Erinnerungen an Liebgewonnenes

  • Dieser Gedanke kommt eigentlich von meiner Tochter. Als ich so gar keinen Sinn darin fand, dass mein Partner so bald schon gehen hat müssen und ich nicht akzeptieren wollte, dass seine Zeit abgelaufen war, hab ich oft gesagt, für mich hätte er noch viel bewirken können, ich hätte noch viel zu lernen gehabt und noch viele Fragen…. da meinte meine Tochter: „Manchmal ist es auch umgekehrt. Da bist du Teil seiner Geschichte und sie ergibt für ihn Sinn, nicht für dich. Möglicherweise hat er alles bekommen, was er noch gebraucht hat und nicht du…. Deshalb ergibt es für dich keinen Sinn…“

    Zum einen finde es fast beeindruckend, was das Kind so von sich gibt und zum anderen finde ich es sehr praktisch, dass in Sachen „großer, überirdischer Zusammenhang“ nichts gewiss ist und man sich die Dinge daher zurechtlegen kann, wie sie einem selbst gefallen. Es geht um Glauben und glauben kann ich alles ;)

  • Und wieder ist ein lieber Mensch über die Schwelle gegangen


    Wunsch eines Verstorbenen


    Du kannst Tränen vergießen, weil ich gegangen bist,

    oder

    Du kannst lächeln, weil ich gelebt habe .



    Du kannst Deine Augen schließen und beten, dass ich wiederkehre

    Oder

    Du kannst die Augen öffnen und all das sehen, was ich hinterlassen habe.



    Dein Herz kann leer sein, weil Du mich nicht mehr sehen kannst

    Oder

    Du kannst voll der Liebe sein, die wir geteilt haben .

    Du kannst Dich vom Morgen abwenden und drehen und im Gestern leben

    Oder

    Du kannst wieder glücklich werden wegen des Gestern.

    Du kannst Dich an mich erinnern, nur daran, dass ich gegangen bin

    Oder

    Du kannst mein Andenken bewahren und es weiterleben lassen.

    Du kannst weinen und Dich verschließen, leer sein und Dich abwenden

    Oder

    Du kannst tun, was ich mir wünsche,

    lächeln, Deine Augen öffnen, lieben und weitermachen.



    (Verfasser: unbekannt)



  • Diesen Text habe ich im Netz gefunden



    Welchen Sinn hat mein Leben noch?


    "Ich frage mich, wofür es sich noch zu leben lohnt", sagte eine Frau leise. "Meinen Partner musste ich zu früh schon zu Grabe tragen. Nun bin ich allein. Gemeinsam hatte das Leben Sinn. Nun gibt es kein Ziel mehr und nichts, wofür es sich noch zu leben lohnt."

    Es schien, als ob die Frau diese Sätze eher zu sich sprach. Also antwortete die alte, weise Frau nicht darauf, sondern erzählte diese Geschichte:

    In einem fernen Land, lange vor unserer Zeitrechnung, war Folgendes üblich: Wenn ein König starb, so musste seine Gemahlin mit in den Tod gehen, dass sie ihm eine Gefährtin auf dem Weg ins Jenseits sei.

    So wurden die Frauen der Könige mit ihrem Gatten begraben, unabhängig von ihrem Alter. Zwei Ausnahmen gab es für diese Regel. War die Frau sehr krank, so durfte sie weiter leben, denn eine kranke Frau, so sagte man, könne dem König auf dem Weg ins Jenseits keine Hilfe sein, sie würde ihm sowieso bald folgen. Ebenso verhielt es sich, wenn die Frau geistig verwirrt war. Sie würde ihn belasten, sagte man, also lies man einer solchen Frau das Leben.

    Es begab sich nun, dass ein junger König im Kampf schwer verletzt wurde; er rang mit dem Tod, doch starb nach einigen Wochen. Sein Gesicht war noch schmerzverzerrt, als er zu Grabe gelegt wurde. Als man seine Frau holen wollte, sie mit ins Grab zu legen, musste man erfahren, dass der Schmerz um Krankheit und Verlust ihres geliebten Gatten ihren Geist verwirrt hatte.

    Den größten Teil der Tage verbrachte sie damit, mit einem großen Korb durch den Palast, durch Straßen und über Felder zu gehen. Schier endlos betrachtete sie dabei die Pflanzen, den Sonnenuntergang sowie des Nachts die Sterne. Sie lächelte fremden Menschen zu, und spielte mit Kindern auf der Straße. Einige behaupteten, man habe sie mit Tieren sprechen gehört. Nein, diese Frau sollte nicht mit dem König gehen. So behielt sie ihr Leben.

    Mit der Zeit vergaß man sie und den König.

    Jahrhunderte später stießen Forscher auf ein Grab aus jener Zeit. Als man es öffnete fand man darin zwei mumifizierte Menschen, den Leichnam eines jungen Königs und neben ihm den Leichnam einer viel älteren Frau, die einen großen Korb umschlungen hielt. Man rätselte, wer diese Frau sei, da Könige doch ihre Gattinnen mit ins Grab nahmen. Erst als man den Text auf der Schriftrolle entzifferte, die als einzige Beigabe im großen Korb lag, wusste man, wer hier ewige Ruhe fand:

    "Hier bin ich nun, mein Liebster. Ich habe den Weg vollendet, dessen ersten Abschnitt wir gemeinsam gingen, denn schmerzerfüllt und mit leeren Händen wollte ich dir nicht folgen. Ich habe mir Zeit gelassen, die Sonnenstrahlen des Tages zu sammeln, sowie das nächtliche Glitzern der Sterne, den Anblick wunderbarer Blumen, den Duft frisch gemähter Wiesen, die fragenden Blicke der Fremden und das lebendige Lachen der Kinder, auch Trauer und Trost, Einsamkeit und Erfüllung, Sehnsucht und Glück.

    So kann ich dir nun viel von dem mitbringen, was dir nicht mehr vergönnt war. All das wäre für uns verloren gewesen, wenn ich nicht weiter durchs Leben gegangen wäre. Nun haben wir all dies für unseren weiteren Weg in die Ewigkeit."

    Die Forscher, die das Grab geöffnet hatten, berichten, dass man im Gesicht des verstorbenen Königs deutlich ein Lächeln erkannte.

    Als die weise Frau, die zwischen ihren Büchern saß, diese Erzählung beendet hatte, blieb es still. Über die Wangen einiger Zuhörer liefen Tränen.

    Niemand sah die Frau an, die mit ihrer Frage danach, welchen Sinn ihr Leben habe, diese Erzählung ausgelöst hatte, bis plötzlich jemand sie spontan und lange umarmte. Und von irgendwoher klang ein "Danke" in den Raum.


    Verfasser unbekannt

  • Liebe Karin!
    Es tut mir sehr leid, dass deine Familie einen neuerlichen Verlust verkraften muss. Dass nun Erinnerungen massiv in den Vordergrund treten, finde ich nur allzu verständlich. :30:


    Ich setz mich einfach ruhig zu dir, borge dir Ohr und Schulter… Taschentücher hab ich immer dabei :30:

    :24::24:

  • Liebe Puzzle,

    ja es ist schlimm diese erneute Hilflosigkeit und Traurigkeit zu ertragen.

    Danke für dein Ohr , Schulter und die Taschentücher :24::24:


    Karin