lichen Dank auch von mir Heinz-Maximilian für Deine lieben Zeilen
Mein geliebter Papa ist gestorben und die Welt steht still
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hallo Gertrud,
fast jede/r hier fragt sich, ob sie/er etwas hätte anders oder besser machen können - so, wie ich es bei Dir lese, hat Dein Papa es GENAU SO gewollt - er wollte nicht, dass Du ihm beim Sterben zusiehst weil er wusste, wie sehr es Dir wehtut - ich denke, er war sogar "froh" darüber, dass Du gegangen bist, so musste er sich weder vor Dir verstellen, noch mit ansehen, wie DU darunter leidest und konnte genau DANN gehen, wenn Du nicht dabei bist.
Mit diesem Verhalten hat er aber auch deutlich gemacht, wie lieb er DICH hatte! Mit diesem Wissen und dem Gedanken, dass er nun nicht mehr leiden muss, ist es vielleicht ein KLITZEKLEINES BISSCHEN leichter...
Ich wünsche Dir Kraft und viele Menschen um Dich herum, die Dir wirklich helfen, sei es mit einem Ohr zum Zuhören, einer Schulter zum Anlehnen oder einfach einem "in-den-Arm-nehmen"
LG Speedy
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Lieber Speedy!
Danke für Deine Worte. Mein Kopf weiß das er es wahrscheinlich so wollte, aber mein Herz will es nicht glauben und wünscht sich ich könnte die Uhr zurückdrehen und das letzte Wochenende mit ihm verbringen.
Liebe Grüße
Gertrud
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Sternchen16,
meine Lebensgefährtin hatte mich gefragt, ob wir das komplette Wochenende bei ihr verbringen wollen - ich hatte verneint weil ich total platt war - ich habe sie nicht mehr wiedergesehen
Diese vermeintlichen "Fehlentscheidungen" werden wir wohl niemals vergessen und die dadurch entstandenen Zweifel ebenso wenig - obwohl man nichts Falsches getan hat!
das Bereuen, nicht jede Sekunde genutzt zu haben...
das Bedauern, sie/ihn nicht noch einmal gesehen zu haben...
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Lieber Speedy,
ich drücke Dich ganz fest und fühle mit Dir. Deine Worte:
"das Bereuen, nicht jede Sekunde genutzt zu haben...
das Bedauern, sie/ihn nicht noch einmal gesehen zu haben..."
spiegeln genau meine Gefühle wieder.
Habe gerade meinen x-ten Brief an meinen Papa geschrieben weil ich heute einfach nicht schlafen kann. Manchmal ist es besser, manchmal ist es schlechter, heute Nacht ist eine der schlechten Nächte.
Liebe Grüße
Gertrud
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ich habe, solange die Karte in ihrem Handy noch funktioniert hat, immer wieder SMS an sie geschrieben - bis ich nach 3 Monaten vom System bei o2 die Antwort bekam, dass diese vom System ab sofort nach dem Versenden gelöscht werden...
3 Monate Nachrichten in den Orbit - haben mir geholfen, warum auch immer - nun kann ich diese Option nicht mehr nutzen.
Auch wenn das verrückt klingt, habe ich ihr eine E-Mailadresse eingerichtet und schreibe ihr, in der Hoffnung, dass sie es wenigstens lesen kann - ich hab ihr doch noch SOOO VIEL zu sagen.....
manchmal frage ich mich, ob ich den Verstand verliere aber dann lese ich, dass auch andere Betroffene seltsame Wege gehen, um nur annähernd Linderung zu finden - "in der Liebe ist eben alles erlaubt" - welch ein Verdrehen der bis vor Kurzem noch "normalen" Welt
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Lieber Speedy!
Ich habe auch das Gefühl, dass mich das Schreiben ihm näher bringt und mir hilft. Kann deshalb gut verstehen, dass Du ihr eine Mailadresse eingerichtet hast. Sehe das auch so - es ist alles erlaubt was einem irgendwie auch nur die kleinste Linderung bietet.
Ganz liebe Grüße
Gertrud
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Am Montag waren es genau 4 Monate, das mein Papa von uns gegangen ist. Ich würde gerne schreiben das es uns gut geht, das die Trauer weniger wird aber so ist es nicht. Ich merke immer mehr das es ein Leben vor dem 03.06.19 gab, zwar mit Sorge um meine Eltern und ihren Gesundheitszustand aber auch mit vielen schönen gemeinsamen Momenten und ein Leben nach dem 03.06.19. Mit unendlicher Trauer und einer Wunde im Herzen die nicht so schnell, wenn überhaupt, heilen wird. Bevor man den Verlust eines geliebten Angehörigen erlebt kann man sich den Schmerz und die Trauer nicht vorstellen. Dann mit einem Schlag gehört man zu den trauernden Menschen, die aber nach außen nicht gesehen werden.
Man funktioniert und eigentlich bekommen nur die engsten Familienangehörigen die Trauer mit. In der Arbeit versucht man so weiterzumachen wie bisher, die Trauer kommt dann auf dem Heimweg, am Abend oder in Momenten in denen man am wenigsten damit rechnet.
War am Montag Nachmittag beim Zahnarzt. Als ich ins Wartezimmer kam saß da ein älterer Mann der mich total an meinen Papa erinnert hat: er trug fast die identische Kleidung die mein Papa immer getragen hat. Er sah genauso zerbrechlich und zart aus. Gekleidet in eine graue Hose die ihm viel zu groß geworden war. Die Jacke nicht ausgezogen. Die identische Haltung die mein Papa in den Arztpraxen hatte wenn ich ihn begleitet habe: in sich gekehrt und den Blick schräg nach vorne auf den Boden gerichtet.
Das hat mich total umgehauen. Ich vermisse meinen Papa so sehr. Meinem Bruder geht es genauso. Wie er heute meinte ist es abends für ihn am schlimmsten. Besonders an Sonntagen, da Papa Sonntag auf Montag Nacht gestorben ist. Er war bisher Ersthelfer in seiner Firma, wird das aber nicht weitermachen. Allein die Vorstellung bei einem Training eine Puppe zu beatmen ist für ihn unerträglich, nachdem er noch versucht hatte meinen Papa zu reanimieren.
Für meine Mama ist die Welt einsam geworden. Als meine Eltern noch fit waren haben sie ständig Besuch bekommen. Jetzt wo meine Mama alleine ist, aufgrund der Gehbehinderung nicht mehr aus dem Haus kommt und fast nichts mehr sieht kommt kaum noch jemand vorbei. Die gut gemeinten Sprüche: "ihr hattet doch so ein schönes langes Leben zusammen" trösten nicht wirklich. Habe jetzt in der Küche und ihm Wohnzimmer wo auch ihr Krankenbett steht "Alexas" installiert. So kann sie wenigstens mit Musik hören oder sich die Uhrzeit ansagen lassen nachdem sie die Radioknöpfe und die Uhr nicht mehr richtig sieht.
Das Leben geht zwar weiter, aber anders als vorher und mit einem tiefen Schmerz der uns begleitet.
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Hallo liebes Sternchen, du schreibst sehr gefühlvoll über deinen verstorbenen Papa den du sehr geliebt hast.
Ich denke 4 Monate sind immer noch sehr frisch wenn man mit einem geliebten Menschen, dem eigenen Vater oder Mutter die etwas ganz Besonderes sind, eine sehr lange Zeit erlebt hat.
Mich überkommt nun auch ständig eine unendliche Traurigkeit und eine Wunde im Herz, die wohl für immer zumindest eine grosse Narbe hinterlassen wird. Bei mir sind es erst 6 Wochen und 3 Tage als meine Mama gestorben ist, meine Traurigkeit ist riesen gross und wenn ich an Mama denke, mir gewisse Momente und sie mir vorstelle, fange ich an zu weinen..6 Wochen lang jeden Tag meist mehrmals.
Ich kann mir sehr gut vorstellen als du den älteren Mann in der Arztpraxis gesehen hast und dieser dich dann an deinen Papa erinnert hat. Und wenn er zudem noch so ähnlich gekleidet gewesen ist, sein Verhalten dich erinnert hat an deinem Vater und er auch so zerbrechlich, zart ausgesehen hat.
Ich denke falls ich mal eine ältere Frau so begegnen sollte die dann ähnlich wie meine Mama gekleidet ist, ihr Verhalten ähnelt, würde ich mich ersten Moment sicher erschrecken tatsächlich denken das meine Mama dort sitzen würde. Ich würde es mir nämlich sicher dann wünschen, was aber nie mehr sein wird, es sei denn das ich mich nun nur in einem ganz schlechten Traum befinde.
Die gut gemeinten Sprüche sollten sich die Leute wirklich sparen! Immer dieses selbe dummen Sprüche, vonwegen ihr hattet doch ein schönes langes Leben zusammen, was soll deine Mama damit nun anfangen, oder wie soll sie das über ihren großen Schmerz nun hinweg trösten? Besser man sagt dann garnichts als sowas und spricht lieber über was schönes über deinen Vater so als wäre das Gestern gewesen.
Ich möchte auch nicht hören das meine Mutter ja nun schon alt gewesen ist und sie ja froh sein kann, überhaupt so alt geworden zu sein. Sie hätte so gesehen auch 100 werden können, also noch mal 11 Jahre leben können. Das war allerdings aufgrund ihres Herzen dann doch doch ausgeschlossen, aber das wusste ich und Mama denke ich wusste es auch da ich ihr das auch gesagt hatte das sie damit und ohne zb die Aortenklappe ersetzen zu lassen keine 100 mehr wird. Ich dachte vielleicht schafft sie noch 2 max 3 Jahre damit, dass es nur knapp 8 Monate werden würden und dann aufgrund der Lungenentzündung es so schnell dann zu Ende geht, damit ich hatte ich nicht gerechnet.
Ja das Leben geht weiter, aber auch für mich ganz Anders als das vor dem 11.08.2019 noch gewesen und sich angefühlt hat , alleine das Gefühl nun hat sich komplett verändert, alles wirkt auf mich nun sureal, nicht wirklich das Jetzt in dem ich zuvor gelebt habe mit Mama noch.
Ich fühle mich unwohl im Hier und Jetzt und so Einsam und ohne Gesprächspartner. Habe heute Abend zum ersten Mal die Telefonseelsorge angerufen um mal eine Stimme zu hören mit der ich mich unterhalten kann.
Ich wünsche Dir, deiner Mama und deinem Bruder viel Kraft und Stärke und haltet schön zusammen in dieser schweren Zeit.
Warme und herzliche Grüße an Euch...
Dieter
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Euch beiden merkt man die tiefe Verbundenheit an, die ihr jeweils mit dem Papa bzw. mit der Mama hattet. Das fühlt man bei jedem Wort, das ihr schreibt. Entsprechend gross ist ja auch der Schmerz und die Trauer um den Verlust dieser väterlichen bzw. mütterlichen Liebe. Wie kann ich euch trösten? Wie kann ich Beistand leisten und Zuspruch geben? Vielleicht so? Was wäre, wenn euer geliebter Elternteil zwar mit dem Tod ihre Gestalt haben hier lassen müssen, aber sie selbst als das Wesen, das sie ausmacht, im für uns unsichtbaren Jenseits weiterleben? Dann besteht auch ihre Liebe zu euch weiter. Das ist eine Realität. Ihr könnt sie spüren. Und in euch auch weiterführen und weiterleben. Ich bin überzeugt, dass ihr das schon gefühlt habt. Ich wollte euch nur darin bestätigen, dass es das gibt. Es ist eine Realität der Unsterblichkeit des Lebens. In der Hoffnung, euch damit etwas Zuspruch und Zuversicht zu geben, wünsche ich einem jeden von euch die Kraft der Liebe, die über den Tod hinaus reicht. Heinz Maximilian
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Lieber Dieter,
lieber Heinz-Maximilian,Danke für Eure lieben Worte!
Dieter :
ich fühle mit Dir und kann mir gut nachvollziehen wie Du Dich fühlst. Ich wünsche Dir alles, alles Liebe, Kraft und eine Schulter zum Anlehnen und Reden. Auf diesem Weg eine ganz dicke Umarmung an Dich
Manchmal wird mein Schmerz leichter wenn ich Briefe an meinen Papa schreibe, manchmal nicht. Es sind inzwischen 33 geworden die ich in den Laptop getippt habe. Manchmal erzähle ich ihm von unserem Alltag und was es Neues gibt, manchmal wie sehr er mir fehlt. Meist weine ich hemmungslos dabei. Ich schreibe sozusagen alles was ich ihm sagen will und was mich gerade bewegt. Trotzdem fehlt er mir so sehr.
Mit meiner Mama kann ich manchmal darüber reden wie sehr ich ihn vermisse, aber ich will sie nicht noch mehr stressen. Mein Bruder macht da eher dicht und leidet für sich und mein Mann unterstützt mich so gut er kann. Aus meiner rein egoistischen Sicht habe ich den Menschen verloren der mir immer am nächsten und am ähnlichsten war, der mich wortlos verstanden und über alles geliebt hat. Es gab immer ein besonderes Band zwischen uns, was es deshalb so schwer macht.
Danke für Deine wirklich tröstenden Worte . Ich bin mir auf der einen Seite sicher das mein Papa in einer anderen Realität weiterlebt. Trotzdem würde ich ihn so gerne nochmal umarmen, seine Hand halten, oder mich mit ihm unterhalten. Als wir im Mai für 1 Woche in Urlaub gefahren sind hatte ich beim Abschied meinen Papa gebeten dass er auf sich aufpassen soll bis ich wieder komme. Früher hatte er mir da immer auf die Art "aber sicher, mach Dir keine Sorgen ich halte schon noch durch" geantwortet. Im Mai muss er schon gespürt haben das er es nicht mehr lange schaffen wird. Er meinte "egal wo ich bin, ich bin immer bei Dir". Daran möchte ich gerne glauben und in bei mir spüren. Soweit bin ich aber leider noch nicht.
Alles Liebe
Gertrud
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Liebe Gertrud,
ich freue mich von Dir zu lesen, auch wenn der Anlass hier immer traurig ist. Habe desöfteren an Dich gedacht und das Dein Termin immer näher rückt.
Es ist traurig zu lesen, dass es Euch auch nicht gut geht und dass jetzt auch noch der Besuch von Deiner Mama weg bleibt.
Bei mir sieht es auch nicht anders aus. Bin immer noch im tiefen schwarzen Loch und ich vermisse meine Mama wahnsinnig. Auch meine "Freunde" lassen mich im Stich, die am Anfang alle gesagt haben, bin immer für Dich da...... Es ist keiner mehr da, weil die mich nicht verstehen. Das können nur Menschen nachempfinden, die einen geliebten Menschen verloren haben......... Es ist einfach zu sagen, jetzt wird es aber mal Zeit, dass Du wieder Dein Leben lebst, alles wird gut usw. Das macht sehr traurig und wütend. Ich stelle in dieser Situation fest, dass ich ganz alleine mit meiner Trauer und Problemen bin. Habe Mamas Wohnung immer noch nicht aus geräumt..... Ich kann einfach nicht........
Liebe Grüße
Sveti
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Liebe Sveti,
habe auch öfter an Dich gedacht und mich gefragt wie es Dir geht.
Das mit Deinen "Freunden" tut mir wirklich Leid. Ja, in so einer Ausnahmesituation lernt die Menschen wirklich kennen.
Ich bin heute auch extrem wütend auf meine Cousine die für meine Eltern fast wie eine zweite Tochter war. Seit mein Papa gestorben ist war sie sage und schreibe ein einziges Mal bei meiner Mama zu Besuch obwohl sie in der Nähe wohnt. Meine Eltern waren immer für sie und ihre Kinder da, auf der Beerdigung hat sie noch große Töne gespuckt wie sie sich kümmern wird und jetzt hat sie leider keine Zeit, weil sie so viel Obst und Gemüse im Garten hat das sie einmachen muss. Sie hat auch keine Zeit am Sonntag meine Mama zu einer Messe für meinen Papa zu begleiten, obwohl sie in dem Nest in dem sie lebt jeden Sonntag in die Kirche rennt. Ich bin leider am Sonntag nicht da und alleine kann meine Mama da nicht hinkommen. Für meine Mama (im Gegensatz zu mir sehr katholisch) ist sowas sehr wichtig. Das tut meiner Mama so weh und macht mich unendlich traurig und wütend.
Dafür meldet sich eine Cousine meines Papas mit der sie in den letzten Jahren gar nicht so viel Kontakt hatte regelmäßig telefonisch bei ihr. Hat mich unheimlich gefreut weil es meiner Mama richtig gut tut mal mit jemanden anderen als meinem Bruder oder mir zu reden.
Wegen der Wohnung kann ich Dich so gut verstehen. Ich könnte die Wohnung auch noch nicht ausräumen. Wir haben auch noch nicht da Sachen von meinem Papa ausgeräumt. Das hat noch Zeit. Noch sind wir nicht soweit.
Ja, der Termin kommt näher. Anfang November ist es soweit und ich werde Dir auf jeden Fall berichten!
Bei uns steht jetzt erstmal eine Reise in den hohen Norden an. Mein Mann und ich sind ja sozusagen eine "Nord-Süd Verbindung". Sein Papa wird 80 und wir fahren deshalb für ein paar Tage nach Hamburg. Meine Schwiegereltern sind wirklich nett, aber mir graust davor seine gesammelte Verwandtschaft zu treffen und da mit Sicherheit auf den Tod meines Papa angesprochen zu werden. Bin jetzt schon froh wenn ich das hinter mir habe. Aber nachdem mein Mann auch immer für mich da ist will ich ihn auch nicht alleine fahren lassen.
Eine ganz dicke Umarmung für Dich liebe Sveti! Du bist nicht allein - in Gedanken bin ich bei Dir und drück' Dich ganz fest
Ganz liebe Grüße
Gertrud
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Liebe Sveti und Sternchen, es scheint so, als das wir auch da die selben Erfahrungen im Moment machen müssen.
In der Not zeigt es sich ob man wirkliche Freunde, Bekannte hat auf die man wirklich zählen kann und die für einen da sind.
Ich von meiner Seite kann momentan nur sagen, dass ich nun erneut zu spüren bekomme, dass ich mich nur auf mich selber verlassen muss und auf Mama immer blind mich verlassen konnte.
Ein Bekannter glaubt nun tatsächlich, dass ich ihm bei seinen Arbeiten unterstütze, wo er richtig gutes Geld mit verdient, und ich ihm nun dabei am besten kostenlos auf meine Kosten helfe. Ich habe zb für ihn am vergangenen Samstag 5 Stunden mir die Nacht um die Ohren gehauen, habe ihm geholfen seine ganze Musikanlage abzubauen und im Anhänger zu verstauen und habe diesen dann mit meinem Auto zu ihm nach Hause zurück gebracht...bin über 100 Kilometer für ihn gefahren.
Und gestern als ich bei ihm war, spricht er nicht mal davon mit mir das klar zu machen.
Da er auch eine Tankstelle betreibt habe ich mein Auto dann zumindest aufgetankt für 45 Euro. Aber selbst das ist ihm wohl schon zu viel gewesen für meine Hilfe und meinem Auto.
Denn heute als er eigentlich gewollt hat das ich mit ihm wo hin fahren könne, hat er sich nicht mehr gemeldet.
Es ist mehr als traurig wenn man nun in dieser eh schon sehr traurigen Situation keinen zum reden nur hat, dann aber von diesem Bekannten den ich schon ewig kenne, nur wieder ausgenutzt wird. Aus dem selben Grund bin ich 2009 schon mal nicht mehr dort aufgetaucht weil es ähnlich lief.
Nun ruft man mich unter dem Vorwand an um fragen zu wollen wie es mir geht, dabei hatte es nur einen Hintergrund...quasie meine (Trauer) Notlage so infarm ausnutzen zu wollen.
Der andere Angelkollege meldet sich bei mir weiterhin nicht. Tja, und das sind schon die Bekannten und "Freunde" die ich eh nur hatte. Ich denke auch da bleibt nur ein Rest von 0 übrig.
Ja Sveti, die typischen Großklappen immer, wir helfen , wir werden unterstützen, wir werden für dich da sein usw. Und wenn dann der Fall tatsächlich eingetreten ist, haben sie alle keine Zeit und sich ach so beschäftigt...kenne ich noch Alles augh von diesen beiden "Freunden" von vor 11 Jahren als ich mit Mama dann auch alles Alleine geregelt bekommen musste, selbst mein bis dahin Lieblings Bruder hat mich und Mama da hängen lassen.
Aber auch ohne Deren Hilfe oder Unterstützung haben wir es dann dennoch geschafft alles am Haus fertig zu bekommen. Und selbst das , konnten sie dann auch nicht haben.
In meiner jetzigen Situation fühle ich mich so aber garnicht wohl, denn als Eintelkämpfer möchte ich nicht unbedingt mein Leben weiter verfristen und durchleben müssen, dass ist wirklich schwer und wenn dazu nicht mal mehr moralische Unterstützung da ist welche mir meine Mutter immer gegeben hat.
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Liebe Gertrud,
lieber Dieter,
ich kann sehr gut nachvollziehen, dass Du wütend auf die eine Cousine bist. Frechheit.......aber umso erfreulicher, dass die andere Cousine sich bei Deiner Mama meldet.
Versuche Deine Reise halbwegs zu genießen. Ich verstehe, dass es für Dich nicht einfach wird.
Ich wünsche Dir auf jeden Fall, ein paar leichte Tage in Hamburg. Es tut Dir bestimmt gut, mal aus dem Alltag raus zu kommen.
Ja, lieber Dieter, wir sind in einer Situation, die sehr schwer ist, und es auch nicht absehbar ist, wie lange dieser Zustand der tiefen Trauer anhält........
Für mich ist heute ein ganz schlimmer Tag. Mama hätte heute ihren 72 Geburtstag. Letztes Jahr kam schon die Angst auf, dass es ihr letzter Geburtstag sein könnte. Und jetzt ist diese Horrorvorstellung Realität.
Ich sende ganz liebe Grüße und bin in Gedanken auch bei Euch
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Ja liebe Sveti, ich finde auch, je länger uns unsere Mamas nun von uns gegangen sind, je schlimmer wird das mit dem Vermissen.
Meine Mama ihr Geburtstag wird erst nächstes Jahr am 27.03 sein, aber das wird auch ein ganz schlimmer Tag sein für mich. Ich dachte dieses Jahr noch nicht daran, dass es womöglich ihr letzter Geburtstag sein wird. Vielleicht wollte ich aber die Möglichkeit auch nur verdrängen weil ich den Gedanken nicht ertragen hätte können.
Ja, die Horrorvorstellung ist nun Realität, es wird für mich noch schlimm werden wenn dann der Grabstein wieder auf das Grab gestellt wird und dann zu meinem Vater seinem Namen meine Mama ihrer darunter stehen wird. 😢
Ich hatte diese Vorstellung schon als ich mit Mama öfter am Grab gewesen bin, und der Gedanke daran machte mir schon damals Angst und ich verdrängte es wieder.
Aber natürlich lässt sich dieser Tag nicht aufhalten wenn es soweit ist.
Meine Mama sagte immer , Der eine früher, der Andere später, dran kommen tun wir alle. Dabei hatte sie auch Angst vor ihrem eigenen Tod, wusste aber natürlich, dass auch sie eines Tages "dran" sein wird.
Ob sie es nun tatsächlich geahnt hat das es nun so weit sein würde, ich weiß es nicht.
Oft ist es ja so, dass Jemand der es spürt vorher sogar noch sagt oder andeutet.
Das tat meine Mama ja nicht wirklich, sie versuchte mir ja nur zu sagen, das sie erstickt..keine Luft bekommt.
Aber das sie sterben wird deutete sie nicht an so mein Gefühl...vielleicht wollte Mama das auch nicht andeuten, ich weiß es alles nicht....leider.
Ich wünsche dir gerade heute ganz viel Kraft an diesem besonderen Tag des Vermissens an deine Mama liebe Sveti. Fühl dich umarmt und meine Gedanken sind auch bei Dir.
Dieter
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Ich danke dir lieber Dieter.
Es war ein ganz besonders trauriger Tag, auch wenn momentan jeder Tag traurig ist.
Da sie anonym beerdigt worden ist, weiß ich nicht, wo sie genau liegt. Deshalb bringt mir der Friedhof nichts, auch wenn es da einen schönen Platz des Gedenkens der anonym Beigesetzten gibt.
In meinem Wohnzimmer habe ich ein Bild von ihr und Papa stehen. Da Mama Engel liebte steht auch ein Engel neben ihrem Bild. Ich habe eine Kerze für sie angezündet und ihr Licht und Liebe geschickt. Letztes Jahr war sie an ihrem Geburtstag zur Chemotherapie und jetzt ist sie nicht mehr da......... Es ist so schrecklich ohne sie und sie fehlt mir so sehr
Ich wünsche dir morgen ganz viel Kraft, da die Messe dir auch sehr nahe gehen wird.
Bin in Gedanken bei dir und fühl dich gedrückt
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Hallo Sveti, vielen Dank an dich. Ich schreibe Morgen wie es mir in der Messe ergangen ist, ich werde danach im Anschluss daran zu Mama und Papas Grab gehen.
Es ist einfach ein unbeschreibliches, trauriges Gefühl allein wenn ich es nur schreibe.
Ich will nicht das Mama tot ist, ich will nicht das sie nun dort auf dem Friedhof liegt. Sie einfach weg ist für immer. Du weißt und verstehst mich wie und was ich meine liebe Sveti.
Ich muss mir auch noch unbedingt ein paar Bilder von Mama die von ihr gemacht habe noch ausdrucken lassen und dann einrahmen. Ich habe da ein paar wirklich schöne von ihr die mich mein Leben lang an sie erinnern lassen werden, genau so wie sie zuletzt gewesen ist.Allein diese Vorstellung an Mama und diese Bilder nun schmerzen so sehr, weil ich sie so nun auch vor meinen Augen habe und mir nicht vorstellen will, das es das Einzigste sein wird, was übrig bleibt. Bilder und Erinnerungen an einen bis vor Kurzem noch real existierenden, sehr geliebten Menschen der mir so nahe gewesen ist für so lange Zeit...meine Mama.
Ja liebe Sveti ich verstehe dich, es ist sehr schrecklich, für Dich , für Mich.
Fühl dich lieb gedrückt...
Dieter
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Liebe Sveti,
lieber Dieter,
wünsche Euch ganz viel Kraft. Sveti noch nachträglich für den Geburtstag den Du überstehen musstest und Dieter für die Messe
Wie ihr seht bin ich mal wieder schlaflos unterwegs. War heute bei meiner Mama und fahre ich auch immer zu seinem Grab. Die Reihe wird größer: 2 weitere neue Gräber sind dazugekommen. An einem Grab lag sein einlaminiertes Bild das der kleine Enkel noch für seinen Opa gemalt hatte und auf dem der Kleine geschrieben hatte: "Opa, ich hoffe Du bist bald wieder gesund". Da kamen mir einfach die Tränen.
Morgen fahren wir für ein paar Tage in die Berge bevor es dann nach Hamburg geht. Mal schaun ob ich beim Wandern etwas abschalten kann. So richtig freue ich mich weder darauf noch auf Hamburg.
Alles Liebe
Gertrud
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Liebe Gertrud,
lieber Dieter,
Gerzrud versuche die Zeit irgendwie abzuschalten, auch wenn ich es total nachvollziehen kann, dass Du Dich nicht auf die Reise freust und auch keine Lust darauf hast.
Ja lieber Dieter, das Alles ist für uns unbegreiflich, schrecklich in Worte gar nicht auszudrücken. Wir hier Alle verstehen uns, was ich von der "Außenwelt " leider nicht behaupten kann.
Ich drück Euch
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