Er ging ins Meer und kam nicht wieder

  • Lieb Maike!Liebe Romy!

    Ich habe es auch verdrängt.Morgens am 24.12. dachte ich auch,ja im KH ist er gut aufgehoben und er sagte auch ,ach am Abend bin ich zurück,das ist wohl der Kreislauf.Und als der Arzt mir am Abend mitteilte,das sie meinen Mann so oft versucht haben zu reanimieren und das sein Herz nach 2,5 St.aufgehört hat zu schlagen,war ich völlig neben der Spur.Der Arzt fragte noch ob ich etwas brauche zur Beruhigung ,aber ich wollte nur ins Taxi und nachhause,aber ich habe es gar nicht begriffen.Und ich kann es immer noch nicht glauben,das es für immer sein soll.Das Leben ist so ungetrecht.Liebe Grüße Helga

  • Liebe Sora, vielen Dank für Deine Rückmeldung! Du schriebst, ich hätte alle Hebel in Bewegung gesetzt, um ihn zu finden. Das stimmt zwar, dennoch habe ich aus meiner Sicht nicht genug getan. Warum habe ich ihn aus den Augen gelassen am Strand? Ich weiß, er war kein Kind, sondern ein erwachsener Mann, aber trotzdem: an dem Tag war starker Wind, vielleicht hätte ich ihn dann doch besser im Blick behalten, dann hätte ich die Rettungsschwimmer schneller rufen können. Und: Warum habe ich den Ort überhaupt als Ferienort vorgeschlagen? Gerade an dem Strand sind schon viele ertrunken, wie ich später im Nachhinein erfuhr - hätte ich das vorher gewusst, hätte ich niemals vorgeschlagen, dorthin zu fahren! Warum habe ich mich nicht vorher informiert?

    Liebe Romy,


    leider ist es, wenn der geliebte Mensch gehen muss, nie genug, was man getan hat. Man sagt sich immer: Hätte ich nicht... usw.

    Du weißt jetzt, wie es ausging und deswegen kannst du nun jedes Detail eures Tages am Strand untersuchen und hinterfragen.

    In dem Moment aber, hast du einfach so gelebt, wie du es "gewohnt" warst. Hast aus der Erfahrung geschöpft, so wie du es kennst.

    Dein Schatz war ein guter Schwimmer, dein Schatz wollte sicherlich auch nicht, dass du dir übermäßig Sorgen machst, wenn er ins Wasser geht. Du solltest ja auch was vom Urlaub haben und entspannen.

    An dem Strand waren viele Menschen, du hast auch mal in andere Richtungen geschaut und nicht nur aufs Meer. Aber weil es das Meer ist, so eine große Masse an Wasser mit gleichförmigen Wellen, verliert man auch mal schnell den Überblick... Auch das kann man dir nicht zum Vorwurf machen.

    Warum hast du den Ort vorgeschlagen? Weil er schön ist, viele Menschen scheint es dort hinzuziehen.. Eigentlich ja auch logisch, dass dort mehr Badeunfälle passieren, wenn dort eben so viel Betrieb ist... Jedenfalls, haben all die anderen Menschen dort sich ja genauso wenig Sorgen gemacht und wollten nur Spaß haben und das ist okay. Man informiert sich nicht zwingend noch mehr vorher, wenn so viele andere mit dem Ort auch kein Problem haben. Wenn der Ort sogar beworben wird als toll usw.

    Ich kann nicht erkennen, dass du das alles hättest vorhersehen müssen. Es war nicht vorhersehbar.

  • Liebe Romy,

    Ich kann deine Gedanken verstehen , ob ein Urlaub wo anders besser gewesen wäre. Aber ich glaube ganz fest daran , dass unser Schicksal vorbestimmt ist und der Tag X , an dem wir für immer gehen müssen auch . Deshalb hättest du nichts ändern können . Mach dir in dieser Hinsicht bitte keine Gedanken mehr , Auch wenn es schwer fällt . Du bist definitiv nicht Schuld. Du hast für euch einen schönen Urlaub gebucht , dass er so einen schrecklichen Verlauf nimmt , konntest du nicht ahnen . Ich glaube auch nicht , dass dein Lebensgefährte möchte , dass du dir solche Gedanken machst .

    Deine Trauer und den Verlust kann dir niemand nehmen aber versuch bitte diesen anderen Gedanken weg zu schieben.


    Fühl dich gedrückt

    Birgit und Fine

  • Liebe Romy,

    wir sind zwei Tage vor seinem Tod aus dem Wanderurlaub zurückgekommen. Ich frage mich jetzt auch, ob das zu anstrengend war. Könnte er noch leben, wenn wir Strandurlaub gemacht hätten??? Aber mein Mann war sehr sportlich, durchtrainiert und ist die Berge hoch wie nichts. Ich habe immer im Spaß gesagt, dass ich auf dem Berg mal tot umfalle, weil es für mich immer sehr anstrengend war. Ich weiß nicht, ob das Schicksal ist. Wenn ja, dann hat es definitiv zu früh zugeschlagen..., Pauli

  • Liebe Romy! Ich kann deine Fragen total verstehen, im Nachhinein sieht man das alles anders und hinterfragt es! Aber ihr ward im Urlaub und dein Lebensgefährte war ein guter Schwimmer, wie du geschrieben hast, man denkt sich in dem Moment nichts dabei, wenn ein guter Schwimmer ins Wasser geht! Und man bucht den Urlaub einfach dort, wo es schön ist und es einem gefällt, weil man ja an so etwas überhaupt nicht denkt! Aber dass dich diese Fragen jetzt quälen, kann ich gut verstehen! :( Ich drück dich <3, LG Andrea

    Danke für Dein Verständnis!

  • Lieb Maike!Liebe Romy!

    Ich habe es auch verdrängt.Morgens am 24.12. dachte ich auch,ja im KH ist er gut aufgehoben und er sagte auch ,ach am Abend bin ich zurück,das ist wohl der Kreislauf.Und als der Arzt mir am Abend mitteilte,das sie meinen Mann so oft versucht haben zu reanimieren und das sein Herz nach 2,5 St.aufgehört hat zu schlagen,war ich völlig neben der Spur.Der Arzt fragte noch ob ich etwas brauche zur Beruhigung ,aber ich wollte nur ins Taxi und nachhause,aber ich habe es gar nicht begriffen.Und ich kann es immer noch nicht glauben,das es für immer sein soll.Das Leben ist so ungetrecht.Liebe Grüße Helga

    Hallo Helga, ja dieses „für-immer“ macht mich auch fertig. Danke Dir, ich wünsche Dir auch ganz viel Kraft!!!

  • Liebe Sora, ja, Du hast Recht; man konnte es einfach nicht vorhersehen. Vermutlich ist das einfach ein Versuch von mir, das Unfassbare irgendwie zu „fassen“.

  • Hallo, meinst Du wirklich, der Tag X ist vorherbestimmt? Irgendwie ist das beruhigend und irgendwie aber auch beängstigend. Du hast auf jeden Fall Recht damit, dass ich diese „hätte-ich-doch“-Gedanken wegschieben sollte...

  • Liebe Romy,

    wir sind zwei Tage vor seinem Tod aus dem Wanderurlaub zurückgekommen. Ich frage mich jetzt auch, ob das zu anstrengend war. Könnte er noch leben, wenn wir Strandurlaub gemacht hätten??? Aber mein Mann war sehr sportlich, durchtrainiert und ist die Berge hoch wie nichts. Ich habe immer im Spaß gesagt, dass ich auf dem Berg mal tot umfalle, weil es für mich immer sehr anstrengend war. Ich weiß nicht, ob das Schicksal ist. Wenn ja, dann hat es definitiv zu früh zugeschlagen..., Pauli

    Liebe Pauli, weißt Du, was das Kuriose ist? So, wie Du Dir die Frage stellst, ob Dein Mann noch leben könnte, wenn ihr Strandurlaub gemacht hättet, habe ich mir allen Ernstes auch schon die Frage gestellt, ob mein Schatz noch leben könnte, wenn wir Wanderurlaub gemacht hätten. Solche Gedanken sind aber müßig. Ich verstehe es TOTAL, gerade, weil ich selbst solche Gedanken ja im Kopf habe. Und gleichzeitig kann ich Dir genau deshalb auch sagen: Der Tod Deines Mannes hatte sicher nichts damit zu tun, dass ihr kurz zuvor Wanderurlaub gemacht habt. Ich glaube, wenn man solche Gedanken hat, dann ist das ein Versuch, das Unfassbare irgendwie zu fassen. Das gelingt aber nicht - man tut sich nur zusätzlich weh! Deinem Mann wird der Wanderurlaub mit Sicherheit sehr gut getan haben, er wird ihn sehr genossen haben! Dass er kurz danach zu Tode kam, hat nichts mit der Art des Urlaubs zu tun - da bin ich mir sicher! (ich verstehe Dich SEHR gut!)

  • Hallo Ihr Lieben!

    Ja ich habe mich auch immer gefragt,ob das alles zuviel war für Ralf im Dezember.Er hat soviel geputzt und andere Sachen gemacht bei seinem Vater.Zuhause hat er alles gemacht,wo ich am arbeiten war,dann hatte er noch viel Termine beim Zahnarzt,was sehr schlimm für ihn war und ich wollte auch noch ein paar mal auf den Weihnachtsmarkt,obwohl er erkältet war ,wollte er es aber trotzdem.Aber ich glaube auch wenn wir uns die Fragen immer wieder stellen,hätte ich bloß,habe ich etwas falsch gemacht,war es nicht gut für ihn.Aber wäre es dann anders gewesen,vermutlich auch nicht .Für mich war es auch schlimm,das ich keinen Abschied nehmen konnte und gar nicht mehr mit ihm reden konnte.Aber wir müssen damit leben und unsere Partner hätten auch gewollt,das wir uns keine Vorwürfe machen oder uns fragen warum wiso,sondern das es uns einigermaßen gut geht.Es ist aber ganz schön schwer und es wird noch lange dauern,wenn überhaupt.Liebe Grüße Helga

  • Liebe Romy,

    Ja, ich glaube ganz fest daran , dass der Tag X für uns alle vorbestimmt ist . Wir wissen nicht wann der Tag X für uns bestimmt ist , deshalb ist es auch für nicht beunruhigend. Ich denke , wenn der Tag da ist , können wir machen was wir wollen , wir können ihm nicht aus dem Weg gehen . Es hilft mir nicht beim verarbeiten der Trauer aber ich versuche nicht immer zu überlegen , ob man selbst hätte etwas ändern können oder vielleicht schon ein paar Tage vorher etwas merken müssen .


    Liebe Grüße

    Birgit und Fine

  • liebe Birgit und Helga,


    ich glaube auch, dass sich jede/r Einzelne keine Vorwürfe zu machen braucht,

    was wir übersehen haben

    was wir hätten vll !?! vermeiden können

    wo wir anscheinend falsch oder zu wenig "gesehen, gespürt oder gehandelt" haben.


    Denn ich stimme dir zu liebe Birgit

    wenn der Tag X für einen da ist,

    geht man.

    Wenn nicht auf die eine Art und Weise, dann eben auf eine Andere.

    Die Zeit auf Erden wird an diesem Tag X beendet.


    Von daher, denke ich, dürfen wir mehr und mehr lernen, diese o.g. Frage loszulassen und uns nicht zusätzlich zum gr. Verlust, damit herum plagen.


    Jede/r tat ALLES in seinem Ermessen, fühlen ...


    Seid/d umarmt und eine gute Nacht


    Stille Perle

  • Aber warum gibt es diesen Tag x ??? Warum werden Mörder, Kinderschänder etc. steinalt und ein herzensguter Mensch stirbt mit 55??? Diese Theorie mit dem vorbestimmten Tag erklärt sich mir überhaupt nicht. Wo liegt da der Sinn? Den Kindern einen Vater zu nehmen, die ihn dringend brauchen? Leute, die ihr Leben lang rauchen, trinken, sich schlecht ernähren, keinen Sport machen, mit Übergewicht den ganzen Tag vor dem Fernseher sitzen leben und mein Mann ist tot. Wofür?? Was bezweckt das Schicksal damit???? Liebe Grüße an alle, Pauli

  • Liebe Pauli,

    Deine Frage, warum die guten Menschen so früh gehen müssen , kann ich dir leider auch nicht beantworten. Diese Frage stelle ich mir selber , oft genug. Alte schwer kranke Menschen, die gerne gehen wollen, dürfen nicht und die jüngeren, die noch so gebraucht werden , müssen gehen . Es ist so ungerecht aber liegt nicht in unserer Hand. Ich hätte mir für uns alle hier auch etwas anderes gewünscht.


    Ganz liebe Grüße

    Birgit und Fine

  • Hallo Ihr Lieben!

    Ja es ist ungerecht und ich hätte auch noch liebend gerne viele viele Jahre mit Ralf verbracht.Es gibt soviele Menschen die schwer krank sind und gehen möchten,aber sich noch lange quälen müssen,viele alte Leute die nur noch mit Medikamenten weiterleben,schwerbehinderte Kinder die ein langes völlig aussichtsloses Leben vor sich haben,Kinder die noch nicht mal geboren wurden und schon gestorben sind.Da stellt sich dann überall die Frage warum.Wir werden nie eine Antwort darauf bekommen,warum wir alle so bestraft worden sind,das man uns das allerliebste was wir aud der Welt hatten ,genommen wurde.Lieb Grüße Helga