Mein Bester Freund,Mein Beschützer ..Mein Papa wurde mir genommen

  • Hallo an alle..

    ich bin ganz neu hier und wende mich an das Forum weil ich mich so alleine und leer fühle.
    Am Sonntag wurde mir mein geliebter Papa genommen mit gerade mal 50 Jahren.
    Herzinfarkt sagten sie , natürlicher Tod.
    Aber warum? Er war 1.5 Wochen im Krankenhaus und hat sich durch checken lassen.
    Ich war nicht zuhause habe einmal bei meinem Freund übernachtet und es hieß ,dass ich nachhause kommen soll morgens.
    Ich wusste es schon hab es geahnt habe geschrien und hab ihn gesehen.
    Es war war mein Papa ist nicht mehr bei mir .
    Ich bin gerade mal 19 Jahre alt und meine Welt zerbricht.
    Nur von Mittwoch bis Sonntag war er zuhause.
    Ich habe die Zeit nicht richtig genutzt habe auch keine Zeit mehr mit ihm Zeit zu nutzen.
    Ich war immer bei meinem Papa zusammen Fernsehen geguckt einfach alles.

    In der Schule habe ich ihm immer geschrieben oder ihn angerufen,hatte schon immer Sorge um ihn.
    Auch jetzt,wenn ich durch die Wohnung gehe sehe ich ihn überall.

    Ich weiß nicht ob ich damit klar kommen werde jemals. Es ist als wäre er noch im Krankenhaus aber kommt bald wieder ..

    Papa ich liebe dich über alles !

  • Hallo Melina!

    Zuerstmal mein Beileid und mein Mitgefühl, habe meine Mama auch durch Herzinfarkt, völlig unerwartet und viel zu früh verloren. Es ist einfach schrecklich, als hätte dir jemand das Herz herausgerissen.

    Mach dir keine Vorwürfe, weil du nicht da warst...du konntest es nicht wissen und dein Vater auch nicht.

    Das du geahnt hast, dass er verstorben ist, dass hatte ich bei Mama auch voll komisch, aber ich denke unsere Seele hat es schon gewusst.

    Du musst jetzt stark sein, dein Papa ist bei dir...er wird sich schon bemerkbar machen.

    Rede mit ihm, er ist da. Mir hilft es gut mit Mama zu reden und ich zünde auch jeden Tag ein Kerzchen für sie an.

    Ich drücke dich ganz fest und halte durch, dein Papa wollte nur das Beste für dich und ihm wirds freuen wenn er sieht, dass du nicht aufgibst!

    Wenn dir zum weinen ist lass es raus...es ist deine Trauer!

    Lg day2

  • Liebe Melina,


    zu allererst mein tiefstes Beileid und Mitgefühl das Du Deinen Papa verloren hast, Du bist so jung noch das ist schrecklich mit soetwas konfrontiert zu werden.


    Das ist das schlimmste was passieren kann, es ist wie ein Alptraum aus dem man nicht erwacht, jedenfalls für mich ist es das und ich bin älter mit 19 war meine Welt völlig in Ordnung besser konnte es nicht sein.

    Obwohl ich auch damals schon Verlust verarbeiten musste aber Mama und Papa nein.


    Weine, schreie tue was Du tun must was Dir gut tut das ist das Wichtigste im Moment.

    Ich kann Dir nicht sagen es wird alles gut denn das wird es nicht, vielleicht wird es sich verändern die Trauer aber diese Wunde wirst Du mit Dir tragen Dein Leben lang.

    Jedenfalls hoffe ich darauf das es sich verändert ich weiß es nicht bis jetzt fühlt es sich an als ob einem das Herz herausgerissen wird als ob alles offen frei liegt.


    Im Moment stehst Du unter Schock es ist wie ein Film nichts erscheint real zu sein das ist völlig normal es braucht Zeit und Du must Dir Zeit geben lass Dich von niemanden unter Druck setzen.


    Vlg. Linchen fühl Dich umarmt :30:

  • Liebe Melina,


    gerade habe ich noch einmal deinen persönlichen Beitrag gelesen.

    Es tut mir aufrichtig leid! Eigentlich gibt es keine Worte, die in dieser Situation angemessen das beschreiben, was in uns vorgeht... dennoch: ich fühle mit dir. Auch meine Mama ist viel zu früh und völlig unerwartet durch einen schweren, unentdeckten Herzinfarkt im Februar gestorben. Drei Wochen hatte sie noch im künstlichen Koma durchgehalten, bevor die Lungenentzündung kam. Und ich entscheiden musste, ob die Geräte abgestellt werden sollen.


    Ich bin zwar zehn Jahre älter als du und eigentlich kam ich mir nie so jung vor, wie ich bin. Im Gegenteil, ich war immer genervt, wenn mich jemand darauf ansprach (zum Beispiel meine Kollegen). Doch seit zehn Minuten komme ich mir vor wie ein kleines Kind. Nicht nur im übertragenen Sinne, diese Hilflosigkeit und Verzweiflung. Auch im wörtlichen Sinne. Im August hatte meine Nachbarin unter uns ihren Geburtstag gefeiert. Zu dieser Feier kamen ihre Eltern und ihre Großeltern. Sie ist 41 geworden. Knappe zwanzig Jahre mehr, die sie mit ihrer Mutter hat als ich. Sogar ihre Großeltern hat sie noch.

    Ich möchte niemandem das Leben absprechen und es ist schön, dass andere nicht so früh ihre Lieben verlieren. Aber dennoch fühle ich diese Ungerechtigkeit. Meine Mama war gerade mal 66 Jahre alt und so unfassbar lebensfroh.


    Du verstehst sicherlich, was ich meine. Ich bin sicher, dass es dir ähnlich geht. So vieles, was dein Papa nicht mehr miterleben wird. Auch das ging mir durch den Kopf. Was meine Mama alles nicht bei mir erleben wird.

    Und irgendwann hatte ich das Gefühl, dass ich sie bei mir ist. Dieses Gefühl verstärkte sich in den letzten Monaten immer mehr. Zu Anfang sagte ich immer "seit meine Mama nicht mehr da ist", weil ich nicht anders beschreiben konnte, was passiert war. Seitdem ich jedoch fühle, dass sie ganz nah bei mir ist, kann ich auch das nicht mehr sagen. Seitdem spreche ich tatsächlich von ihrem Tod. Es ist nur ihre Physis, ihre Hülle, gestorben. Aber ihre Seele ist geblieben. Und in all ihrer Liebe zu mir hat sie beschlossen, mich weiterhin zu begleiten und zu beschützen. Sie wird also alles miterleben.

    Nichts desto trotz schmerzt es so unsagbar. Und ich hätte sie lieber "ganz", mit ihrem Körper, damit ich sie umarmen kann, mit ihr sprechen kann. Aber wir sind nicht alleine, Melina. Unsere Lieben lassen uns nicht alleine, wenn wir nicht so weit sind. Sie stützen uns und geben uns ihre Wärme. Dein Papa wird sich dir in der ein oder anderen Art noch "zeigen" - und das ist kein esoterischer Quatsch oder eine Frage des Glaubens.


    :30:

  • liebe day2,

    Danke für deine liebe Nachricht.

    Ich habe sie schon viel früher gelesen aber war irgendwie nicht in der Lage zu antworten.
    zurzeit habe ich ein ganz komisches Gefühl in mir.
    Ich weiß,dass Papa nicht mehr da ist aber irgendwie weiß ich es auch nicht.
    Alles fühlt sich so surreal an so falsch.

    Wie du machen wir auch jeden Tag eine Kerze für Papa an.
    🙏

  • Liebe Melina! Es tut mir sehr leid, dass du deinen Papa in so jungen Jahren verloren hast! Sei hier herzlich Willkommen!

    Hast du jemand, der für dich da ist?

    Eine liebe Umarmung für dich! :30:

    LG Andrea

    liebe Sonne10,

    Danke für deine Nachricht.
    ja ich habe meine Mama und meine Schwester doch die sind beide natürlich auch am Ende.
    Ich habe das Gefühl,dass unsere Familie zusammenbrechen wird an diesem schweren Verlust.
    mein Papa war immer unser Streit schlichter :13:

  • Liebe Alika,

    Deine Nachricht hat mich wirklich zum Lächeln gebracht Dankeschön !
    Ich weiß auch nicht warum dieses Leben so unfair ist.
    Ich habe bereit alle meine Großeltern verloren und das mit 19.

    Seit ich 11 Jahre bin habe ich alle paar Jahre jemand wichtiges verloren ich weiß nicht warum.

    Aber nun mein Papa ich weiß nicht wie ich das verkraften soll der Liebste Mensch.
    Diese Bilder in meinem Kopf sind so verankert und ich kann es irgendwie nicht verarbeiten.
    zurzeit kommt es mit vor als würde ich alles verdrängen obwohl ich das nicht will.
    Ich hoffe auch sehr auf ein Zeichen von meinem geliebten Papa;(

  • liebes Linchen,

    Es ist wirklich schrecklich ein Albtraum.

    Ich hoffe die ganze Zeit ,dass ich aufwache und sich etwas ändert aber das tut es nicht.
    Jeder Tag der vergeht ist schwer weil es immer länger her ist,dass ich Papa gesehen habe .
    es ist alles so verdammt schwer ...

  • Liebe Melina,

    Der Verlust deines Papas tut mir sehr leid.


    Wenn du das Gefühl hast du verdrängst etwas, hilft es dir vielleicht hier (oder auch Zuhause) alles niederzuschreiben was dir einfällt. Bilder und Gedanken die dich belasten in schriftlicher Form zu sortieren. Hier


    Fühl dich willkommen hier <3

    Isabel   

  • Ich wache auf wieder ein Traum von Papa wie jeden Abend.
    Es fühlt sich so real an und ich sehe ihn obwohl es nur banale Situationen sind wie beim Arzt oder auf dem Parkplatz.
    Ich habe Papa heute Nacht gesagt im Traum er soll auf sich aufpassen wegen seinen Werten und er meinte er versucht es aber da kann man nichts machen.
    Vielleicht wollte er mir die Schuldgefühle nehmen weil ich ganze Zeit denke ich habe schuld,da ich nicht da war als er den Herzinfarkt hatte.
    Träumt ihr selbst auch von euren liebsten die gegangen sind ?
    :30:

  • Hy Melina, ja ich hab bis jetzt 3mal von Mama geträumt. Das erste mal saß sie neben mir und ich fragte sie..Mama du lebst?...Sie Antwortete Ja klar lebe ich...dann war der Traum vorbei...der zweite Traum war kurz danach mal..wo ich wieder neben ihr saß und sie fragte ob sie meinen Brief gelesen hat ( hab ja wegen meines schlechten Gewissens einen in den Sarg zu ihr gelegt) sie meinte dann ja habe ich, alles gut ich liebe dich...dann umarmte sie mich und ich sagte ihr auch ich liebe dich...letzter Traum war da stand sie neben mir und ich fragte sie Mama du bist echt? Sie meinte ja klar...dann fragte ich noch eine dritte Person im Traum ob sie hier meine Mama sieht und die meinte auch ja warum??...Mama schaute mich grantig an weil ich ihr nicht glaubte..dann war der Traum aus...

    Ich glaube im ersten Traum wollte sie mir sagen...Sie ist da...im 2. hat sie mir verziehen und im 3. soll ich nicht zweifeln sie ist da.

    Ich glaube fest daran, dass sie mich besucht hat, ganz sicher!

  • Der Schmerz hört nicht auf .

    Jeden Tag denke ich an ihn bei egal was ich mache.
    Wenn ich mal richtig lache habe ich direkt ein schlechtes Gewissen.
    Das schlimmste was mich quält ist die Frage nach dem WARUM ?
    50 Jahre ist kein alter um zu gehen.
    Ein so lieber Mensch der niemand etwas Böses wollte wieso er ?
    Ich verstehe es einfach nicht.
    Meine Freunde fragen mich wie es mir geht aber was erwarten sie als Antwort gut?

    Es ist gar nichts gut.
    Ich würde am liebsten zu Papa.
    Was ist nach dem Tod ? Ist man noch anwesend mit seiner Seele kriegt man wirklich was mit oder sagt man das nur als Trost für die zurück geblieben ?

    Ich vermisse ihn einfach so sehr :13:

  • Liebe Melina,


    diese Frage ist blöd ganz blöd aber nicht unbedingt böse gemeint.

    Sie wissen einfach nicht was sie sagen sollen das ist das Problem deswegen stellen sie diese einfache dumme blöde Frage.

    Ich hab das auch nicht verstanden aber ja so ist das da draußen sie können mit dem Thema nicht umgehen.


    Das Du ein schlechtes Gewissen deswegen hast kann ich nachvollziehen, doch ist es ganz unbegründet Dein Papa würde sich bestimmt darüber freuen.

    Ganz sicher.

    Nein es ist nichts gut....das wollte wird auch eine ganze lange Zeit so sein.

    Diese Wunde und dieser Schmerz dauert.

    Du mußt Dir Zeit geben.

    Lebe einen Tag nach dem anderen.

    Immer nur ein kleines Stück weiter gehen.

    Mach es ruhig mit dem Gedanken an Deinen Papa das er das so wollen würde und das würde er bestimmt.

    Das hilft mir das lässt mich weiter machen, nur der Gedanke.

    Alles andere blöde Sprüche dumme Sprüche ignoriere ich mittlerweile, diese Menschen interessieren mich nicht.

    Du verlierst vielleicht Freunde, doch die Frage ist sind es denn Freunde wenn sie in so einer Situation nicht zu Dir stehen können oder Dir Zeit geben können.

    Du wirst Dich verändern, Dinge die Dir wichtig waren sind oder werden Dir völlig unwichtig.


    ich umarme Dich einfach mal ganz still.:30:


    Vlg. Linchen

  • Liebe Melina,

    Ich weiß das die Frage bei Trauernden gar nicht gut ankommt. Ich glaube das liegt auch daran, das man es gewohnt ist auf diese Frage mit "gut" zu antworten. Das muss man ja nicht. Ich frag meistens, wie fühlst du dich? Dann kann mir derjenige seine Gefühlswelt beschreiben.


    Hab kein schlechtes Gewissen, wenn es dir mal kurz geht, oder du gar lachen musst. Sieh es als kleine Verschnaufpause für die Seele an <3


    Liebe Grüße,

    Isabel

  • Liebe Melina,


    diese Frage war auch für mich die am meisten Verhasste. Ist sie eigentlich immer noch. Aber ich habe gelernt, sie zu akzeptieren. Zumal: Freunde (die echten!) möchten auch wirklich wissen, wie es uns geht, wie wir uns fühlen. Natürlich wissen sie, dass es uns nicht gut gehen kann. Manche möchten uns damit mitteilen, dass sie uns zuhören werden, wenn wir reden möchten. Andere möchten uns signalisieren, dass sie sich um uns sorgen und es nicht anders ausdrücken können. Meine beste Freundin fragte mich in der ersten Zeit nach dem Tod meiner Mama nie, wie es mir geht, sondern wie ich den Tag verbracht habe oder schickte mir einfach so einen Gruß. Und das tatsächlich täglich. Weil sie Angst um mich hatte und genau wusste, was der Verlust für mich bedeutete.

    Eine andere gute Freundin schrieb sehr oft: "Ich weiß, die Frage ist total doof, aber: wie geht es dir? Klar, nicht gut, aber... ich weiß gerade nicht, wie ich es anders beschreiben soll und ich möchte doch wissen, ob alles in Ordnung ist bei dir - obwohl es das natürlich nicht ist... ach, du weißt schon.".

    Und ich finde, damit hat sie das Dilemma, dass unsere FreundInnen haben, auch sehr gut beschrieben.


    Ich denke, Trauernden würde es helfen, wenn sich die Menschen nicht abquälen würden, irgendetwas zu sagen. Der Satz "Ich weiß nicht, was ich sagen soll" ist doch gar nicht so falsch. Was soll man schon bei dem Tod eines geliebten Menschen sagen? Es gibt keine Worte, die diesen Schmerzen beschreiben und keine, die ihn lindern können. Alles, absolut alles klingt in diesen Momenten nach reiner Phrasen-Drescherei. Trotzdem fühlen sich alle verpflichtet, etwas zu sagen. Auch irgendwie verständlich. Aber du bist definitiv noch nicht in der Phase, wo du Verständnis haben kannst. Und das musst du auch nicht, Melina.


    Ich träume auch nach elf Monaten sehr, sehr oft von meiner Mama. Die meisten Träume laufen nach dem gleichen Muster ab. Sie sitzt plötzlich neben mir und ich rufe aus: "Mama! Ich wusste doch, du bist nicht weg!" und dann erzähle ich ihr, was alles so passiert ist. Das sind tatsächlich sehr oft reale Dinge, die gerade in meinem Leben/meinem Alltag aktuell sind.

    Seit etwa einem halben Jahr hat sich eine kleine, aber bedeutende Sache in diesen Träumen verändert. Meine Mama antwortet mir seitdem: "Natürlich bin ich nicht weg, das werde ich nie sein. Ich werde immer bei dir sein."

    Und ich bin davon überzeugt, dass dem auch so ist.

    Auch wenn es mir lieber wäre, wäre sie in ihrer körperlichen Hülle bei mir, dass ich sie noch umarmen könnte, in ihre liebevollen Augen blicken dürfte und ihr wunderbares Lachen hören könnte. Aber sie lassen uns nicht allein, wenn sie merken, dass wir sie brauchen.


    Fühl dich gedrückt, liebe Melina, und sei nicht zu streng mit dir, gib dir Zeit - auch wenn du das gerade absolut gar nicht hören möchtest. Zeit ist unser Feind und Freund zugleich. Ich bin fassungslos, dass meine Mama fast ein Jahr nun tot ist. Wo sind diese Tage geblieben? Doch ich bin auch dankbar dafür, dass die Zeit so schnell vergeht. Wenigstens eine Erleichterung in diesem schweren Verlust.


    :30: