Hallo Leute!
Mein Name ist Lars, ich bin 25 Jahre alt und habe vor drei Jahren meinen geliebten und älteren Bruder Matthias verloren. Die ersten 2 1/2 Jahre verliefen in Ordnung – Natürlich trauerte ich sehr, aber ich konnte mit dem Verlust einigermaßen umgehen, da ich meinen Wohnort wechselte, die Universität wechselte und mich durch viele Reisen abzulenken versuchte. Doch seit wenigen Monaten hat sich mein Zustand immer weiter verschlechtert. Derzeit ist es so, dass ich täglich mit Stressattacken und sehr negativen Gedanken zu kämpfen habe, selbst Suizidgedanken kommen immer wieder auf.
Ist das alles noch normal? Wird es irgendwann wieder besser? Ich bin so jung und sehe einfach keine Perspektive mehr für mich. Ich weiß nicht, wie ich noch optimistisch in die Zukunft schauen soll. Ich versuche täglich ein Büchlein mit Dingen zu füllen für die ich dankbar bin im Leben: meine Familie, Freunde, Essen, Trinken etc.
Zudem notiere ich mir jede positive Sache, die ich am Tag erlebt habe – selbst wenn es nur das Wahrnehmen der Sonne ist; und habe mit dem Schreiben eines Trauerbuchs begonnen. Ebenso bin ich seit wenigen Wochen nun in Therapie, aber wirklichen Erfolg hat diese bisher noch nicht gezeigt. Ein großes Problem, dass ich bei Suizid-Angehörigen sehe, ist, dass man als Trauernder sich mit psychischem Leid konfrontiert sieht und man anfängt, Parallelen zwischen sich und dem Verstorbenen zu ziehen. Nach dem Motto: Mein Bruder litt unter einer Depression, nun habe ich eine Depression, also werde auch ich an Suizid sterben. Hat jemand ähnliche dunkle Phasen in seiner Trauer durchlebt und konnte aus diesem Teufelskreislauf ausbrechen?
Ich brauche dringend Hilfe!
Ich bin dankbar für jeden Beitrag.
Lieben Gruß,
Lars