Mama...ich vermisse dich so sehr

  • Hallo zusammen, nach 8 Jahren Demenz und 6 Monate vor ihremTod hat meine liebe Mama auch noch Krebs bekommen und ist mit 83 Jahren am 29.09. in meinen Armen eingeschlafen.

    Ich habe sie 3 Jahre zu Hause gepflegt. Es war so viel Liebe da.

    Umso mehr fehlt sie mir. Überall im Haus sehe ich sie.

    Es tut so weh. Wir haben uns durch die Demenz intensiv lieben gelernt.

    Die Beziehung war vorher von meiner Mutters Seite eher zurückhaltend. Sie hatte wenig Familiensinn, obwohl ich 2 Kinder habe.

    Hätte mir vorher mehr Kontakt gewünscht.

    Die 3 Jahre haben so viel verändert. Es war so schön mit ihr. Und jetzt ist alles so traurig, weil sie mir so fehlt.

  • Liebe Sabibi,

    Dein Verlust tut mir sehr leid.

    Ich verstehe deinen Schmerz, dennoch auch schön zu lesen, das ihr euch so nahe gekommen seid in

    ihrer letzten Lebensphase. Demenz prägt sehr. Vorallem die Angehörigen.

    Schön dass ihr diese Liebe erleben durftet.. Trotz aller Trauer <3


    Wie gehen deine Kinder damit um?

    Liebe Grüße,

    Isabel

  • Liebe Isabel, danke für deine Nachricht und deine lieben Worte.

    Es ist so eine schlimme Leere in unserem Haus. Ich sehe Mutti überall. Und das tut so weh.

    Meine Kinder sind schon erwachsen.

    Sie vermissen Ihre Omml auch so sehr.

    Ich weiß auch gar nicht, wie ich mit meiner Mutter sprechen soll. Sie war ja am Schluss ohne Worte unterwegs.

    Schnief...ich bin echt am Ende.


    Herzlichst Sabibi

  • Trauer braucht sehr viel Zeit. Das hast du hier bestimmt schon oft gelesen, und doch kann man es gar nicht oft genug erwähnen,

    denn wir neigen dazu etwas ungeduldig zu werden mit uns selbst, mit den Umständen, mit der Trauer.


    Vielleicht hilft es dir deiner Mama zu schreiben, alles was dich beschäftigt, was du noch sagen möchtest-

    alles was dir am Herzen liegt. Meine Erfahrung ist, das Schreiben sehr helfen kann.


    Auch hier kannst du jederzeit schreiben <3

  • Liebe Sabibi,


    der Verlust deiner Mama tut mir sehr sehr leid.

    Mein Vater war auch an Demenz erkrankt und seine Pflege bis zu seinem Tod Ende August hat mich ihm auch nochmal viel näher gebracht, so hart die Zeit auch bisweilen gewesen ist.

    Ich kann dir sehr gut nachempfinden, was es bedeutet einen geliebten Menschen bis zu seinem Tod zu begleiten.

    Mein Papa konnte auch gegen Ende seiner Lebenszeit nicht mehr sprechen, aber wir konnten uns auch so verständigen. Das konntet ihr bestimmt auch.

    Ich glaube, wenn wir jetzt zu ihnen sprechen, verstehen und spüren sie uns auch. Dort wo sie jetzt sind, gibt es kein Leid und Krankheit mehr.


    Aufzuschreiben, was einen so bewegt, kann wirklich auch helfen.


    Fühl dich tröstend umarmt. Schön, dass du hier bist.


    Liebe Grüße

    Kiry

  • Liebe Kiry, es tut mir auch sehr leid, dass dein Papa mit einer Diagnose Demenz von dir/euch gehen musste.

    Ich finde es die schwerste Krankheit, die man haben kann. :13:

    Meine Mutter hätte nie gewollt, ihre Selbständigkeit zu verlieren. Deshalb habe ich sie aufgefangen und versucht, ihr immer das Gefühl gegeben, dass sie alles noch wunderbar kann (mit viel Lob)

    Sie hatte es in ihrem Leben nicht leicht. In jungen Jahren einen sehr schweren Autounfall, der ihr beinahe das Leben genommen hat. Dann eine Scheidung.

    Mit 2 Kindern Geldnöte.....weil mein Vater damals kein guter Mensch war (ich habe am Sterbebett um Verzeihung gebeten)

    Dann mit 50 und 52 zwei Lungenembolien.

    Und extrem viel gearbeitet, um ihre zu geringe Rente aufzubessern. Bis sie 72 war ...und mit 73 kam die Demenz.:33:

    Und dann noch zum krönenden Schluss (6 Monate vor ihrem Tod) noch einen sehr aggressiven Krebs.

    Die 3 schwersten Krankheiten in einem Menschenleben.

    Da stehen mir wieder Tränen in den Augen.


    Die Demenz hat alles vergessen lassen....Sie hat nie geklagt....Mama ich bin so stolz auf dich.

    Aber mein Zuhause ist so leer, traurig.

    Ich sehe sie überall. Möchte sie umarmen.

    :13:


    Pass gut auf dich auf.


    Grüße von Sabibi

  • es ist Wahnsinn, wieviel Leid manche Menschen in ihrem Leben ertragen müssen, während andere .....ihr Glück nicht schätzen, ständig unzufrieden sind, ständig jammern, Neid, Boshaftigkeiten....

    Seit dem Tod von Mama und meinem Schatz, letztes Jahr, hab ich das Vertrauen in die Menschheit verloren, so viele Enttäuschungen, an 1. Stelle meine eigene Familie....

    Ich dachte immer, durch den Tod rückt man näher zusammen....

    Meine Mama und Schatz mussten in ihrem Leben auch sehr viel Leid ertragen....

    Wenn die Seele immer weint, wird der Körper irgendwann krank!!

    Liebe Grüsse

  • liebe sabibi, ich habe vor 2 monaten meine mama auch verloren. sie hatte ebenfalls demenz. ich vermisse sie auch wahnsinnig und habe sie mit meinen geschwistern auch bis zuletzt begleitet. wenn ich heute an sie denke, spüre ich so viel liebe und dankbarkeit, so viel vetrauen und frieden. es war sehr schwer, sie loszulassen, aber sie hat mir auch gezeigt, wie wertvoll und schön das leben ist und ich denke mit vielen vielen warmen gedanken an sie und spüre sie auch immer um mich. hab geduld. noch ist alles frisch und ungewohnt. auch bei mir ist alles noch sehr frisch. aber man kann auch viel lernen in dieser situation, in der wir uns nun befinden. glaub daran. alles gute für dich.