein herzliches Beileid.

    Setze dich nicht unter Druck, was das Antworten oder irgendetwas anderes angeht.
    Du musst jetzt nichts leisten, andere sollten eher für dich da sein und dich umsorgen.


    Ich war schon länger nicht mehr aktiv im Forum, aber mir hat es sehr geholfen kurz nachdem ich meinen lieben Freund durch einen schlimmen Verkehrsunfall verloren habe. Wir waren/sind auch noch jung, Ende 20.

    Ich wünsche dir, dass du hier auch Erleichterung findest und mit der Gemeinschaft trauern kannst.
    Hier kannst du dir alles von der Seele schreiben, was dir durch den Kopf geht. Wut, Schmerz, Erinnerungen, Alltägliches... wenn du möchtest.

    Kaum jemand wird so gut verstehen, wovon du sprichst, wie die Menschen hier, die auch alle jemanden verloren haben.


    Jetzt stehst du wahrscheinlich noch unter Schock.
    Es ist gut, dass du bei deiner Mutter bist. Nimm ihre Fürsorge und die der anderen an, wenn es dir gut tut.

    Es ist sehr schwer zu begreifen und eine unglaublich große Herausforderung, wenn man einen so wichtigen Menschen von einer Sekunde auf die andere verliert.

    Dein Kopf muss erst mal damit eine Weile arbeiten, das Herz wird es erst spät verstehen. Das ist in Ordnung.
    Die Trauerwellen sind anfangs nur sehr schwer auszuhalten, irgendwann kommen sie aber in größeren Abständen und du weißt dann, womit du es zu tun hast.

    Nach 11 Monaten kann ich persönlich dir sagen: Die Wunde bleibt, niemand wird deinen Freund ersetzen können und er wird dir fehlen - weil du ihn geliebt hast.
    Aber du lernst, mit dem Schmerz irgendwie umzugehen und da das Leben dich irgendwann wieder mitreißt, lässt du dich mittreiben - bis du irgendwann so weit bist und selbst ab und an das Ruder in die Hand nimmst. In welche Richtung es geht ist dir überlassen.

    Ich trauere noch um ihn, aber ich habe auch Momente, wo ich komplett abgelenkt bin und da merke ich, dass ich ja noch ein "anderes" Leben habe, nicht nur die Trauer. Aber das kommt eben erst mit der Zeit.

    Nimm dir Zeit. Nimm Hilfe von anderen Menschen an, niemand sollte sowas alleine schaffen müssen.

    Ich glaube dir, dass es kaum geht. Ihr müsst sehr glücklich miteinander gewesen sein.

    Auch ich stelle immer wieder fest, dass nichts in meinem Leben mir meinen Freund ersetzen kann. Auch wenn sich schon vieles zum Guten geändert hat, seit sein Unfall passiert ist.


    Denk nicht an die Hülle. Wir alle haben nur eine Hülle und was wirklich zählt, das sind unser Wesen und unsere Seele.

    Das sind die Dinge, die andere Menschen wirklich tief im Herzen berühren. Und diese bleiben ja irgendwie.

    So sehe ich das zumindest.

    Hallo ihr Lieben,

    es tut mir Leid, dass ich mich die letzten 2 Monate nicht gemeldet habe.

    Bei mir war viel los. Das Leben da draußen hat mich auf Trab gehalten und mich quasi für eine Weile aufgesogen. Ich habe das so angenommen und für mich war es gut, dass die Trauer eine Zeit lang sich eher nur in stillen Momenten stark gezeigt hat.

    Jetzt pünktlich zur Weihnachtszeit habe ich das Gefühl, doch öfter mich wieder mit meiner Trauer auseinandersetzen zu wollen...und zu müssen, auch mit anderen. Ich weiß noch nicht genau, wie das aussehen wird, aber ich werde hier denke ich auch wieder etwas mehr mitlesen.

    Leider habe ich den Abschied von Stille Perle verpasst. Aber ich habe ihr vorher zum Glück noch gesagt, was ihre Beiträge mir bedeutet haben.
    Ich hoffe, ihr alle übersteht die Weihnachts- und Winterzeit so, dass es erträglich für euch ist.

    Für mich ist es momentan wieder ein starkes Auf und Ab.

    Ich gönne es anderen, dass sie nicht in so einer Lage sind wie ich und normale Weihnachten haben können.

    Aber überall diese Weihnachtsdeko zu sehen und die Atmosphäre zu spüren kann an schlechten Tagen sehr hart sein...

    Lieber Matthias,
    ich nehme Anteil an deinem Leid.

    Niemand kann dir deine geliebte Dorit zurückbringen.

    Oder mir meinen lieben Freund.

    Aber auch wenn der Schmerz bleibt, gibt es auch die besseren Momente. Auch für dich, hoffentlich.

    Und Dorit würde sich bestimmt für dich wünschen, dass diese Momente dir deinen weiteren Weg hell erleuchten.

    Und dass du den Weg gehst, auch wenn er noch so schwer ist.

    Ich persönlich warte, dass Weihnachten und der Winter endlich vorbei sind... Das wird auch nicht alles wieder gut machen, aber diese Zeit jetzt ist natürlich besonders hart.

    Liebe Nessa,


    es tut mir so Leid für euch. Ich weiß leider wie du dich fühlst.

    Meinen Seelenverwandten hat ebenfalls ein schlimmer Verkehrsunfall plötzlich aus dem Leben gerissen. Er war auch mein Anker, meine Heimat... das Wichtigste eben. Er war das, was mein Leben sooo bereichert und schön gemacht hat.

    Bei mir ist es jetzt ein paar Monate her, aber immer noch relativ frisch. Wir waren gerade dabei, an unserer gemeinsamen Zukunft zu basteln und so hoffnungsvoll...


    Du bist bestimmt gerade noch unter Schock. Man kann das so schnell nicht alles begreifen, nur Fragmente davon. Ist aber eh zweitrangig.

    Es ist wichtig, dass du dich jetzt um DICH kümmerst und dass andere Menschen dir auch helfen, auch beim Organisatorischen.

    Rede mit ihnen, lass dich bekochen, trinke genügend, versuche zu schlafen. Deine Gesundheit ist wichtig.

    Rede und schreibe dir außerdem deinen Schmerz von der Seele, es erleichtert einen ein wenig.


    Ich habe in letzter Zeit kaum hier reingeschaut, weil ich sehr beschäftigt war.

    Aber heute bin ich da.. Lass dir sagen: Es verändert sich und es kann besser werden. Ich bin auch noch mitten auf meinem Weg und trauere natürlich noch und es schmerzt ungemein. Ich habe auch keine Lösung für den Verlust, der wird bleiben.

    Aber das Leben findet sich wieder ein wenig mehr, je mehr Zeit vergangen ist - je mehr man auch tut, um das Leben neu zu befüllen... Das was du jetzt am Anfang durchmachst ist einfach der Moment in dem es einen komplett den Boden unter den Füßen wegzieht.

    Aber mit der Zeit und auch helfenden Händen wird das wieder anders und du kommst ganz langsam etwas weiter nach oben. Du wirst in den nächsten Tagen und Wochen sehr viel mit verschiedenen Gefühls- und Trauerwellen zu tun haben. Aber auch Momente erleben, in denen du wieder über etwas lächeln kannst oder die Liebe der anderen Menschen spürst. Nimm alle Gefühle an und halte sie aus, die Trauerwellen werden nach einiger Zeit in größeren Abständen auf dich zukommen als noch am Anfang.


    Dein Schatz hätte sich das für dich gewünscht, dass du dein "Leben Danach" irgendwie schaffst. Mit lieben Freunden, mit Familie, mit diesem Forum... auch mit professioneller Unterstützung, wenn dir das hilft. Ich umarme dich und wünsche dir ganz viel Kraft.

    Nachtrag: Das mit dem Radfahren klingt super. Du kriegst Bewegung und kannst deine Mama besuchen.

    Man hört ja immer wie wichtig Bewegung auch in der Trauer ist...

    Den Körper spüren... nicht nur den Kopf mit seinen wiederkehrenden Gedanken... der macht sich schon genug bemerkbar.

    Lieber Dieter,


    ich verstehe, dass deine Lage schwierig ist. Wohnungssuche gepaart mit Erwerbsunfähigkeit und auch der finanzielle Einbruch.

    Ich kann dir nur wünschen, dass du Schritt für Schritt Lösungen finden wirst. Dafür solltest du aber auch einigermaßen ausgeruht sein. :)

    Von daher ist es gut, wenn du heute früher schlafen gehst.


    Ist natürlich beschissen, wenn man in der Trauer auch noch diese "weltlichen" Probleme zu lösen hat.

    Das war und ist bei mir auch der Fall, wobei die Umstände, auch familiär, bei mir andere sind. Der plötzliche Tod meines Freundes hat jedoch extrem viel an bürokratischem und finanziellem Durcheinander ausgelöst und ich wusste gar nicht, wo ich zuerst anfangen soll. Bei meinen Baustellen oder bei seinen.

    Ich bin auch immer noch nicht am Ziel, habe noch nicht alle Scherben aufsammeln können, mache mir auch Sorgen... ein paar Dinge konnten aber auch schon gelöst werden.


    Auf allen Ebenen ist es jedenfalls eine Ausnahmesituation.

    Ich habe versucht, eine Balance aus Trauer und der Abwicklung wichtiger organisatorischer Dinge hinzubekommen. Hat so mäßig geklappt.

    Du wirst deinen Rhythmus noch finden.

    Ich kenne mich nicht so aus, aber vielleicht kannst du auch Hilfe von einer Institution oder einem Verein annehmen, was die Wohnungssuche angeht.


    Ich kenne es übrigens leider auch, dieses sich in den Schlaf flüchten. Aber ähnlich wie man es über Drogen/Alkohol hört, hilft das nur kurzfristig. Wenn man nicht schläft ist der ganze Schmerz wieder da und man ist keinen Schritt weiter.

    Wenn man hingegen nach Wochen ein paar Fragestellungen lösen konnte, fühlt man sich schon etwas besser.


    Ich wünsche dir eine gute Nacht und eine Portion Mut für den nächsten Morgen!


    Liebe Grüße,

    Sora

    Liebe Bine,


    das ist okay!

    Ja ich für meinen Teil mache kleine Schritte..

    Ich bin "langsam", aber ich baue mir Schritt für Schritt mein "neues Leben" auf, versuche nichts zu überstürzen.

    Aktionismus war nie mein Ding.. Aber jeder reagiert anders, wenn so ein unvorhergesehener Verlust geschieht.

    Man kann in den ersten Wochen leider eh nicht klar denken, das braucht seine Zeit.

    Hauptsache man versackt nicht so sehr, dass der Lebenswille komplett schwindet, darum ging es mir in erster Linie als ich Dieter die Tipps gegeben habe.

    Ihr Lieben,


    soweit ich mich erinnern kann, bin ich bis jetzt auch nicht von alleine losgelaufen, um einfach nur Spazieren zu gehen. Es ist eher so, dass ich nach sowas wie Terminen gern Heim laufe, anstatt z. B. den Bus zu nehmen. Dabei lauf ich dann auch mal Umwege, um mir die Gegend anzuschauen. Oder eben das mit dem Essen zu Fuß irgendwo abholen.

    Ich versuche oft, das "Angenehme" mit dem "Nützlichen" zu verbinden.


    sam

    Das mit dem Seniorenheim klingt toll, da drücke ich dir die Daumen, dass du gut reinkommst.


    hasi

    Mein Freund hat Rätsel auch gemocht. Wir haben zusammen die Kreuzworträtsel in der Zeitung gelöst... Das möchte ich gerade nicht mehr machen, es fehlt mir aber zum Glück auch nicht.

    Lieber Dieter,


    ich weiß, es fühlt sich oft so an, aber die Trauer wird dich nicht umbringen und sie wird mal stärker und dann auch wieder schwächer sein.

    Dann wirst du auch mal wieder sehr normale Momente erleben, sogar schöne, in denen du kurzzeitig vergisst, was alles war.

    Und dann plötzlich kommt wieder die Trauer... aber man kann sich ein wenig daran gewöhnen, auch wenn ich uns allen das Ganze auch gern erspart hätte.

    Wir können es leider nicht ändern. Wir können nur lernen, damit zu leben... auf bessere Zeiten hoffen. Und das neue Leben versuchen, zu gut es uns gelingt, zu leben und mit guten Dingen zu füllen.


    Jetzt gerade bist du aber noch in tiefer Trauer und das darf auch alles sein.

    Ich finde es auch traurig, dass es in deiner Familie so wenig Zusammenhalt gibt. Auch wenn ich nicht alle Hintergründe kennen kann, klingt die aktuelle Situation sehr festgefahren.

    Ich an deiner Stelle würde in dieser ohnehin schwierigen Lage versuchen, so gut es geht meine eigenen Kräfte zu behalten... minimale Energieverschwendung an Ärger und dergleichen. Wenn du kannst, gehe dem Ärger aus dem Weg und streite nur da mit jemandem, wo es absolut notwendig ist.

    Es ist schwer, die Menschen zu ändern. Es ist schwer, die Art wie die Familie mit dem Tod deiner Mutter umgeht, zu ändern.

    Wenn dir der Kontakt zu bestimmten Familienmitgliedern nichts bringt außer Ärger, kannst du diesen vielleicht auf das Nötigste beschränken. Wenn du niemanden sonst hast, ist das natürlich schwierig... Dann könntest du aber, wenn es dir etwas besser geht, versuchen, ein neues Umfeld über Aktivitäten aufzubauen.

    Du musst nicht für alle Probleme jetzt eine Lösung finden.

    Du musst nur erstmal über die nächsten Tage kommen.


    Und du solltest essen, trinken und möglichst zu normalen Zeiten schlafen.

    Einfach damit du nicht in so einen Rhythmus kommst, dass du tagsüber schläfst und abends hellwach bist. Das ist gerade in der dunklen Jahreszeit fatal.

    Ich sage es ganz ehrlich und auch zur Vorbeugung, Disziplin ist auch wichtig bei so einem herben Verlust. So empfinde ich es zumindest.

    Mit Disziplin meine ich nicht, die Gefühle einzuschränken, sondern sich einen Tagesablauf zu organisieren und diesen durchzuziehen.

    Sich Aktivitäten draußen vornehmen... Verabredungen ausmachen, wenn das einem möglich ist. Termine (Arzt, Optiker, Massagen etc.) ausmachen, auch damit man einen Grund hat aufzustehen, sich anzuziehen und rauszugehen. Wenn man dann draußen ist, merkt man, dass einem die frische Luft doch ganz gut tut. Dann hängt man noch den dringenden Einkauf mit dran. Voila, wieder etwas geschafft.

    Und ja, idealerweise auch einer Art von Beschäftigung nachgehen, die die Tage füllt. Wenn das keine klassische Arbeitsstelle ist, ginge vielleicht sowas wie irgendwo mithelfen... Ehrenamt, Verein oder dergleichen.

    Das alles anzustoßen macht keinen Spaß. Spaß kann es machen, wenn man dann mittendrin ist und merkt, dass es auch ein "Leben danach" geben kann.

    Lieber Dieter,


    es tut mir Leid, dass du nun mit diesem abrupten Verlust umgehen musst.

    Schreibe deiner Mama vielleicht einen Brief oder mehrere Briefe, in denen du ihr alles sagst, was dir durch den Kopf geht?
    Das mag albern klingen, aber ich habe das für meinen Freund auch schon getan. Ich konnte mich ja überhaupt nicht verabschieden, er kam ja einfach eines Tages nicht mehr Heim... Und die Gedanken in einem rasen und müssen ja irgendwohin...

    Momentan schreibe ich ihm nicht mehr, aber in den ersten Wochen habe ich das alle paar Tage getan und es hat mir das Herz ein wenig leichter gemacht.


    Und ja, sprich die Ärzte an, wenn dir das für deine Aufarbeitung wichtig ist.


    Es tut mir auch weh zu hören, dass du da draußen mit niemandem richtig über deine Mama reden kannst.

    Du kannst aber uns von ihr erzählen, ihr wie gesagt schreiben... Auch Tagebuch schreiben kann helfen.

    Außerdem geht deine besondere Verbindung, die du zu deiner Mama hattest ja nicht weg, nur weil sie physisch nicht mehr da ist.

    Das was zwischen euch war, das bewahrst du dir und deine Mama hätte das auch so gewollt.

    Auch was deine Familie nun im Nachgang tut oder nicht tut... das alles ändert nichts daran, was du und deine Mama einander bedeutet habt.

    Ich würde dir wünschen, dass du das Andenken an deine Mama so pflegen kannst, dass es dir auch im Alltag hilft... Dass du darin Trost finden kannst.

    Sei es durch Briefe, Grabbesuche, durch das Aufsuchen der gemeinsamen Orte oder Bilder anschauen...

    Wochenende ist wirklich ein schwieriges Thema.

    Ich persönlich werde versuchen, schon länger im Voraus Verabredungen auszumachen.

    Aber auch Dinge allein unternehmen. (Mal sehen, ob ich's über das Einkaufen und Spazierengehen hinaus hinbekomme...)

    Was ich schon gerne gemacht habe war, mir Essen, auf das ich Lust hatte, zu Fuß abzuholen und dabei neue Wege abzulaufen. So lerne ich die Gegenden besser kennen und bewege mich ein bisschen. Seit mein Schatz nicht mehr da ist, achte ich mehr auf meine Umgebung und dann sehe ich "Ah hier ist ein schönes Cafe!" oder "Dort ist ein schöner Laden, da könnte ich mal rein."

    Man könnte sagen, ich habe wieder mehr Augen für die kleinen Dinge.


    Das eine wiegt das andere natürlich nicht auf.

    Ich spüre auch jeden Tag den Verlust. Und immer, wenn ich weiter zurück ins Leben finde, mehr Dinge sich ordnen...dann werde ich gleichzeitig traurig, weil ich mich weiter von der Zeit, von dem Lebensabschnitt mit meinem Schatz, wegbewege. Alles wird anders. Alles verändert sich. Nur mein Schatz bleibt fort.

    Aber in mir habe ich den Gedanken, dass ich einfach nie eine Wahl hatte und daher mein Schicksal annehmen muss....bestmöglich.

    Ihr Lieben,


    darüber, wer von uns beiden den Tod des anderen besser verkraften würde, habe ich auch schon nachgedacht.

    Manchmal denke ich, vielleicht sollte ich diejenige sein, die noch hier bleibt, weil ich es irgendwie noch besser schultern kann?

    Wenn ich daran denke, dass mein Schatz auch mich hätte verlieren können, zerreißt es mir das Herz. Lieber ertrage ich es jetzt. Andersherum möchte ich es ihm gar nicht zumuten. Auch wenn es für mich kaum erträglich ist...

    hasi

    Toll, dass du schon so viele Pläne hast. Ich habe oft den Dreh noch nicht raus, mich früh genug um die Verplanung des Wochenendes zu kümmern. Es braucht halt leider etwas Vorlaufzeit, habe ich feststellen müssen. Und oft bin ich angesichts meiner neuen Lage auch einfach rat- und kopflos.

    Naja, ich war halt vorher nicht in dieser Situation... das Programm kam ja früher von allein zustande.


    Flora

    Genau, telefonieren und Friedhof, das habe ich auch schon gemacht. NUR Friedhof als einziger Programmpunkt deprimiert mich derzeit leider etwas.

    Mit Einkäufen kriegt man auch schon etwas Zeit rum, aber ich kaufe nur das Nötigste ein und gehe kaum "bummeln".


    Pauli29

    Wegen dem Aufsteh-Problem mag ich auch kein leeres Wochenende haben. Ich bin nun immerhin verabredet.

    Der Sonntag bleibt "leer", aber wenn ich an einem Tag unterwegs war, kann ich besser mit einem ruhigeren Tag umgehen. Ist auch nicht so, dass ich sonst keine Dinge mehr zu tun hätte.

    Dass das Wochenende bei vielen für den Liebsten reserviert ist das war ja bis vor Kurzem bei mir auch noch so. Natürlich auch mal mit etwas Luft. Aber gerade bei denen, die Kinder haben, trau ich mich kaum, mal etwas fürs Wochenende vorzuschlagen.


    Maike

    Dass du bei deinen Freundinnen in Beraterfunktion dabei sein kannst und ihr dann noch Essen geht ist doch eigentlich eine gute Lösung für einen Samstag.

    Wenn dir am Wochenende immer zu viel Zeit "übrig" bleiben sollte, kannst du dich vielleicht zu einem Kurs oder etwas Ähnlichem anmelden. Das kann ja auch irgendwas Banales sein, Hauptsache du musst nicht allein zu Hause bleiben.


    sam

    Es ist sicherlich gut, wenn du dich jetzt schon nach Aktivitäten für die Winterzeit umschaust. Auch das braucht ja immer Vorlaufzeit...

    Leider wohne ich nicht in deiner Gegend und komme dort auch nicht einfach vorbei.


    Stille Perle

    Ich wünsche dir, dass du jemanden findest, der mal mit dir diese angedachten Unternehmungen macht oder dass du dich mal so fühlst, dass du sie allein ausprobierst. Denn die Kinder leben ja wirklich immer mehr ihr eigenes Leben und können nur bedingt einspringen. Es würde dir bestimmt gut tun, mal Lösungen auszuprobieren.


    Trudi

    Vielen Dank für deine lieben Wünsche. Ich hoffe, du kannst auch bald wieder mehr schöne Momente erleben, auch wenn dein geliebter Claude nicht mehr dabei sein kann.

    Ich kenne auf jeden Fall auch die Aufs und Abs. Bis jetzt habe ich versucht, nicht so lange in schlimmer Verzweiflung zu verharren. Das hat sich für mich sehr falsch und gefährlich angefühlt. Mit meinem Schatz war es immer schön und es ging mir sehr gut mit ihm. Daher möchte ich nun im Nachhinein auch nicht immer nur leiden, das fühlt sich für mich einfach falsch an. Trauern tu ich natürlich schon, ich weine auch immer mal wieder, auch draußen. Aber ich mag einfach nicht zu sehr abtauchen in diese Gefühle. Ich spüre, dass mein Schatz wollen würde, dass ich mich dann auch wieder ablenke. Nur die Ablenkung kommt nicht von allein, die muss ich mir suchen und da bin ich momentan noch dabei, mir etwas zusammenzubasteln.

    WOZU.

    Damit ich noch mehr aus mir herauskomme...?

    Damit ich lerne, meinen eigenen Weg GANZ allein zu gehen?

    Damit ich furchtlos werde?

    Damit ich wirklich wirklich erwachsen werde...?

    Damit ich wieder Teil einer Gemeinschaft werde anstatt mich als Teil eines Zweiergespanns zu sehen?



    Das sind schon alles wichtige Punkte.

    Aber dafür hätte doch niemand sterben sollen.
    Andere schaffen diese Dinge ihr ganzes Leben lang nicht und dürfen trotzdem ihren Liebsten behalten.

    Sorry fürs Rumjammern, aber warum müssen WIR diese ganzen Dinge bearbeiten und andere nicht?:13:

    Hallo Dieter,


    ich habe nun noch deine anderen Beiträge gelesen.

    Du hattest es wirklich nicht leicht im Leben.

    Noch ein Grund mehr für mich, warum du jetzt gut zu dir selbst sein solltest... soweit es dir eben möglich ist.

    Deine Mama ist nun plötzlich nicht mehr da und ihr Rat fehlt...

    Das Problem habe ich ja auch bei meinem Schatz, der wirklich immer guten Rat für mich hatte... der Austausch fehlt einfach.

    Was ich gemacht habe war, mich wieder vermehrt mit Familienmitgliedern und Freunden auszutauschen, auch wenn niemand von diesen meinen Schatz ersetzen kann.

    Auch habe ich meinen Schatz am Grab gebeten, dass er mir den Weg weist.

    Ich weiß nicht, wie es dir geht, aber wenn man einen Menschen so geliebt hat, hat man doch sehr viel von seinem Wesen verinnerlicht.

    Das nimmt einem nicht die Einsamkeit, aber man fühlt manchmal einfach, was derjenige für einen gewollt hätte. Kennst du das?
    Vielleicht hilft es dir, deinen Weg zu finden.


    Liebe Grüße,


    Sora

    Lieber Dieter,


    ja dieser Krankheitsverlauf ist wirklich heimtückisch. Wie gesagt, es kamen mehrere unglückliche Umstände zusammen.

    Leider konntest du nicht erraten was war, aber wer hätte das schon gekonnt, außer vielleicht ein Arzt.

    Versuche nicht nur darauf zu schauen, wobei du deiner Mama nicht helfen konntest, sondern schau bitte auch auf die Dinge, die ihr durch DICH überhaupt ermöglicht wurden.

    Sie hatte mit dir einen lieben Sohn, der immer an ihrer Seite war und der mit ihr diese Zeit durchgestanden hat. Der seine Mama auch krank sehen und lieben konnte.

    Es gibt leider viele kranke Menschen, die niemanden haben, der ihnen so nahe steht, dass er sich in dem Maße um sie kümmern würde.

    Deine Mama hatte trotz allem, was du dir in Gedanken vorwirfst, großes Glück mit dir.

    Man merkt einfach auch beim Lesen, wie sehr du sie geliebt hast.

    Dass du auch Experte für ihre Leiden geworden bist. Ein Außenstehender wie ich kommt bei den ganzen medizinischen Begriffen kaum mit... Aber du bist in der Lage mit den Ärzten zu reden, weil du dir für die Begleitung deiner Mama dieses Wissen angeeignet hast.

    Ich hoffe für dich, dass du mit der Zeit weniger Schuldgefühle haben wirst und noch mehr sehen kannst, was du deiner Mama alles an Gutem gegeben hast.


    Liebe Grüße,

    Sora