Mann nach 37 Jahren innerhalb von 3Tagen verloren

  • Liebe Hummelchen!

    Trostworte finde ich nicht, die fehlen mir gerade. Aber ich kann dir nur sagen, ich verstehe dich.

    Natürlich vermissen wir, auch wenn wir das was nicht gut lief noch sehen können. Gerade da weiß man, dass man sehr geliebt hat, sonst hätte man das nicht ertragen.
    Eine herzliche Umarmung, wenn du magst!

    Hedi

  • Liebe Hedi vielen Dank für Deine Umarmung.Als mein Mann noch da war sagte er immer zu mir „Ich verstehe nicht das du noch da bist.Jede Andere hätte sich schon lange davon gemacht.Weshalb machst du das?Wieso bist du noch immer bei mir.Das kann ein normaler Mensch doch nicht aushalten!“Auch meine Söhne haben nicht verstanden dass ich nicht gegangen bin.

    Jetzt im Nachhinein weiß ich dass ich ihn mehr geliebt habe als für mich gut war,ich merke es jetzt auch in meiner Trauer um ihn.Heute sind es genau 5 Wochen das er für immer eingeschlafen ist.

    Mein Mann konnte in den letzten Jahren keine Nähe mehr zu lassen.An seinem Krankenbett konnte ich ihm wieder nah sein ,ihn drücken und stundenlang streicheln und seine Hand halten!!

  • Ist man mit einem psychisch erkrankten Menschen zusammen, gibt es immer eine gewisse Co- Abhängigkeit.

    Da kann ich auch ein wenig mitreden, leider.

    Wenn man noch so versucht, nicht mit diversen Zuständen „mitzugehen“, natürlich macht man das trotzdem.

    Ich denke mir auch, was tat einem selber gut?
    Aber eines ist sicher, du hast ihm gut getan und beigestanden und ihm Halt gegeben, das ist wenigstens ein schöner Gedanke.

    Dass man trotzdem nichts ändern konnte, nichts verhindern konnte, das ist einfach zu akzeptieren. Und das ist sehr, sehr schwer.

    Und das wird ein weiter Weg!

    :30:

  • Liebe Hummelchen,


    bei mir sind es heute 10 Wochen. Deine Gedanken kenne ich sehr gut.

    Wie Hedi schon schrieb, eine gewisse Co-Abhängigkeit ist immer dabei. Du hast aber geschrieben, dass du dir Hilfe gesucht hast. Das ist gut.


    Ich schicke dir eine herzliche Umarmung

    Sabine

  • Liebe Bärbel,


    meine letzten 10 Wochen waren in etwa so.

    Ich war 5 Wochen zu Hause und habe echt alles rausgelassen was kam. Ich habe geschrien, geweint, gejammert. Habe mich wirklich auf die Trauer konzentriert. Weinen war gut, danach ging es meist wieder etwas besser.

    Einige von den Sachen meines Mannes habe ich weggeräumt, ich konnte manches nicht sehen. Bilder konnte ich auch erstmal nicht anschauen. Das hat sich geändert. Ich habe Fotos aufgestellt.

    Die ersten Wochen waren meine Eltern und meine Kinder bei mir. Ich war 6 Wochen nicht alleine. Dann merkte ich, jetzt muss ich alleine sein.

    Abends komme ich meist gut zurecht.

    Nach 2 Wochen bin ich zum ersten Mal zu einer Trauergruppe. Mir tut es gut über meinen Schmerz, meine Trauer zu sprechen.

    Jetzt fahre ich am WE mit meinem Wohnmobil weg. Es ist nicht alles dunkel um mich, aber ich vermisse meinen Mann sehr. Ich habe Heimweh nach ihm.


    :24:

    Sabine

  • Liebe Sabine,danke für deine Antwort.

    Ich versuche irgendwie über die Runden zu kommen.Ich war eine Woche bei meiner Mutter und bin dann wieder in meine Wohnung zurück gegangen.Ich musste einfach allein sein.Ich habe geräumt und geweint, geweint und geräumt !Dann war mir wieder alles egal,der Abwasch blieb schon mal ein paar Tage stehen.Im Moment koche und backe ich wie wild.Alles ist gut was mich ablenkt.Inzwischen kommt mein Sohn ein bis zweimal die Woche nach der Arbeit zum Essen und Reden.Das tut mir sehr gut.

    Das Radio ist seit dem Tod meines Mannes noch kein einziges Mal gelaufen.Das klingt vielleicht komisch ,aber ich kann es einfach nicht einschalten.Bei meinem Mann lief es den ganzen Tag

  • Liebe Bärbel!

    Das mit dem Radio kenne ich auch von der Trauer um meinen Mann. (Ich habe ihn vor fünf Jahren nach 27 gemeinsamen Jahren plötzlich verloren, jetzt bin ich zum zweiten Mal da, da mein „neuer“ Freund Kurt am 1.3. verstarb)

    Das ist normal bei vielen Menschen. Auch fernsehen ging bei mir damals ganz lange damals nicht.
    In meiner nunmehrigen Trauer kann ich beides doch.

    Siehst du, ich frage mich manchmal, ob das nicht komisch ist. Ob ich nun schon so abgestumpft bin.

    Ich glaube es ist das Beste in sich hineinzuhören, was geht, was geht nicht, und dann danach zu handeln.
    Gut, dass dein Sohn öfter kommen kann. Ich habe auch am liebsten meine Töchter um mich, andere Gesellschaft strengt mich so an.

    Komme gut durch den Tag! :30: Hedi

  • Morgen Ihr Lieben...

    Ja, man muss in sich spüren, was geht und was nicht geht.

    Ich bin mit meinem Camper unterwegs. Das ist eins der besten Gefühle bisher. Ich muss auch da viel weinen, aber trotzdem fühle ich mich Kurt hier so unendlich nah.

    Kommt halbwegs "gut" durch den Tag.

    Sabine

  • Seit gestern geht es mir wieder sehr schlecht.Gestern kam ein Brief vom Transplantationszentrum in dem man sich nochmals für die Freigabe des Gewebes meines Mannes zur Gewebespende bedankte.Und dass zwei Menschen damit geholfen werden konnte.Eigentlich bin ich ja froh darüber dass wir so noch Jemanden helfen konnten, aber es brachte alles wieder so ins Bewusstsein zurück!Es ist so was endgültiges.

  • Liebe Hummelchen!

    Das kann ich mir vorstellen, dass einen so ein Brief, obwohl natürlich vom Logischen her positiv, niederschlägt.

    Dieses Bewusstsein, es schwarz auf weiß sehen, es lesen, es aussprechen, das ist schwer auszuhalten.

    Verstehende Grüße Hedi

  • Liebes Hummelchen,


    mein Mann ist auch auf der Intensivstation verstorben, und ja, man bekommt

    einen Arztbrief. Ich habe ihn ca. eine Woche nach seinem Tod erhalten.

    Es kann aber sein, dass der Brief an den Hausarzt gegangen ist.

    Frage einfach nach.


    ich wünsche dir eine erträgliche Nacht.


    L.G.

    Maike

  • Liebevolle Gedanken

    Hallo lieber Mensch da unten;

    Ich sehe dich weinen,manche Stunden,

    Seh die Trauer,all die Tränen,

    drum möchte ich hier und jetzt erwähnen,


    mein Erdenkleid,Ich zog es aus,weil ich‘s nicht brauche,hier,Zuhaus,

    doch trotzdem bin ich dir ganz nah,

    in deinem Herzen immer da.


    Ich zähle wahrlich jeden Schlag,

    glaube mir,wenn ich dir sag,

    nur jener,den man nicht vermisst,

    in Wahrheit auch gestorben ist.


    Und weil ich dir im Leben fehle,

    bin ich Teil von deiner Seele,

    bin ich Teil von deinem Sein,

    niemals lass ich dich allein.


    Versteh ich bin doch nur Zuhaus,

    ich ging nicht fort,nein nur voraus,

    ich ging dorthin wo‘s einst begann,

    wo wir uns treffen …..irgendwann.


    Nun leb,weil‘s doch nichts schöneres gibt,

    ich hab das Lebeb auch geliebt,

    lächle wieder….Schritt für Schritt,

    lächle einfach für mich mit.


    Nichts und Niemand kann uns trennen,

    auch das nicht was wir sterbeb nennen,

    der Tod kann Liebe nicht vertreiben,

    weil du mich liebst,drum darf ich bleiben.


    Fährt nun der Wind dir sanft durch‘s Haar,

    glaub daran ,dass ich es war,

    ich sitze auf der Himmelsleiter

    und lieb dich von hier oben weiter.


    Verfasser Doreen Kirsche Netzfund