Nun liebe Anja, das Gefühl hatte ich sehr lange. Angst davor seine Stimme, seinen Geruch seine Art zu gehen, Witze zu machen zu vergessen. Akribisch sortierte ich panisch vor Angst Dinge die mich ja nichts vergessen ließen in mappen, Bücher, Schränken ja sogar Videos und bilder am Computer, nur damit alles da ist, falls ich mir nicht mehr so sicher bin. Die Zeit bringt Dinge durcheinander, und der letzte zeitzeuge bin nun mal nur noch ich, er der es berichtigen könnte sollte etwas falsch interpretiert werden, nicht mit Absicht, aus Vergessenheit,. Er ist nicht mehr. Das machte mir Angst, und ließ mich irre Dinge tun, auf die ich gar nicht genau eingehen möchte. Doch wie erinnert man sich an einen Geruch. Nicht das parfum, Aftershave oder Deo sondern an seinen Geruch.
Irgendwann ist er aus dem letzten Kleidungsstück verschwunden und ich empfand das wie noch mal Abschied nehmen müssen.
Aber dann sitzt du in der u Bahn, oder gehst auf der Straße, oder ein Gast kommt herein und plötzlich hast du diesen Geruch in der Nase, und es lässt dich zusammenbrechen für einen kurzen Moment, und du siehst dich um, in der Hoffnung er ist da, um gleich darauf den Schmerz der entgültigkeit , gegen die niemand etwas machen kann, wieder aufs Neue zu erfahren.
Und doch, sagt es dir.
Niemals wirst du irgendwas vergessen. Und niemals wird er fern von dir sein, denn da ist er dir ganz nah, auch wenn du lange das Gegenteil glaubst.
So war es bei mir.