Mein geliebter Papa musste uns plötzlich und unerwartet verlassen

  • Hallo, mein Name ist Fabienne, ich bin 36 Jahre alt und Mama von einem 7 Monate alten Sohn.


    Seit mehreren Wochen lese ich in euren Wohnzimmern mit und bin tief berührt. Das Wissen, nicht alleine zu sein mit der Trauer und dem Schmerz, hat mir ein wenig geholfen.


    Nun bin ich bereit euch meine Geschichte zu erzählen.


    Heute vor genau 8 Wochen verstarb mein geliebter Vater ganz plötzlich und unerwartet. Er wurde nur 66 Jahre alt.

    Wir beerdigten ihn auf den Tag genau, 6 Monate nach der Geburt meines Sohnes.


    Er war so ein wunderbarer Mensch und hatte so ein großes Herz. Er war so lieb, sanftmütig, voller Humor und Lebenslust. Er hatte noch so viele Pläne..


    Lange hat er sich gewünscht Opa zu werden und war so unglaublich stolz auf seinen Enkel. Er durfte es nur 5,5 Monate erleben.. das macht mich so unfassbar traurig.

    Er musste meine Mutter nach über 46 gemeinsamen Jahren von einer Sekunde auf die andere verlassen.. und natürlich auch mich, er war mein Fels in der Brandung, eben mein geliebter Papa..


    Der 03.01.22 hat unser Leben völlig verändert.. es ist nichts mehr wie es einmal war und wird es auch nie mehr sein.. auch ich bin nicht mehr wie ich war..

    Manchmal begreife ich es immer noch nicht..


    Liebe Grüße

    Fabienne

  • Liebe Fabienne,


    Ich heiße Dich willkommen hier. ❤️💔


    Ich verstehe deinen Schmerz nur zu gut, auch ich habe meinen geliebten Papa verloren. Er durfte glücklicherweise um einiges älter werden als dein Vater, aber das mindert den Schmerz und das Vermissen nicht.


    Es tut mir so leid, ich weiss, wie du dich fühlst und ehrlicherweise gibt es auch keinen Trost, den ich dir geben könnte.


    Es ist nichts mehr wie es war und wird es auch nicht mehr sein und es wird wohl lange dauern bis wir mit unserer Liebe im Herzen etwas leichter leben können.


    Du musst dir Zeit lassen und keine Erwartungen an dich stellen und lass dich vorallem nicht von außen beeinflussen wie du mit deiner Trauer umzugehen oder zu funktionieren hast, das bestimmst alleine du.


    Es ist gut, dass du Verantwortung für dein Kind trägst, damit hast du eine Aufgabe und Sinn im Leben und auch deine Mutter wird dich brauchen in dem Schmerz und du sie. Ich denke ihr könnt euch gegenseitig ein wenig stützen und redet darüber, schweigen und verdrängen macht es nur noch schlimmer. Gebt eurer Trauer Raum und hier kannst du dir alles von der Seele schreiben, es ist immer jemand da.


    Ich umarme dich, wenn ich darf, in Verstehen Pia

  • Liebe Fabienne,

    der Verlust deines Vaters tut mir sehr leid. Berührend, wie du deinen Papa beschreibst.

    Ich habe letztes Jahr meine Eltern verloren und gefühlt mich gleich mit. Ja, alles ist so ungewollt anders.


    Hier wirst du verstanden und bist nicht allein.


    Liebe Grüße

    Kiry

  • Vielen Dank für eure lieben und mitfühlenden Worte.


    Es tut gut zu wissen, dass man mit der Trauer und dem Schmerz nicht ganz alleine ist.

    Der Verlust eurer geliebten Menschen tut mir ebenfalls leid.


    Pia1962 die Zeit mit unseren Lieben wird wohl immer zu kurz sein, egal wie alt ein geliebter Mensch werden darf..


    Stimmt, es ist gut, dass ich für meinen Sohn Verantwortung tragen muss und wir ihn haben.. ansonsten wäre ich wohl oftmals nicht aufgestanden..

    auch für meine Mutter muss ich natürlich da sein.. wir reden viel darüber und sind füreinander da.

    Zum Glück habe ich auch einen tollen Partner, der viel Verständnis hat und für uns da ist.


    Ich halte es auch für sehr wichtig, die Trauer nach seinem eigenen Ermessen zu durchleben, so schmerzhaft und traurig es auch ist.. Ich hoffe, es wird dadurch irgendwann leichter mit dem Verlust und der entstandenen Lücke im Leben, sowie auch im Herzen zu leben..


    Yogi13 vielen lieben Dank für Dein Mitgefühl.


    Kiry Du hast letztes Jahr beide Elternteile verloren? Das tut mir von Herzen leid.. ich kann nur erahnen, wie schlimm es sein muss gleich beide zu verlieren.

    Du hast es so treffend ausgedrückt! "Alles ist so ungewollt anders"


    Es ist ja nicht so, dass ich mich nie mit dem Thema Tod auseinander gesetzt habe.. berufsbedingt bin ich häufig vom Tod bzw. von sterbenden Menschen umgeben und begleite diese.. das hat mich immer sehr dankbar gemacht, für das große Glück meine Eltern zu haben..

    auch ist es einem als Kind bewusst, das "normalerweise" die Eltern vor einem gehen..

    Nun komme ich mir so dumm und naiv vor, weil ich dachte, wir haben noch so viele schöne, gemeinsame Jahre..


    Der plötzliche Tod meines Vaters und all das was dazu gehört, hat zusätzlich auch meine Weltanschauung und Wertevorstellung tief erschüttert und ich überdenke momentan vieles..


    Fühlt Euch gedrückt, wenn ihr mögt..


    Viele liebe Grüße Fabienne

  • Liebe Fabienne,


    unweigerlich verändern sich die eigenen Wertvorstellungen und Anschauungen, gerade wenn man eine sehr innige und tiefe Verbindung hatte.


    Es ist gut zu lesen, dass du Stütze und Verständnis in deiner Familie findest, das ist besonders wichtig und wertvoll.


    In deinem Alter, liebe Fabienne, habe ich auch noch nicht über den Tod meiner Eltern nachgedacht, obwohl mein Vater in dieser Zeit, seinen ersten schweren Herzinfarkt hatte und trotzdem war der Tod noch in weiter Ferne.


    Erst, wenn der Weg erkennbar ist, versucht man sich darauf vorzubereiten und wenn es dann soweit ist, trifft es einem in den tiefsten Tiefen...


    Alles Liebe Pia

  • Liebe Pia,


    man wird sich wohl nie auf den Verlust eines geliebten Menschen vorbereiten können..ebenso wie man zum Glück vorher nicht weiss, wie sich Trauer anfühlt und wie sich dadurch das gesamte Leben verändert, wenn man es zuvor nicht erleben musste..


    Liebe Grüße

    Fabienne

  • liebe Fabienne....auch von mir ein leises Hallo...hier wo niemand hin wollte....der Verlust deines Papas tut mir sehr leid ....es ist immer zu früh ,es ist immer unvorbereitet auch wenn man es weiß...es tut weh einfach weh :13:...

  • Oh, Fabienne, viel, viel, viel zu früh.

    Das hört sich ja an wie ein Traumpapa. So ein wunderbarer Mann, Papa und Opa. Ein so großer Verlust für Euch Übrig- gebliebene. Und so traurig, daß er so gerne noch mehr gehabt hätte vom Leben. Ich bin 67 und werde bald 68, er war also in meinem Alter.

    Es tut mir unendlich Leid für Euch und ihn. Es ist so, daß seine Seele bei Euch ist und er nichts verpasst. Und daß Ihr ihn spürt und ihn mit Euch im Leben und Herzen tragt.

    Das wünsche ich Euch.

    Ralfsheidemarie

  • Liebe Ralfsheidemarie,


    Deine Worte rühren mich zu Tränen.. vielen Dank für Deine lieben und mitfühlenden Worte..


    Er war wirklich ein Traumpapa! Ich hätte mir keinen besseren wünschen können.. Ich hoffe so sehr, dass seine Seele bei uns ist und er nichts verpasst.. im Herzen tragen wir ihn bis zu unserem letzten Herzschlag..


    Liebe Grüße

    Fabienne

  • Liebe Fabienne!

    es tut mir so unsagbar leid,wegen deinem Vati!

    ich kenne einen schmerz und teile ihn mit dir. Meine mama ist im september gestorben. sie war schon 90. aber schmerzen tut es ja dennoch.

    Fühl dich hier willkommen!:30::30::33:

  • Guten Morgen,


    ich habe heute einen besonders schweren Morgen.. ich bin nach einem Traum von meinem Vater aufgewacht. Dachte für einen Bruchteil der Sekunde es sei nur ein Traum, bis es mir sofort wie ein Blitz in den Kopf schoss, dass er wirklich tot ist.

    Es erfüllte mich mit Panik, hatte für einen kurzen Moment das Gefühl keine Luft mehr zu bekommen.. ich musste sofort aufstehen.. ich träume oft von ihm.. sicher kennt ihr das auch..

    wird es nach einiger Zeit weniger? Ich empfinde es zusätzlich als so quälend..


    Liebe Grüße Fabienne

  • Liebe Fabienne,


    die Träume kannst du leider nicht beeinflussen. Ich habe nach über 1 Jahr erst von meinem Papa geträumt.


    Aber ich weiss, wie erschreckend und belastend das ist. Dein Unterbewusstsein verarbeitet deine Gefühle.


    Die Panik ist die Erkenntnis über das Unabänderliche, ein schlimmes Gefühl... Versuche den Traum so anzunehmen ohne Bewertung, er verblasst nach einer Zeit.


    Ich weiss, wie es dir geht, leider habe ich keine Worte des Trostes. ❤️💔Pia

  • Heute vor genau 11 Wochen hast du uns verlassen.. Es war ein Montag.


    Den Sonntag zuvor haben wir noch alle zusammen verbracht.. ausgelassen und fröhlich.. es war so schön.. wie immer, wenn wir alle gemeinsam Zeit verbrachten.. keiner von uns wusste, dass dies dein letzter ganzer Tag auf Erden sein wird. Das alles zum letzten Mal sein wird..


    Du sagtest, du seist verwundert, dass du in letzter Zeit so müde bist.. wir dachten uns, kein Wunder, so viel wie du in letzter Zeit malocht hast und der Jüngste mit 66 bist du nun auch nicht mehr.. keiner von uns dachte daran, dass du am nächsten Tag um diese Uhrzeit tot sein wirst!

    Dein Herz hörte einfach auf zu schlagen..

    Wahrscheinlich ein Herzinfarkt, sagte der Notarzt.. ca. 30min. haben sie versucht dich zurück zu uns ins Leben zu holen, aber da warst du schon fort..


    Seit 11 Wochen nun dieses fortwährende Gedankenkarussell..

    Fragen und Schuldgefühle die mich täglich quälen, das Vermissen, sodass es schmerzt, mich "entwurzelt" fühlen, Erinnerungen an Kleinigkeiten, die so weh tun, Träume von Dir, die mich Nachts zum Schreien bringen.. die Leichtigkeit und Lebensfreude sind mit Dir gegangen.. ein großes Stück meines Herzens hast du ebenfalls mitgenommen!


    Ich bin 36, habe mittlerweile meine eigene Familie gegründet und fühle mich oft dennoch, wie das kleine Mädchen.. auf der Suche nach ihrem Papa..

    den Mann, der mich von der ersten Sekunde meines Lebens bedingungslos liebte, immer alles für mich getan hat und stets an meiner Seite war!

    Ich hatte so ein verdammtes Glück, dich als Papa zu haben und bin unendlich dankbar dafür!

    Leider habe ich versäumt, dir das zu Lebzeiten zu sagen.. ich hoffe, du hast es gespürt!

  • Liebe Fabienne,


    Ich habe jetzt Tränen in den Augen. Was du schreibst erinnert mich an meinen Papa und ich fühle so mit dir ❤️💔


    Er war viel zu jung zum gehen, du zu jung um ihn schon zu verlieren... Es tut mir sssoooo leid. Am Anfang war es bei mir ganz schlimm, da wollte ich auch, wie ein kleines Kind meinen Papa zurück... Ich will einfach meine Eltern behalten. Und ich bin einiges älter als du.

    Du darfst diese Gefühle haben, weil es doch so ist, er ist doch dein geliebter Papa. Deine Welt ist eingestürzt und natürlich hat er einen Teil deines Herzens mitgenommen.


    Alles Liebe Pia

  • Wie schlimm, so aus dem Nichts…ich fühle mit Dir<3

    Du scheinst einen wunderbaren Vater zu haben!
    Über das Thema mit den Wurzeln habe ich vorhin mit meinem Freund und einer Freundin gesprochen. Du hast tolle Eltern, die Dir feste, stabile Wurzeln gegeben haben, die ein Leben lang halten werden. Man fühlt sich jetzt verloren, weil ein Elternteil, ein großes Stück der eigenen Kindheit weg ist und man quasi endgültig erwachsen ist.
    Aber Deine Wurzeln gehen tief, dafür hat Dein Papa gesorgt und meiner auch. Das wird sich nie ändern!Auch wenn es jetzt gerade anders erscheint:Menschen, die diese Wurzeln in der Kindheit nicht bekommen haben, leiden ihr ganzes Leben darunter. Du (und ich auch) haben ein wunderbares Fundament erhalten und können, wenn die schlimmste Trauer vorüber ist, hoffentlich wieder davon zehren. Das wünsche ich Dir!