Hilflosigkeit - die Welt steht still

  • Hallo Dani!
    Ich habe bis jetzt deine wunderbaren,sehr bildlichen Threads still mitgelesen.Dein Lebensgefährte und du,ihr habt plötzlich einen guten Freund verloren.Das deine Freundin Paare zur Zeit nicht ertragen kann,verstehe ich.
    Es ist noch viel zu wenig Zeit vergangen um auch nur ansatzweise daran zu denken die Trauer um den Tod eures Freundes zu verarbeiten! Das zeigte sich ja schon daran,das ihr unbewusst verdrängt habt wo das Grab ist.Mir geht es genauso,ich habe meinen Vati vor 6 Monaten verloren.Ich bin noch meilenweit davon entfernt irgend etwas zu verarbeiten.Gerade gestern abend habe ich wieder eine ganze Zeit lang mit meinem Sohn über den Verlust meines Vatis bzw. seines Opas geredet.Mein Sohn ist 20 Jahre alt und will auch nicht immer zeigen wie es ihm geht.Sein Diskussionspartner über Füßball fehlt ihm sehr.Und er hat eins zu mir gesagt-Mutti weine,wenn es dir danach ist,du nervst nie,es war dein Vati!- Ich will damit sagen ,egal wehn man verlohren hat,man war ihm eng verbunden,sonst würde man nicht trauern!! Und das braucht seine Zeit-da gibt es kein Limit-das habe ich hier gelernt.
    Ganz viel Kraft an dich und deinen Lebensgefährten
    wünscht Karla

    Mein Kind Juliane,
    Mein Bruder Rene,
    Mein lieber Vati,
    Ihr seid mir nur einen Schritt voraus-tief in meinem Herzen lebt ihr weiter :005:

  • Hallo Ihr Lieben! Hallo Chris! Hallo Karla!


    vielen Dank für Eure sensiblen und lieben Worte. Ich bin froh, dass Ihr Euch die Zeit nehmt, meine Gedanken zu lesen und mir ein paar Tips zu Teil werden lasst. Ich stelle immer wieder fest, dass ich bei den meisten Mitmenschen auf Unverständnis stoße, weil ich jetzt "noch" - nach nicht ganz 2 Monaten - immer nicht den "Einstieg" in die "normale Welt" geschafft habe. Meine innere Uhr ist am 22.05.2008 stehen geblieben und hat noch nicht wirklich begonnen, zu ticken. Das verstehen viele Mitmenschen aber nicht. Für sie zählen nur die Wochen, die bereits vergangen sind, so macht sich dann bei diesen Zeitgenossen eher Unverständnis breit, da wir ja "nur befreundet" waren. Es war ja nicht "mein Lebensgefährte", der verstorben ist. So deutlich sagt das keiner, aber ich merke, dass einige so denken. Ich mag mich zwar noch immer im Land der Trauer aufhalten, bin jedoch nicht blind und taub für alles, was im Hier und Jetzt geschieht.


    Am Tag nach dem Besuch auf D's Grab ging es mir richtig schlecht. Ich war genauso paralysiert, wie an seinem Todestag. In meinem Kopf nur gähnende Leere, in meinem Bauch eiskalte Gedärme, die sich ineinander verknoten, in meinen Augen Tränenkanäle, die über jede Art der körperlichen Beherrschung erhaben sind und tun, was sie wollen. Also das volle Programm. Am Mittwoch ging ich also wieder ganz normal in die Arbeit. Meine Kollegin fragte mich auch gleich, wie es gestern am Grab gewesen sei und wie ich mich heute fühle. Das war zwar ganz ganz lieb von ihr gemeint, brachte mich jedoch völlig aus dem Konzept, was wiederum meine autark gewordenen Tränenkanäle auf den Plan rief. Mir liefen schon die Tränen, bevor ich überhaupt ein Wort sagen konnte. Sie kam dann um den Tisch herum, setzte sich auf meinen Arbeitsbereich und strich mir teilnahmsvoll über die Wangen. Ich habe mich dafür entschuldigt, dass ich mich nicht der Gewalt habe. Darauf meinte sie, es gäbe gar nichts, wofür ich mich entschuldigen müsste. Ich solle erzählen, was mich bewegt. Habe ich dann auch getan. Sie hat mir aufmerksam zugehört und war für mich da. Das finde ich großartig, weil wir ja erst vor ein paar Wochen größere Differenzen hatten (hab ich in früheren Beiträgen geschrieben).


    G. ist eine andere Kollegin von mir, die A. schon seit 18 Jahren kennt, und mit ihr bis vor ca. 5 Jahren extrem gut befreundet war. G. hat heute standesamtlich geheiratet. Ich bekam für die kirchliche Trauung (in ca. 2 Wochen) eine Einladung. Nachdem es in mir drinnen aber nach allem anderen aussieht, als nach aufgesetzter Fröhlichkeit, habe ich ihr gesagt, dass Goran und ich nicht kommen werden, wir ihr und ihrem Mann aber ein schönes Fest und viel Spass wünschen. Sie sah mich völlig verständnislos und fragend an, abwartend, ob der Absage noch eine Erklärung folgen würde. Die hab ich dann geliefert, in dem ich ihr erklärt habe, dass uns D. sehr nahe stand und wir ihn sehr vermissen. Goran und ich kommen beide mit seinem Verlust nicht wirklich klar; uns ist einfach nicht nach einer großen Feier mit ganz viel Getöse zu Mute. Sie nickte zwar, ihre Augen sagten aber, dass sie diese Erklärung in die Schublade "faule Ausrede" ablegen würde. Es ist mir aber egal, was G. jetzt von uns denkt. Ich habe da mittlerweile auch so meine ganz eigene Meinung. A. und G. kennen sich viel länger, als A. und ich. Vor ca. 5 Jahren hat G. dann ihren jetzigen Mann kennengelernt und eigentlich daraufhin den Kontakt zu all ihren Freunden abgebrochen. Ihr Freundeskreis besteht jetzt überwiegend aus seinen Freunden. Auch A. ist dieser Rationalisierung zum Opfer gefallen. Trotzdem erwarte ich von jemandem, der mit A. so lange Jahre sehr gut befreundet war, etwas mehr Mitgefühl. Auf A.'s Wunsch hin musste ich G. einen Tag nach D.'s Tod darüber in Kenntnis setzen. In der Arbeit habe ich das unterlassen, weil mir einfach nicht danach war. Ich hab eh den ganzen Tag nur geheult. Mit einer anderen Kollegin, die A. auch kennt, hatte ich darüber gesprochen. Als ich also G. am Abend anrief, um sie über D.'s ableben zu informieren meinte sie, sie hätte das in der Arbeit schon mitbekommen. Alleine diese Tatsache, dass sie es bereits mitbekommen hatte, sich jedoch genauso "lustig" wie immer verhielt, empfand ich als Affront gegen die ehemalige Freundschaft zu A. Ich kann nicht verstehen, wie jemand so kühl auf eine derart heftige Mitteilung reagieren kann. Ihre einzige Aussage zur Nachricht war, dass das "echt krass" sei. Das hätte auch ihr Freund sein können; alleine bei dem Gedanken schüttele es sie. Und wieder wurde mir klar, dass G. nicht über ihren Tellerrand hinausschauen kann. Sie schockierte wohl nur der Gedanke, dass es auch ihren Freund hätte treffen können. Sie hat mich auch die ganzen Wochen nicht einmal gefragt, wie es A. geht. Und auch unter diesem Gesichtspunkt hatten ich und Goran keine Lust, auf die Hochzeit zu gehen.


    Chris, Du hast vorgeschlagen, dass ich A. einen Brief schreiben könnte. Das habe ich auch schon in Betracht gezogen. Ich bin jedoch total unsicher, was ich da reinschreiben soll. Ich komme nicht über den Gedanken hinaus, ihr schreiben zu wollen. Das WAS konnte ich noch nicht in Worte fassen, die angemessen sind. Es fällt mir schwer, etwas vernünftiges zu Papier zu bringen. Und ich will auch keinen Fall, dass A. irgendetwas in den falschen Hals bekommen könnte. Ich hab mir überlegt, mal wieder mit I. (Schwester von A.) zu telefonieren und nachzufragen, wie es A. geht, ob sie die Arbeit wieder aufgenommen hat etc. Ich hab nur erfahren, dass A. wohl doch keine Therapie zur Verarbeitung von D's Tod macht. Ich persönlich findet das total schade. Ich hätte es sehr sinnvoll gefunden, wenn jemand, der etwas davon versteht, mit ihr die "ersten Schritte" macht.


    Fühlt Euch ganz sacht von mir gedrückt!


    Dani

  • Liebe Dani


    Wenn du einen Brief schreibst, dann musst du nicht viele Worte finden....
    Schreib ihr doch einfach das du oft an sie denkst....
    Manchmal reichen wenige Worte....
    Ich hab eine Karte bekommen auf der stand nur ein Gedicht und dann.... "Worte des Trostes zu finden war für einen alleine zu schwer.... deshalb von uns allen" <-- und dann haben meine Kolleginnen unterschrieben.
    Wenige Worte die mein Herz doch tief berührt haben.


    Es ist in der Trauerphase manchmal schwer an einen Menschen heran zu kommen... aber mit einem kurzen Brief kannst du ihr einfach zeigen das du an sie denkst und bei ihr bist.


    Wegen G. mach dir nicht zuviele Gedanken.... du hast es ihr gesagt was dich stört und was du möchtest und gut...
    Sie ist wahrscheinlich momentan so in ihren Hochzeitsvorbereitungen drin, die kriegt gar nicht mit das sie dich verletzt hat.
    Es sind vergeudete Minuten wenn du dich darüber ärgerst oder wunderst...


    Und wegen der Therapie von A.... hmm...
    Manche Menschen möchten das einfach nicht... mit fremden Menschen (das wäre ein Psychiater ja irgendwie) über den großen Schmerz reden.... sie braucht wahrscheinlich gerade mal die Zeit um es zu realisieren...
    das dauert, gib auch du ihr die Zeit!


    lass dich lieb drücken
    danke für deine schönen Zeilen
    deine Chris

  • Hallo Ihr Lieben!


    Es ist wieder an der Zeit, Euch zu berichten. Deinen Rat, liebe Chris, A. einen Brief / Karte zu schreiben, habe ich mir zu Herzen genommen. Letzte Woche Donnerstag bin ich gleich nach der Arbeit in ein Geschenkegeschäft und habe mit viel Liebe zum Detail eine neutrale Karte gesucht, die nicht zu wenig und nicht zu viel aussagt. Dabei habe ich ganz bewusst auf Karten mit den üblichen Floskeln verzichtet; denn diese hätte ich als verbale "Genickwatsche" empfunden. Ich entschied mich für eine Künstlerkarte in blau, auf der ein Baum mit ganz vielen Ästen und einigen Blättern abgebildet war. Die Symbolik des Baums fand ich dem Anlass entsprechend gut. Zu Hause angekommen habe ich mich hingesetzt und überlegt, was ich A. schreiben sollte. Ich habe gute 1 1/2 Stunden gebraucht, um einigermaßen zu Papier zu bringen, was ich ihr mitteilen wollte. Und das war eigentlich nicht viel. Ich entschied mich dafür, mich knapp zu halten, nicht rumzuschwafeln. Dabei kamen ein paar Zeilen heraus, die eigentlich nur sagten, dass mir 1.000 Gedanken im Kopf schwirren und ich dennoch nicht in der Lage bin, sie in Worte zu fassen. Aber auch wenn ich sie nicht formulieren kann, so wären doch immer meine Arme und Ohren für sie offen. Am Freitag habe ich die Karte (mit klopfendem Herzen) zur Post gegeben.


    Am Montag erhielt ich einen wunderbaren Anruf, der meine Laune spontan in ungeahnte Höhen steigen ließ. Mein Telefon in der Arbeit läutete, ich sah auf das Display. Auf den ersten Blick sah es aus wie A's Arbeitsnummer. Ich war mir sicher, mich vertan zu haben. Also hob ich ab und sagte mein Sprüchlein auf. Und tatsächlich: A. war am Telefon. Sie hörte sich unerwartet gut an, so dass ich spontan eine Monstergänsehaut bekam, die sich von beiden Armen über den Rücken bis in die Kniekehlen ausbreitete, obwohl im Büro sicher 30 Grad herrschten. Ich hab mich so gefreut, nur ihre Stimme zu hören, dass meine Augen feucht wurden und ich Mühe hatte, mir meine Rührung nicht anmerken zu lassen. Und diese Stimme zu hören alleine wäre schon schön gewesen; aber die Stimme auch noch in einer Tonlage zu vernehmen, die Nuancen von Ausgeglichenheit, Fröhlichkeit, Seele etc. aufwies, machte mich richtig glücklich. Das Telefonat dauerte vielleicht 2 Minuten. Und doch reichten diese 2 Minuten aus, um in meinem Inneren eine Blockade zu lösen, die sich wohl rein körperlich mit der Gänsehaut bemerkbar machte. Mir fiel ein großer Stein vom Herzen. Ich konnte das förmlich spüren. Ich konnte wieder etwas tiefer atmen.


    A. nahm Bezug auf meine Karte. Es gehe ihr soweit gut. Sie habe - wie ich sehen könne - wieder zu arbeiten begonnen. Und ihre Arbeitskollegen seien alle so lieb zu ihr, das tue ihr so richtig gut. Weiter habe sie sich eine neue Wohnung - etwas außerhalb gesucht und könne im November einziehen. Sie habe nicht viel Zeit, wollte sich aber kurz bei mir melden. Sie versprach, mich demnächst anzurufen und mir mehr zu erzählen.


    Nur 2 Minuten am Telefon - 120 Sekunden gefüllt mit einfachen Worten mit immenser Wirkung. Als das Gespräch beendet war und ich auflegte, hatte ich noch immer Gänsehaut. Meine Kollegin sah von ihrer Arbeit auf, sah mich an und fragte, was denn jetzt grade passiert sei. Ich konnte vor freudiger Rührung kaum sprechen; hatte einen dicken Kloß im Hals. Aber trotz der kleinen Tränen berichtete ich vom eben geführten Gespräch. Meine Kollegin freute sich richtig mit mir.


    Ich bin glücklich, dass A. ihre ganze Kraft mobilisert hat, um die Trauer anzupacken. Ich freue mich, dass sie so schnell Erfolge erzielt (neue Wohnung / Arbeit). Aber mir ist sehr wohl bewusst, dass ihre positive Stimmung mich nicht darüber täuschen darf, dass sie noch lange - genauso wie wir und länger - brauchen wird, um ihr Leben ohne D. zu gestalten. Aber sie ist auf einem fantastischen Weg. Alleine, dass sie sich eine neue Wohnung, nicht im gleichen Viertel, sondern ca. 5 km weiter draußen besorgt hat, zeigt, dass sie jetzt schon begriffen hat, dass ihr Leben ohne D. weitergeht. Die alte Wohnung hätte sie immerzu nur an D.'s unerwarteten Abschied erinnert. Eine neue Wohnung heißt Auf- und Umbruch; nicht Abbruch.


    Ich wollte Euch unbedingt an meinen Gefühlen teilhaben lassen. Ihr habt mir in schweren Stunden zur Seite gestanden - mit Worten oder bloßer Anwesenheit. Das bedeutet mir sehr viel. Es ist eine völlig neue Erfahrung für mich, völlig Fremden mein Innerstes zu offenbaren. Ich dachte immer, dass ich "so etwas" nicht "brauchen" bzw. es mir nichts bringen würde. Man lernt nie aus und sich selbst immer wieder besser kennen. Ich weiß, Ihr werdet mir wieder zur Seite stehen, wenn mich die Trauer übermannt und ich mich hilflos und alleine fühle. Denn hier - mit Euch - die wir alle gemeinsam durch das gleiche Tal schreiten, bin ich nicht allein. Und das Sprichwort: "Geteiltes Leid ist halbes Leid" stimmt zwar nicht ganz, aber zumindest zum Teil.


    Ich habe letztens folgendes gelesen: "Der Tod ist kein Unglück für den, der stirbt, sondern für den, der überlebt." (Karl Marx ). Genau diese Worte bringen auf den Punkt, was wir alle erlebt haben. Es stellt sich also die Frage, wie das Leben derjenigen weitergeht, die überleben. Dazu fallen mir folgende Worte Schillers ein: "Der Schmerz ist Leben. " Vielleicht gehört eben diese brachiale Empfindung dieses übermächtigen Gefühls des Schmerzes zu den Dingen, die uns spüren lassen, dass wir noch leben.


    Als wir an D.'s Geburtstag bei seinem Grab waren und Blumen brachten, stand ich davor, starrte auf sein Bild und konnte in meinem Kopf förmlich seine Stimme hören. Den Blick auf dem Foto, auf dem er so lebendig in die Kamera lächelt, im Ohr die vertraute Stimme hätte es mich nicht gewundert bzw. hätte ich mir gewünscht, ihn hinter den Reihen hervortreten zu sehen um zu fragen, warum wir hier stehen und weinen. Für ihn wäre nur das Leben zu ende, die Ewigkeit hätte gerade erst begonnen.


    Fühlt Euch von mir umarmt.


    Dani

  • Liebe Dani


    Jetzt muss ich dich mal was fragen....
    Du liest sehr viel?? Echt... du findest so wunderschöne Worte, hast eine so bildliche Beschreibung...
    Ich lese deine Beiträge immer wieder und wieder (:) ok.. hast mich erwischt.. ich sauge sie in mich auf :)


    Manchmal sind Briefe oder Karten einfach besser...
    Wenn man den anderen anruft weiß man nicht in welcher Verfassung er/ sie gerade ist.
    Von einem geschriebenen Wort kann man viel länger zehren und man kann sich melden wenn man die Kraft und die Sehnsucht hat.


    A. hatte große Sehnsucht nach dir, deshalb hat sie sich wahrscheinlich auch so schnell gemeldet.
    Dani, ich freu mich jetzt mal einfach ganz doll mit dir! Ich weiß wie wichtig es auch für deine Trauerarbeit ist.
    Dieses Gefühl, ich kann irgendwie helfen, werde nicht komplett ausgeschlossen...
    Ich habe diesen großen Stein der dir vom Herzen gefallen ist fast bis hierher plumsen gehört.
    Als ob ein eisernes Band, das um dein Herz gelegt war, zerrissen ist.


    Du hast ganz recht... A.s Weg wird noch ein langer sein, aber sie geht vorsichtige erste Schritte. Schön das du sie auf diesen Schritten begleiten darfst.


    Dani, der Satz: Der Tod ist kein Unglück für den, der stirbt, sondern für den, der überlebt." (Karl Marx ) der sagt eigentlich schon alles aus...
    "wir bleiben alleine zurück, wir müssen gucken wie wir mit der Trauer weiterleben können" .... wir sind traurig weil wir alleine zurückbleiben...


    Danke das du uns auch an deiner Freude teilhaben hast lassen
    schön das du bei uns bist und ich wünsche dir das dieses schöne Gefühl noch lange vorhält
    eine sanfte Umarmung
    deine Chris

  • Liebe Dani!


    Ich muss mich Chris anschliessen - Du schreibst so unbeschreiblich schön,
    man kann gar nicht aufhören zu lesen!


    Es freut mich wirklich sehr, dass Du es geschafft hast eine Brücke zu Deiner
    Freundin zu schlagen.
    Ich weiss, wie schwer es ist, wenn man versucht das Richtige zu tun - vorsichtig,
    zaghaft, um ja nichts kaputt oder falsch zu machen...


    Ich wünsche Dir ganz fest, dass Ihr einen guten Weg findet, die schwere Zeit
    zusammen durchzustehen!
    Ich danke Dir, dass Du uns an Deinen Gefühlen teilhaben lässt.


    Alles Liebe


    Kate

  • Hallo Ihr Lieben!


    Liebe Chris, Liebe Kate!


    Es geht mir das Herz auf, wenn ich lese, dass Ihr meine Freude über A's Anruf teilt. Es ist schön festzustellen, dass hier nicht nur die Trauer, sondern auch die Freude über kleine Schritte im Tal der Tränen geteilt wird. Danke!


    Liebe Chris, wie Du schon vermutet hast, lese ich ganz gerne. Jedoch keine hochwertige Literatur. Denn dafür fehlt mir eigentlich stets der Nerv, mich tiefgründig mit Texten zu beschäftigen. Aber hier lege ich Wert darauf, mit meinen Beiträgen meine Stimmung zu vermitteln. Denn hier kennt mich keiner persönlich, so dass er meinen Gemütszustand erahnen könnte. Niemand kann sehen, wenn ich weine. Aber mit Worten ist es durchaus möglich, Gefühle auszudrücken. Und deswegen nehme ich mir Zeit, meine Beiträge zu verfassen. Denn mir liegt daran, Euch an meinem Seelenleben teilhaben zu lassen. Und Eure lieben Worte treffen mich immer mitten ins Herz.


    Ich wünsche Euch noch einen schönen Sonntag, mit ein paar Momenten vollkommener Ruhe nur für Euch.


    Liebe Grüße


    Dani

  • Liebe Dani


    Wie traurig wäre es denn wenn wir Freude nicht teilen könnten.... denn dann könnten wir ja die Trauer auch nicht teilen?
    Dich hat die Trauer um D. so runter gezogen... du hast so mit A. mit gelitten, wusstest aber nicht wie du ihr es mitteilen konntest ohne zu verletzen.
    Mir war als könnte ich deine Freude körperlich mitfühlen....
    Dani, dafür danke ich dir... das du uns auch an der Freude teilhaben lässt.
    Es ist einfach schön zu wissen das es Schritte aus dem Tal der Tränen gibt... genau solche Worte machen mir auch Mut!


    Manche Menschen sehen einem ins Gesicht und trotzdem können sie nicht "sehen".... sie spüren nicht wie es wirklich in einem aussieht.
    In dir hat A. eine wirkliche Freundin gefunden!


    Dani, schön das du hier bei uns bist
    ganz liebe Grüße
    deine Chris

  • Liebe Dani!


    Deine Worte treffen mich auch immer mitten ins Herz!
    Du hast wirklich eine aussergewöhnliche Weise, Dich mit Worten
    auszudrücken - es ist einfach nur schön, Deine Beiträge zu lesen!


    Chris hat einfach nur recht - wenn man Freud' und Leid miteinander
    teilen kann, dann machen Beziehungen wirklich einen Sinn...


    Wie geht es Deinem Freund im Moment mit dem Verlust mit D.?


    Ich wünsch' Dir einfach nur alles Liebe!


    Deine Kate

  • leider bin ich erst jetzt dazu gekommen deinen beitrag zu lesen da ich einigen stress habe,,auch ich in immer begeistert wie schön du schreist muß chris und karti recht geben,,,,du machst auch sehr viel mit in der lezten zeit,und ich muß dir auch recht geben wenn wer von uns geht,glauben die anderen soald das begräniß vorüber ist muß auch die trauer ein ende haben,doch alles brauch seine zeit,und die sollte mann sich immer nehmen egal was die anderen denken,,,aber es tut einem halt sehr weh wenn mann nicht verstanden wird,so sehe ich es auch bei mir,,aber dani du bist stark und du wirst deinen weg wieder finden,ich drück dich ganz fest,,bin froh das du da ist liebe grüße silvia

    Arme kleine Seele leid und Schmerz warn diese Welt.


    Kommt ein Engel nun vom Himmel,sanft im Arm,er dich jetzt hält.

  • Hallo Ihr Lieben!


    Ich nehme mir jetzt mal wieder ein paar Minuten, um Euch über den neuesten Stand zu informieren. Ich freue mich, dass Ihr mir immer noch zur Seite steht und auch - trotz meiner längeren Abwesenheit hier im Forum - in diesem Thread postet.


    Im Großen und Ganzen hat sich nicht viel getan. Ich habe seit dem Telefonat mit A. nichts mehr von ihr gehört. Dafür habe ich letzte Woche A.'s Schwester angerufen, um anzufragen, wie es ihr geht. Wir haben ca. 1 1/2 Stunden telefoniert. Danach war ich irgendwie innerlich zerrissen. Ich freute mich, dass A. ihren Weg weiter geht, war aber auch unendlich traurig zu hören, dass es ihr natürlich zeitweise sehr sehr schlecht geht. Aber wir alle wissen ja, dass der Weg aus dem tiefen Tal sehr weit und sehr steinig ist. A.'s Schwester hat ihren gesamten Sommerurlaub bei A. in München verbracht. Ich denke, dass war sehr wichtig für A. Schließlich hat sie genau zu dieser Zeit wieder begonnen, in die Arbeit zu gehen. Dies hatte zur Folge, dass sie auch wieder in der Wohnung leben musste, was sie bis dahin erfolgreich vermieden hatte. Durch die Anwesenheit ihrer Schwester fiel es ihr zwar schwer (vor allem in der ersten Nacht), war aber dadurch, dass sie nicht alleine war, erträglich. A.'s Schwester hat mir erzählt, dass A. sich mittlerweile vom Arzt hat Tabletten verschreiben lassen. A.'s Schwester ist davon nicht sonderlich begeistert, fürchtet sie doch, dass A. damit ihre Trauer unterdrückt und beim Ausschleichen der Medikation in ein tiefes Loch fallen würde. Ich bin der Meinung, dass sie - sollte es ihr derzeit helfen - die zur Verfügung stehenden Mittel in Anspruch nehmen soll. Die Situation ist schwer genug; es ist nicht nötig, es sich unerträglicher als notwendig zu machen. Und nachdem es entsprechende Medikamente sowieso nur auf Rezept gibt, ist eine "Kontrolle" durch den Arzt gegeben. Dementsprechend finde ich die Tabletteneinnahme verständlich und natürlich auch vertretbar. Wichtiger finde ich, dass A. den Wiedereinstieg in einen geregelten Alltag mittels Arbeitsaufnahme geschafft hat. Dadurch, dass sie jetzt wieder ganztägig in die Arbeit geht (die ihr übrigens immer viel Spaß gemacht hat), ist sie zeitlich begrenzt auch mit anderen Dingen beschäftigt.


    Gleichbleibend ist ihre Einstellung mir und meinem Freund gegenüber. Sie redet mir ihrer Schwester oft über mich. Das sagt mir, sie hat mich nicht "vergessen". Irmi gegenüber (A.'s Schwester) spricht sie darüber, dass es ihr sehr schwer fällt, mit uns in Kontakt zu treten. Als sie uns - kurz nach der Beerdigung - besuchte, war das nach D.'s Tod der schlimmste Tag für sie. Sie fühlte durch unsere Anwesenheit den extremen Verlust noch tiefer. Unser Anblick erinnert sie daran, wie eng wir mit D. verbunden waren; es weckt Erinnerungen an schöne Stunden, die wir gemeinsam verbracht haben. Aber noch trösten sie die Gedanken an die Vergangenheit nicht. Noch reißt es die tiefe Wunde weiter auf und reißt ihr den Boden unter den Füßen weg. Außerdem hat sie Angst, ich würde über D. reden. Momentan ist sie einer "Phase", in der sie wenig bis gar nicht über D. reden möchte. Für mich ist jedoch klar, dass A. das Tempo vorgibt. Sie wird auf mich zukommen, wenn sie sich in der Lage dazu fühlt. Und wenn es soweit ist, wird sie "bestimmen" über was wir sprechen. Wenn ich durch meine Erfahrungen mit meiner Tante (die ihre Tochter verloren hatte) etwas gelernt habe, dann dass die Trauernden sprechen, wenn es ihnen ein Bedürfnis ist. Ich habe bei meiner Tante oft gesehen, wie sehr es sie getroffen hat, wenn andere gedankenlos Dinge angesprochen haben, die lieber nicht gesagt worden wären. Außerdem empfand ich beim Tod meiner Oma ähnlich. Ich bin den Menschen in meiner Umgebung aus dem Weg gegangen aus Angst, sie könnten mich auf den Tod meiner Oma ansprechen. Ich wollte weder gefragt werden, wie es mir ging, noch erzählen, was passiert ist.


    Für mich war wichtig, dass A. uns nicht "vergessen" hat. Die Telefonate mit Irmi (die wir seit D.'s Tod regelmäßig führen) helfen mir sehr. Irmi ist eine Seele von Mensch. Sie hat ein extrem feines Gespür für A. und ihre Bedürfnisse. Irmi hat mir erzählt, dass auch sie selbst Angst hatte, ihre Schwester "verloren" zu haben. Sie hätten schon immer eine besonders enge Bindung gehabt (sie wohnten über Jahre zusammen). Und als D. gestorben war und A. der Boden unter den Füßen weggerissen wurde, dachte Irmi, sie würde nie wieder das Lachen von A. oder ihre herrischen Kommandos (die zu A. gehören wie der Topf auf den Deckel) hören. Es tat ihr körperlich weh, ihre kleine Schwester so zu sehen. Aber es stellte sich schnell heraus, dass Irmi immer noch den "Große-Schwester-Draht" zu ihr hat. Irmi ist so einfühlsam, dass sie stets weiß, wann sie was sagen, schweigen, zuhören oder agieren soll. Und weil Irmi mich auch schon Jahre lang kennt, hat sie wohl schnell gemerkt, dass ich Angst habe, A. könnte sich von mir abwenden. Irmi hat mir erzählt, dass A. ganz oft und regelmäßig von mir bzw. uns spricht und sich vorgenommen hat, langsam aber zielstrebig die ersten Schritte in unsere Richtung zu machen. Den ersten hatte sie mit ihrem Anruf vor ein paar Wochen gemacht. Irmi hat mir auch erzählt, dass A. ihr den Briefumschlag mit meiner Karte, die ich ihr geschrieben hatte, gezeigt hatte, sie Irmi aber nicht darin lesen ließ sondern sagte, sie würde sie später lesen, wenn sie allein wäre; sie wolle dazu Ruhe haben. Ich bin voller Hoffnung, dass wir eines Tages wieder beisammen sitzen und das Zugehörigkeitsgefühl, dass wir immer füreinander empfanden, sich zeigt um uns zu sagen, dass wir im Hier und Jetzt und in der Zukunft füreinander da sind, da waren und immer da sein werden. Zu wissen, dass Irmi und alle anderen Familienmitglieder A. so stark und in jeder erdenklichen Weise unterstützen beruhigt mich.


    Durch den ganzen Stress habe ich mein Fernstudium, von dem ich Euch berichtete, ziemlich schleifen lassen. Ich hatte ganz arg zu kämpfen, die Abgabetermine für meine Arbeiten einzuhalten. Ich hab mir die Arbeiten regelrecht abgerungen, was mich regelmäßig extrem erschöpft hat. Aber ich konnte alle Arbeiten bis zum gesetzten Termin abgeben. Ich war skeptisch, weil ich psychisch so stark unter Druck stehe bzw. stand und rechnete damit, das Studium aufgrund unzureichender Leistungen abbrechen zu müssen. Eigentlich hatte ich mich mit dem Gedanken, das Fernstudium hinzuschmeißen echt angefreundet. Und wenn meine Noten entsprechend schwach wären, könnte ich - ohne schlechtes Gewissen - die Sache endlich beenden. Und jetzt kommt's: ich habe meine Ergebniss vor 2 Wochen erhalten. Und stellt Euch vor, ich habe alle Klausuren gut bestanden (1,0, 2,0 und 2,7). Jetzt kann ich das natürlich nicht hinschmeißen. Ich bin immer noch irritiert, wie ich in so einer Situation solche Leistungen erbringen konnte. Ist mir unerklärlich. Denn eine gute Note hätte bedeutet, dass ein blindes Huhn auch mal ein Korn findet; aber 3? Naja, das heißt also, dass ich mich am 14.09. für eine Woche nach Berlin an die Technische Universität begeben muss, um an einer Präsenzphase teilzunehmen. Am Ende dieser Woche muss ich zwei Klausuren vor Ort schreiben; und ich habe da große Bedenken, ob ich das einigermaßen hinkriege. Immerhin habe ich durch die schweren Schicksalsschläge meine Pflichten arg vernachlässigt. Drückt mir die Daumen, dass ich das einigermaßen hinbekomme.


    Ich melde mich wieder, wenn ich zurück bin!


    Fühlt auch ganz sacht von mir gedrückt!


    Dani

  • Liebe Dani


    :thumbsup:
    Wow! Kompliment!!
    :P ich freu mich nun einfach mal riesig mit dir! Das hast du echt toll hingekriegt mit deinen Klausuren!
    Du kannst mächtig stolz auf dich sein, DU hast es ganz alleine geschafft (und wenn du jetzt nicht stolz bist, ich bin es ... ganz doll!)


    Dani, es ist schön das du so guten Kontakt zu Irmi hast..... sie, die auch versteht wie wichtig es für dich ist das du den Draht zu A. nicht verlierst.
    Sie, die dir erzählt wie oft A. über dich spricht.... sie tut dir richtig gut, was?


    Was machst du da eigentlich? Du fährst auf die technische Universität nach Berlin??
    Alle Daumen und die großen Zehen sind gedrückt!
    Und meine Gedanken sind bei dir (hoffentlich hast du dann nicht während der Prüfung Schluckauf *wiepeinlich* 8)


    Lass uns wissen wie es ausgegangen ist ... vielleicht ist D. bei dir und beschützt dich von oben?
    ich drück die Daumen und umarme dich
    deine Chris

  • Hallo,liebe Dani!
    Schön,wieder einmal von dir zu lesen! Vor allem aber Gratulation zu den super Klausuren!! :thumbup:
    Das hat mit "blindem Huhn nix mehr zu tun.Du bist einfach stark und gut! Es ist auch mitunter so,das besonderer Stress ziemlich große Energien freisetzt.Obwohl das nun wieder kein schöner Stress ist!
    Es ist gut, das du dich mit der Schwester von A. so gut verstehst.So reißt der Kontakt und die Informationen zwischen euch nicht völlig ab,sondern kann Schritt für Schritt ganz behutsam wieder aufgebaut werden.So,wie du schreibst,wird es noch eine ganze Weile dauern,bis ihr euch wieder persönlich gegenüber steht.Aber das wird alles wieder-ganz behutsam.
    Ich drück dir ebenso wie Chris für die TU in Berlin alle beide Daumen,und bin genauso neugierig,was studierst du?
    Alles liebe sendet dir Karla :)

    Mein Kind Juliane,
    Mein Bruder Rene,
    Mein lieber Vati,
    Ihr seid mir nur einen Schritt voraus-tief in meinem Herzen lebt ihr weiter :005:

  • Hallo Ihr Lieben!


    Ich melde mich zurück. Mein Urlaub ist beendet; die erste Arbeitswoche liegt hinter mir. Meine Anwesenheitspflicht bezüglich meines Fernstudiums zum staatlich geprüften Rechtsfachwirt in Berlin habe ich absolviert. Es war extrem schwierig, sich in nur 5 Tagen von Juristen, die in den Gesetzbüchern zu leben scheinen, coachen zu lassen. Die Klausur am letzten Tag der Anwesenheitspflicht war nicht ganz einfach. Die Ergebnisse werden wir Mitte bis Ende November 2008 erhalten. Aber ich gehe eigentlich schon davon aus, dass ich diese Prüfung bestanden habe. Aber noch trennen mich etliche Monate und mindestens eine weitere Klausur (an der Uni) sowie 4 Abschlussprüfungen vor der Anwaltskammer von meinem Fortbildungsziel. Ich habe beschlossen, die Sache ruhig anzugehen. Ich will mich nicht mehr so unter Druck setzen. Zunächst ist wichtig, dass ich das neue Lernmaterial für das letzte Semester zeitlich innerhalb der gesetzten Fristen durcharbeiten und die Klausuren einreichen kann. An die weiteren Prüfungen denke ich jetzt erstmal nicht.


    Bevor ich nach Berlin gefahren bin, habe ich A. eine Karte geschickt, in der ich mich "abgemeldet" habe. Das haben wir vor D.'s Tod auch immer gemacht. Ich dachte, es wäre eine gute Möglichkeit, mich wieder einmal bei ihr zu melden. Und gestern Abend hat das Telefon geklingelt. A. hat angerufen. Ich habe an ihrer Stimme gehört, wie nervös sie war. Ich weiß, dass ihr das schwer gefallen ist, umso stolzer bin ich auf sie, dass sie diesen Schritt schon machen konnte. Sie bezog sich auf meine Karte und fragte nach meinem Berlin-Trip. Nachdem dies ein völlig neutrales Thema ist, konnten wir darüber völlig ungezwungen sprechen. Das Gespräch war unbelastet und fast so wie vor D.'s Tod. Als ich meinen Bericht abschloss, hat sie von sich aus erzählt. Sie leitete dies ein mit der Bemerkung, dass sie jetzt nur kurz von sich erzählen wolle. Ich hörte ihre Nervosität deutlich heraus. Aber aus "kurz" wurde dann doch insgesamt eine ganze Stunde. Ich habe sie einfach reden lassen, bin nicht in sie gedrungen. Sie hat den Verlauf des Gesprächs völlig frei "bestimmt". Ich hörte an ihrer Stimme die Erleichterung darüber, dass das Gespräch für sie völlig "frei" verlief. Ich war nach diesem Telefonat so glücklich. Ich hätte die ganze Welt umarmen können. Ich habe nicht viele enge Freunde; umso schöner fühlt es sich an, dass meine engste Vertraute das unsichtbare Band zwischen uns wieder enger zieht. Sie hat in diesem Telefonat auch ganz deutlich gesagt, dass wir uns bald wieder sehen und sie mich wieder anrufen werde. Ich weiß, dass sie das tun wird; denn nun ist der erste und schwierigste Schritt in meine Richtung getan.


    Wir alle werden D. vermissen - ein Leben lang. Denn D. war ein Mensch, der unser Leben auf menschlicher, emotionaler Ebene absolut bereicherte. Es war schön, ihn gekannt und erlebt zu haben. Wenn ein so wertvoller Mensch von uns geht, hinterlässt er eine große Lücke, die nicht geschlossen werden kann. Es bleibt daher nur, die Lücke mit schönen Erinnerungen so gut als möglich zu schließen. Ich bin mir sicher, dass er sehr froh darüber sein würde, dass A. den "Weg zurück zu Goran und mir" wieder gefunden hat und die ersten Schritte macht. Ich bin zuversichtlich, dass uns D.'s Tod nicht endgültig getrennt hat; eher ist dieser Verlust eine harte Prüfung für jeden von uns. Aber gemeinsam werden wir auch dieses schwere Los ertragen bzw. beim Tragen helfen so gut wir können.


    Ich möchte mich von ganzem Herzen bei Euch für die emotionale Unterstützung bedanken. Ihr habt mir Beistand geleistet in einer Zeit, in der ich wirklich nicht wusste, wie es weiter geht. Ich war so tief gefallen, dass ich nicht mehr wusste, wo oben oder unten ist. Ich bin froh, den Weg hierher gefunden zu haben. Ich werde diesem Forum hier treu bleiben; vielleicht kann auch ich einmal jemandem Stärke geben, wenn er am Boden ist.


    Fühlt Euch alle ganz ganz lieb von mir gedrückt!


    Dani

  • Liebe Dani


    Mensch ist das schön wieder von dir zu lesen!
    Du machst die Prüfung zum "staatlich geprüften Rechtsfachwirt"?? Toll! Das klingt richtig genial!
    Ich werde aber trotzdem noch "liebe Dani" zu dir sagen ... auch wenn du dann Juristin bist! :)


    Aber noch viel schöner ist deine Erzählung von dem Telefonat mit A.
    Dani, du hast ein ganz tiefes Gespür ... du hast ihr genau den Raum gelassen den sie gebraucht hat, hast nicht gefragt sondern zugehört...
    hast nicht gesprochen sondern geschwiegen... in dir hat sie eine ECHTE Freundin gefunden.
    Dani, schön das es Menschen wie dich gibt und danke das du uns daran teilhaben lässt.
    Dein Einfühlungsvermögen in die Situation und in die Seele von A.... das kann man wahrscheinlich nur wenn man eine ganz besondere Bindung miteinander hat.
    Diese Beziehung zwischen euch wird noch viel stärker und intensiver werden.
    Schön das du dich nicht hast entmutigen lassen und A. geschrieben hast.
    Wenn man in der Trauer so tief drin ist.. dann stößt man Menschen die man eigentlich sehr lieb hat oft vor den Kopf... viele wenden sich dann ab und lassen nichts mehr von sich hören - du hast einen ganz besonderen Weg gewählt.


    Das vermissen wird bleiben... der Schmerz lässt sich gemeinsam leichter tragen
    schön das du da bist
    ich genieße deine Worte und drück dich zurück
    deine Chris

  • Hallo,Dani!
    Glückwunsch, :thumbsup: und wieder kannst du stolz auf dich sein.Du hast eine schwierige Klausur trotz Negativstress gemeistert,und hast noch ein gutes Gefühl dabei. Das KANN nur gut ausgehen! Ich freu mich so für dich,das deine Freundin sich gemeldet hat-noch ein Schritt nach vorn.
    Ansonsten fehlen mir heute die Worte bei so viel Stärke und ich möchte mich Chris einfach nur anschließen!
    Schön mal wieder von dir gehört zu haben.Lerne nur recht fleißig,dann können wir uns alle von dir beraten lassen wenn es not tut! ;)
    Liebe Grüße von Karla

    Mein Kind Juliane,
    Mein Bruder Rene,
    Mein lieber Vati,
    Ihr seid mir nur einen Schritt voraus-tief in meinem Herzen lebt ihr weiter :005:

  • Liebe Dani,


    auch wir haben uns sehr gefreut - erstmal wieder von Dir zu lesen und dann noch mit wirklich guten Nachrichten. Es ist schön, dass Du bei uns Hilfe gefunden hast und dass sich die Situation bei Dir - zaghaft, aber eben doch - wieder zum Guten ändert.


    Ich wünsche euch, dass Ihr D gedanklich in Eurer Mitte halten könnt und dass sich die freundschaftlichen Bande wieder verstärken!


    Alles Liebe,
    Markus und Christine

  • Hallo Ihr Lieben!


    In dieser Woche hat sich mein Gute-Laune-Pegel um ein gutes Stück nach oben geschraubt. A. hat mich in dieser Woche 3 x angerufen. Sie hat Ärger mit ihrer Vermieterin (der alten Wohnung). Und nachdem ich ja in einer Anwaltskanzlei arbeite, hat sie mich um Rat bzw. Hilfe gebeten. Natürlich bin ich diesem Ersuchen gerne nachgekommen. Endlich konnte ich mal aktiv etwas für A. tun. Entsprechend habe ich ihren Fall einem meiner Chefs vorgetragen und ihr ein Schreiben an ihre Vermieterin aufgesetzt. In 2 dieser 3 Telefonate ging es überwiegend um die rechtliche Seite.


    Am Donnerstag-Abend hat sie mich abends zu Hause angerufen, um sich nochmals für meine Hilfe zu bedanken. A. ist in Aufbruchstimmung. Am 01.11.2008 kann sie in ihre neue Wohnung umziehen. Und darauf freut sich sich sehr. Es sind viele Dinge zu planen und zu managen, so dass die Zeit für sie gerade verfliegt. Dieser Stress gibt ihr ein gutes Gefühl. Sie ist motiviert. Wir haben dann eine gute Stunde gequatscht. Ziemlich am Ende des Gesprächs hat sie dann gesagt, dass wir (als Goran und) ich, sie doch die nächste Zeit mal besuchen sollten, um die neue Wohnung zu sehen. Ich weiß, dass dieser Schritt für sie sehr schwer ist. Um die Situation nicht zu verschärfen, habe ich ihr vorgeschlagen, dass wir am 03.12.2008 eh nach München fahren, weil wir ein Konzert besuchen wollen. Entsprechend könnten wir 1/2 Stunde früher losfahren, um bei ihr einen Kaffee zu trinken und die Wohnung anzusehen. Sie bot dann noch an, dass wir gerne auch über Nacht bleiben könnten. Das habe ich aber abgelehnt mit der Begründung, dass das Konzert nicht so spät zu Ende sein wird und wir es nicht zu stressig für sie machen möchten. Das fand sie gut. Ich weiß zu schätzen, dass sie dieses Angebot unterbreitet hat. Aber ich glaube, es wird trotz allem für sie anstrengend. Unsere letzte Zusammenkunft - nach D.'s Tod - hat ihr arg zugesetzt. Darum glaube ich, dass es besser ist, wenn wir unser erstes Zusammentreffen zeitlich kurz halten, um ihr Druck zu nehmen. Es freut mich zu sehen, dass wir uns wieder näher kommen. Wir hatten am Telefon auch richtig Spass. Sie hat mir einige lustige Begebenheiten erzählt, über die wir herzlich lachen konnten. Goran kam nach Hause, da telefonierte ich schon 1/4 Stunde. Er wusste also nicht, mit wem ich sprach. Bei der Verabschiedung am Telefon von A. ließ sie Goran ausdrücklich liebe Grüße bestellen. Als ich aufgelegt hatte fragte Goran, ob ich mit Diana telefoniert habe, weil wir so gegackert haben. Als ich das strahlend verneinte, sah er mich fragend an. Als ich ihm dann einen lieben Gruß von A. ausrichtete, war er richtig gerührt. Er hat sich mit mir darüber gefreut, dass wir wieder das Band enger knüpfen können. Auch Goran freut sich, A. Anfang Dezember wieder zu sehen. Ich werde Euch auf jeden Fall davon berichten.


    Heute habe ich noch Omas Grab besucht. Es war das erste Mal, dass ich nicht in Tränen ausgebrochen bin. Ich mache wohl wirklich Fortschritte. Als ich am Parkplatz wieder ins Auto stieg, habe ich meine Mutter angerufen, um sie zu fragen, ob ich ihr noch etwas aus einem Geschäft mitnehmen soll. Während ich also im Auto sitze und mit meiner Ma telefonierte, näherte sich eine alte Dame meinem Auto und bleib fragend schauend vor der Beifahrertür stehen. Als ich das Telefonat beendet hatte, klopfte sie an das Fenster. Ich ließ das Fenster ein Stück herunter und fragte sie, was sie brauche. Sie fragte, ob ich sie - da sie den Bus versäumt habe - ein Stück mitnehmen könnte. Sie hat mich stark an meine Oma erinnert. Unabhängig davon hätte ich sie natürlich so oder so mitgenommen. Aber nachem sie meiner Oma irgendwie ähnlich war, habe ich sogar einen kleinen Umweg gemacht, um sie an ihr Ziel zu fahren. Die alte Dame war so lieb und hat sich x-mal bedankt. Und als sie aus dem Auto ausstieg, hat sie das genau so gemacht, wie meine Oma. Schon komisch, wie Kleinigkeiten ein Déjà-vu auslösen kann. Aber diese Gefühlsregung war angenehm. Es erinnerte mich an viele Situationen, wo ich meiner Oma nahe war.


    Ich wünsche Euch allen eine schöne Zeit und viel Kraft für das bevorstehende Allerheiligenfest!


    Dani

  • Liebe Dani!


    Ich freue mich sehr, Dich wieder hier zu lesen.
    Umso mehr freut es mich, dass es so gute Neuigkeiten sind,
    die Du uns erzählst!


    Man merkt, wie wichtig Dir der Kontakt zu A. ist und dass
    Du ihr noch dazu helfen konntest, ist sehr gut.
    Es gibt Dir endlich das Gefühl, in dieser Situation auch wirklich etwas
    für sie tun zu können.


    Die Begebenheit mit der alten Dame am Friedhof find' ich schön -
    das sind genau die Augenblicke, die unheimlich wertvoll sind und unsere Erinnerungen,
    wie Du schon schreibst, auf eine sehr angenehme Weise zurückbringen...


    Ich wünsche Dir noch viele Momente voller schöner Erinnerungen
    und hoffe, dass Ihr es schafft die Freundschaft zu A. wieder ganz zu festigen!


    Alles Liebe!


    Kate

  • Liebe Dani,
    Schön dich wieder zu lesen!


    Wie Kate schon geschrieben hat, vor allem wenn es so gute Neuigkeiten sind!
    Das Erlebnis mit dieser älteren Dame, dein Besuch am Friedhof bei deiner Oma und ...
    vor allem dein langsames Annähern an A.


    Dani, ich finde es immer so besonders schön das du dich in die Lage von A. so gut rein versetzen kannst.
    Ich weiß wie sehr du dich auf den 3.12. freust!


    Mach weiter so Dani
    bist eine ganz besondere Freundin!
    einen lieben Drücker
    deine Chris