Verlust meines geliebten Mannes nach kurzer schwerer Krankheit - Fragen über das DANACH

  • Hallo alle zusammen!

    Ich befinde mich gerade zum 1. Mal aktiv in irgendeiner Art und Weise in einem Forum. Aber die Not macht wohl "erfinderisch" oder vielleicht ist es auch für mich die letzte Möglchkeit irgendwie irgendwo meine Gedanken los zu werden bzw. vielleicht Menschen zu treffen, die mich auf irgendeine Art und Weise verstehen.

    Mein Mann (45) ist Ende Februar nach kurzer aber schwerer Krankheit ruhig in meinen Händen eingeschlafen. Wir haben im April 2019 die Diagnose Speiseröhrenkrebs und Metastasen hier und dort bekommen. Sie gaben uns noch ein paar Wochen Zeit, mehr nicht - in dieser Zeit fing mein Mann an ein Kämpferherz zu entwickeln, wie ich es in unseren leider nur 4 gemeinsamen Jahren in einer Partnerschaft noch nie gesehen kannte (gekannt haben wir uns schon länger, aber er war noch in einer Beziehung ... ist aber ein anderes Thema bzw. jetzt nicht wichtig).
    Er wollte eine Chemo, obwohl die Ärzte meinten, es wird nichts bringen, wir wollten im Oktober 2019 noch heiraten, noch vieles sehen, unser gemeinsames Projekt das "neue Eigenheim" noch fertig stellen und so vieles mehr .... wie gesagt, verstorben ist er im Februar, also wir haben dieser Krankheit fast 11 Monate geraubt obwohl sie uns nur ein paar Wochen gaben. Wir haben auch im Oktober noch geheiratet und es war einer der SCHÖNSTEN Tage unseres Lebens, es ging ihm soooo gut. Das alles klingt zwar relativ "gut", aber endete leider dann doch mit seinem Tod. Im Januar waren wir noch Skifahren im Urlaub und am 19.2 musste ich ihn in die Notaufnahme bringen, wo er bis 26. bleiben musste und dann nur mehr für die palliative Pflege nach Hause entlassen wurde.
    sie meinten ein paar Tage/Wochen werden wir noch haben, aber er wird schwächer werden und immer weniger wach sein .... aus den jetzigen Wochen wurden leider nur 1,5 Tage ...

    Er kam an einem MI nach Hause, am DO war er noch relativ fit - brauchte Hilfe und wir fuhren mit dem Rollstuhl herum, aber sonst alles in Ordnung ... ab DO/FR in der Nacht begann leider sein "letzter und schwerster" Kampf und der dauerte bis am Fr zur Mittagszeit, wo er erst losgelassen hat, nachdem ich mich komplett alleine zu ihm gesetzt habe und 30min auf ihn eingeredet habe, dass er loslassen kann, er gehen darf und ich auch ohne ihn gut zurecht komme ... ich war/bin immer die stärkere von uns gewesen und das hab ich ihm auch immer wieder versprechen müssen, dass ich meine Stärke nur durch seine Tod nicht verliere ... Es war der SCHLIMMSTE und zugleich auch SCHÖNSTE Moment in unserer gemeinsamen Zeit, als er von Minute zu Minute ruhiger wurde als ich mit ihm gesprochen habe und ihm nochmal alles an Stärke geschenkt habe, was ich in mir hatte ... jedes Mal wenn jemand anderes rein gekommen ist, hat er wieder zu kämpfen begonnen, er wollte einfach nur mit mir alleine sein und diesen Wunsch hab ich ihm bis zum letzten Atemzug erfüllt. er konnte in meinen Händen friedlich einschlafen ....

    JETZT komme ich aber zu meinem Problem (sorry, ich kann mich selten kurz halten):
    die "normalen" Trauerzustände wie: er ist nicht mehr da, es ist alles so unfair, warum er, ich fühl mich alleine usw. mache ich nebenbei alles durch - ich glaube es weiß jeder was ich meine ...
    mein Problem ist aber folgendes, morgen ist mein 30er Geburtstag, ich LIEBTE meinen Geburtstag immer (laut ihm 14 Tage davor und danach immer Ausnahmezustand) ... er hatte einiges vorbereitet, wir wollten den Tag gemeinsam verbringen ohne Krankheit usw. also einmal MICH in den Vordergrund stellen und nicht seine Krankheit ... das ich meine Geburtstag jetzt (durch seinen Verlust sowie der tollen Corona-Krise) nicht feiern kann ist klar ... NUR mein Problem ist, umso näher der Tag kommt umso mehr hab ich Probleme, damit um zu gehen, wo mein Mann jetzt ist ....

    ich denke die ganze Zeit nur, jetzt ist mein Geburtstag, ich feier gerad emal den 30. und es kommen (voraussichtlich) noch ganz viele OHNE ihm, aber was kommt danach und da kommen jetzt meine ganzen ?? die mich VERRÜCKT machen: ...

    **ist er im Himmel ein Engel und sieht herab und wartet auf mich ??? ---> wie schlimm ist es dann eigentlich, die Zeit, bis ich komme ist noch so lange hin und was ist wenn ich mich neu verliebe, wartet er dann im "himmel" auf mich und ich komme aber mit jemand neues ? (das hat er sich SEHR für mich gewünscht, dass ich nicht alleine bleibe in meinen jungen Jahren)

    ** ist er eine Seele/Materie und beweget die Blätter und lässt es morgen an meinem Geburtstag vielleicht sogar schneien (wir beiden liebten den Schnee) ?? ---> dann werde ich ihn aber ja auch niewieder sehen, weil Materien/Seelen doch sicher nicht miteinander kommunizieren/sich lieben können?

    ** ist er einfach WEG ? Also nur die Asche in der Urne die daheim steht und nicht mehr??? --> der Gedanke ist der schlimmste, weil dann weiß ich, dass das letzte was er von mir gesehen hat ein verweintes Gesicht war, dass ihm gesagt hat, dass er loslassen und gehen soll ...

    ich weiß auf meine DUMMEN Fragen hat keiner eine Antwort, aber gibt es vielleicht gleichgesinnte, die sich den Tag mti solch dummen Gedanken zerstören (und zur Zeit zerstöre ich mir mit diesen Fragen JEDEN Tag und zwar den GANZEN Tag) ... oder hat vielleicht noch irgendwer eine andere Theorie, wo unsere Liebsten sind und ob/wie wir sie später irgendwie wieder treffen ???

    sorry für die Länge, und danke schon einmal für eure Rückmeldungen ....

    in Liebe

  • PS:

    eigentlich hätte am DI seine Verabschiedung "Gedenkfeier" stattfinden sollen ... er wollte kein Begräbnis, keine Verabschiedung sondern ein "Fest" ihm zu Ehren, wo die Leute Fotos mitbringen (oder mir vorher geben) und an diesem Tag gemeinsam eine Erinnerung für ihn schaffen ... es war alles vorbereitet, es hat alle total gefreut und ich bekam fast 400 Fotos zusammen, damit wir gemeinsam eine Erinnerung (er hatte ein Fotoalbum wo jeder eine Seite oder mehrere gestalten sollte mit Fotos/Texten/Erinnerungen von ihm) ....
    durch Corona konnte diese "Feier" jetzt nicht stattfinden ... habt ihr durch den Virus auch das Gefühl, dass das Leben NOCH mehr aus der Bahn gerät als schon mit dem Verlust unseres geliebten Partners/Mannes ??? mir kommt vor, es lauft einfach ALLES schief und ich bin eigentlich vom Typ her jemand, der gerne ALLES unter Kontrolle hat und alles planen muss ... zur Zeit hab ich aber über NICHTS mehr die Kontrolle ....

  • **ist er im Himmel ein Engel und sieht herab und wartet auf mich ??? ---> wie schlimm ist es dann eigentlich, die Zeit, bis ich komme ist noch so lange hin und was ist wenn ich mich neu verliebe, wartet er dann im "himmel" auf mich und ich komme aber mit jemand neues ? (das hat er sich SEHR für mich gewünscht, dass ich nicht alleine bleibe in meinen jungen Jahren)

    Herzlich willkommen, auch wenn der Anlass dazu sehr traurig ist.


    Da ich mich nach dem Tod meiner Silvia neu verliebt habe, habe ich mir diese Frage auch schon gestellt. Meine Gedanken dazu: Sollte es einen Himmel geben, gibt es dort eine allumfassende Liebe, welche nicht auf einzelne Personen begrenzt ist. So, und nur so stelle ich mir den Himmel vor.


    Ob es diesen Himmel jedoch tatsächlich gibt, kann ich Dir nicht sagen. Aber davon träumen darf man ja...


    Ganz liebe Grüße

    Josh

  • Liebe Nobodysgirl,

    Mein Mitgefühl zu deinem Verlust. Danke für das Vertrauen uns deine persönliche Geschichte zu erzählen. Schön das ihr ausreichend Zeit hattet euch zu verabschieden. Ja, Corona beeinflusst derzeit alles, leider auch die Trauer. Die zusätzliche Isolation macht vielen zu schaffen.


    Mit deinen Fragen hat sich wohl jeder mal befasst. Ich persönlich glaube das es danach etwas gibt- aber ich habe aufgehört mir vorzustellen was es sein könnte. Ich denke mit unserem menschlichen Verstand ist es unmöglich so etwas Großes zu erfassen.


    Bestimmt wirst du hier noch verschiedenes zu dem Thema hören, und ich wünsch dir das du Antworten findest, die dir einen inneren Frieden geben.


    Alles Liebe <3

    Isabel

  • Hallo Josh!


    Danke für deine Gedanken, dass ist einmal eine neue Sichtweise die weniger schmerzt als meine jetzigen Gedanken im Kopf.
    Hast du mit deiner Silvia über euer weiteres Leben geredet? Hat sie sich für dich jemand neues gewünscht?

    Mein Mann wollte umbedingt, dass ich ich mich neu verliebe und nicht alleine bleibe (Zitat René: du bist so ein wunderbarer Mensch, bleibst in der schlimmsten Lage meines Lebens bei mir und hast so viel Stärke und Liebe zu geben, bitte gib sie nach mir jemand neues weiter ... du bist meine große Liebe, ich nur dein "Abschnittslebenespartner" also versprich mir, dass du offen für neue Liebe bist) ...
    Aber genau dieses verpsrechen stelle ich mir so schwer vor zu erfüllen, aber nach deinen Zeilen denk ich mir, muss es trotzdem möglich sein.
    Hab deine Geschichte gelesen und ich finde man liest SO VIEL Liebe darin und trotzdem hast du dich schon neu verliebt (was mich SEHR freut für dich), aber wie hat es sich angefühlt?

    Hat man nicht dauernd ein schlechtes gewissen ? sry für die private Frage, ich probier nur einfach so viele Infos zu möglich für mich zu sammeln um danach zu sortieren ... damit kann ich besser umgehen als einfach ab zu warten (bin eher der kontrollierte, geplante Mensch und kann mit "einfach so warten und auf mich zukommen lassen" garnichts anfangen ... vielleicht sollt ich das noch lernen in meinem weiteren Leben ...)

    Danke und LG
    Farah

  • Mein Mitgefühl zu deinem Verlust. Danke für das Vertrauen uns deine persönliche Geschichte zu erzählen. Schön das ihr ausreichend Zeit hattet euch zu verabschieden. Ja, Corona beeinflusst derzeit alles, leider auch die Trauer. Die zusätzliche Isolation macht vielen zu schaffen.

    Danke Isabel!

    Ich glaube das darauf vorbereiten ist ein Geschenk, dass wir bekommen haben, was andere leider nicht haben :(
    Dadurch sie uns nur so wenig Zeit gegeben haben, haben wir die letzten 11 Monate (fast) immer so gelebt, wie wenn jeder Tag der letzte wäre ... wir haben über "alles" gesprochen was uns nur in den Sinn gekommen ist. (den Tod, die Trauer, das weitere Leben, eine weitere Liebe, der Verlust, die gemeinsamen Träume, seine Träume usw.)

    Ansich sollten wir doch immer so leben und ich hoffe ich kann dieses Leben und die Offenheit die wir an den Tag gelegt haben auf irgendeine Art und Weise wenigstens zum Teil weiter leben ....

    Ich denke fast, dass der Gedanke mich noch lange nicht in Ruhe lässt, bin aber auch der Meinung, dass ich wahrscheinlich nie die richtige Antwort hören werde, zu wissen, dass es aber anderen so geht ist irgendwie erleichternd für mich ... meine Gedanken im Kopf sind oft so "gestört" für einen Ausenstehnden, man haltet sich einfach oft dann zurück weil einen niemand versteht, der durch diese Trauer nicht selbst schon einmal gegangen ist ...

    LG
    Farah

  • Liebe Nobodysgirl,


    eigentlich bin ich mental gar nicht in der Lage, etwas zu schreiben. Ich habe nur etwas von Deinem runden (30.) Geburtstag gelesen.

    Ich werde am Freitag doppelt so alt und werde diesen Tag eher verfluchen anstatt zu feiern:


    * habe den einzig lieben und fröhlichen Menschen in meinem Leben verloren

    * habe mir bei einem nutzlosen KH-Aufenthalt nur wegen Zimmerumzugs meines Vaters voriges Jahr Anfang Mai Grippevirus geholt

    * habe schnell auskuriert, aber meine liebe Dorit hat sich trotzdem bei mir angesteckt

    * am Montag Früh auf dem Weg zum Auto zum Arzt ist sie für immer auf dem Gehweg liegengeblieben

    * mein Vater ist jetzt sehr pflegebedürftig und ein völlig undankbarter, bösartiger Mensch

    * trotzdem muss ich ihn wegen des Geldes pflegen

    * seit Dorits Tod bin ich kaputt, sodass der 60. Geburtstag mich keum noch interessiert


    Ich wie gesagt schreibe nur, weil ich in einer psychischen Kaputtheit einer Trauer auch so einen runden Geburtstag habe und kann diesen auch nicht feiern, also Du bist nicht der einzigste Mensch


    Trotzdem natürlich mein herzlichstes Beileid !


    LG

    Matthias

  • Ansich sollten wir doch immer so leben und ich hoffe ich kann dieses Leben und die Offenheit die wir an den Tag gelegt haben auf irgendeine Art und Weise wenigstens zum Teil weiter leben ....

    meine Gedanken im Kopf sind oft so "gestört" für einen Ausenstehnden, man haltet sich einfach oft dann zurück weil einen niemand versteht.

    Liebe Farah,

    Ich hoffe du kannst dieses Gefühl von Offenheit beibehalten und in dein neues Leben integrieren.


    Für Außenstehende wirkt so manch Trauernder wie ein Außerirdischer. Es ist für sie befremdlich, manchmal auch Angstbesetzt. Die Kommunikation läuft dann auch manchmal schief weil so leicht Missverständnisse entstehen. Ich ermutige immer dazu bei Familie und Freunden alles offen auszusprechen, damit keine Distanz entsteht.


    Hier findest du immer jemanden der dich versteht... <3

  • Liebe Nobodysgirl,


    Willkommen und mein Beileid zu Deinem großen Verlust.


    Die Feier würde ich nachholen, sobald es die Umstände erlauben.


    Zu den Anmerkungen von Josh muss uch sagen, dass ich das vollkommen a der sehe, aber das muss jeder für sich selbst entscheiden.


    Ich hoffe sehr, dass auch Du zumindest ein wenig Trost hier findest.


    LG,

    Sky / Robert

  • Hast du mit deiner Silvia über euer weiteres Leben geredet? Hat sie sich für dich jemand neues gewünscht?

    Liebe Farah,


    nein, wir haben nicht über unser weiteres Leben geredet. Wir haben aber auch nicht über ihren bevorstehenden Tod geredet. Sie hat ihre Krankheit drei Jahre lang verdrängt. Das war ihre Art, damit umzugehen und ich habe ihr ihren Willen gelassen.



    Hat man nicht dauernd ein schlechtes gewissen ?

    Nein, das hatte ich eher selten, mittlerweile überhaupt nicht mehr. Meine neue Partnerin ist ebenfalls Witwe und wir können glücklicherweise offen über unsere verstorbenen Liebsten miteinander reden. Das tut uns beiden sehr gut und bindet uns noch mehr aneinander. Und es fühlt sich sehr, sehr gut an. Gerade jetzt, wo die Welt aus den Fugen gerät, sind wir unglaublich froh, dass wir einander haben. Ich bin der Überzeugung, dass wir beide durch unsere Verluste erst zu solch einer innigen Beziehung fähig sind; zu dem wurden, was wir heute sind.


    Liebe Grüße

    Josh

  • Die Feier würde ich nachholen, sobald es die Umstände erlauben.


    Zu den Anmerkungen von Josh muss uch sagen, dass ich das vollkommen a der sehe, aber das muss jeder für sich selbst entscheiden.

    Lieber Robert!

    Ich werde die Feier so wie er sie gewollt hat nachholen, auch wenn es für mich wahrscheinlich mit der Zeit eher weitere Wunden aufreißt ... ich hab es aber versprochen und es gibt so viele Menschen, die sich verabschieden wollen und daher wird der Tag für seine Feier kommen ... hoffentlich bald aber das wünschen wir uns ja alle, dass der Spuk um den Virus bald vergeht ...

    Wie siehst du die Sache mit unseren Verstorbenen, wo sind sie deiner Meinung nach?
    Mich würden eure Ansichten interessieren, wie die Einstellung dazu bei den Leuten unterschiedlich ist ...

    LG
    Farah

  • Das tut uns beiden sehr gut und bindet uns noch mehr aneinander

    Lieber Josh!

    Es freut mich, dass du nochmal so ein Glück hattest und eine Partnerin gefunden hat, die dich in so vielen, für andere eher unverständlichen Sachen, dann versteht ... Das klingt nach etwas, was man sich glaube ich wünsche könnte ... Auch der Schmerz kann auf eine besondere Art und Weise halt verbinden ...

    Zwecks dem "verdrängen" der Krankheit ... ich finde es stark, dass du das so akzeptiert hast und damit umgehen konntest. Ich glaube, dass wäre für mich das Schlimmste gwesen ... wir waren da genau anders rum, wir haben alles besprochen, egal wie klein und unwichtig es war... es wurde alles "durchgekaut" und dann gemeinsam irgendwann abgehakt ...

    LG

  • Liebes Nobodysgirl,


    mein herzliches Beileid zu deinem schrecklichen Verlust, ich verstehe dich so gut, all diese Fragen gingen mir damals, als mein Mann verunglückte auch durch den Kopf.

    Ich habe für mich sehr viele Antworten gefunden, ich weiß ganz sicher, dass es unseren verstorbenen Liebsten gut geht da drüben und dass sie auf uns aufpassen und uns erwarten, wenn unsere Zeit gekommen ist.

    Wenn du mehr über meine Gedanken und Erlebnisse wissen möchtest, es steht alles in meinem Thread.

    Alles Liebe Gabi

  • Liebe Farah!

    Erst mal mein Beileid.Die Trauerfeier kannst du nachholen,das bieten jetzt alle an,denn durch diese Umstäne ist

    ja alles begrenzt.Ja dein Geburtstag,da gehen dann nochmal die Gedanken rum und man merkt,das es

    Wirklichkeit ist und der Partner nicht mehr wieder kommt.Ich habe an meinem Geburtstag,war leider eine

    Totensonntag 2 Freundinnen eingeladen und bin mit ihnen zum Friedhof gefahren und habe mir am Abend

    2 Gläser Sekt auf den Tisch gestellt und mit Ralf angestossen,so war er noch irgendwie dabei.Ich habe auch

    in jedem Zimmer ein Bild von ihm und im Wohnzimmer ein ganz großes und kaufe ihm jede Woche eine

    Rose,denn er ist unter einem Baum beerdigt und da darf man ja nichts hinstellen.Auch er hat immer gesagt,

    das ich so weiter machen soll wie bisher und ich würde schon wieder jemanden finden,aber da habe

    ich gesagt,das ich das auf keine Fall will und das war auch klar für mich ,aber ich bin auch schon 58.

    Ja und Ralf ist am 24.12.2018 verstorben und 2019 hatte mich meine Cousine,die ist Märchenerzählerin

    zu einer Veranstaltung Silvester 2019 eingeladen.Erst wollte ich nicht,aber bin dann doch gegangen

    und das war so schön,es waren niocht soviele Leute aber es war ruhig,so wie es wollte und dann

    saß da ein Herr neben mir und wir kamen ins Gespräch,haben uns gleich gut verstanden,man

    konnte etwas gewinnen und ich habe sein ausgefüllt und er hat gewonnen auch seine Frau

    ist auch verstorben und wir waren so froh,das wir da waren,als wenn unsere Liebsten von oben

    das so gewollt hätten.Und es ist so schön,denn die Umarmung diese Leere,keine Küsse,keine

    Gespräche,das war immer schlimm und mit ihm kann ich über Ralf reden und er über seine Frau,

    aber wir können uns auch wieder über schöne Tage freuen,wo wir etwas unternehmen.Ja das

    war dann wohl Schicksal,denn ich hätte mir nie jemanden mehr gesucht.Jetzt muß ich natürlich

    auch auf ihn verzichten,denn ich arbeite ehrenamtlich im Heim(jetzt nicht)bin oft Bus gefahren

    und da wollen wir lieber vorsichtig sein,weil er auch um die 70 ist,aber wir sind beide so

    glücklich und wollen uns lieber gesund wiedersehen,damit wir noch etwas voneinander haben.

    Und du bist auch viel zu jung um für immer alleine zu bleiben und das hätte dein Mann auch nicht

    gewollt.Ich glaube,das mein Ralf es nicht mehr ertragen konnte,das ich nur noch weine und immer

    traurig bin und da in ich ihm sehr dankbar und wer weiß ,wie sagt man immer wenn du denkst es

    geht nicht mehr kommt von irgenwo ein Lichtlein her,und das wünsche ich dir auch,das du eines

    Tages auch mal wieder nach vorne schauen kannst.Jetzt habe ich soviel geschrieben,aber sonst

    hätte es nicht gepaßt.Ich wünsche dir ganz viel Kraft.Liebe Grüße Helga

  • Liebe Farah,


    Ich glaube, dass wir unsterbliche Seelen sind, die für die Dauer ihres inkarnierten Aufenthalts auf dieser Welt einen Körper benutzen. Ich könnte mir vorstellen und würde mir wünschen, dass wir drüben auch in feinstofflichen Körpern existieren. Die dort beschriebenen Jenseitserlebnisse kommen meinen Vorstellungen recht nahe.


    Darüber hinaus bin ich davon überzeugt, dass es für jede Seele nur einen Seelenpartner gibt. Du bist aber so jung, dass es keineswegs gesagt ist, dass Du diesen schon gefunden hast.


    Der ganze Hype um die Hamstergrippe kratzt mich ehrlich gesagt überhaupt nicht, aber das ist natürlich auch völlig individuell.


    LG und viel Kraft,

    Sky / Robert

  • Danke Gabi, ich werde mich jetzt einmal deine Geschichte+ Gedanken durchlesen!


    LG

    Farah

  • Und du bist auch viel zu jung um für immer alleine zu bleiben und das hätte dein Mann auch nicht

    gewollt.


    Liebe Helga!


    Danke für deine liebe, ehrliche und ausführliche Antwort sowie auch deine Erfahrung mit Geburtstage ...
    Meine Mama war über Nacht bei mir (rund um Mitternacht ging es mir schlecht, weil da hatten wir so ein "Abkommen", aber dafür war ja meine Mama da, für dieses zwischenzeitige Loch) und den restlichen Tag hab ich eher "neutral" verbracht ... Hab in der Firma mit Bekannten/Freunde geredet (wir waren in der selben Firma somit "leiden" da viele mit mir mit) und somit war er sonso den ganzen Tag wieder spürbar bei uns. Es hat auch geschneit (haltet mich für verrückt, aber das hat er extra für mich gemacht - wir liebten beiden den Schnee sooooo sehr) und und am Abend wie ich mit ins Bett gelegt habe, hab ich beim offenen Fenster noch die letzten Schneeflocken und die Sterne beobachtet und einfach an ihn gedacht, ihm erzählt wie sehr er gefehlt hat, ihm gesagt, dass ich aber stolz bin den Tag geschafft zu haben und ich jetzt wieder weiter nach vorne sehen kann ....

    Zwecks deinen Zeilen mit einer "neuen Liebe": 1. es freut mich SEHR für dich, dass du genau soetwas gefunden hast, was für dich und deinen neuen Partner genau das Richtige ist. so wie du geschrieben hast, ich bin noch zu jung um für immer alleine zu bleiben und er wollte VIELES von mir und hat mir einige Versprechen noch abgenommen und eines davon war eben, dass ich mich niemals vor einer neuen Liebe verstecken soll ...

    Ich bin noch viel zu weit weg, aber durch eure Erfahrungen, gibt es mir Mut, dass dieses Versprechen, dass jetzt soooooo weit weg scheint und so schwer auf mir lastet vielleicht irgendwann garnicht so schlimm ist und es so viele tolle Gedanken von euch allen gibt, wie es unseren Liebsten "da oben" wohl geht und wir auf irgendeine Art und Weise irgendwann wieder verbunben sind ... egal ob wir uns nochmal verlieben oder nicht, sie sind mit allem zufrieden, was uns glücklich macht ....

    LG
    Farah

  • Der ganze Hype um die Hamstergrippe kratzt mich ehrlich gesagt überhaupt nicht, aber das ist natürlich auch völlig individuell.

    Hallo Robert!

    Zu "Corona", da bin ich größtenteils bei dir ... ich glaube es ist nicht zum Spaßen und kann für eine bestimmte Gruppe von Menschen gefährlich sein (so wie auch die echte Grippe) aber noch dazu glaube ich leider auch, dass die Medien da vieles noch verstärken und wir dadurch wirtschaftlich in ein noch viel größeres Problem geraten, aber das ist leider noch eine ganz andere Geschichte, die mich in meiner derzeitigen Situation nur unnötig jeden Tag zusätzlich stresst ... ich würd lieber jetzt meine Zeit für "mich" nutzen und mein Leben probieren wieder in Griff zu bekommen und nicht zuhause eingesperrt zu sein mit homeoffice usw. wo ich doch genau dort jetzt monatelang nur gearbeitet hab, wenn es meinen Rene schlimm geht ... daher macht es die Trauerverarbeitung nicht umbedingt "leichter" ... aber in den Worten meines Mannes zu sagen: "he Prinzessin, du hast bis jetzt alles geschafft, jede Hürde ist für dich nur ein weiterer Punkt zum Abhaken auf deiner unsichtbaren Liste, zeig den Leuten, dass DU einfach alles schaffst" ... alles werden wir auch das noch schaffen :)

    Den Rest deiner Nachricht finde ich interessant, die Seite muss ich mir noch genau durchlesen ... zwecks "einmaligen" Seelenpartner, mein Mann hat es immer so gesehen wie du ... er meinte immer er hatte viele "Beziehungen und Frauen", er mochte alle auf seine Art und Weise und alles war irgendwie eine Art von Liebe, das Gefühl, das Vertrauen, die Hingabe und alles was er aber empfunden hat, wie er mich kennen gelernt hat (auch "nur" als Kollegen zuerst) war etwas was er niemals für möglich gehalten hätte ... Mein Mann wollte NIEMALS heiraten, sah nie den Sinn darin (da waren wir uns auch beide immer einig) und von Anfang an hatte er das Gefühl bei mir, dass ICH umbedingt auf irgendeine Art und Weise für "immer" verbunden gehöre mit ihm und wenn es nur sein Name war ... er hat aber auch immer gesagt, ich war/bin die Liebe seines Leben gewesen UND das er nur mein "Lebensabschnittspartner" war und ich zu jung bin mich zu verschließen ... was noch auf mich zukommt, kann eh keiner sagen ... vielleicht kommt nichts mehr so "intensives" mehr und alles danach ist nur mehr "normale Art von Liebe" vielleicht aber doch auch mehr ... aber das wissen wir ja leider alle nicht ...
    Danke aber für deine Ansicht, ich finde es sehr interessant wie jeder das anders sieht und es hilft mir, von vielen Meinungen den "richtigen" Gedanken für mich zu finden ..

  • Liebe Farah!

    Schön,das deine Mutter bei dir war.Ja jetzt ist alles noch viel zu früh,du hast es ja immer noch gar #

    nicht richtig begriffen,oder dein inneres und das wird auch noch lange dauern und die Trauer

    bleibt auch ich vermisse meinen Ralf sehr.Ja du bist wirklich viel zu jung um für immer alleine

    zu bleiben,aber wenn eine lange Zeit vergangen ist,dann wirst du es irgendwann merken,ob

    du bereit bist für jemanden neuen oder ob du noch zeit brauchst.Bei mir war wirklich das

    schlimmste,diese Nähe,Keine Umarmung,Kein Kuss.Kein Gespräch nur einsam und leer,das

    hat mich immer sehr mitgenommen,aber deshalb hätte ich mir nie jemanden gesucht,aber

    jetzt bin ich dankbar dafür.Das war eben Schicksal.Bitte pass auf dich auf und bleibe gesund.Liebe Grüße Helga