Meine Mama hatte Bauchspeicheldrüsenkrebs und musste viel zu früh gehen...

  • Hey liebe theresachristina !


    Deine Schilderungen vom Tod Deiner Mama finde ich beeindruckend. Sehr traurig, aber wow, Du bist wahnsinnig stark! Es tut mir von Herzen Leid, dass Du sie verloren hast.


    Du hast sie hier schon öfter so schön beschrieben - ich habe sie richtig vor Augen!Eine schöne Frau in tollen Klamotten und einem Glas Champagner in der Hand in einer stilvollen Wohnung. Eine Frau mit Eleganz, Stil und Esprit, voller Leben. Gerade bei Menschen, die so vor Leben sprühen finde ich den Gedanken daran, dass sie überhaupt einmal sterben könnten, so unglaublich…

    Mein Papa ist nun schon seit drei Wochen tot. Genau wie Du frage ich mich wo die Zeit geblieben ist. Ich vermisse ihn einfach so sehr.


    Vor ein paar Tagen bin ich auf ein Interview mit einer Autorin gestoßen, die ein Buch über die Trauer um ihre Mama geschrieben hat, sie hat sie ebenfalls als junge Frau verloren. Ich habe das Buch nicht, überlege jedoch es mir zu kaufen. Allein das Interview finde ich sehr inspirierend und ja, auch etwas tröstlich. Vielleicht möchtest Du es ja lesen:

    https://www.ostsee-zeitung.de/…cht-Pausen-von-der-Trauer


    Ich wünsche Dir nur das Beste<3

  • Liebe Lisa95 ,

    ich hoffe auch sehr, dass diese Bilder langsam verblassen. Ich merke schon, dass sie ein wenig an Schrecken verlieren aber sie sind trotzdem noch sehr präsent. Es freut mich für Dich, dass Du Deine liebe Mama so in Deinen Erinnerungen hast wie sie eben war. Das ist sehr wertvoll. Ich hoffe ich komme auch bald an diesem Punkt an.


    Oh wie schön dass Du noch Sprachnachrichten von Ihr hast :) das hat meine Mama mir leider nicht geschickt, da war sie technisch nicht so weit :) aber mein Papa hat noch ein paar Videos von Urlauben und da höre ich auch noch ihre Stimme. Es ist einfach so grausam, sie nie wieder so zu hören...


    Das war bestimmt Deine Mama, die Dir ein Zeichen geschickt hat. Da glaube ich auch ganz fest daran und es ist doch irgendwie ein schönes Gefühl, dass unsere Eltern doch einfach noch irgendwie um uns sind. Ich hab mal gelesen, dass Verstorbene wohl oft über Elektrizität kommunizieren bzw dass es viele Lichtzeichen gibt. Von daher denke ich ganz stark, dass das bei Dir im Home Office Deine Mama war :) ich bin jetzt nicht wirklich so esotherisch angehaucht, aber für mich machen die Zeichen, die ich bekommen hab Sinn. Am Tag der Beerdigung am 21.01. sollte es richtig schlimm kalt werden mit Schneegestöber usw und der Wetterbericht hat dies felsenfest vorhergesagt, es war schon die ganze Woche so stürmisch. Aber als wir an dem Freitag dann aufgewacht sind, strahlte die Sonne ohne eine einzige Wolke. Die ganze Beerdigung über hielt das Wetter. Erst als wir alle zusammen zum Essen gegangen sind und alle im Wirtshaus waren, kamen die Wolken und der Schnee. Da war jeder sehr erstaunt. Es war so als hätte sie uns die Sonne geschickt. Ein weiteres Zeichen war beim Friseur - meine Mama und ich gingen ja immer zusammen hin und machten uns einen schönen Tag. Ich war noch für die Beerdigung dort (das sind auch ganz liebe Freunde von uns) und ich habe so von Mama erzählt und musste dann anfangen zu weinen. Plötzlich ist dann ein Haarspray einfach neben uns umgefallen. Beim Kochen oder in der Früh im Badezimmer höre ich Musik über eine Musikbox. Da gab es all die Jahre nie Probleme. Seit meine Mama nicht mehr da ist, hängen die sich manchmal auf und bleiben stehen. Bei meiner Freundin war das auch mal so als ich sie besucht hab. Ich könnte jetzt noch ein paar mehr aufschreiben, aber Du weißt glaub ich im groben was ich meine :)


    Ja meine Mama und auch ich dürfen so viel Liebe erfahren <3 das tut wirklich gut und das ist auch gerade das einzige, was mich aus der Trauer irgendwie raus zieht. Sei es die Liebe zu meinem Mann, zu meinen Freunden oder Familie. Vor allem die Liebe, die meine Mama mir gegeben hat. Es tut einfach gut. Und für die Liebe ist es immer wert weiterzumachen. Tut mir sehr Leid für Dich, dass sich Eure Verwandten nicht verabschieden konnten/wollten. Es ist aber auch eine heftige Erfahrung, jmd so zu sehen. Der Bruder von meiner Mama wollte sie so auch nicht sehen, weil er das nicht konnte...das hat mich auch traurig gemacht - für niemanden war es leicht sie so zu sehen- aber ich muss das natürlich respektieren. Ihr Mama, also meine Oma wollte zuerst auch nicht kommen, hat sich dann aber umentschieden.


    Danke Lisa, mir gehts auch schon etwas besser, seit ich die Erinnerungen ein wenig runter geschrieben hab. Es ist so als würde ich sie ein wenig ablegen (was natürlich nicht geht, Du weißt was ich meine). Es stimmt die 2 Herren haben es sehr würdevoll gemacht, da bin ich Ihnen auch sehr dankbar. Das ist auch ein harter Job...puuuh den könnte ich nicht machen. Sei nicht traurig, dass Du Deine Mama nicht mehr berühren konntest. Ich habe es als sehr schlimm empfunden, ich hab ja so lange Ihre Hand gehalten und am Anfang war sie noch so schön warm...im Laufe des Tages war sie nur kalt und fremd :(


    Danke für Deine mitfühlenden Worte <3

  • Hallo liebe Elliminelli ,

    danke für Deine lieben Worte. Du hast sie sehr gut vor Augen und es freut mich, dass ich sie so gut beschreiben konnte :) sie war wirklich eine beeindruckende Frau. Das macht es für uns alle noch 1000000000000 x schlimmer so jemanden gehen lassen zu müssen. Sie hat immer gekämpft. Sie hat sogar während Ihrer Chemo nie den Mut verloren, sie war im Krankenhaus bekannt für Ihre fröhliche Art und die bunten Klamotten. Sie hat sich nicht unterkriegen lassen. Das finde ich sehr erstaunlich und sie hat meine komplette Anerkennung. Ich hab sie immer bewundert. Ich hoffe ich kann daraus auch bald meine eigene Stärke ziehen.


    Habe mir das Interview gerade durch gelesen - danke Dir für den Link. Ich finde mich in vielen Zeilen wieder. Vielleicht werde ich mir auch das Buch kaufen. Vor allem der Part mit den schönen Klamotten von der Mama. Das ist bei mir ja auch so. Meine Mama hat soooo viele schöne Sachen. Wir haben beide die selbe Schuhgröße. Sie hat sich im letzten Italien Urlaub noch welche gekauft und nie tragen können :( ich dachte mir zuerst auch, dass ich mich doch nicht daran bereichern kann. Aber meine Mama hätte nie gewollt, dass Ihre schönen Sachen im Schrank verstauben und daher möchte ich auch so viel es geht von Ihr tragen. So nehme ich sie immer ein bisschen mit. Mein Papa und ich haben schon angefangen ein paar Sachen durchzukramen. Es tut natürlich wahnsinnig weh das alles zu sehen. Noch kann ich nichts tragen, aber diese Woche habe isch mal mit ein paar Schuhen angefangen.


    Ich hoffe Dir geht es einigermaßen gut nach dem Tod von Deinem Papa :( 3 Wochen ist noch nicht lange her. Da braucht man eine gewisse Zeit, um wieder in den Alltag zu finden. Nimm Dir die Zeit und tu was Dir gut tut. Ich wünsche Dir ebenfalls nur das Beste <3

  • Liebe theresachristina ,

    ich denke an dich und ganz sicher wirst du deine Mama auch bald so in Erinnerung haben können wie sie eigentlich immer war. :)


    Es freut mich, dass du noch Videos von deiner Mama hast auf denen ihre Stimme zu hören ist. Das habe ich auch und ich finde es sehr wertvoll. Ich höre und schaue mir das nicht so oft an, weil ich möchte das es etwas besonderes bleibt. Aber das kann natürlich jeder so handhaben wie er möchte :)


    Danke schön, dass du mich darin bestärkst, dass das im Home Office wirklich ein Zeichen von meiner Mama gewesen sein kann. Ich habe das auch irgendwo mal gelesen oder gehört, dass sie uns oft Zeichen über Elektrizität oder Licht geben können. Aber auch die Zeichen, die du von deiner Mama bekommen hast hören sich wundervoll an. Am bedeutendsten war für mich deine Erzählung vom Tag der Beerdigung. Ganz sicher war sie das und hat euch einen lieben Gruß da gelassen. Ich hoffe, dass du noch ganz ganz viele weitere von diesen Zeichen von deiner Mama erfährst! :24: Ich habe tatsächlich noch nicht so viele Zeichen erhalten oder habe sie nicht bewusst wahr genommen. Seit dem Tag im Home Office, von dem ich berichtete, versuche ich da aber mehr darauf zu achten. :) Was mir noch einfällt ist der Tag an dem sie verstarb. Ich habe das Krankenhaus verlassen und bin mit meinem Freund und meiner Freundin zu der Schaukel in der Nähe gegangen und auf einmal kam auch die Sonne raus und erwärmte unsere Gesichter und Körper. An dem Tag war es eigentlich auch nicht SO besonders schön, aber ab dem Zeitpunkt kam die Sonne heraus :)


    Ja man muss jeden respektieren. Wenn jemand sie so nicht mehr sehen mochte. Das tue ich auch. Aber ich finde die Begründungen manchmal ein wenig abwegig. Wenn dann so etwas kommt wie "ich kann sie so nicht mehr sehen" oder "ich möchte sie so in Erinnerung behalten wie sie war". Ich finde dass es das manchmal so klein und nichtig macht. Als wäre mir das alles leicht gefallen. Nein natürlich nicht, aber sie brauchte doch da jemanden. Und jetzt weiß ich ja aus eigener Erfahrung, dass die Bilder aus dem Krankenhaus verblassen und sie in meinen Gedanken so ausschaut wie zuvor. Manchmal denke ich, dass es sich die Leute mit solchen Aussagen "einfach" machen wollen.


    Ich könnte auch nicht bei einem Bestattungsinstitut arbeiten. Deswegen finde ich es umso bemerkenswerter, dass es solche Leute gibt.


    ich danke dir auf jeden Fall auch für deine ehrlichen Worte während deinen Erzählungen. Ich finde es gut, dass wir hier sind und uns austauschen können :)


    <3  

  • Hallo liebe Lisa95

    danke für Deine Antwort, ich finde es sehr schön, dass wir uns darüber austauschen können, da es uns beiden fast identisch geht. Auch wenn der Grund natürlich so traurig ist :( aber ich finde es auch gut, dass wir hier gelandet sind. Alle anderen natürlich auch. Es tut gut, dass man nicht alleine ist.


    Die Situation mit der Schaukel hast Du ja schon einmal beschrieben - ich glaube auch ganz fest daran, dass die Sonne Deine Mama geschickt hat :) ich wünsche Dir, dass Du auch noch ganz viele Zeichen bekommst. Es tut irgendwie so gut. Als würden sie sich noch einmal um uns kümmern wollen oder einfach eine Zuversicht schicken wollen <3


    Deinem letzten Absatz stimme ich nur zu. Mich hat es auch verletzt, als ein paar aus der Familie gesagt haben, dass sie meine Mama so nicht sehen können. Da dachte ich mir auch, für mich war das alles auch nicht leicht und es wird irgendwie, so wie Du schreibst, nichtig macht. Klar akzeptiert man die Entscheidung, aber ich finde auch, dass sie es sich damit sehr leicht machen. Trotz der furchtbaren Bilder bin ich sehr froh, diese Tage mit meiner Mama durchlebt zu haben. Mein Papa, mein Mann und ich waren so stark und es ist einfach ein Beweis für die unendliche Liebe, die man für diesen Menschen empfindet. So sehe ich das bei Dir auch, Du bist so stark, so ein Erlebnis prägt einen für immer und Du hast es geschafft. Deine Mama ist bestimmt so stolz auf Dich.


    Ich habe in Deinem Wohnzimmer das mit Deinem Papa und Onkel gelesen und ich bin sprachlos :( so etwas tut man nicht! Ist denn ein Anruf zu viel verlangt? Ich kann Dich verstehen....ich wäre auch so traurig und enttäuscht. Ich würde auch erst mal Abstand zu Deinem Onkel halten. Ich denke zwar auch, dass ihm das nicht so bewusst war (Männer ticken da wohl ein wenig anders) aber wenn es mal passt, würde ich es ihm schon mal mitteilen. So etwas geht einfach gar nicht. Aber mach alles so, wie Du meinst und in Deinem Tempo.


    Ich wünsche Dir trotz allem einen schönen Urlaub, genieß die Zeit etwas :)

  • Hallo Ihr Lieben,

    ich war die letzte Woche über mit meinem Mann im Urlaub - das hat so gut getan. Wir mussten einfach mal raus. Gestern war der 10., da war es dann auf den Tag genau 3 Monate her. 3 Monate ohne meine Mama, ohne Ihren Rat und Tipps, ohne unseren Kaffeeklatsch und ohne Umarmungen. Ich kann es manchmal einfach nicht verstehen. Es ist so schlimm. Gestern Abend kamen dann natürlich auch wieder die Tränen.


    Leider habe ich noch ein Thema vor mich her geschoben: ich muss mich mit dem Steinmetz noch treffen und einen Grabstein aussuchen....ich weiß nicht ob ich das schaffe. Mein Papa schafft es nicht und ich würde Ihm die Entscheidung gerne abnehmen. Damals im Januar war es schon kaum zu ertragen, die Grabstelle auszusuchen. Ich fand das so makaber irgendwie. Der Bestatter war sehr nett, aber er meinte eben zu mir, dass ich mal zum Friedhof gehen soll und mir freie Stellen anschauen soll. Wenn mir eine gefällt, soll ich die Nachbargräber aufschreiben und ihm das mitteilen. Das war heftig und schlimm. Aber irgendwie habe ich es geschafft eine schöne Stelle neben einem Baum zu finden. Ich bin nicht so der Friedhofsgeher, ich bin meiner Mama an anderen Orten viel näher. Aber trotzdem muss das jetzt organisiert werden. Ich werde mich gemeinsam mit meiner Oma, als oder Mama von meiner Mama, treffen und alles besprechen. Meine Oma braucht das, sie ist jeden Tag auf dem Friedhof und pflegt die Stelle. Ich war seit der Beerdigung nur 1 x dort. Dieser Anblick ist für mich kaum zu ertragen. Da steht einfach der Name von meiner Mama auf dem Kreuz...das ist doch alles ein schlechter Witz....aber leider ist es die Realität. Ich musste an dem Grab natürlich weinen. Es ist so befremdlich für mich, so furchtbar. Aber als ich dann gehen wollte, ist ein großer Vogelschwarm über mich drüber geflogen - so als hätte meine Mama mir diesen geschickt <3


    Im Urlaub wollte ich Ihr auch die ganze Zeit Bilder schicken, wollte sie anrufen was ich alles erlebt habe...aber es ging nicht. Ich habe dafür viel mit meinem Papa geschrieben und telefoniert. Er hat sich glaube ich gefreut, dass ich irgendwie versuche weiter zu machen. Er vesucht es auch und macht es sooooo gut. Ich weiß heute gar nicht so recht was ich schreiben soll, mein Kopf fühlt sich so leer an. Wie Kaugummi. Worauf ich aber sehr stolz bin: ich überlege seit Weihnachten schon, mir ein kleines Tattoo für meine Mama stechen zu lassen. Ich bin gar nicht der Typ für Tattoos, aber das hat es mir irgendwie angetan. Im Urlaub war dann das Zeichen da, es gab einfach ein Tattoo Studio in der Nähe, in unserem ZImmer lag ein Flyer dafür. Da wusste ich, dass ich da hin muss. Ich hab nun ein kleines Herz am Handgelenk. Für meine Mama. Ein Zeichen für unseren ewige Liebe und dass sie immer bei mir ist. Damit sie immer und in allem was ich tue ein Stück mitgehen kann. Da freue ich mich sehr darüber.

  • Liebe theresachristina

    ich wollte mich mal bei dir erkundigen, wie es dir geht? Ich war selber einige Tage nicht im Forum aktiv und habe mir eine Auszeit gegönnt. Das brauchte ich einfach mal irgendwie.


    Wo ward ihr denn zusammen im Urlaub? Vielleicht möchtest du darüber ja auch ein wenig berichten :) Ich finde es gut, dass ihr zusammen mal raus und vielleicht auch mal auf andere Gedanken gekommen seid :)


    3 Monate..... ja, was sind schon drei Monate. Es tut mir so leid für dich und weiß genau, wie du dich fühlst. Heute ist der 22. und das bedeutet, dass meine Mama heute 13 Monate nicht mehr bei mir bzw. uns ist.


    Ich war damals mit meinem jüngeren Bruder beim Steinmetz um einen neuen Grabstein auszusuchen. Meine Mama wurde in einem 4er Urnengrab beerdigt. Dort ist mein Onkel (der leider mit 14 Jahren verstarb und den ich nie kennengelernt habe) mein Opa, meine Oma und jetzt meine Mama beerdigt. Der Grabstein, auf dem bereits drei Namen standen, war zu klein, um noch den Namen meiner Mama zu tragen. Ich muss sagen, dass mir der Weg dorthin auch sehr schwer fiel, aber einmal dort angekommen, habe ich mich gefreut etwas schönes für meine Familie dort aussuchen zu können. Wie ist es bei dir gelaufen? Konntest du etwas ausrichten? Wer hat dich begleitet? Vielleicht ist ja doch dein Papa mit da gewesen? Ich hoffe du musstest nicht alleine hin gehen.


    Falls du in meinem Wohnzimmer mal mitgelesen hast, konntest du sehen, dass ich am Gründonnerstag mal wieder auf dem Friedhof war und ein Gesteck gebracht habe. Das war in 13 Monaten mein vierter Besuch auf dem Friedhof. Fühl dich also nicht schlecht, wenn du seit der Beerdigung erst 1x dort gewesen bist :)


    Wow das klingt wirklich klasse mit dem Tattoo. Und es ist ja auch nur recht klein, aber ein schönes Zeichen der Verbundenheit. :)


    Ganz liebe Grüße, Lisa

  • Hi Lisa95 ,

    habe Dir auch gerade in Dein Wohnzimmer geschrieben, schön von Dir zu hören und Danke der Nachfrage :) es geht mir einigermaßen ok. Ich muss nicht mehr so oft weinen und plane wieder mehr Dinge (liegt wahrscheinlich auch daran, dass es jetzt auch einfacher geht mit den ganzen Corona Regeln). Manchmal überkommt mich dann wieder die Trauer und ich weine sofort. Mittlerweile ist mir das dann auch egal ob ich gerade in der Öffentlichkeit bin oder nicht. Das muss dann einfach raus. Wir waren auch an Ostern mit meinem Papa und Freunden von meiner Mama zusammen beim Osterbrunchen. Das war sehr schön, aber auch sehr sehr traurig weil einfach meine Mama gefehlt hat. Das beisammen sein hätte ihr auch so sehr gefallen. Das war jetzt der erste Feiertag ohne sie....Es ist so ein komisches Gefühl. Dieses Fehlen macht sich jetzt immer mehr bemerkbar. Am Anfang war es so, als wäre sie nur im Urlaub aber ich habe mittlerweile realisiert, dass sie nie mehr wieder kommt. Das ist so schlimm und so traurig, aber wem erzähle ich das :( Ansonsten habe ich leider noch sehr oft diese dunklen Gedanken, dass ich auch krank werde oder bin. Da habe ich immer wieder mal mit zu kämpfen, da ich den Moment gar nicht richtig genießen kann. Ich weiß ja, dass mit mir alles gut ist, aber irgendwie ist da eine Blockade in meinem Kopf die ich noch nicht lösen kann. Habe mir jetzt sogar ein Buch darüber bestellt. Ich hoffe es hilft mir. Der Mai wird jetzt bei uns nochmal sehr schlimm....im Mai haben meine Eltern Hochzeitstag, dann ist Muttertag und dann hat meine Mama auch noch Geburtstag. Da müssen wir mal schauen, was wir machen, einfach so daheim rum sitzen wollen wir nicht. Vielleicht gehen wir essen oder machen etwas anderes schönes. Wie machst Du es denn an solchen Tagen?


    Vielen Dank für Deinen Bericht beim Steinmetz. Ich habe tatsächlich heute erst um 17:00 Uhr einen Termin mit ihm. Die ganze Woche geistert mir das schon im Kopf rum, aber Dein Satz, dass Du Dich dann, als Du dort warst doch gefreut hast für Deine Familie etwas schönes auszusuchen hat mir wieder Mut und Kraft gegeben :) Du hast recht, ich möchte meiner Mama auch etwas schönes aussuchen und möchte Ihr dann auch an diesen Jahrestagen ein schönes Gesteck bringen. Ich gehe zu dem Termin nicht allein, mein Mann und meine Oma begleiten mich. Mein Papa kann es nicht, aber ich bin ihm da überhaupt nicht böse. Er sagt, dass ich einen guten Geschmack habe und schon das richtige aussuchen werde. Vielleicht gehe ich dann auch öfters zum Friedhof, aber ich bin jetzt doch erleichtert, dass Du auch noch nicht so oft dort warst. Man macht sich da schon irgendwie Gedanken, aber jeder sollte das tun was einem gut tut und unsere Mamas sind sowieso immer in unseren Herzen, ob wir jetzt am Grab stehen oder nicht <3


    Vielen Dank für Deine Nachricht <3 ganz liebe Grüße

  • Liebe theresachristina ,

    habe mich auch gefreut wieder von dir zu hören :) Es ist schön, dass du so offen mit deiner Trauer umgehen und sie auch zulassen kannst, selbst wenn es in der Öffentlichkeit ist. Das ist nun wirklich nichts wofür man sich schämen sollte. Ich kenne das und lasse es auch zu.


    Es klingt schön wie ihr Ostern verbracht habt, aber ich kann dich auch verstehen, dass dir deine Mama da besonders gefehlt hat. Wir kannten unserer Mamas so gut und wissen, was ihnen gut getan hat, was sie zu bestimmten Situationen gesagt hätten usw. Ich hatte ja ebenfalls zu Beginn diese "Phase" dass ich dachte meine Mama wäre nur im Urlaub, zur Kur oder sonst wo. Es dauert seine Zeit bis man alles, was passiert ist begreifen kann.


    Ach du, ja das mit den dunklen Gedanken kenne ich zu gut. Wirklich. Alles, was du darüber schreibst könnte auch von mir kommen. Immer, wenn ich zu tun habe, sei es auf der Arbeit oder am Wochenende als ich paar Geburtstagsgeschenke für Freunde und Familie eingekauft habe, ist alles soweit "gut". Aber erstmal zu Hause angekommen, merke ich wie es da zwickt, wie ich Kopfschmerzen habe, wie mein Rücken weh tut usw. Auch ich habe noch immer diese Gedanken auch mal schlimm krank zu werden oder zu sein.... Ich hab da aber auch noch keinen richtigen Ansatz gefunden wie ich dir und mir helfen könnte da wieder heraus zu kommen. Wollte dich nur wissen lassen, dass du nicht alleine damit bist! :) Du sagst, du hast dir über sowas auch ein Buch bestellt. Konntest du schon bisschen rein lesen? Magst du mir darüber berichten oder mir sagen wie das Buch heißt? Vielleicht ist es ja auch was für mich :)


    Ja ja, der Muttertag.... Eine kurze Geschichte dazu: Eine Bekannte, die ihre Mama ich glaube im Jahr 2018 oder 2019 an Brustkrebs verloren hat, hat im Jahr darauf an Valentinstag geschrieben, wie schlimm sie es findet, wenn sich Leute an diesem Tag aufregen keinen Partner zu haben, aber wie schlimm es ist keine Mama mehr an Muttertag oder Vater an Vatertag zu haben, darüber schreibt keiner. EDIT: das soll natürlich NICHT darauf bezogen, sein, dass es nicht schlimm ist, wenn der Partner stirbt. Auf keinen Fall. Bitte nicht falsch verstehen. Es war eher darauf bezogen, wenn sich an Valentinstag (der ja eh mehr Kommerz ist als alles andere) Leute alleine fühlen. Und so ist es ja auch irgendwie. Also ich kann dir dazu nur von mir als Tipp auf den Weg geben sich vor solchen besonderen Tagen nicht so viele Gedanken darüber zu machen. Ich weiß. Leichter gesagt als getan, aber was du bzw. ihr dann da macht, ergibt sich schon im Laufe des Tages. Vielleicht kannst du dich auch mit deinem Papa treffen oder ihn zumindest anrufen. Vielleicht ja mal wieder auf den Friedhof gehen, wenn dir danach ist. Aber ansonsten überlege ich immer, was ich an dem Tag z.B. mit meiner Mama gemacht hätte. Vielleicht wären wir essen gegangen oder so. Dann würde ich das an dem Tag auch so machen :)


    Wie lief es denn beim Steinmetz? Ich hoffe, dir mit meinen Erzählungen etwas geholfen zu haben :) Finde es schön, dass dir dein Papa da so vertraut hat. Das zeigt wirklich eine tolle Verbindung zwischen euch :) Und bitte keine Gedanken machen, wenn du nicht so oft auf dem Friedhof bisher warst oder weswegen auch immer. Ich denke unser Körper sagt uns schon ganz gut was wir brauchen und was uns gut tut :)


    Ich entschuldige mich für die lange Nachricht und wünsche einen guten Start in die Woche :)

  • Liebe Lisa95 ,

    vielen Dank für Deinen langen Text, da musst Du dich auf keinen Fall entschuldigen, ich freu mich echt sehr darüber, wenn sich jemand die Zeit nimmt und mir länger antworten mag :)


    Es ist echt wahnsinn, dass Du diese dunklen Gedanken auch hast und fast ein wenig "beruhigend" für mich, dass ich da nicht alleine bin - sorry Du weißt was ich meine, natürlich wünschte ich, Du hättest nicht diese Probleme, aber vielleicht ist das nach so einem Schock einfach ein Teil der Trauer..? Ich weiß es nicht und es nervt mich manchmal selbst extrem. In dem Buch konnte ich leider noch nicht lesen, aber der Klappentext hat mich sofort angesprochen, das Buch hat eine Psychologin geschrieben und erklärt, woher unsere Angst vor Krankheiten kommt und wie man sie wieder los wird. Das Buch heißt "Und wenn es doch etwas schlimmes ist?" von Barbara Günther-Haug. Ich werde aber spätestens am Wochenende anfangen, da muss ich auch in der Stimmung sein. Aber ich finde es ganz interessant und ich hoffe dass mir ein paar Ansätze helfen können. Heute hab ich auch einen Termin zur jährlich Krebsvorsorge bei meinem Frauenarzt vereinbart. Da gehe ich auch brav jedes Jahr hin, aber jedes Mal ist es so unangenehm für mich. Nicht die Untersuchung selbst, sondern mein Gedankenkarussell. Ich könnte mich da rein steigern...echt schlimm. Ich habe so eine Angst, dass er mal etwas findet oder etwas auffällig ist. So bescheuert, ich will solche Gedanken echt nicht mehr haben. Meine Oma hat schon immer gesagt, man soll sich über ungelegte Eier keine Sorgen machen und es ist einfach so :D aber das umzusetzen ist schwer. Ich hab jetzt schon ein mulmiges Gefühl wenn ich an den Termin denke.


    Da hast Du auch Recht mit diesen Tagen Muttertag und Valentinstag usw. Da darf ich mich auch gar nicht so lenken lassen. Ich bin zwar jeden Muttertag mit meiner Mama zusammen gewesen und ich erinnere mich noch soooo genau an den letzten, als wir auf Ihrer Terrasse gesessen sind und Kuchen gegessen haben. Sie hat sich zur Feier des Tages sogar ein Glas Sekt gegönnt und es war ein warmer, sonniger Tag. Habe auch Fotos gemacht. Das krasse daran ist, dass ich, während ich die Fotos gemacht hab, daran gedacht hab dass ich diesen Moment besonders festhalten muss, weil wir alle nicht wissen, wie der nächste Muttertag wird. Tja....jetzt weiß ich es. Ich werde mir denke ich auch an dem Tag ein Glas Sekt gönnen und auf meine Mama anstoßen. Eigentlich ist jeder Tag ohne sie schwer, nicht nur der Muttertag.


    Den Termin beim Steinmetz fand ich dann doch echt schlimm. Wir haben uns ja auf dem Friedhof getroffen, weil er das Grab sehen wollte und die Größe usw. Dann hat er mir gesagt, dass ich mich gerne umschauen kann, was mir denn so gefällt. Aber ich konnte es nicht, ich musste dann sofort weinen. Für Ihn ist das eben sein Geschäft. Er hat mir dann verschiedene Steine gezeigt und hat mir dann auch die Art an den Gräbern erklärt, aber ich fand das nur makaber irgendwie, aber es hilft ja nichts ich möchte doch etwas schönes aussuchen. Er hat mir dann Kataloge mitgegeben und es gibt wohl auch einen Konfiguarator im Internet...ich fand das schlimm, so wie bei den Autos die man konfigurieren kann nur mit Grabsteinen. Ich finde den Gedanken einfach absurd und unvorstellbar. Aber es hilft nichts, ich will etwas schönes aussuchen da muss ich jetzt einfach durch. Mein Papa und mein Mann helfen mir dabei.


    Leider kam gestern bei uns auch noch der nächste Abschied :( die Eltern von meinem Mann hatten seit über 13 Jahren einen Hund. Eigentlich war er auch unser Hund, wir haben ihn fast jeden Tag gesehen und wir sind beide sehr tierlieb, wir haben ihn einfach in unser Herz geschlossen und viel Zeit mit Ihm verbracht. Es war schon abzusehen, aber leider wurde er gestern dann eingeschläfert, weil er schon zu alt war und nicht mehr richtig aufstehen konnte. Das war ehrlich gesagt wieder ein riesen Schock und hat vieles aufgewühlt. Ich weiß, es nicht ganz zu vergleichen wie mit einem Menschen und was ich in den anderen Wohnzimmern lese ist viel schlimmer, aber für uns war er eben ein Familienmitglied und wir haben ihn sehr geliebt. Aber so ist das im Leben. Er hatte es aber sehr schön und er durfte alt werden da bin ich auch sehr dankbar. Meinem Mann geht es seit gestern wieder nicht so gut, der Tod von meiner Mama hat ihn auch stark mitgenommen. Und jetzt sein lieber Hund...das hat glaub ich in ihm die ein bisschen verheilten Wunden nochmal aufreißen lassen. Manchmal ist das Leben wirklich traurig. Aber wie gesagt, er durfte alt werden und hatte ein sehr gutes Hundeleben und unseres hat er auch sehr bereichert <3

  • Liebe theresachristina ,

    ich weiß was du meinst, keine Sorge :) und finde es auch beruhigend irgendwie, dass ich damit nicht alleine bin mit diesen "dunklen" Gedanken und dem Gedankenkarussell. Ich denke schon, dass es ein Teil der Trauer ist..... wir müssen nur aufpassen, dass diese Gedanken nicht überhand nehmen. Und das ist eben manchmal leichter gesagt als getan.


    Das Buch klingt auf jeden Fall total interessant. Ich könnte mir vorstellen, dass es auch etwas für mich sein könne. Berichte mir gern vom Buch, wenn du etwas gelesen hast und mit mir teilen möchtest. Ich bin gespannt auf deine Eindrücke :)


    Ein süßer Spruch deiner Omi, aber wo sie recht hat, hat sie recht. Wie geht es dir denn jetzt nach dem Termin? Ich weiß, die Ergebnisse des Abstrichs sind noch nicht da, aber wie sind deine Gedanken heute? Kreiseln sie noch immer? Ich war auch erst vor ein paar Wochen zum jährlichen Termin beim Gynäkologen. Für den Untersuchungen habe ich auch keine Angst, aber vor den Ergebnissen teilweise schon. Aber bei mir ist es vor dem Termin immer schlimmer, als danach. Deswegen frage ich auch wie es bei dir ist? :) Und allgemein muss ich sagen, dass sich das Gedankenkarussell bei mir eher um den Krebs der Bauchspeicheldrüse dreht. Ja, ich habe auch Angst vor anderen Krankheiten und mache mir Gedanken, aber das ist meist nicht so schlimm. Weißt du wie ich meine?


    Aber was ich sagen muss, ist, dass es manchmal Sachen gibt, die mich wirklich ganz schön mitnehmen. Gestern hatte ich bis 17 Uhr Besprechung auf der Arbeit. Ein Kollege einer anderen Niederlassung hat sich danach noch mit mir unterhalten. Ich kenne ihn jetzt nicht SO besonders gut, aber auf einmal erzählte er mir von seiner Frau, die vor zwei Jahren an Brustkrebs erkrankte. Alles war soweit gut, bis sie jetzt vor ein paar Wochen eine Metastase in der Lunge festgestellt haben und auf einmal ging es wieder los mit dem Karussell...... habe es den ganzen Abend und die ganze Nacht gemerkt. Konnte mal wieder überhaupt nicht gut schlafen.


    Das ist so schön, dass ihr den Muttertag immer zusammen verbracht habt. Das war bei uns nicht immer möglich, da ich nach meinem Abitur ausgezogen bin und uns dann 200km trennten. Natürlich rief ich sie an oder wir starteten einen Videoanruf oder so. Und wenn dann Wochenende war und ich mal wieder in der Heimat war, haben wir uns natürlich auch getroffen :) Ich finde es eine so schöne Idee, dass du dann jetzt zu diesem Muttertag auf deine Mama mit Sekt anstoßen willst, genau so wie ihr es letztes Jahr gemeinsam gemacht hat. Das gibt dir bestimmt viel :)


    Mir tut es leid, dass es dir dann doch so schwer fiel beim Steinmetz, ich hatte gehofft dir mit meinem Bericht etwas geholfen zu haben :( Bei mir war die Situation aber auch etwas anders fiel mir gerade ein. Ich war ja schon kurz nach dem Tod meiner Mama beim Steinmetz und wahrscheinlich war ich einfach noch unter Schock. Ich kann mir gut vorstellen, dass es bei mir ähnlich zu dir gewesen wäre wenn ich ein paar Wochen später gegangen wäre. Ich hoffe trotzdem, dass ihr dir Kraft findet etwas schönes für sie auszusuchen. Und wenn es eben erstmal nicht geht, dann ist es eben so :) Lasst euch die Zeit, die ihr braucht :)


    Ach du meine Güte, das tut mir so leid zu lesen, dass "euer" lieber Hund verstorben ist :( Ich weiß wie sehr man an einem Tier hängen kann. Meine Mama hatte auch eine Katze. Sie ist jetzt auch glaube ich schon 13 Jahre alt. Mein älterer Bruder hat einen Hund, mein Freund hat eine Katzenhaarallergie und mein jüngerer Bruder hatte damals noch keine eigene Wohnung gefunden, weshalb die Katze bei meiner Tante untergekommen ist. Ihr geht es gut bei ihr. Sie hatte früher auch mal Katzen, aber ich vermisse sie wirklich so. :( Bei meiner Mama konnte ich sie immer sehen, wenn ich bei ihr war. Mit meiner Tante versteh ich mich zwar, aber sie hat ein kleines Messi Problem (nennen wir es mal so) und ich war schon seit Jahren nicht mehr bei ihr in der Wohnung und habe deshalb unsere Katze auch bisher nicht mehr gesehen :(


    Ich hoffe dein Mann und die Familie deines Mannes kann den Verlust gut verarbeiten :) Und wer weiß, vielleicht kommt ja ganz bald wieder ein kleiner Welpe zu euch nach Hause :)

  • Hi Lisa95 ,

    ja da gebe ich Dir vollkommen Recht, dass wir da aufpassen müssen, dass diese Gedanken nicht die Kontrolle übernehmen. Das wird im Buch auch angesprochen, ich habe mal die ersten paar Seiten gelesen und finde es bisher gut. Da werden unterschiedliche Szenarien von unterschiedlichen Menschen erzählt und danach ein Lösungsansatz geboten, so weit bin ich aber noch nicht, werde mich aber dazu melden :) ich höre wie gesagt auch einen Podcast in der Früh über ein positives Mindset. Unsere Gedanken bestimmen unser Wohlbefinden und wenn man nur gute Gedanken hat, dann geht es einem auch besser - logisch irgendwie, aber nicht immer so leicht umzusetzen. Aber da möchte ich gerne dran arbeiten :)


    Also ich hab vorgestern nur einen Termin vereinbart, der ist erst am 10.05. weils vorher nicht geht. Bei mir ist es ähnlich, ich werde vorher fast verrückt und wenn die Untersuchung vorbei ist und ich mit dem Arzt gesprochen hab gehts wieder. Mein Blutdurck spielt bei der Untersuchung dann auch verrückt, weil ich einfach nervös bin. Ich taste mich ja selbst auch manchmal ab und ich habe nichts auffälliges bemerkt, aber man hat doch Angst, dass er mal was findet. Aber da mache ich mir - mal wieder - zu vielen Gedanken und mann soll sich ja wegen ungelegten Eiern keine Sorgen machen :) vor dem Bauchspeicheldrüsenkrebs habe ich natürlich auch sehr Angst - vor Krebs eigentlich allgemein...gehst Du da irgendwie noch zur Vorsorge? Ich glaube bei Bauchspeicheldrüse oder Magen etc gibt es nichts oder? Außer vielleicht eine Magenspiegelung (sowas hatte ich noch nie). Das, was Du mit Deinem Kollegen beschrieben hast...oh je, das ist furchtbar und ich hätte da auch wieder ein Gedankenkarussel. Es gibt einfach so viele schlimme Sachen, aber man muss diese Gedanken irgendwie durchbrechen. Auf der anderen Seite kennen wir ja auch genügend Menschen, die gesund sind und denen nichts fehlt. Ich muss mich dann immer an die erinnern, weil ich viel mehr gesunde als kranke Menschen kenne. Aber das negative bleibt hald immer hängen...konntest Du mittlerweile wieder ein wenig schlafen?


    Ja der Muttertag, da hat ja jeder seine eigenen Rituale mit der Mama und das ist auch gut so :) meine Mama und ich waren nie weiter als 25 km voneinander entfernt, da ging das mit dem Treffen schon einfacher. Aber das ist doch auch schön, dass Ihr beide viel telefoniert habt, es geht ja darum, dann man an die Mama denkt (was wir ja eh an jeden Tag machen). Ich werde versuchen nicht all zu traurig an diesem Tag zu sein und mir eben ein Gläschen gönnen, das hätte ihr auch gefallen. Hast Du schon was bestimmtes vor? Wie war denn Dein erster Muttertag oder der Geburtstag von Deiner Mama ohne Sie?


    Danke, Deine Worte haben mir auch echt viel Kraft für den Termin beim Steinmetz gegeben, aber ich war wohl einfach noch nicht bereit bzw ich habs ein wenig unterschätzt. Aber mit Deinem Zuspruch und auch mit dem von meinem Papa und meinem Mann schaff ich das bestimmt, es soll ja etwas schönes werden und ich möchte ja auch an so Tagen wie Geburtstag usw eine Schale oder schöne Blumen bringen. Ich bin da auch einfach sehr sensibel was Friedhöfe angeht. Aber vielleicht wird es bald besser, wenn man nur öfters dort war.


    Danke für Deine lieben Worte zum Verlust von unserem Hundi. Es ist schon traurig, aber es wird besser, wir wissen ja, dass es ihm jetzt gut geht und er hatte ein tolles Leben. Schön, dass Du es nachvollziehen kannst, das können glaub ich nur Leute wissen, die selbst ein Tier haben oder einfach einen Sinn für Tiere haben :) und ja wer weiß, mein Mann und ich überlegen uns schon, uns bald einen Welpen zu holen. Wir müssen jetzt erst mal das Haus auf Vordermann bringen vor allem den Garten und wenn das erledigt ist und eine Zeit vergangen ist, werden wir mal schauen :)


    Ich wünsch Dir einen schönen Tag und ein schönes Wochenende :)

  • Hallo Ihr Lieben,


    heute ist der erste schwierigere Tag wenn man das so sagen kann....jeder Tag ist natürlich schwer, es wird zwar hin und wieder leichter, aber es ist bisher noch kein Tag vergangen, an dem ich nicht an den furchtbaren Tod von meiner Mama gedacht habe. Aber heute ist leider - nach Ostern - der erste schlimme "Feiertag". Heute haben meine Eltern Ihren 31. Hochzeitstag. Der Mai ist eh voller grausamer "Termine". Der erste Muttertag und auch noch der erste Geburtstag von meiner Mama ohne sie.


    Ich habe gewusst, dass dieser Tag heute schlimm für meinen Papa wird. Ich hab ihn gerade gesehen, er war eben auf dem Firedhof bei meiner Mama und hat Ihr Rosen an das Grab gelegt. Das hat er mir erzählt und ich konnte seinen ganzen Schmerz und die Trauer sehen. Ich kann es ihm so nachempfinden und würde ihm so gerne helfen :( es tut mir weh ihn so zu sehen. Aber natürlich ist heute eben ein noch traurigerer Tag für ihn. Meine Eltern waren ein DreamTeam, sie haben sich so sehr geliebt. Manchmal verstehe ich die Welt nicht. In der Arbeit habe ich einen Arbeitskollegen der schon etwas älter ist. Er schimpft immer über seine Frau, über seine Ehe usw...dann denke ich mir, sei hald einfach froh, dass sie noch da ist. Oder manchmal denke ich, warum es grad meine Eltern treffen musste, die sich so sehr geschätzt haben und der eine nicht ohne den anderen kann. Versteht mich nicht falsch, ich würde NIE jemandem etwas böses wünschen. Aber ich verstehe es nunmal nicht, warum gerade diese Menschen getrennt werden, die sich so sehr lieben, und andere die sich nur streiten und die sich schon fast hassen trifft es nicht. Sie granteln den lieben langen Tag herum und dürfen weiterleben. Und schätzen eben nicht, dass sie am Leben sind, dass sie nicht alleine sind - auch im hohen Alter nicht. Obwohl es meiner Meinung nach ein Geschenk ist zusammen gesund alt zu werden.


    Ich bin jetzt in einer Phase, in der ich oft wütend oder verzweifelt werde. Weil ich es eben nicht verstehe und es nicht ändern kann. Ich würd am liebsten irgendwas gegen die Wand schleudern. Ich hab letztes Jahr und auch Anfang dieses Jahres so viel geweint....jetzt weine ich auch, fühle aber noch etwas anderes: eben diese Wut und diese Verzweiflung. Ich weiß nicht mal direkt auf wen oder was, aber ich habe eben manchmal dieses Gefühl. Warum hat es uns als Familie so getroffen? Wir waren immer zusammen, hatten ein wahnsinnig gutes Verhältnis. Und jetzt? Jetzt müssen wir unser ganzes Leben lang mit diesem Verlust kämpfen und umgehen, während andere in meinem Freundeskreis diese Sorgen nicht kennen. Ich weiß nicht ob man sagen kann, dass man neidisch auf Ihre Sorglosigkeit ist, aber irgendwie bin ich es schon. Was haben wir verbrochen, dass uns sowas zustößt? Was hat dies für einen Sinn? Alles hat ja angeblich einen Sinn, aber welchen soll es bitteschön haben, wenn man die eigene Mama mit nur 30 Jahren gehen lassen muss? Welchen Sinn hat es, wenn eine Frau, die mitten im Leben steht und geliebt wird, mit 54 Jahren stirbt? An einer Krankheit die sie nicht beeinflussen konnte?! Das werde ich wohl nie erfahren, oder erst sehr viel später.


    Versteht mich nicht falsch, ich möchte nicht im Selbstmitleid versinken. Das bringt niemandem etwas. Gestern habe ich mich mit einer Bekannten unterhalten, die soetwas leider auch schon mitmachen musste. Aber bei Ihr ist schon viel Zeit vergangen. Sie hatte den selben "Verlauf" wie ich. Zuerst diese Hilflosigkeit, diese Trauer, diese Angst, Traurigkeit....und dann wurde sie auch wütend....und als diese Phase abgeklungen war, ging es ihr wieder ein wenig besser. Sie konnte mit Ihrer Familie auf einmal wieder über lustige Erinnerungen sprechen ,die sie alle zusammen an diesen Menschen hatten. Sie hat mir ebenfalls gesagt bzw versichert, dass es besser wird. Und das glaube ich ihr auch. Ich möchte ja selbst, dass es besser wird. Dass es mir wieder gut geht, dass ich meine Lebenslust wieder habe. Dass ich wieder totally in Love mit meinem Leben bin. Denn ich war so. Jetzt bin ich nur noch ängstlich, ich habe mich selbst verloren. Ich bin auf der Suche nach mir....und nur ich alleine kann mich wieder finden. Daran arbeite ich.


    Ich unternehme heute Abend mit meinem Papa etwas. Ich hoffe, das kann ihn ein wenig ablenken. Ich wünsche mir so sehr, dass er wieder glücklich wird...irgendwann wenn die Zeit die Wunden ein wenig geheilt hat. Er ist so ein lieber Mensch und hat es einfach nur verdient glücklich zu sein. Habt Ihr denn Tipps für solche Tage? Wie habt Ihr sie erlebt? Wie seid ihr mit dem hinterbliebenen umgegangen?


    Ich wünsche Euch viel Kraft, ihr seid Kämpferherzen <3

  • Hey liebe theresachristina , sorry, ich hab mal wieder paar Tage für mich gebraucht. Habe deine Antwort am Freitag noch gelesen, aber dann haben wir am Wochenende Besuch von meinem zukünftigen Schwiegervater und einem Freund aus der Heimat bekommen, weil die drei zusammen an einem Wettkampf teilgenommen haben und es jetzt zur Zeit auch sehr sehr stressig auf Arbeit ist.


    Bist du schon mit dem Buch weitergekommen? Ich muss da die letzten Tage oft daran denken und bin sehr gespannt was du berichten wirst, wenn du etwas mehr darüber gelesen hast :) Dann können wir gemeinsam an unseren "dunklen" Gedanken arbeiten. Ich muss auch sagen, dass es so die letzten Tage zumindest ganz gut bei mir funktioniert :) Ich weiß nur gerade nicht, ob ich gut an mir gearbeitet habe oder es einfach gerade so stressig ist, dass mein Körper gar nicht dazu kommt sich Gedanken zu machen.


    Dann denke ich am 10.05. an dich und denke auch, dass alles in Ordnung sein wird :) Ich gehe regelmäßig zur Blutabnahme. Habe aber auch gehört, dass es einen Check-up für unter 35 jährige gibt, bei dem anscheinend auch bisschen mehr kontrolliert wird. Da will ich mich jetzt mal schlau machen. Würde mich auf jeden Fall interessieren. Und bezüglich der Bauchspeicheldrüse hatte ich mal einen Ultraschall. Von einer anderen Ärztin habe ich dann aber wiederum gehört, dass so ein Ultraschall im Bezug auf Krebs in der Bauchspeicheldrüse nicht so viel bringen würde, weil man das da nicht gut sieht. Also ich bin auch ein wenig im Zwiespalt. Ansonsten habe ich bei einer Freundin nachgefragt, die OP-Schwester ist und sie meinte, dass man es wahrscheinlich nur gut über ein CT sehen würde.


    Ich fand den Spruch von dir sehr schön, dass wir ja auch genügend Menschen kennen, die gesund sind. Das muss man sich auch immer mal wieder vor Augen halten. :)


    Ich habe ehrlich gesagt nichts bestimmtes vor an Muttertag. Letztes Jahr, der erste ohne sie, war ich auf dem Friedhof, weil ich da auch in der Heimat war. Das ist dieses Jahr nicht der Fall. Ich werde 300km vom Friedhof entfernt bei mir zu Hause sein. Ich hoffe das Wetter ist gut, dann werde ich bestimmt ein Ründchen spazieren gehen, abends was leckeres kochen und vielleicht auch ein Gläschen Sekt auf sie trinken. Genau so habe ich es auch zum Geburtstag von ihr letztes Jahr im September gemacht. Klar war es schwer, aber ich versuche immer das beste daraus zu machen und es vielleicht so zu gestalten wie ich es auch mit ihr gemacht hätte :)


    Solche Schwankungen in deiner Gefühlswelt sind denke ich ganz normal. Ich mein ich bin ja selbst noch mittendrin, aber gerade deshalb kann ich dir ja sagen, dass es bei mir ähnlich war und auch manchmal noch ist. Auf der einen Seite freue ich mich für meine Mama, dass sie erlöst wurden ist. So hart das für mich zu ertragen ist, aber es ist einfach so auch wenn ich sie natürlich schrecklich vermisse! :( Auf der anderen Seite bin ich natürlich traurig und manchmal auch wütend, dass sie in mancher Hinsicht einfach nicht auf mich gehört hat. Sie hat ihren Körper, der ihr geschenkt wurde, einfach zu sehr vernachlässigt die letzten Jahre. Das war früher einmal besser, aber als meine Oma (also ihre Mama) 2015 starb, hat sie kaum mehr auf sich geachtet. Viel zu viel Kaffee getrunken. Nicht mehr wirklich gekocht, oft Fertiggerichte eingekauft und gegessen, keinen Sport getrieben, VIIIIIIIIIIIIIIIIIIIEL zu wenig getrunken usw. Man weiß es natürlich nicht genau, aber all das kann auch mit rein gespielt haben, dass sie einmal so schlimm krank wird. Und ich habe es ihr so oft gesagt, ihr beim einkaufen gehen geholfen, damit sie wieder mehr und vor allem gesünder kocht usw. Aber sie hat es nie umgesetzt. Im Nachhinein hätte ich wahrscheinlich mehr für sie da sein müssen. Da bin ich dann wiederum böse auf mich. Warum habe ich das nicht gemacht? Warum ist mir nicht aufgefallen, dass es ihr seit dem Tod ihrer Mama so schlecht ging? WARUM? Aber ich kenne es auch, dass ich einfach manchmal gefühlt grundlos wütend bin und nicht so richtig weiß warum wieso weshalb. Aber das kommt zum Glück nicht mehr so oft vor.


    Ich denke heute an dich und deinen Papa und wünsche euch trotzdem einen schönen Abend zusammen! Und auch explizit deinem Papa wünsche ich alles Gute, dass er all das hoffentlich gut verarbeiten und wieder glücklich werden kann.


    Denke an euch und schicke euch ganz viel Energie!

  • liebe theresachristina  <3:30:

    mein tiefes mitfuehlen möchte ich dir schreiben ... es ja auch kennend erlebt zu haben .

    Meine Mama und mein Papa sind jetzt beide schon tot...


    Du hast so viele deiner Gefuehle die du hattest und hast beschrieben und batest auch um Rat...


    Es gibt ja nicht mehr so die "Einordnung" der Trauerphasen. Ich kenne und erlebte die Zeiten wo man meinte das die Wut "vor der Trauer und den Tränen "stehen sollte"...

    Ich glaube wir sind gesellschaftlich so erzogen worden , das wir es uns nur selten gestatten wuetend zu sein .

    Schon gar nicht in der Trauer !

    Sind wir aber ...zumindest ich war es auch ! Ja, auch neidisch und fassungslos wenn viele Paare wie du es beschrieben hast sich ueber ihren Partner beklagen...

    Genau fuer alle deine Gefuehle ist dieses Forum ja da und wir können dir antworten und ein bisschen dich auf deinem Trauerweg begleiten <3:30:

    Dass ich wieder totally in Love mit meinem Leben bin. Denn ich war so. Jetzt bin ich nur noch ängstlich, ich habe mich selbst verloren. Ich bin auf der Suche nach mir....und nur ich alleine kann mich wieder finden. Daran arbeite ich.

    das gerade "totally in love " hat mir sehr, sehr gefallen.

    Das ist doch ein Zeichen , das du um deine tiefe Liebe in dir zu deinem Leben weisst.

    iIh denke das daran " arbeiten" wird dich dann "anders liebend , sehr anders liebend machen".<3:24:

    Gestern habe ich mich mit einer Bekannten unterhalten, die soetwas leider auch schon mitmachen musste. Aber bei Ihr ist schon viel Zeit vergangen. Sie hatte den selben "Verlauf" wie ich. Zuerst diese Hilflosigkeit, diese Trauer, diese Angst, Traurigkeit....und dann wurde sie auch wütend....und als diese Phase abgeklungen war, ging es ihr wieder ein wenig besser. Sie konnte mit Ihrer Familie auf einmal wieder über lustige Erinnerungen sprechen ,die sie alle zusammen an diesen Menschen hatten

    da schreibe ich "nur" ... Das ist und war so häufig auch meine Erfahrung , da ich ja viele , viele Tode schon erlebt habe.

    HABE VERTRAUEN IN DICH...


    der 31 . Hochzeitstag <3

    ja, das sind fuer mich die "besonderen Tage " ...


    Da kommt auch der Geburtstag , der Todestag, der Beerdigungstag und alle die Feiertage wie Ostern, Weihnachten und auch Muttertag dazu...<3:30:. sie muessen und werden auch irgendwie ueberstanden.

    Lieber realer Beistand ist da auch sehr, sehr hilfreich und wie gesagt ja auch hier...


    du schreibst das du heute Abend etwas mit deinem Papa machen möchtest um ihn abzulenken... Ich weiss glaube ich was du damit ausdruecken möchtest ?!?<3:24::30:<3

    ihm eine Zeit schenken wo er dich ansehen könnt, du seine Hand vielleicht in deine nimmst , vielleicht auch zusammen weint oder auch wuetend und zornig seit , das es nicht ein Hochzeitstag wie die anderen Hochzeitstage ist.


    Ich kann ja eigentlich nur ueber meine Erfahrungen schreiben !

    Ich habe an diesen besonderen Tagen sogar ganz bewusst ein Verbindungsritual gemacht und mache es immer noch.

    Der Hochzeitstag meiner Eltern ist genau einen Tag vor meinem Geburtstag ( allerdings ein paar Jahre später :))

    Ich mache dann immer ein kleine Wanderung zu Kiefern , weil das der Lieblingsbaum meiner Eltern war..

    Wie mein Papa noch lebte haben wir das immer am Hochzeitstag gemacht. Zu ihrer Kiefer die sie ueber 50 Jahre in ihrem Leben begleitete ..


    Vielleicht fällt dir auch etwas ein , was deinen Papa und dich einfach tief mit deiner Mama , seiner geliebten Frau verbindet ...


    Horche einfach in dich hinein und FRAGE doch deinen Papa was er sich vorstellen kann<3:!:<3

    Der Wunsch , das sie lebend dabei ist gibt es ja nicht mehr...

    Ich glaube durch deinen Text das du einen Weg findest , ein Gefuehl zu deinem Papa hast , welches ihn erreicht und ein wenig die Trauer an dem heutigen Tag mildert.


    liebe Verbundenheitsgefuehle auf individuelle Art anders und doch ähnlich sendet dir <3 Sverja

  • Hallo liebe Lisa95 ,

    bitte Du brauchst Dich doch wirklich nicht entschuldigen, wenn Du mal ein paar Tage nichts schreibst oder so, fühl Dich bitte nicht verpflichtet oder so etwas, alles gut; ich freu mich immer von Dir zu lesen :) nimm Dir die Zeit, schön dass Ihr Besuch hattet am Wochenende.


    Mit dem Buch bin ich tatsächlich schon weiter gekommen und ich finde es wirklich sehr interessant. Ich markiere mir die Stellen, die für mich hilfreich sind. Ich werd diese Stellen aber öfters lesen müssen, damit ich das wirklich verinnerliche. Die Tipps sind auf jeden Fall sehr gut. Aber wie gesagt, das muss ich erst öfters lesen, dass ich mir das merken kann bzw umsetzen kann. Ich höre ja zeitgleich auch einen Podcast über poslitives Mindset und da kann ich auch einiges mitnehmen. Ich bin aber mit beidem noch nicht fertig, ich werde dann berichten. Freut mich sehr, dass es bei Dir gerade wieder gut funktioniert :) das ist tatsächlich auch ein Punkt in meinem Podcast und im Buch. Wenn man viel Zeit und nichts zu tun hat, denkt man eben über diese dunklen Dinge nach. Wenn man viel zu tun hat, hat man eben keine Zeit für diese Krankheitsgedanken. Und mal ehrlich, das ziepen hier und da wäre auch da, wenn wir viel zu tun haben sollte es etwas schlimmes sein. Unsere Gedanken sind nicht die Realität. Und was ich auch krass fand, dass wir am Tag so viele Katastrohengedanken haben, aber 95% (das war glaub ich die Zahl, ich müsste nochmal schaun, es war auf jeden Fall sehr hoch) tritt einfach niemals ein. Man muss schon auch an sich arbeiten, der Weg ist bestimmt lang, aber wenn es einem dann besser geht und man frei sein kann sollte man diesen Weg gehen :)


    Das mit dem Check Up unter 35 hab ich auch gelesen und ich bin auch am Überlegen, ob ich das mal machen soll. Auch zur Beruhigung, aber auch weil ich auf meinen Körper schauen möchte und auf Ihn aufpassen will. Das ist sehr lieb, dass du am 10. an mich denkst :) ich denke auch, dass alles in Ordnung sein wird.


    Ich finde es toll, dass Du auch aus allem immer das Beste machen magst. Das kostet sehr viel Kraft und ist aber auch ein Zeichen von innerer Stärke :) Deine Pläne an Muttertag und Geburtstag find ich schön. Wir haben jetzt ausgemacht, dass wir am Sonntag alle, also mein Papa, meine Schwiegereltern und meine Großeltern (der Teil von meiner Mama) bei uns daheim grillen werden. Da freue ich mich auch schon drauf irgendwie. Da hab ich dann auch was zu tun mit Essen vorbereiten usw und man ist nicht alleine.


    Danke auch für Deine Worte zu meinem gestrigen Bericht. Da musste ich einfach meine Verzweiflung aufschreiben, danach ging es mir auch etwas besser. Ich hab meinen Papa dann fest in den Arm genommen und Abends waren wir ja wie schon gesagt unterwegs. Das hat ihm glaub ich schon gut getan und mir hat es auch gefallen. Da waren wir dann auch nur zu zweit ohne meinen Mann, den er natürlich auch sehr gern hat, aber gestern war es besser, dass wir nur zu zweit waren. Ich fands auch irgendwie schön. So traurig der Tag war, er war auch schön. Das hätten wir vorher wahrschienlich nie gemacht.


    Sei bitte nicht böse auf Dich selbst, dass Du nicht mehr auf Deine Mama geachtet hast. Obwohl ich Deine Gedanken sehr gut nachvollziehen kann. Man sucht glaub ich immer Gründe, was man selbst mehr hätte tun können. Aber das tut nur weh. Du hast bestimmt alles getan, was Du konntest. Und es ist ja nicht Deine Aufgabe, auf Deine Eltern aufzupassen. Jeder ist ja doch immer selbst für einen verantwortlich. Aber ich weiß trotzdem was Du meinst :( sei nicht zu hart zu Dir. Ich werde heute auch noch in Deinem Wohnzimmer schreiben :)


    Danke für Deine Worte <3

  • Liebe Sverja ,

    vielen Dank, dass Du Dir Zeit genommen hast meinen Text zu lesen und zu antworten. Es tut mir auch sehr Leid, dass Du beide Elternteile schon verloren hast :( ich hoffe, Dir geht es einigermaßen gut mit der Situation. Wie lange ist das denn schon her?


    Ich gebe Dir vollkommen Recht, ich glaube wir sind so erzogen worden, dass es sich nicht gehört wütend zu sein. Ich habe auch sehr lange gebraucht, bis ich zu mir und meinen Gefühlen stehen konnte. Eigentlich habe ich das erst seit kurzem, als meine Mama gestorben ist. Ich lasse mir nichts mehr von der Gesellschaft oder von anderen vorschreiben. Wenn ich wütend bin, bin ich es eben. Ich mache das aber eh mit mir selbst aus und würde nie jemand anderen anscheien wenn Du weißt was ich meine.

    das gerade "totally in love " hat mir sehr, sehr gefallen.

    Das ist doch ein Zeichen , das du um deine tiefe Liebe in dir zu deinem Leben weisst.

    iIh denke das daran " arbeiten" wird dich dann "anders liebend , sehr anders liebend machen".

    Dieser Absatz von Dir hat mir auch sehr gefallen :) ich kämpfe mich gerade zu diesem Bewusstsein hin. Das war leider nicht immer so, ich bin jetzt 30 und lerne es eigentlich erst jetzt, dass ich die Liebe zu mir selbst leben darf. Ich denke auch, dass mich das alles hier anders liebend machen wird. Aber ich finde es schön, alles bewusster zu erleben. Man lernt vieles mehr zu schätzen.


    Danke, dass Du Deine Erfahrung mit mir teilst. Tut mir sehr Leid, dass Du schon so viele Tode miterleben musstest :( ich möchte auch versuchen, an solchen Tagen ein Ritual zu schaffen.


    Ich wünsche Dir weiterhin ganz viel Kraft und sei zuversichtlich <3

  • Liebe theresachristina , nun auch noch meine Antwort in deinem Wohnzimmer :) Ja du hast schon recht, dass man sich dafür nicht entschuldigen braucht, wenn man mal ein paar Tage länger zum Antworten braucht. Aber ich weiß auch, wie sehr man sich freut, wenn jemand in sein Wohnzimmer schreibt und es hilft einem ja auch. Dieser Austausch :)


    Das klingt auf jeden Fall gut mit dem Buch. Ich bin gespannt, was du berichtest, wenn du mehr darüber erzählen kannst und ob es dir was gebracht hat! :) Was für einen Podcast hörst du da genau? Vielleicht ist das ja auch was für mich :) Und du hast so recht, klar würde man das auch merken, wenn man viel zu tun hat bzw. würde man es wahrscheinlich nicht mal mehr schaffen "so viel" zu arbeiten :)


    Berichte mir wie gesagt gern von Sonntag. Das klang total schön mit eurem gemeinsamen grillen :) Berichte mir. Wie war es für dich? Konntest du dich trotzdem freuen? Wie hast du dich gefühlt? :)


    Ja dafür ist dein Wohnzimmer ja da. Du kannst alles schreiben, was du möchtest. Egal was und das ist ja auch das Gute daran. Ich fand es auf jeden Fall sehr schön zu hören, dass du und dein Papa einen schönen Abend hattet! :) Wie schön, dass ihr euch habt! Wie geht es denn deinem Papa? Auch jetzt nach dem Hochzeitstag?


    Fühl dich umarmt :30: LIsa

  • Hallo Lisa95 ,

    ja das stimmt ich freue mich echt immer sehr darüber, wenn mir jemand etwas geschrieben hat :) wenn nicht, ist das natürlich auch ok, man schreibt das ja auch für sich auf. Mein Papa hat mal gesagt: "Wenn Du diese schlimmen Erfahrungen jemandem erzählst, erzählst Du es auch irgendwie Dir selbst." Und da ist schon was dran. Mir gehts auf jeden Fall sehr viel besser, da ich schon sehr vielen davon erzählt hab und auch hier rein schreibe. Das ist so eine Art Selbst Therapie und ich muss uns alle mal dafür loben, dass wir uns hier angemeldet haben. So schrecklich diese Dinge auch sind, es ist eine Art Selbst Hilfe und das ist es doch wert.


    Danke der Nachfrage, meinem Papa geht es jetzt glaub ich auch wieder besser, jetzt wo der Hochzeitstag vorbei ist. Da war er sehr traurig. Nächste Woche kommt jetzt noch Ihr Geburtstag, das wird auch nochmal sehr hart für uns alle. Und dann ist der Mai endlich mal rum mit diesen Terminen. Das ist schon sehr krass, dass alle diese Termine im Mai sind, man hat gar keine Zeit irgendwie durchzuatmen. Aber zusammen werden wir die auch überstehen.


    Der Podcast ist auf Spotify und heißt "The good Mindset". Die Folgen dauern immer nur so 10 - 15 Min, das ist eine perfekte Zeit, ich hör es mir ja immer morgens im Badezimmer an, wenn ich mich fertig mache. Es sind ein paar sehr gute Ansätze dabei, aber wie gesagt um das alles zu lernen und zu verstehen muss ich das glaub ich öfters hören bzw lesen :S und es ist echt so, dass man sich einfach zu viele Gedanken macht. Ich hab Dir ja von meinem Frauenarzt Besuch schon erzählt. Der Arzt hat auch gesagt, dass soewtas im Moment völlig normal ist. Aber es darf eben nicht die Kontrolle übernehmen. Das tut es ja bei mir nicht. Aber es stört mich trotzdem sehr. Und dass man das selbst erkennt, ist eigentlich ein Zeichen, dass es eben nicht Überhand nimmt, sondern man selbst noch die Kontrolle hat und das ändern kann.


    Ja der Muttertag....ich bin ehrlich gesagt froh, dass er vorbei ist. Die Woche vorher war ja schon schlimm, überall Werbung, alle Blumenläden voll mit Muttertagssprüchen. Mir ist das nie aufgefallen...ich habe zwar jeden Muttertag mit meiner Mama verbracht und war immer froh, dass wir das machen konnten, aber es war auch irgendwie selbstverständlich. Ich habe nie einen Gedanken daran verschwendet, dass ich an Muttertag mal keine Mama haben werde. Aber wer macht das schon? Ich bin auf jeden Fall in der Früh aufgestanden und da ging es mir eigentlich recht ok, ich hab schon mal alles fürs grillen vorbereitet, die Sonne kam langsam raus und es war wirklich in Ordnung. Mein Mann hat so viel Rücksicht auf mich genommen und mich aufgemuntert, ich bin ihm einfach so dankbar, dass ich ihn habe und dass er so ein lieber Mensch ist. Er hat dann natürlich auch seine Mama angerufen, er ging aber mir zu liebe in einen anderen Raum und wollte es glaub ich auch heimlich machen, dass ich es nicht mitbekomme. Aber ich musste dann gerade etwas holen und dann hörte ich diesen einen Satz von ihm "Hallo Mama, alles Gute zum Muttertag" und das war wie eine Ohrfeige. Ich musste dann weinen und es überkam mich dann einfach: ich hab einfach keine Mama mehr...ich fühlte mich so alleine und ich wollte auch unbedingt meine Mama anrufen...ich habe dann aber ein schönes Bild in meinem whatsapp Status rein gestellt. Einen Himmel mit kleinen zarten Wolken und in in der Mitte waren die Wolken wie Engelsflügel. Das war so, als hätte ich ihr getextet irgendwie...und dann ging es auch wieder. Der Tag war trotz allem dann sehr schön. Die Bude war voll, es gab leckeres Essen und am Nachmittag noch Kaffee und Kuchen von meiner Omi. Es war wirklich schön, nicht allein zu sein und mir war wieder bewusst, was für eine tolle Familie ich hab. Wir haben nicht über Mama gesprochen an diesem Tag. Aber jeder hatte sie im Kopf. Das reicht ja auch. Ich hab mir dann eine Flasche von Ihrem Lieblingssekt aufgemacht und hab mit meiner Oma ein Glas getrunken. Wir haben das Beste aus dem Tag gemacht. Aber es fühlte sich immer an, als wäre eine kleine dunkle Wolke über mir. Die ist jetzt wieder weg. Aber ich vermisse meine Mama eben so sehr...der Sonntag hätte ihr auch so gut gefallen. Ich bin so traurig, dass sie nie in unserem renovierten Haus mitessen konnte. Sie wäre bestimmt stolz gewesen, was ich alles an Kochkünsten gelernt hab (ich hab echt viel in der Zeit ab Januar gekocht). Sie kann es einfach nicht mehr sehen;( das zerreißt mich manchmal. Aber das Leben geht weiter. Und ich versuche es auch für sie mitzuleben, dass sie immer ein Stück mitgeht. Ich hoffe einfach, dass sie irgendwie immer noch da ist.