Meine Mama hatte Bauchspeicheldrüsenkrebs und musste viel zu früh gehen...

  • theresachristina Ich fühle einen Satz, den Du geschrieben hast, ganz besonders. Du sagst“ich habe einfach keine Mama mehr.“ Mir geht es oft genauso mit meinem Papa. Nie wieder werde ich einen Vater haben, nie wieder. Im Fernsehen läuft gerade häufig eine etwas kitschige Werbung, in der verschiedenste Situationen im Leben eines Jungen ( und später Mannes) gezeigt werden, in denen er seinen Papa braucht. Da muss ich immer angestrengt weghören oder umschalten. Es ist einfach sch***e, dass es so endgültig ist.
    Du sagst, dass Du jetzt ganz viel kochst. Ich fühle mich meinem Papa auch sehr nah, wenn ich unseren gemeinsamen Interessen nachgehe.Da habe ich das Gefühl, etwas in seinem Sinne zu tun und dass er sich mitfreut.


    Ich finds einfach toll, was für ein großartiges und unterstützendes Umfeld Du hast und wie schön Ihr es Euch macht. Das ist Gold wert und nicht selbstverständlich!


    Und ich glaube Dir, dass es hart ist mit all den emotional aufgeladenen Tagen auf einmal. Der Geburtstag meines Papas war drei Wochen nach seiner Beerdigung.Es ist einfach mies. Aber wenn wir diese Tage das erste Mal überstanden haben, können wir mächtig stolz auf uns sein!


    Ich wünsche Dir für den Geburtstag Deiner Mama viel Kraft!

  • Liebe Elliminelli ,

    schön von Dir zu hören und vielen Dank für Deine Antwort. Wie geht es Dir denn inzwischen? Ist es einigermaßen erträglich für Dich? Ich glaub ich habe die Werbung, die Du oben beschrieben hast, im Kopf. Das glaube ich Dir, dass Du da wegschalten musst. Das ist nur zu Deinem Schutz, man muss ja nicht noch mehr Salz in die Wunde kippen. Mir geht das so mit einem Lied. Das Lied habe ich an dem Tag im Radio gehört, an dem meine Mama gestorben ist und der Text passte so, auch wenn es inhaltlich um was ganz anderes ging. Aber immer wenn es jetzt ab und an mal im Radio oder so kommt könnte ich ausflippen. Ich muss dann auch schnell leiser drehen oder den Sender wechseln. Ich kann Dich sehr gut verstehen.


    Der Satz von Dir, dass Du Deinem Papa nah bist, wenn Du etwas machst, was er auch gern getan hat - den finde ich schön :) Mir geht es eben ähnlich mit dem Kochen. Ich hab zum 30. von meinen Eltern ein riesen Geschenk bekommen, meine Mama wusste, dass ich so einen insgeheim gern haben wollte (sie hatte auch einen): Einen Thermomix. Da spalten sich ja die Meinungen :D aber meine Eltern haben eben auch so ein Teil und ich habe oft mit meiner Mama mit diesem gekocht. Es war immer sehr lustig und ich habe einfach schöne Erinnerungen daran. Ich fand es immer toll, wenn meine Mama, wenn sie Gäste hatte, diese so toll bewirtet und bekocht hat. Seit sie nicht mehr hier ist, wollte ich das irgendwie auch können bzw wollte Ihr somit Nahe sein. Jetzt steh ich in meiner Küche, mit meinem Thermomix...und immer wenn ich Rezepte mit ihm koche ist es so, als würde meine Mama mir das beibringen. Es ist irgendwie schön und wie Du schon sagst bringt es mich ihr ein wenig näher. Es ist einfach scheiße dass es für immer ist, da gebe ich Dir Recht. Da kann man auch nix schön reden. Es sit so traurig :(


    Danke Dir, ich finde mein Umfeld auch extrem stark und ohne diese starken Menschen würde ich es einfach nicht packen. Ich bin jeden Tag dankbar, diese um mich zu haben. Auch wenn jeden Tag die Angst jetzt hinzukommt, dass ihnen auch etwas schlimmes passiert. Aber den Gedanken schiebe ich schnell weg.


    Dass Dein Papa 3 Wochen nach der Beerdigung Geburtstag hat ist sehr schlimm und traurig :( aber man wird einfach nicht gefragt oder? Wie ging es Dir / Euch denn an dem Tag? Ich bin auch froh, wenn diese Tage vorbei sind, ich kann mich gar nicht richtig konzentrieren und denke schon vorab an den Geburtstag. Aber Du hast Recht, diese Tage werden irgendwie überstanden. Als der Hochzeitstag meiner Eltern vorbei war, war ich auch stolz auf meinem Papa und auch auf mich, dass wir an diesem Tag etwas unternommen haben. An Ihrem Geburtstag wollen wir vielleicht wenn das Wetter passt in einen Biergarten mit Ihren Freunden gehen. Mal sehen ob das klappt. Allgemein ist dieses Jahr sowieso schwer, da dieses Jahr alles zum ersten mal ohne sie passiert. Ich weiß nicht, ob es im zweiten oder dritten usw Jahr besser wird, das lässt einen wohl nie los, aber ich glaube es wird anders werden. Besser. Immernoch schmerzhaft aber besser.


    Ich wünsche Dir auch weiterhin ganz viel Kraft und dass Du einen Weg findest, den Du einigermaßen ohne Deinen lieben Papa gehen kannst, auch wenn dies unmöglich scheint. Er wäre bzw ist bestimmt so stolz auf Dich. Alle Liebe <3

  • Liebe theresachristina , ja da hast du recht! Alle, die es hier ins Forum geschafft haben, sollten sich dafür auf die Schultern klopfen. Auch wenn es vielleicht nicht immer was für einen ist. Der Austausch und alles zu berichten wie was passiert ist usw. hat man es zumindest probiert :)


    Ich drücke dir und deinem Papa die Daumen und sende viel Energie für den bevorstehenden Geburtstag deiner Mama diese Woche! Ich denk an euch. Fühl dich umarmt. :24:


    Vielen Dank. Ich werde sicherlich auch mal in den Podcast rein hören. Wie ich ob ja bereits geschrieben habe, ist alles ein Versuch wert :) Und ja es ist eben ein langer Prozess, aber ich denke auch, dass man es schaffen kann, wenn man nur möchte und bereit ist an sich zu arbeiten. :) Gestern war ich mit meinem Freund und zwei Freunden in den Alpen wandern. Haben einen Tagesausflug gemacht. Ich habe konditionell nicht so die Probleme. Mir macht irgendwann die Höhe zu schaffen, weil ich sehr Höhenangst habe. Unsere Rundtour führte aber über einen Berggipfel, der von unten schlimmer zu erklimmen aussah, als es wirklich war. Als ich das von unten sah und mir vorstellte wie ich jetzt da hoch gehen soll....... mich überkamen die Gefühle. Ich habe geweint und wollte einfach nur nach Hause. Ich konnte mir nicht vorstellen wie ich das schaffen kann. Alle anderen sprachen mir gut zu und gemeinsam konnte ich den Gipfel erklimmen und wir konnten unsere Runde von dort aus fortsetzen. Manchmal weiß man gar nicht wozu man alles in der Lage ist :)


    Ich finde es sehr schön von deinem Mann, dass er da so auf dich Rücksicht genommen hat. Also, dass er dich unterstützt und aufgemuntert hat und dann auch noch zum Telefonieren in einen anderen Raum gegangen ist. Es tut mir natürlich sehr leid, dass du ihn dann doch gehört hast, wie er seiner Mama gratuliert hat, aber ich habe das Gefühl, dass das Bild in deinem Status dann auch wieder wie eine Therapie für dich gewesen ist. :) Man findet schon irgendwie seinen Weg damit zu recht zu kommen.


    Freue mich auf jeden Fall für dich und euch, dass ihr den Muttertag so gestalten konntet, dass du denkst, dass es deiner Mama auch gefallen hat. Und das mit dem Sekt finde ich wirklich eine schöne Idee! Vielleicht kann das ja jetzt zu deinem bzw. eurem Ritual werden? :) Eben etwas ganz besonderes. Den Lieblingssekt deiner Mama nur zu besonderen Anlässen. :)


    Ich vermisse meine Mama auch so sehr. Ich kann dich so gut verstehen :( und ich hoffe auch, dass noch irgendwie bei mir ist und mich begleitet :)


    Wünsche einen guten Start in die Woche :)

  • Hallo Ihr Lieben,

    ich muss heute leider wieder ein paar Zeilen los werden...meine Mama hat heute Geburtstag. Heute wäre Sie 55 Jahre alt geworden. Ein Jahr, das Sie nicht mehr erleben durfte...ich versuche mich krampfhaft an all die schönen Geburtstage davor zu erinnern, mir die positiven Erinnerungen zu holen, aber es gelingt mir nur schwer. Das macht mich noch trauriger...in meinem Kopf sind bisher leider nur traurige Erinnerungen. Auch von Ihrem letzten Geburtstag, als Sie schon krank war. Ich habe mir gestern und heute schon ältere whatsapp Nachrichten mir Ihr durchgelesen, dass ich unsere Unbeschwertheit, die wir zusammen hatten, wieder herrufen kann. Heute ist ein sehr harter Tag für mich bzw für uns alle als Familie. Der erste Geburtstag ohne Mama...ich kann gar nicht beschreiben wie ich mich fühle. Es ist einfach so schlimm und so traurig. Heute bricht mir nochmal mein Herz... ich hätt nicht gedacht, dass es so schlimm wird.


    Wie ich schon mal geschrieben habe, ist der Mai eh richtig brutal für uns. Zuerst Hochzeitstag, dann kurz darauf Muttertag und jetzt Geburtstag. Jeder Tag ist hart, aber solche Tage machen die Erinnerungen noch schmerzhafter und alles, was durch die letzten Wochen etwas verheilt ist, ist nun wieder voll da. Es ist so unendlich traurig. Wie gerne würde ich Sie anrufen. Mit Ihr anstoßen, mit Ihr lachen. Es geht nicht mehr. Ich werde heute Vormittag noch zu Ihr an das Grab gehen und Blumen hin legen, auch wenn ich weiß, dass Sie nicht wirklich dort ist. Ich kann mir das nicht vorstellen. Sie ist an anderen Orten für mich viel präsenter als auf dem Friedhof. Aber trotzdem werde ich heute hin gehen. Zusammen mit meinem Papa (der heute auch wieder furchtbar leidet) und meinem Mann.


    Heute hat auch noch meine Oma, also die Schwiegermama von meiner Mama, Geburtstag...die beiden hatten nicht soooo ein gutes Verhältnis und es war immer schon ein Thema, dass die 2 am selben Tag Geburtstag haben. Meine Oma wird heute 81, meine Mama durfte nicht mal 55 werden...ich meine wie heftig ist das? Ich verstehe es nicht und werde es auch nie verstehen. Trotzdem gehe ich heute auch zu meiner Oma, trinke einen Kaffee mit Ihr und ich will einfach trotzdem dankbar sein an diesem Tag. Dankbar für meine tolle Familie und mein Umfeld allgemein. Es bringt nichts, sich zu grämen und nach dem Warum zu fragen, weil es einfach keine Antwort gibt. Oder vielleicht bekomme ich sie erst sehr viel später, man weiß es nicht.


    Mein Papa unterimmt heute etwas mit den engsten Freunden von Ihnen, heute Abend kommen dann mein Mann und ich dazu und wir gehen alle zusammen etwas essen. Es ist schön, dass meine Mama so viele liebe Menschen um sich hatte. Alle sind wir heute traurig. Ich bin nicht allein mit meiner Trauer. Ob das ein Trost ist? Keine Ahnung. Meine andere Oma, also die Mama von meiner Mama, hat es heute auch schwer. Ich weiß nicht wie es ist Kinder zu haben und weiß auch nicht wie es ist, eines gehen lassen zu müssen. Ich will es auch nicht wissen. Es ist unvorstellbar. Da wir alle in einem Ort wohnen, werde ich auch sie heute Mittag besuchen und ihr beistehen.


    Was mich heute noch bewegt ist, dass ich mich irgendwie auch noch um Sie kümmern muss. Meine Mama hat noch 2 Geschwister. Die halten sich irgendwie aus allem raus und das tut mir auch weh. Das hat meine Mama nicht verdient und auch nicht meine Oma. Ich bin heute schon schwer mit mir selbst beschäftigt und mit meiner Trauer, ich muss schauen dass ich den Tag irgendwie überstehe und muss bzw will eben auch noch ein wenig für meine Oma da sein. Aber dass Ihre anderen beiden Kinder mal etwas mit Ihr unternehmen oder Sie aufbauen, das machen sie irgendwie nicht. Zumindest habe ich es nicht mitbekommen. Ich hätte mir gewünscht, dass die beiden heute mit Ihr den Tag verbringen oder irgendwas. Aber nein, ich "muss" es machen. Mein Opa lebt zwar auch nicht mit Ihr, worüber ich unglaublich froh bin, aber er ist auch kein Mann der Worte und hat sich auch eher zurück gezogen. Aber wenigstens haben sie sich zu zweit. Der Gedanke lässt mich auch ein wenig ein schlechtes Gewissen haben. Dass ich zu sehr an mich denke. Aber könnt Ihr verstehen was ich meine? Ich habe auch so viel Trauer in mir, es ist schwer auch noch die Traurigkeit von meiner Familie "ertragen" zu müssen. Ich bin heute für alle da, obwohl andere heute auch etwas dafür tun könnten. Das geht gerade noch in mir um. Ich mach es aber heute. Auch für meine Mama. Sie hätte nicht gewollt, dass wir alle an Ihrem Geburtstag traurig sind. Als Sie krank wurde, hat Sie von der Krankheit auch erst mal niemanden etwas erzählt, um alle zu schützen. Sie konnte es nicht ertragen, dass wir alle traurig sind...und deshalb möchte ich heute auch nicht zu traurig sein. Wenn das überhaupt geht. Ich möchte mich so sehr an Sie erinnern, als diese Krankheit noch nicht in unserem Leben war. Ich schaff es einfach nicht :( ich hoffe sehr, dass diese Erinnerungen bald wieder kommen. Ich wünsche es mir so. Meine Mama war toll. Ich will genau diese tolle Frau in meinem Herzen tragen.


    Heute ist so ein harter Tag...eigentlich möchte ich mich nur verkriechen und niemanden sehen. Aber ich glaube es wird mir gut tun, die Freunde heute zu treffen, die sind ja für mich auch schon alle Tanten und Onkel. Ich bin ehrlich froh, wenn dieser Tag wieder vorbei ist. Dann sind auch alle diese Tage im Mai rum und wir können wieder durchatmen. Klar wird die Trauer dadurch nicht weg sein, aber es wird wieder einfacher, da ich selbst bei mir kleine Fortschritte bemerkt habe. Aber diese Entwicklung wird an solchen Tagen eben zerschlagen. Es bricht mir einfach mein Herz.


    Ach Mama, ich hoffe so sehr dass Du noch irgendwie bei mir bzw bei uns bist. Ich habe schon länger keine Zeichen mehr von Dir bekommen. Auch wenn ich mir einrede, dass die Vögel, die immer bei mir in der Nähe zwitschern wenn es mir schlecht geht, Du bist. Bitte lass uns nicht alleine. Hilf uns den Tag zu überstehen und mit Glück an Dich zu denken, anstatt mit Traurigkeit. Du hast das alles nicht verdient. Es tut mir so Leid. Ich liebe Dich sehr. Immer <3 Folgender Spruch gibt mir Trost und lässt mich immer an Dich denken.


    Ich würden diesen gerne auch mit Euch allen teilen, vielleicht hilft er Euch auch:


    Was bleibt, ist Deine Liebe und Deine Jahre voller Leben.

    Und das Leuchten in den Augen aller, die von Dir erzählen.


    Und mit jedem Atemzug und mit jedem Schritt,

    gehst und lebst Du immer noch ein bisschen mit mir mit.

  • Liebe theresachristina❤️


    Deine Worte haben mich sehr berührt und ich verstehe dich...

    So früh seine Mama zu verlieren und sie sssssooooo jung als sie gehen musste ist furchtbar.


    Ich verstehe, dass du gerade heute die "ganze Last" trägst, auch für die anderen mit, ich kenne dieses Gefühl und es tut sehr weh, zum eigenen Kummer noch den Kummer über andere Geliebte Menschen mit zu tragen und es erschöpft zusätzlich.


    Es ist schade, daß dir deine Tanten so gar keine Hilfe bei deiner Oma sind, das macht traurig.


    Ich habe nach über einem Jahr auch nur immer noch die schlimmen Erinnerungen an meinen Papa, ich denke, das braucht für jeden seine eigene Zeit um an die schönen Erinnerungen zu kommen und sie im Herzen zu tragen.


    Ich wünsche dir von Herzen ❤️ganz viel Kraft und Mut für diesen Tag


    Es ist erst einmal gut, dass du dir alles von der Seele geschrieben hast 💔


    Pia 🥀

  • Liebe Theresa Christina ❣️💝

    auch mich hat dein Beitrag berührt. ❣️🙏

    Ich glaube auch das es dir "gut" getan hat alle deine Gefühle " hier mit uns zu teilen".

    Ja, Geburtstage an einem Tag zu haben wie du es jetzt erlebst ist nicht einfach zu verkraften....

    Du schreibst das dir heute keine schönen Erlebnisse einfallen. Meinen Gefühl und meiner Erfahrung geht das auch noch nicht. Es dauert seine Zeit...

    Wenn es geht. Befreie dich von dem Gedanken das etwas sein "muss". :24::30:..

    Verzeihe das ich nicht viel an dich schreibe da ich mit dem Handy nie viel schreibe.

    Doch

    Mein mitfühlen 💝❣️🙏 ist bei dir

    herzlichst deine 💗 Sverja

  • Liebe theresachristina , du machst das auf jeden Fall richtig! Schreib hier einfach alles, was dich bewegt. Ich habe deinen Text gelesen. Sogar mehrfach. Und finde mich in so viele Sätzen wieder. Das ist so erstaunlich, wie einfach viele Sätze auch einfach genau so von mir gekommen sein können. Vielleicht liegt es daran, dass unsere beiden Mamas an der selben Krankheit verstorben sind?


    Bitte sei nicht zu hart zu dir! Was die Erinnerungen an die vorherigen Geburtstage angeht und allgemein. Es dauert leider nun mal seine Zeit alles zu verarbeiten. Du hast ganz bestimmt nichts vergessen und alles kommt wieder zu seiner Zeit :)


    Ich hoffe natürlich ihr macht euch heute trotzdem einen "schönen" Tag. So schön wie der Tag eben nun mal werden kann "ohne" deine Mama. Ich bin mir sicher sie wird heut auf euch schauen. Und hoffentlich auch Kraft schenken!


    Finde es schön, dass du versuchst weiterhin für alle da zu sein. Aber du hast mir in meinem Wohnzimmer mal einen Tipp gegeben, den man eigentlich weiß, nur manchmal muss sich diesen wieder vor Augen führen: eine Person darfst du dabei nicht vergessen und das bist DU. Sei nicht zu hart zu den Geschwistern deiner Mama. Ich weiß sehr gut wie du dich fühlst und du hoffst, dass sie deine Oma auch aufbauen und sie unterstützen, aber vielleicht ist es ja auch nicht deren böser Wille, dass sie das nicht tun? Jetzt im Nachhinein als ich leider erfahren musste, wie es ist seine Mama zu verlieren, hätte ich 2015 als die Mama meiner Mama (also meine Oma) starb auch so einiges anders gemacht. Ich hatte ja KEINE AHNUNG wie es meiner Mama ergangen sein muss :(


    Bestimmt ist es eine gute Entscheidung wenn du heute unter Menschen gehst. Und wenn dir dann auf einmal doch nicht danach sein sollte, ja dann ist es eben so. Tu wirklich einfach das, was dir gut tut.


    Ich denke sowieso schon oft an dich, weil unsere Geschichten nun mal so ähnlich sind, aber heute besonders.


    Viel Kraft! Lisa :24:

  • Ihr Lieben,


    vielen lieben Dank für Eure tröstlichen Worte, Eure Tipps und einfach für Euer Verständnis. Es hat sehr gut getan, mir gestern den Kummer von der Seele zu schreiben. Ich meine an solchen Tagen manchmal zu zerplatzen vor so vielen Gefühlen, aber wenn ich schreibe geht es mir etwas besser. Es ist wie ein Ventil, man kann den Druck ein bisschen raus nehmen. Von daher danke ich Euch, dass Ihr meinen langen Text gelesen habt <3


    Pia1962 vielen Dank für Deine Wünsche. Es tut mir sehr Leid für Dich, dass Du auch noch diese schlimmen Erinnerungen von Deinem Papa in Deinem Kopf hast. Ich glaube wirklich, dass das Zeit braucht bzw die Bilder werden immer da sein, aber sie werden an Schrecken verlieren bzw die schönen Erinnerungen werden überwiegen. Daran glaub ich ganz fest. Es ist nunmal eine schmerzhafte Erfahrung, das braucht Zeit. Ich gebe vielen hier den Tipp sich Zeit zu lassen, aber bei mir selbst bin ich da nicht so konsequent. Ich muss mir das auch wieder herholen. Ich wünsche Dir ebenfalls viel Mut, Zuversicht und alles Gute.


    Sverja danke auch Dir für Deine lieben Worte. Ja das hat mir auf jeden Fall gut getan, meine Gedanken mit Euch zu teilen. Du hast mir einen sehr wertvollen Tipp gegeben, dass ich mich von dem "muss" befreien soll. Da hast Du Recht. Ich bin im Moment sehr ungeduldig mit mir selbst. Und nichts muss. Vielen Dank, dass Du mir diesen Rat mit gegeben hast :) ich wünsche Dir ebenfalls alles Gute <3


    Lisa95 ja ich bin manchmal auch sprachlos wie ähnlich wir uns in unserem traurigen Fall sind. Ich glaube schon, dass viel daran liegt, dass wir beide fast im selben Alter sind und unsere lieben Mamas die selbe Krankheit hatten...ich habe Dich auch oft in meinen Gedanken :) Ja ich glaube auch, dass ich nichts vergessen habe und ich eben einfach noch Zeit brauche. Manchmal bin ich wohl zu ungeduldig, ich weiß auch nicht. Vielleicht hätte es den Tag gestern leichter gemacht, wenn ich ein paar schönere Erinnerungen herholen hätte können. Aber es war nun mal nicht so und ich werde mir wieder die Zeit geben, die ich brauche. Du hast mich auch ein wenig zur "Besinnung" gebracht, als Du geschrieben hast, dass meine Onkeln es nicht böse meinen. Da hast Du Recht, das sind sehr liebe Menschen und ich hab sie wirklich gern. Gestern ist das alles so aus mir herausgebrochen. Aber auch sie haben gestern gelitten und ich bin mir da auch sicher, dass es nicht deren bösen Willen ist. Da hast Du Recht, danke dafür:24:


    Ich bin froh, dass der Geburtstag nun vorbei ist. Obwohl es gestern Abend dann wirklich noch sehr nett war. Wir waren zu 9. essen und haben auf meine Mama angestoßen. Jeder war natürlich sehr traurig, aber wir haben uns gegenseitig irgendwie Halt gegeben. Ich war fix und fertig, als ich daheim angekommen bin. Der Tag war sehr lange gestern. Wir waren am Vormittag dann zusammen an Mamas Grab und haben Ihr Blumen gebracht. Wir standen dann eine Weile bei Ihr, jeder für sich im Stillen. Dann kam irgendwann ein kleiner, weißer Schmetterling vorbei und hat sich alle Blumen genauer angesehen. Das fand ich so schön und es war für mich wieder wie ein Zeichen.


    Der Friedhof hat auch schon ein wenig den ersten Schrecken verloren. Es ist immer noch nicht mein Lieblingsort und wird es wohl auch nie werden, aber ich bin jetzt viel ruhiger dort als noch am Anfang. Heute werde ich auch noch zum Steinmetz gehen und die Details für den Grabstein mit Ihm besprechen und diesen dann auch bestellen. Das Thema ist ja immer wieder durch meinen Kopf gegeistert. Ich war einfach noch nicht bereit dazu, ich konnte es einfach nicht. Ich hatte anfangs so eine Panik und so eine Horrorvorstellung. Mir hat es die Luft zum atmen genommen .Aber jetzt bin ich bereit, Ihr etwas schönes auszusuchen.


    Ich kann mich auch Ihrem Grab wieder etwas besser nähern. Da hat mir aber auch wieder ein Spruch, den ich bei einer lieben Userin hier gelesen habe, geholfen. Leider weiß ich Ihren Namen nicht mehr, aber ich fand den Spruch sooo schön. Seit ich Ihn gelesen habe, sehe ich es auch ein wenig anders. Ich hoffe einfach, dass es stimmt. Ich möchte Ihn mit Euch auch gerne nochmals teilen:


    Nähere Dich nicht weinend meinem Grab.

    Ich bin nicht dort. Ich schlafe nicht dort.

    Ich bin wie tausend Winde, die flüstern.

    Ich bin wie ein Diamant im Schnee, scheinend.

    Ich bin das Licht der Sonne auf goldenem Korn.

    Ich bin der leise Herbstregen.Wenn Du an einem

    ruhigen Morgen aufwachst,bin ich der Gesang der Vögel.

    Ich bin auch die Sternem die funkeln, während die Nacht

    vor Deinen Fenstern liegt.Deshalb nähere Dich nicht weinend

    meinem Grab. Ich bin nicht dort. Ich bin nicht tot.


    Ich drück Euch alle ganz fest :24:

  • Liebe theresachristina , ja es liegt wahrscheinlich wirklich an unserer Geschichte. An dem was unseren Mamas passiert ist und dass wir ähnlich alt sind.


    Ich freu mich, dass dir meine Worte gut getan und dir geholfen haben. Deswegen finde ich diesen Austausch hier toll. Man kann sich alles von der Seele schreiben und wird auch oft auf den Boden der Tatsachen zurück geholt. Was ich jetzt keineswegs im schlechten Sinne meine, aber manchmal steigert man sich einfach rein. Vor allem, wenn es einem schlecht geht. Ich kenne das in vielen Lebenssituationen. Nicht nur auf unsere Trauer bezogen.


    Es klingt wirklich sehr sehr schön wie du bzw. ihr den Geburtstag deiner Mama verbracht habt. Und ich glaube auch ganz fest, dass der kleine weiße Schmetterling ein Zeichen war. :24:


    Ich finde es ebenfalls schön, dass du den ersten Schrecken verloren hast, was den Friedhof angeht. Mir geht es ähnlich. Das haben wir ja auch schon miteinander kommuniziert. :) Ich kann schon hingehen, aber wirklich wohl fühle ich mich nicht so.


    Ich hoffe dein Termin beim Steinmetz war erfolgreich ? Vielleicht magst du uns ja auch davon erzählen :)


    Und vielen Dank für den Spruch! Habe ja auch schon in vielen Wohnzimmer gelesen. Leider ist mir dieser nie aufgefallen. Aber er ist wirklich sehr sehr schön!


    Lisa <3

  • Liebe Lisa95 ,

    liebe Alle,


    ja das Forum ist wirklich eine riesige Hilfe. Man lernt verschiedene Seiten und Ansichten kennen und viele geben einfach so tolle Tipps oder beschreiben Ihren Umgang mit Ihrer Trauer. Ich kann mich auch total in etwas rein steigern und wenn man dann wieder auf den Boden der Tatsachen geholt wird bzw jemand Fremder eine andere Sicht auf die Situation hat, tut das wirklich gut. Wir kennen uns zwar alle nicht persönlich, aber jeder macht doch irgendwie den selben Schmerz durch. Man wird einfach verstanden. DANKE <3


    Das Wochenende war gut voll bei mir, am Freitag waren wir auf einen gemütlichen Geburtstag, Samstag haben wir dann im Haus gearbeitet und gestern waren wir auch noch mit Freunden im Garten Kaffee trinken. Es tut mir gut, wenn ich wieder raus gehe. Wenn ich mich ein wenig ablenke und einfach den Alltag wieder zulassen kann. Vielleicht liegt es auch daran, dass durch Corona die letze Zeit nicht so viel ging und ich die Zeit nun noch mehr genieße und auch raus gehen will. Nur feiern ist noch nichts für mich. Bei uns in der Gegend wäre gerade eine Dult, also ein Jahrmarkt mit Bierzelt usw aber ich kann mich da nicht überwinden hin zu gehen, obwohl das eigentloich total meins ist. Ein bisschen mit Freunden zusammen zu sein und auf der Bank zu stehen und mit der Band zu feiern. Das kann ich einfach noch nicht. Ich habe das gemerkt, als wir vor gut 3 Wochen beim Essen waren. Ich glaube ich hab es schon mal aufgeschrieben. Da hat eine Live Band gespielt, am Anfang war es gemütlich, doch zum Ende wollte er die Leute auch animieren mitzumachen und ein bisschen zu feiern. Ich wollte zu diesem Zeitpunkt am liebsten weinen (was ich dann auch draußen gemacht hab). Mir wurde das alles plötzlich viel zu viel. Das hat mich selbst total überrascht, dass so ein Gefühl kommt. Und von daher kann ich einfach noch nicht soetwas machen. Hätte ich auch nicht gedacht, aber ich lerne mich seit diesem heftigen Einschnitt in meinem Leben eh gerade neu kennen. Ich merke schon, dass ich mich verändert hab...ich bin gerade noch so auf der Suche nach mir selbst. Man verliert sich selbst irgendwie nach so einem Verlust oder? Ich weiß nicht wie ich es beschreiben soll. Ich habe mich schon sehr an meiner Mama orientiert. Weil sie auch so ein starker Charakter war und wir auch beide noch sehr jung sind/waren. Jetzt fehlt mir diese Identität irgendwie und ich versuche eben, diese neue Rolle in meinem Leben einzunehmen. Ich lerne gerade, dass der Tod von meiner Mama eben jetzt ein Teil von mir ist. Ich hoffe ihr versteht irgendwie was ich meine.


    Danke Lisa der Nachfrage, der Termin beim Steinmetz war diesesmal viiiiel besser. Ich konnte endlich darüber reden und ich habe 2 sehr schöne Modelle gefunden. Er möchte mir die nun aufzeichnen und wenn die Entwürfe feretig sind, werden wir ihn final bestellen. Ich weiß nicht, es war irgendwie dann ein "schöner" Termin, da ich mich nützlich gefühlt hab. Ich hab etwas schönes ausgesucht, ich konnte etwas für meine Familie tun. Das hat mich dann irgendwie gefreut, wie Du mir schon mal geschrieben hast :)


    Ich wünsche Euch einen guten Start in die neue Woche, bei uns in Bayern ist am Donnerstag ein Feiertag, von daher muss ich diese Woche nur 3 Tage arbeiten, da ich am Fr Urlaub hab, das freut mich auch grad sehr.

  • Liebe theresachristina ich finde es wirklich sehr sehr schön zu lesen, dass du den Alltag und Erlebnisse, die sonst noch zusätzlich geschehen zulassen kannst und auch wieder Freude daran hast :) Ich denke, dass das der richtige Weg ist :)


    Ich kann es wirklich gut nachvollziehen, was du damit meinst, dass man sich irgendwie selbst verliert. Es ist schon schwierig zu beschreiben, aber ich habe das auch gehabt. Irgendwie. Eben jeder auf seine Art und Weise. Und wenn dir eben nicht nach feiern und tanzen ist, dann ist es eben so. Ich denke der Körper signalisiert einen schon ganz gut, was einem gut tut usw. Das muss man dann wahrscheinlich für eine gewissen Zeit akzeptieren. Du könntest es höchstens nochmal ausprobieren? Und wenn es eben noch immer nichts für dich sein sollte, dann gehst du eben einfach wieder? So kannst du dir zumindest nicht vorwerfen, dass du es nicht probiert hast? :) Vielleicht ist das ja noch eine Option.


    Es freut mich total, dass du den Termin nun beim Steinmetz als etwas besser empfunden hast als damals. Konntest du dich mittlerweile entscheiden? Magst du vielleicht berichten wie er ausschaut oder hast sogar ein Foto? :)


    Ich komme auch aus Bayern. :) Nicht gebürtig, aber wohne jetzt hier. Deswegen hatten wir auch Feiertag. Obwohl ich sogar denke, dass der Feiertag letzten Donnerstag bundesweit existiert oder? :) Wie auch immer. Ich habe auch bloß drei Tage gearbeitet. Natürlich von zu Hause aus, wegen Corona. Am Donnerstag, Freitag und gestern sind wir wenigstens ein wenig spazieren gewesen. Aber das Wetter war ja eh nicht so toll. Ich hoffe du hast ein paar mehr Aktivitäten zu verzeichnen, als ich? :)


    Ganz viele liebe Grüße :24:

  • Hallo Lisa95 ,

    Hallo an alle, die auch mitlesen :)


    danke Dir wie immer für Deine Antwort :) ja mir tut es gut, wenn ich wieder mehr raus gehe. An manchen Tagen fühl ich mich sogar ganz wohl und kann viel lachen. Aber ich habe an diesen Tagen auch ein schlechtes Gewissen. Ich weiß, das soll man nicht haben, aber manchmal kommt es eben durch. Dass es einem ein wenig besser geht heißt ja nicht, dass man jetzt die Person auf einmal vergessen hat und alles wieder gut ist. Das ist ein langer Weg bzw ich glaube der Weg endet nie. Es begleitet uns Tag für Tag. Manchmal kann ich gut damit umgehen, manchmal zerreißt es mich fast.


    Ich denke seit dem letzten Wochenende wieder viel an die letzten Tage mit meiner Mama und an die Beerdigung...das tut so sehr weh. Als würde mich mein Körper selbst mit Gewalt daran erinnern wollen. Die Bilder kommen automatisch, ich kann nichts dagegen tun. War das bei Euch nach ein paar Monaten auch noch so? Es bricht mir einfach immer wieder mein Herz. Ich wollte meine liebe starke Mama nie so leiden sehen. Ich konnte nur noch die Krankheit sehen die letzten Tage. Sie selbst war schon weg. Ich hoffe so sehr, dass es Ihr gut geht da wo sie ist. Dass sie keine Angst hatte in den letzten Stunden. Es war so furchtbar. Einfach daneben zu sitzen und zu warten. Meine liebe Mama....Ich würde Mama so gerne hier haben und ihr so viel erzählen oder mit Ihr einfach nur einen Kaffee trinken. Ich kann manchmal dieses "für immer" nicht verstehen oder greifen. Ich sehe meine Mama nie mehr wieder. Zumindest nicht so, wie ich es gewohnt war. Ich hoffe einfach so sehr, dass es danach wirklich etwas gibt. Wenn ich in so einem Gedanken bin komm ich schwer wieder raus und das macht mich fast verrückt, weil ich nie eine Antwort darauf krieg. Ich versuche dann, den Gedanken wieder loszulassen.


    In meinem Podcast geht es gerade auch um das loslassen. Das passt gerade sehr gut. Die Dame in dem Podcast sagt: Loslassen heißt nicht, dass man die Person oder das Geschehene vergisst, es heißt einfach, dass man mit dem Geschehenen abschließen kann. Dass man alles akzeptiert. Genau so, wie es eben war. Dass man akzeptiert, dass man die Vergangenheit nicht mehr ändern kann. Dass man eben alles in der Vergangenheit lässt. Was geschehen ist, ist geschehen. Das ist sehr schwer, aber das versuche ich gerade zu schaffen. Heute ist der erste Juni.....ich weiß nicht wo die Zeit hin rennt. Und doch ist der 10.01. einfach noch nicht so lange her. Ich bin ein wenig nachdenklich in der letzten Zeit. Aber das ist ok.


    Der Steinmetz will mir diese Woche die beiden Entwürfe schicken, ich habe mich ja für eine Mischung aus 2 verschiedenen Steinen entschieden und die wollte er mir aufzeichnen. Er hat nur leider gerade so viel zu tun und es dauert mit dem Entwurf, aber ich kann mir vorstellen wie er aussieht und ich glaube das wird schön. Wenn ich mich entschieden habe berichte ich gleich :)


    Find ich ja echt lustig, dass Du auch in Bayern wohnst Lisa, wir haben echt immer mehr gemeinsam :) aber ich glaub auch, dass der Feiertag letzte Woche bundesweit war, ich kenn mich da nie so wirklich aus.


    Alles Liebe, Theresa

  • Ach liebe theresachristina auch das kenne ich mal wieder zu gut. Ich weiß wie du es meinst. Man empfindet dann schon Freude usw. aber im nächsten Moment denkt man an Mama (also in unserem Fall - ihr wisst wie ich es meine) und man fühlt sich total schlecht.... Aber ja, es ist wie du schreibst. Eigentlich sollten wir uns da nicht schlecht fühlen. Aber mal wieder leichter gesagt als getan.


    Wie ich ja schon in meinem "Wohnzimmer" geschrieben habe, denke ich persönlich, dass es ganz normal ist immer mal wieder an diese Situationen zu denken bzw. denken zu müssen. Das kommt dann einfach hoch. Warum? Darauf habe ich selber keine Antwort. Wer weiß, was da alles in unserem Körper abläuft oder was uns eben triggert und uns dann daran denken lässt. So geht es mir manchmal mit meinem Unwohlsein. Kurz vor einer Panikattacke. Ich hatte schon lange keine mehr (zum Glück) aber dieses Gefühl kurz davor... schrecklich. In einem Moment ist alles "gut". Man arbeitet, man liest, man macht Sport und auf einmal geht es mir total schlecht. Schwindel, Kopfschmerzen, Herzrasen, Schweißausbrüche..... und auch da weiß ich fast nie genau, was die Situation hat jetzt so umschwenken lassen.


    Ich hoffe auch sehr für deine Mama und auch meine Mama und natürlich allgemein, dass sie in den letzten Stunden und Minuten keine all zu großen Schmerzen oder Angst hatten :( Und auch da kann ich dir nur wieder zustimmen. Ich bin ein Mensch, der wirklich in vielen Dingen Interesse entwickeln kann und gern Antworten auf alles bekommt. Leider geht das ja in diesem Fall nicht. Und ich hoffe auch so sehr, dass danach etwas kommt und wir unsere Liebsten wieder sehen können :(


    Loslassen.... wieder ein guter Reminder für mich und die Geschichte, was die Bilder in der Wohnung meiner Mama angeht. Ich kann das einfach noch nicht akzeptieren, dass so gut wie ALLE Bilder weg sind. Aber ja, ich sehe es ja ein, dass ich da an mir arbeiten muss :(


    Hab einen angenehmen Abend mit vielleicht ein paar schöneren Gedanken an deine liebe Mama <3

  • Liebe Theresa Christina,


    Ich lese immer, was du schreibst und auch was du anderen schreibst... Ich finde es immer wieder schön wie einfühlsam du Worte für alle findest und so viel Verständnis, trotz deines eigenen Kummers...


    Auch dir ein kleiner wortloser Trost für dich von mir, die meist wortlos ist...

    PIA 🥀

  • Liebe theresachristina,


    diese Panik Attacken kenne ich auch kommt seltener aber sie kommen.

    Was das loslassen angeht hmmm was soll das heißen??

    Ich mag das Wort nicht und "in der Vergangenheit lassen" mag ich auch nicht.

    Ich bin wer ich bin gezeichnet durch meine Vergangenheit mit meinem Schmerz, meiner Freude, meiner Unbeschwertheit, meinem Leid, meinem Glück.

    Das ist mein ich....mit meinen Dämonen aber deswegen nicht weniger lebensbejahend.

    Ich lebe mit meinen Lieben die ich verlor mit jeden einzelnen auf meine eigene Art und Weise.

    Mit meinen Dämonen und ja wenn sie da sind ist das nicht schön, war es noch nie aber es gehört nun einmal zu mir und zu meinem Leben.

    Deswegen bin ich der der ich bin.


    Aber ja das ist meine Ansicht die muss niemand teilen wir sind Menschen und können frei entscheiden welchen Weg wir für uns auswählen.

    Es zählt immer das Ergebnis.


    Vlg. Linchen

  • Hallo Ihr Lieben <3


    die letzten Tage war ich nicht recht viel online bzw ich habe bei einigen von Euch nur mitgelesen, anstatt etwas zu schreiben. Es gab viel zu tun in der Arbeit und vor allem standen wieder einige Termine an. Am Freitag war ja der 10. Dieser Tag wird mir immer wieder die Leichtigkeit nehmen bzw mich immer wieder an diese schlimme Zeit anfang des Jahres erinnern. Ich werde immer die Monate zurück rechnen, wie lange der Tod meiner lieben Mama schon her ist. Am Freitag waren es einfach schon 5 Monate. Eine sehr lange Zeit, wenn man bedenkt, dass ich einfach 5 Monate meine Mama nicht mehr gesehen habe, nicht Ihre Stimme gehört habe.... Auf der anderen Seite ist es aber auch wieder ein sehr kurzer Zeitraum, was meine Trauer angeht. Sie ist immer noch da. Und wird auch immer da sein. Auch wenn sich meine Trauer verändert hat. An manchen Tagen ist sie wirklich leichter, an manchen eben nicht. Ihr kennt das ja. Letztens hat mich ein Arbeitskollege, den ich eigentlich gar nicht sooo gut persönlich kenne darauf angesprochen. Er hat das alles natürlich im Januar mitbekommen, aber er ist jetzt nicht der Typ, dem ich alles anvertrauen würde. Er ist hald mein Kollege, Punkt. Und er kam letztens her und meinte zu mir, als wir so nebenbei geredet haben: "ja das mit Deiner Mum hat dich schon sehr mitgenommen, aber jetzt ist ja eine Zeit vergangen, jetzt geht es Dir wieder gut". Und ich war so vor den Kopf gestoßen, dass ausgerechnet er soetwas sagt, mit dem ich gar nichts zu tun habe. Ich hab ihm dann schon gesagt, nur weil ich in der Arbeit nicht weinend zusammen breche, heißt das nicht, dass alles wieder gut ist. Das ist ein Prozess. Das dauert eben und wird immer ein Teil von mir sein. Und im Moment geht es mir eben in der Arbeit gut oder wenn ich in der Öffentlichkeit bin. Die Trauer kommt bei mir abends, wenn ich zur Ruhe komme und Zeit zum nachdenken habe. Ich finde es manchmal so taktlos von Fremden Leuten, wenn sie meinen einen Kommentar über Deinen Zustand raus zu hauen. Auch wenn sie es natürlich nicht böse meinen. Mein Kollege war sich dem auch nicht bewusst. Ich weiß ja, dass die Leute keine bösen Absichten haben. Aber wisst Ihr was ich meine? Ich fand es einfach blöd, wenn ein fremder es anscheinend besser weiß als ich oder meine Freunde. Wir konnten das dann aber nett klären.


    Am Samstag waren wir auf einer Taufe eingeladen. Ich habe mich echt auf die Taufe gefreut, da es die engere Familie ist. Habe natürlich an dem Tag oft an Mama gedacht. Sie wäre natürlich auch dabei gewesen. Das hätte ihr auch so gut gefallen. Es war komisch, dass sie nicht da war. Es fühlte sich falsch an. Aber ich hoffe, dass sie trotzdem irgendwie bei uns war. Ich habe auch Ihre Uhr getragen. Die erinnert mich besonders an sie. Als dann Fürbitten vorgelesen wurden, wurde ich noch trauriger und musste auch leise weinen. Eine Fürbitte war nämlich so: "wir denken auch an die Verstorbenen Angehörigen, die heute nicht in unserer Mitte sein können". Das tat sehr weh...ich war dann ganz melancholisch und einfach total traurig, obwohl das so ein schönes Fest war. Mein Papa war auch dabei und meine Oma. Meine Oma musste ganz schlimm weinen :( ich glaube der Gottesdienst hat ihr da nicht so gut getan. Sie hat wahrscheinlich an die eigene Taufe mit Ihrer Tochter, also meiner Mama gedacht. Und alles kam eben zusammen. Das war sehr schlimm. Ich habe mit allen so mitgefühlt. In unserer Familie hat fast jeder seine eigene traurige Geschichte. Bei solchen Feierlichkeiten kommt das eben bei allen wieder hoch. Aber der Nachmittag war dann trotzdem sehr schön. Und wir haben an dem Tag bis in die Nacht hinein viel von Mama gesprochen. Das war dann auch schön irgendiwe, aber natürlich auch schmerzhaft. Ich hoffe sehr, das sie trotzdem irgendwie dabei war. In der letzten Zeit habe ich leider keine Zeichen von ihr bekommen oder habe von ihr geträumt. Soetwas hätte ich gerne wieder. Wer weiß vielleicht kommt ja bald wieder ein Zeichen.


    Wie ist das denn bei Euch, habt Ihr auch schon Zeichen erlebt bzw glaubt Ihr an soetwas?


    Alles Liebe <3

  • Liebe teresachristina,


    ach so schön zu lesen, aus Deinem Leben der letzten Tage.

    Du bist viel besser als ich zu diesem Zeitpunkt 5 Monate.

    Ich hätte diesen Kollegen aggressiv angemacht und wie.

    Zu diesem Zeitpunkt war ich aggressiv nicht weil Sie nicht mehr da war sondern weil ich diese dummen Sätze von anderen nicht mehr hören konnte.

    Ich brauchte Hilfe, dann fand ich das Forum und ein paar Wochen später fand ich meine Therapeutin und ich schaffte es irgendwie raus aus der Aggressivität.

    Es fällt mir immer noch schwer wenn ich solche Dinge höre und ja manchmal werde ich immer noch etwas wütend versuche es mir dann nicht anmerken zu lassen.


    Zeichen ja hab ich auch viele bekommen, allerdings glaube ich das sie weniger werden, ich denke weil sie wollen das wir allein weiter gehen und das wir soweit sind.

    Ab und zu kommt immer mal eins.


    Vlg. Linchen