Alles verändert sich mit dem, der neben einem ist, oder neben einem fehlt

  • Hallo,


    in den letzten Tagen bemerke ich wieder besonders, wie mich der Umstand, wie mein Mann sterben musste beschäftigt.

    Ich stelle mir so so oft so viele Fragen! Das schlimme ist, das ich diese Fragen niemals beantwortet bekommen werde!

    Ich weiß auch, das es an meiner Trauer und der Einmsamkeit nichts ändern würde wenn ich es wüste.

    Trotzdem kommen immer wieder diese Gedanken.

    Kennt das jemand und wie geht ihr damit um?

    Für mich ist es immer noch gar nicht zu begreifen und es ist so unfassbar! Zwei Stunden vor dem Tod, noch zusammen Kaffee getrunken. Zwei Stunden

    nicht zu Hause gewesen und dann finde ich ihn, mehr tod als lebendig. Manchmal kommen Bilder, wie er auf dem Boden sitzt, den Oberkörper und Kopf

    zurückgelehnt ans Sofa,die Augen zu...so gut wie nicht mehr ansprechbar.


    Dann als der Rettungswagen mit nur Sanitätern kam, mein Mann sehr unruhig wurde, hat sich auf dem Boden ganz viel bewegt, aber die Augen zu, kein sprechen

    nur Körperbewegung.

    Ich verstehe das einfach alles nicht!!!

    Was ist passiert, was hatte er, warum kann mir keiner sagen was los war, warum ist er gestorben?

    Was hätte ich anderes tun können, das er überlebt hätte.

    Es ist alles so so grausam!

  • Liebe Anja

    Ich kennedas,diese schlimmen Gedanken was man hätte tun können.Aber ich versuche diese Gedanken zu verdrängen,sie tun nur noch mehr weh und bringen nichts.Manchmal schlägt das Schicksal grausam zu und man steht hilflos daneben.

    Ja,es ist furchtbar und man bekommt die schlimmen Bilder nicht aus dem Kopf.

    Ich kann dich gut verstehen.

    Schicke die eine liebe Umarmung.Lg 💕:24:⭐️

    Elke

  • Liebe Anja, das sind die berüchtigten " hätte, hätte" Gedanken. Die meine liebe haben viele, wenn nicht alle, mich eingeschlossen.


    Ich gebe Elke recht, dies Gedanken sind nur zu ertragen in dem man die verdrängt.


    Zu dem Zeitpunkt war es für uns ja richtig was wir getan haben, wir wussten der konsequenten nicht.


    Es bringt nichts darüber nachzudenken, es macht einen nur fertig.


    Es ist wie es ist, nicht mehr zu ändern, nur zu ertragen.


    Aber ich verstehe.

  • Danke liebe Renate und Elke für eure Gedanken dazu.

    Ja, ich verdränge diese Gedanken auch sehr oft. Manchmal überkommt es mich einfach und dann fängt die Gedankenspirale an.


    Dann sitze ich hier an der Stelle auf unserem Sofa und ich empfinde gar nichts...sehe ihn immer wieder mal dort sitzen an dem Tag

    als es passiert ist.

    Ich hoffe so sehr, das er keine Schmerzen und keine Angst hatte. Ich kann die Situation überhaupt nicht einschätzen

  • Ihr Lieben,

    Diese Gedanken können sehr quälend sein. Ich mache seit einiger Zeit ganz gute Erfahrungen damit, mir zu sagen: ja, es war furchtbar das alles zu erleben, aber es ist vorbei, für ihn, für mich, für uns alle. Meistens schaffe ich es damit, dass diese Gedanken dann auch wieder gehen.

    Mitfühlende Grüße

    Sabiene

  • Liebe Anja,


    mir geht es genauso. Ich kann nicht verstehen, wie ein wirklich fitter Mann mit dem ich noch 3 Std. vorher

    zusammen gelacht habe und wir uns auf unseren Urlaub gefreut haben, einfach so zusammen bricht

    und 2 Tage später verstirbt.


    Ich versuche es zu verdrängen und sage mir, dass er nach 1 Std. Reanimation ein schwerer Pflegefall

    geworden wäre und das hätte er nie gewollt.


    Trotzdem denke ich manchmal darüber nach, wie unwirklich alles ist. War das Krankenhaus Schuld,

    die Ärzte, oder er selbst?


    Ich muss irgendwie weiterleben und diese ständige Fragespiele tun mir nicht gut, also lasse ich es.

    Wir haben uns jeden Tag gesehen und alles zusammen gemacht und jetzt tiger ich alleine überall

    hin.


    Ich vermisse seine warme Hand, wenn wir zum Auto gegangen sind. Meine Nachbarin fand es

    eigenartig, dass wir immer Hand in Hand gegangen sind. Ich finde sie eigenartig.


    Wenn ich mir vorstelle, dass das jetzt mich den Rest meines Lebens begleiten wird, das ist schon

    hart und bitter.


    Ich wünsche Euch allen ein erträgliches, schönes Weihnachtsfest. Ich bin traurig. Ich möchte keine

    Geschenke, ich möchte meinen Partner zurück, der das Leben geliebt hat und jeden Tag ausgekostet

    hat.


    Ich bin dankbar, dass es Euch gibt und ich hier einen Raum für meine Gedanken habe.



    Lieben Gruß


    Rita

  • Ihr Lieben,

    Diese Gedanken können sehr quälend sein. Ich mache seit einiger Zeit ganz gute Erfahrungen damit, mir zu sagen: ja, es war furchtbar das alles zu erleben, aber es ist vorbei, für ihn, für mich, für uns alle. Meistens schaffe ich es damit, dass diese Gedanken dann auch wieder gehen.

    Mitfühlende Grüße

    Sabiene

    liebe Sabine

    ist ne tolle Einstellung die Du hast wirklich:thumbup::*

    muss ich mir auch mal aneignen:8:

  • Liebe Rita,

    ich kann dich gut verstehen,mit geht es genauso.Den Rest meines Lebens ohne Jörg zu leben,einfach unvorstellbar,furchtbar.Es tut schrecklich weh.

    Ich bin so traurigWünsche dir auch schöne und erträgliche Weihnachten.

    Ganz liebe Grüße 💕⭐️🌻

    Elke

  • Liebe Rita,


    ich hätte es nicht besser ausdrücken können als du es mit deinen Worten beschrieben hast.


    Es ist hart und bitter wie du gesagt hast. Ich empfinde ebenso.


    Ich weiß, das auch mir diese Fragespiele nicht gut tun, trotzdem kommen sie die Fragen, die Schuldgefühle.

    Ich denke, das auch diese mich mein Lebenlang immer wieder ein Stück begleiten werden. Vielleicht wreden sie blasser aber ganz weg gehen ich weiß

    nicht.

    Vielleicht ist es damit auch irgendwie ein festhalten an ihm...an etwas vergangenes, was nie wieder so sein wird.


    Herzlichst

    Anja

  • Ihr Lieben,

    Diese Gedanken können sehr quälend sein. Ich mache seit einiger Zeit ganz gute Erfahrungen damit, mir zu sagen: ja, es war furchtbar das alles zu erleben, aber es ist vorbei, für ihn, für mich, für uns alle. Meistens schaffe ich es damit, dass diese Gedanken dann auch wieder gehen.

    Mitfühlende Grüße

    Sabiene

    Liebe Sabiene,


    da bist du einen großen Schritt weiter :thumbup:....so kann ich das nicht... alleine wenn ich deinen Satz lese, rebelliert alles in mir.


    Danke für deine Worte und Einstellung.


    Herzlichst

    Anja

  • Heute ist wieder einer dieser Tage, wo ich mich nach dem Sinn meines Lebens frage?( für die Zukunft. Es fällt mir so schwer wirklich nach vorne zu sehen.

    Ich sehe nur auf die Vergangenheit und bin irgendwie mit allem gescheitert. Ok, ich habe einen Job, eine ganz schöne Wohnung, meine über alles geliebte Katze

    die mein Mann und ich zusammen ausgesucht haben und natürlich noch meine Mama, meinen Bruder und ein paar liebe Menschen um mich herum.

    Dafür bin ich auch dankbar...und trotzdem reicht es mir nicht. Bin ich undankbar, wenn ich mehr möchte?!?

    Ich wollte immer eine eigene Familie, eigene Kinder, einmal die Hoffnung zu haben mal im Alter Oma zu werden. Bekommen habe ich eine gescheiterte Ehe, keine Kinder.....dann nocheinmal geschafft den Knopf auf Anfang zu stellen, meinen Mann kennengelernt, wir heirateten, er hatte auch keine Kinder...also wollten wir

    uns ein schönes Leben machen....und dann...einfach so weg, tot, warum, wieso, was ist passiert.....werde ich es jemals akszeptiern können?!?

    Ich habe Angst, Angst alt zu werden, verbittert zu werden, alleine zu sein....ich will noch nicht sterben....aber innerlich bin ich am sterben....

  • Liebe Anja,


    Ich kann Dir sehr nachfühlen.


    Gerade nach eurem Neuanfang, nach einer schlechten Zeit, da waren die Hoffnungen und Lebenspläne so groß und so verständlich. Ich habe keine Ahnung, warum so etwas passiert 💔


    Ich weiss auch nicht ob man akzeptieren muss, es heisst ja immer die Annahme ist wichtig, aber vielleicht gelingt das auch nicht jedem. Damit leben zu lernen oder damit leben müssen...


    Ich bin kein guter Ratgeber, bin ich doch selbst am hadern und zweifeln.


    Ich möchte Dich ungern in Deinem "innerlichen sterben" bestätigen, aber ich kenne es, das muss aber so nicht bleiben, alles ist möglich, in alle Richtungen, aber da ist noch keine Richtung, du musst dir noch Zeit geben... ❤️

  • Liebe Pia,


    danke für deine liebe Nachricht.


    ja, das sagt meine Mama auch....das muss nicht so bleiben, alles ist möglich.

    Ich kann es mir wirklich nicht vorstellen, das sich das Blatt für mich nocheinmal in eine wirklich schöne Richtung drehen wird. Vielleicht bin ich zu pessimistisch

    ich weiß nicht. Zeit, was ist Zeit?!? Für manche ist Zeit ihr ganzes Leben für andere Monate, ein zwei Jahre oder 5 Jahre?!?


    Die Krux mit der Zeit...das Leben findet jetzt statt und jeder hat seine eigene Lebenszeit wo keiner weiß wann sie für einen Enden wird.

    Es macht mir einfach Angst.


    Herzlichst

    Anja

  • Ja, ich verstehe was du meinst... wirklich, im Grunde denke ich das gleiche...


    Nach meinen Erlebnissen nenne ich es nicht pessimistisch, sondern realistisch...

    Entschuldige bitte meine Frage, wenn du es realistisch nennst, hast du dann für dich abgeschlossen? Realistisch bedeutet ja der Wirklichkeit entsprechend.

    Ich verstehe es dann so, das du für dich selbst auch keine Hoffnung hast?